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Erklärung einzelner Dialektworte.

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Allod
– ganzer Besitz, Freigut.
[Antlaßtag
– Gründonnerstag]
Auswärts
– Frühling.
Breinsamen
– Hirse als angebaute Feldfrucht, Panicum miliaceum L.
Bschoad
– Mitgabe an Eßwaren bei Festgelagen wie Kirchweih und Hochzeit.
Burnus
– Wintermantel.
Butterkugel
Trollius europaeus L.
Canisius
– Katechismus, von dem seligen Petrus Canisius verfaßt.
Dengeln
– Sense oder Sichel auf einem Eisenstöckchen durch Hammerschläge schärfen.
Festum duplex I. classis
– Hochfest erster Klasse mit achttägiger Nachfeier.
Fellerbaum
– Weide.
Fürbank
– verstellbare Bank vor dem Tische.
Fürfleck, Fürtuch
– Schürze.
Göd, God, Godl
– Pate, Patin, Patenkind.
Gottbüchlein
– Lesebuch, das in sich die biblische Geschichte einschloß.
Gred
– gepflasterter Gang vor dem Hause.
Greinen
– zürnend tadeln.
Grundholden
– Hörige infolge der Grundverleihung.
Gschnürat
– lange mit Talern behangene Silberkette, die über dem Mieder hin und her eingehakt wurde.
Guster
gustus, Geschmacksrichtung.
Hat dir ebba ebba ebbs ton?
– Hat dir etwer etwa etwas (Unrechtes) getan?
Hauswurz
Sempervivum tectorum (Heilmittel und abergläubisches Schutzmittel gegen Blitzgefahr).
Heimgarten, Heimgast
– das Heim eines lieben Bekannten aufsuchen.
Hubberl
– halbkugeliges Backwerk nach Art der Faschingskrapfen.
Hube
– Hofgut.
Hundsbeere
Lonicera nigra L.
Irta
– Erchtag, Dienstag.
Irlet
– Erlenbestand.
Karolin
– Rechnungsmünze zu 11 Gulden.
Kronawitta
– Wachholder.
Leibl
– Weste.
Lengthaler Maß
– bunte Trinkgläser mit größerem Inhalt als gewöhnliche Maßkrüge.
Lichtweile, Feierweile
– Zwischen Martini und Georgi wurde in der Werkstätte der Handwerker bei Eintritt der Dämmerung etwa eine Viertelstunde mit der Arbeit ausgesetzt (gefeiert), bis das Licht zur Weiterarbeit entzündet wurde.
lusen
– lauschen, horchen.
Männertreu
– Ehrenpreis; seine Blütenblätter fallen rasch ab.
Mandorla
– mandelförmiger Heiligenschein.
Maultasche
– Mehlspeise, Strudel.
Mias
– Moos.
Mikka
– Mittwoch.
Moos
– Moor.
Pfaffenkäpplein
Evonymus europaeus L.
Pfoad, Pfaid
– Hemd.
Praterer
– Karussel.
Reiseln
– etwa handgroße Bündel von Flachs, die zopfartig geflochten in Reihen aufgehangen wurden.
Rockenstube
– Spinnstube; am Rocken hing das zu spinnende Reisel.
Robot
– Frondienst.
Rupfen
– Hanfgewebe, grobe Leinwand.
Sagmärlen, Sagmannl
– eine Märe, die nicht erlebt, sondern nur erdichtet wurde.
Schaitenküchl
– ausgewalzte runde Teigplatten, die mit zwei Holzspänen (Schatten) bei dem Backen gekräuselt wurden.
Scharwerk
– Fronarbeit.
Scheiblbirne
– Holzbirne mit scheibenförmiger Srucht.
Schlagring
– Cisenring am Langfinger mit scharfer Platte, um des Gegners Haut reißen zu Können; das Räufeisen hatte an der Platte einen Stiel, um es mit der ganzen Saust halten zu können.
Schusternagel
– Gentiana verna L.
Lemmelkoch
– Semmelschnitten in Milch und Cierbrühe getaucht, mit viel Weinbeeren und Zibeben (Korinthen) durchsetzt und in Kuchenformen gebacken.
Schlenkeln
– die Tage nach Lichtmeß, wo der Dienstbote einige Tage feiert, während er bei seinem alten Bauern »ausgestanden« ist und bei dem neuen noch nicht »einsteht«.
Spenser
– kurze Jacke.
Supernumerarius
– überzähliger, von dem Pfarrherrn selbst bestellter Hilfsgeistlicher.
Störe
– Handwerksarbeit außer der Werkstätte im Hause des Auftraggebers.
teig
– durch Zuckergärung weich und bräunlich geiporden.
verwimmert
– knorrig verwachsen.
Weitz
– Geistererscheinung.
Wiesenknopf
– Wiesenknöterich, Polygonum Bistorta L. woaz
– Weizen.
Zehentgarbe
– je die zehnte Garbe von dem Getreide des Selbes als Abgabe an den Grundherrn. Mit der Zählung sollte auf der rechten Seite des Seldes begonnen werden und darum wurde sie manchmal trügerischerweise kleiner gemacht.
Zögerer
– schmale, mehr rechteckige Handtasche aus Slechtwerk.

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