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»Besondere« Ursachen der Reibung, jene, die beiderseits willentlich beeinflußt werden können – auf jüdischer Seite scheinen sie zu sein: die Gewohnheit der Verheimlichung und die Gewohnheit, das Gefühl der Überlegenheit zu äußern – auf unserer Seite eine Unaufrichtigkeit und Unintelligenz in der Behandlung der Juden und ein Mangel an Liebe.
Die beklagenswerte jüdische Gewohnheit der Verheimlichung – Gebrauch falscher Namen – Beispiele – kann nicht völlig entschuldigt werden – ein regulärer Code solcher täuschender Namen, kann entziffert werden durch andere Juden.
Die Äußerung der Überlegenheit durch den Juden – unsere Staatskunst hat dem nie genügend Rechnung getragen – Beispiele solcher Äußerung – jüdische Einmischung in unsere Religion oder in nationale Kämpfe – und andere Dinge, die den jüdischen Interessen fremd – diese Eigenschaft andererseits ein Schutzmittel der Rasse – der Jude sollte das entsprechende Gefühl der Überlegenheit auf unserer Seite beachten – sogar der ärmste Lohnschreiber, wenn von europäischem Blute, fühlt sich dem jüdischen Millionär überlegen.
Es gibt zwei spezielle Faktoren auf jüdischer Seite, die die unvermeidliche Reibung zwischen der jüdischen Rasse und deren Wirten nähren und verschärfen. Es wird gut sein, von ihnen zu reden, ehe wir zu den entsprechenden Faktoren auf unserer Seite übergehen. Denn um ein Heilmittel zu finden, ist es nötig, erst die Diagnose der Krankheit zu stellen.
Die zwei Hauptfaktoren auf jüdischer Seite, die das Gefühl der Reibung zwischen den Juden und deren Wirten aufrechterhalten und verbittern, sind zu allererst das jüdische Vertrauen auf Verheimlichung, und zweitens, das jüdische Äußern von Überlegenheit.
Es ist unglücklicherweise seit vielen Generationen zu einer Gewohnheit geworden, so daß es nahezu als ein Instinkt der gesamten Judenschaft gelten mag: auf die Waffe der Verheimlichung zu vertrauen. Geheime Gesellschaften; eine soweit wie möglich geheimgehaltene Sprache; der Gebrauch falscher Namen, um geheime Bewegungen zu verbergen; geheime Beziehungen zwischen verschiedenen Teilen der Judenschaft: alle diese und noch andere Formen der Verheimlichung sind zur nationalen Methode geworden. Diese Methode ist zu beklagen, nicht weil ihre Würdelosigkeit und Unehrlichkeit den Juden degradieren – das geht uns nichts an –, sondern vielmehr wegen der übeln Wirkungen dieser Politik auf unsere gegenseitigen Beziehungen. Sie nährt und verschärft die Gegnerschaft, die durch den Rassengegensatz allein schon besteht.
Aber ehe wir weitergehen, ist es wesentlich, gerecht zu bleiben; denn niemand versteht irgend etwas, wenn er ungerecht dagegen vorgeht.
Die jüdische Gewohnheit der Verheimlichung – das Aufgreifen falscher Namen und das Vorgeben nichtjüdischen Ursprungs bei einzelnen, das Verschweigen von Verwandtschaften, und alles übrige – sind vermutlich aus den Erfahrungen der Nation entsprangen. Es stelle sich einmal einer an den Platz der Juden, und er wird sehen, wie richtig diese Mutmaßung ist. Eine Nation, zerstreut, verfolgt, oft verabscheut, immer verdächtigt und nahezu immer gehaßt von denen, unter denen sie sich bewegt, wird sozusagen physisch dazu gezwungen, geheime Methoden anzuwenden.
Man nehme den besonderen Trick falscher Namen. Uns kommt das besonders widerlich vor. Wir meinen, wenn wir denen unsere Verachtung zeigen, die zu dieser Ausflucht greifen, ihnen nur zu geben, was sie verdienen. Es ist eine Niederträchtigkeit, die wir mit dem Gedanken an Verbrechertum und Vagabundentum verknüpfen; etwas Kriechendes und Schleichendes. Wir haben den Verdacht, daß die sich ihrer bedienen, etwas zu verstecken wünschen, was ihnen Schande bringen würde, wenn es bekannt wäre, oder daß sie ihre Konkurrenten durch eine Unehrlichkeit zu überflügeln wünschen.
Aber der Jude hat ganz andere und viel bessere Motive. Wie einer der ihren mir schlagend sagte, als ich mit ihm vor vielen Jahren die Sache bei einem Citydiner besprach: »Wenn wir unter unserem eigenen Namen arbeiten, dann schimpfen sie uns Juden. Wenn wir unter ihren Namen arbeiten, dann schimpfen sie uns Fälscher.« Der Jude hat sich oft so gehemmt gefühlt, wenn er sich zu sich selbst bekannte, daß er halb gezwungen wurde, oder in jedem Falle schwer versucht wurde zu einer Niedrigkeit, die für uns niemals eine Versuchung war. Sicherlich hat dieser so sorgfältig zusammengestellte Code angenommener Familiennamen (Stanley für Salomon, Curzon für Cohen, Sinclair für Schlesinger, Montague für Moses, Benson für Benjamin usw.) darin seine Wurzel.
Der Jude kann noch etwas weiter gehen in der Beschönigung dieser Praktik. Familiennamen wuchsen mit ihnen nicht natürlich auf, wie mit uns im Laufe des Mittelalters. Der Jude behielt, wie auch wir für lange Zeit in den mittleren und niederen Klassen der europäischen Gesellschaft, die einfache Gewohnheit, einen Eigennamen zu haben, und einen Mann von dessen Genossen dadurch zu unterscheiden, daß er den Namen von dessen Vater einführte. So hieß etwa ein Jude des 16. Jahrhunderts Moses ben Salomon, genau wie der Ahne Cromwells derselben Generation Williams op Williams hieß. Er hatte nicht, was wir einen Zunamen oder Familiennamen nennen. In derselben Weise war bis zu bestimmten Zeitpunkten, frühe in Frankreich und England und anderen westlichen Ländern, viel später in Wales, Bretagne, Polen und den slawischen Ländern des Ostens, ein Mann nur unter seinem Eigennamen bekannt, unterschieden, wenn das nötig wurde, dadurch, daß auch der Name seines Vaters oder, in manchen Fällen, seines Stammes erwähnt wurde.
Eigentlich haben die Juden ja keine Geschlechtsnamen, und sie können mit Recht sagen: »Sintemal wir gezwungen wurden, willkürlich Familiennamen anzunehmen (was in deutschen Ländern und zuweilen auch sonstwo der Fall war), könnt ihr uns auch nicht tadeln, wenn wir diesen Brauch nicht besonders heilighalten.« Wenn ein Jude mit einem ausgesprochen jüdischen Namen durch fremde Gewalt gezwungen wurde, den Phantasienamen Blumenfeld anzunehmen, dann steht es ihm sicherlich frei, diesen Phantasienamen, für den er ja nicht verantwortlich ist, gegen einen anderen, der ihm besser gefällt, einzutauschen. Die Regierungen hatten gute Gründe, ihm einen Namen aufzuzwingen, denn nur so konnte er registriert, und konnten seine Taten verfolgt werden. Aber aufgezwungen war er und darum, für ihn, moralisch nicht bindend.
Das ist alles ganz gut, aber es bleibt doch ein Element, das durch solche Verteidigungen unerklärt bleibt. Wir kennen alle aus unserer Erfahrung, einer endlos sich wiederholenden Erfahrung, Leute, die gar keine andere Entschuldigung für ihre falschen Namen haben, als eben jenen Vorteil durch Betrug. Leute, deren Rassenzugehörigkeit allen bekannt ist, nehmen, ohne zu erröten, falsche Namen als Masken vor, und tun ein oder zwei Jahre später so, als beleidige man sie schwer, wenn man ihre ursprünglichen und richtigen Namen an die Stelle jener setzt. Dieses ist besonders der Fall bei den Familien der Hochfinanz. Einige freilich sind stolz genug, ihre ursprünglichen Familiennamen zu behalten, und keiner ihrer Nachkommen will seinen Namen wechseln. Aber die große Mehrzahl von ihnen verbergen ihre Verwandtschaftsbeziehungen nacheinander, indem sie alle möglichen phantastischen Titel annehmen, und ein solches Vorgehen kann ja keinen anderen Zweck haben als den, zu täuschen. Ich lasse es zu als eine Form, sich zu schützen, und besonders gebe ich zu, daß es ursprünglich aus einer Notwendigkeit des Selbstschutzes entsprungen sein mag. Aber ich behaupte, daß heute diese Praktik dem Juden nur schaden kann. Es gibt andere Nationen auch, die unter Verfolgung gelitten haben, viele sogar, hier und dort in der Welt, aber wir finden bei ihnen nicht eine so durchgreifende Gewohnheit dieser Art.
Weiter, wer kann sagen, daß heute oder jedenfalls in der unmittelbaren Vergangenheit das Tragen eines jüdischen Namens im Handel ein Hindernis ist oder war, soweit die westlichen Nationen in Frage kommen? Und was die östlichen anlangt, so sind die Juden dort so scharf unterschieden, daß ein falscher Name ganz zwecklos ist, um den Rassecharakter seines Trägers zu verstecken. Es muß also noch ein anderes Motiv geben.
Dieselben Argumente gelten für und gegen die anderen Formen der Verheimlichung. Ein Mann mag vorbringen, daß, wenn die Verwandtschaftsbeziehungen nicht geheimgehalten würden, die Mißliebigkeit der Juden zu falschen Beschuldigungen führen könnte. Der Jude ist ausgesprochener Individualist, besonders in intellektuellen Dingen. Er geht seinen eigenen Weg. Er äußert seine Meinungen mit ungewöhnlichem Mut. Und diese individuellen Meinungen werden sich oft heftig unterscheiden von denen seiner allernächsten Verwandten. »Warum«, so könnte irgendein ausgezeichneter jüdischer Publizist in England sagen, und ich kann ihn verstehen–, »warum soll ich mich kompromittieren lassen von Leuten, die wissen, daß der und der Bolschewist in Moskau oder in Newyork mein Vetter oder mein Neffe ist? Ich bin meinem Temperament nach konservativ; ich habe immer treu dem Staate gedient, in dem ich lebe; ich mißbillige von ganzem Herzen die Ansichten und Taten dieser Leute. Wenn ihre Verwandtschaft mit mir bekannt wäre, würde ich unter den gemeinsamen Fluch fallen. Das wäre eine Ungerechtigkeit. Darum halte ich die Verwandtschaft geheim.«
Die Entschuldigung hat Sinn, aber sie reicht nicht bis auf den Grund. Sie reicht z. B. nicht aus zur Erklärung der Geheimhaltung von Verwandtschaften zwischen Männern, die in den verschiedenen Staaten, in denen sie leben, gleicherweise ausgezeichnet und angesehen sind. Sie erklärt nicht, warum wir in Unwissenheit gelassen werden über die Tatsache, daß ein Mann, den wir gleich den Besten unsereiner behandeln, seine Verwandtschaft mit einem Mann verbirgt, der in einem anderen Lande dieselben Ehren genießt. Es gibt Fälle, wo nationale Konflikte die Sache erklärlich machen. Einem Juden in England mit einem Bruder in Deutschland und seinem Vater in Konstantinopel konnte man es 1915 nicht verdenken, wenn er sich Montmorency nannte. Indessen bemerken wir, daß oft, wo es am nötigsten wäre, die Verbindung zu verbergen, sie überhaupt nicht verborgen wird. Im Gegenteil, sie wird offen gezeigt. Wir alle erinnern uns des Namens eines jüdischen Finanzmannes, der während des Krieges höchst ungerecht behandelt wurde. Er hatte diesem Lande treu gedient, und der Abbruch seiner Verbindung mit ihm war (meiner Auffassung nach wenigstens, und, glaube ich, auch nach der der meisten Leute, die in die Sache hineinsehen) eine sehr schlimme Sache für Großbritannien in diesem Konflikt. Aber hier fand kein Namenswechsel statt und kein Versuch, die Verbindung zwischen ihm und seinem Bruder zu verbergen, der in einer anderen Hauptstadt die Finanzpolitik unserer Feinde vertrat.
Weiter, die Rothschilds, in den verschiedenen Hauptstädten Europas zu Hause, haben niemals ihre gegenseitigen Verwandtschaften zu verheimlichen gesucht, und niemand hat deshalb schlechter von ihnen gedacht, noch hat diese offene Taktik irgendwie ihre finanzielle Macht geschwächt.
Es muß also mehr als bare Notwendigkeit am Werke sein; ich nehme an, daß hier etwas wie ein Instinkt da ist, oder jedenfalls, eine vererbte Tradition, auf die immer wieder zurückzufallen natürlich scheint.
Nun kann nicht emphatisch genug betont werden, daß Verheimlichung in allen diesen Formen – Gebrauch geheimer Gesellschaften, Annahme falscher Namen, Verbergen von Verwandtschaften, Ableugnung jüdischen Ursprungs – eben unsere Rasse ganz besonders erbittert, unter die die Juden zerstreut sind. Es kommt ja doch ohne Unterschied auf, früher oder später, und wann immer es aufkommt, haben die Menschen ein Gefühl von Ärger, daß man sie düpiert hat, selbst in Fällen, wo die Taktik höchst unschuldig ist und nicht mehr bedeutet als das Befolgen einer Art von Ritual.
Ich zweifle, ob die Juden überhaupt eine Ahnung davon haben, wie sehr diese Taktik gegen sie arbeitet. Würde uns einer sagen: »Mein Name ist so und so; mein Vater ist in dem und dem Ort in Galizien geboren; mein Bruder ist noch dort in dem und dem Geschäft«, – sagte er uns all das, er würde bei uns nicht darunter zu leiden haben, wenn wir später erführen, Glieder seiner Familie hätten auswärts mit Bewegungen zu tun, die wir mißbilligen, ja auch nicht, wenn sie in Verbindung ständen mit Regierungen, die in aktiven Feindseligkeiten gegen uns begriffen wären. Jedermann kennt ja die internationale Stellung des Juden. Jedermann macht deshalb Zugeständnisse. Und ich stelle mir vor, daß das Aufgeben dieser Gewohnheit der Verheimlichung nicht bloß möglich ist, sondern von dem größten Vorteil für die ganze Rasse wäre.
Vielleicht die absurdeste Form (nicht die gefährlichste) ist das Geheimnis, das ausgezeichnete Männer in Hinsicht auf ihre Ahnen aufrechterhalten. Sie und ihre jüdischen Verwandten unterdrücken es ganz und gar oder berühren es, im besten Falle, nur selten und dunkel. Warum tun sie das? Man greife aufs Geratewohl zwei Männer heraus aus Hunderten, deren Namen allgemein bekannt und von den meisten Leuten geachtet sind, Charles Kingsley, den Schriftsteller, und Moss-Booth, den Gründer der Heilsarmee. Hier sind zwei Männer, die auf recht verschiedenen Gebieten eine große Rolle im englischen Leben gespielt haben, und die beide ihren Genius und nahezu ihr ganzes physisches Aussehen jüdischen Müttern verdankten. Ich hätte gedacht, es gereiche zur Ehre der jüdischen Nation und der betreffenden Einzelnen, wenn diese Tatsache weithin bekannt würde. Die literarischen Fähigkeiten Charles Kingsleys, die organisatorischen und anderen Fähigkeiten des Booth werden in den Augen der Leute nicht geringer, sondern eher erhöht durch die Kenntnis ihrer wahren Abstammung. Indessen, die Erwähnung dieser Abstammung gilt als eine Art von Beleidigung. Ich habe gehört, wie sie einmal in einer leidenschaftlichen Verteidigung der jüdischen Nation herausgestossen wurde als ein Beweis dafür, daß Juden nicht ohne Fähigkeiten sind, aber öffentlich bekanntgegeben wurde sie niemals.
Es wäre doch sicherlich verständiger, in jedem möglichen Falle, den jüdischen oder halbjüdischen Ursprung von Männern zu betonen, die sich ausgezeichnet haben, und damit zu zeigen, in welcher Schuld die Europäer stehen, und was sie jüdischem Blute verdanken. Diese Sache behandeln wie eine Art heiliges Labyrinth, wie einen mysteriösen Tempel, in den einer hin und wieder hineingucken darf, ist lächerlich. Die Juden können nicht ihren Kuchen essen und aufbewahren auch. Wenn es in ihren Augen – und sicherlich muß es so sein – ein Grund zum Stolze ist, zu einem Blute zu gehören, das sie für überlegen halten, und zu einer Tradition von so unermeßlichem Alter, dann kann es nicht gleichzeitig ein Grund zur Beleidigung sein. Indessen, diese Konvention wird von den Juden selber verzweifelt festgehalten. Wenn mir einer sagt, er hasse die Engländer, und ich ihm erwidere: »Weil Sie ein Ire sind«, dann fliegt er mir nicht an die Kehle. Er hält es für selbstverständlich, daß die Geschichte des englischen Regiments in Irland seinen Ausdruck entschuldigt. So weit entfernt, beleidigt zu sein, weil man ihn einen Iren nennt, würde er vielmehr beleidigt sein, wenn man ihm sagte, er sei kein Ire. Und so ist es mit vielen anderen Nationalitäten, die unter Bedrückung und Verfolgung gelitten haben. Ich kann keinen vernünftigen Grund finden für eine andere Politik in Sachen der Juden. Im übrigen hat diese Gewohnheit einen weiteren Nachteil: sie veranlaßt die Leute, alles, was sie nicht mögen, jüdisch zu nennen, und so breitet sie das Odium gegen die Nation unverdient aus.
Eine ausländische Bewegung gegen die eigene Nation, eine unpopuläre öffentliche Gestalt, eine verabscheute Lehre werden mit dem Zettel »jüdisch« behangen, und das Maß des Hasses, bereits gefährlich groß, wird endlos vergrößert. Es hat keinen Wert, zu sagen: »Die Juden leugnen die Verbindung, die Namen sind nicht jüdisch, da ist kein offenkundig jüdisches Element.« Er wird antworten: »Juden leugnen immer solche Verbindungen; Juden verstecken sich bekanntermaßen unter falschen Namen; jüdische Aktionen sind niemals aufgedeckt.« Und – so wie die Sachen stehen, und ehe eine Änderung eintritt – läßt sich, was er sagt, nicht leugnen. Sein Urteil mag so phantastisch sein, wie man will (ich habe gehört, wie man einmal Sinn Feiners Juden genannt hat!) – solange diese erbärmliche Gewohnheit der Verheimlichung beibehalten wird, gibt es keine Möglichkeit, solche Urteile zu verhindern. Ein allgemeiner Verdacht wird erzeugt und breitet sich aus.
Unterdessen zerrt dasselbe Laster jede übelbeleumundete jüdische Handlung und jeden schlechten Namen in die Öffentlichkeit, und läßt im Dunkeln die ehrenhaften Namen und nützlichen öffentlichen Taten der Judenschaft. Denn ein falscher Name, gleich einer Fälschung, macht sich selbst bekannt.
Es wird nicht immer in dieser Verbindung richtig erkannt, daß die jüdischen Aufplusterungen, die eine so fruchtbare Ursache der Erbitterung sind, zusammenhängen mit dieser selben Politik der Verheimlichung und darum nur immer neuen Groll aufhäufen, sooft ein neuer Trick aufgedeckt wird.
Nicht daß die Gegenstände dieser weltumfassenden Kampagnen der Aufmerksamkeit nicht wert sind. Der jüdische Schauspieler oder Filmstar oder Schriftsteller oder Wissenschaftler, den die Auswahl trifft, hat in der Regel Talent; das Opfer der Ungerechtigkeit, dessen Fall auf der großen Trommel bekanntgegeben wird, hat oft ein unzweifelhaftes Recht, sich zu beschweren. Nein, aber die verlangte Beachtung steht außer Verhältnis, und ihre Abhängigkeit von der jüdischen Organisation wird immer geheimgehalten.
Soviel über das Element der Verheimlichung. Ein großer Teil mehr könnte darüber geschrieben werden, aber zwei Gründe sprechen dagegen. Zunächst würde eine volle Diskussion zuviel Platz wegnehmen; dann aber würde es nur tun, was ich besonders zu vermeiden wünsche: Nachdruck legen nämlich auf die Irrtümer des Juden. Es würde einen Streit fortsetzen, während unser ganzes Ziel ist, Frieden zu finden.
Das ist eine ganz andere Sache. Das bloße Gefühl der Überlegenheit ist nichts, wofür eine spezielle Politik sich empfehlen ließe: es ist da, und man kann nichts dagegen machen. Es gehört zur Gesamtlage. Aber was man kann, ist, daß man es nicht so sehr zeigt. Zu diesem Zwecke ist es von Wert, es zu definieren, mit Dokumenten zu belegen und seine Wirkung auf unseren Streitfall abzuschätzen.
Der Jude fühlt sich einzeln überlegen seinem nichtjüdischen Zeitgenossen und Nachbarn, von welcher Rasse immer, besonders aber unserer Rasse; der Jude fühlt seine Nation unermeßlich überlegen jeder anderen menschlichen Gemeinschaft, besonders aber unseren modernen nationalen Staaten in Europa.
Selten wird diese so simple und fundamentale Wahrheit frei und offen hingestellt. Sie wird, fürchte ich, für manche Ohren verletzend klingen. Für viele andere wird sie nicht so sehr verletzend wie komisch klingen; und für noch mehr: verblüffend.
Der Gedanke, daß der Jude sich uns überlegen fühlen sollte, ist etwas so Unbegreifliches für uns, daß wir die Existenz dieses Gefühls vergessen. Wenn dieser Gedanke zum Zwecke der Beschäftigung mit dieser großen politischen Schwierigkeit immer wieder betont wird, dann wird er vielleicht unter Widerstreben zugegeben, aber doch immer nur als eine Art abnormer und verwirrender Wahrheit. Ich behaupte, daß das Vergessen dieser Wahrheit, der Versuch, das Problem zu lösen, ohne daß diese Wahrheit im Geiste des Staatsmannes bewußt festgehalten wird, in sehr weitem Maße die Ursache unseres Fehlschlages in der Vergangenheit gewesen ist, und daß die Art, wie der Jude in Geste, Ton, Manier und öffentlichem Auftreten sie ausdrückt, ein recht ansehnlicher Faktor ist in dem Kampfe zwischen seiner Nation und der unseren.
Man betrachte die Haltung der Staatsmänner in der Vergangenheit gegenüber diesem vitalen Konflikte. Immer und überall, glaube ich, ist dabei die jüdische Überzeugung von ihrer Überlegenheit außer acht gelassen worden.
Denn die Haltungen, die europäische Staatsmänner in der Vergangenheit gegenüber dem fremden jüdischen Elemente in ihrer Mitte eingenommen haben, sind immer von dreierlei Art gewesen: 1. Entweder haben sie getan, als gebe es keine jüdische Nation, als sei der Jude bloß ein Privatbürger wie jeder andere auch, der einfach seine eigenen Meinungen und Gebräuche hat und der nicht substantiell verschieden ist von seiner Umgebung.
2. Oder sie haben versucht, den Juden mit Schande oder Gewalt zu unterdrücken, zu vertreiben oder zu vernichten.
3. Oder sie haben, während sie die Existenz der jüdischen Nation als einer von ihren eigenen Volksgenossen, die sie zu regieren hatten, gesonderten anerkannten, den Versuch gemacht, zu einem Gleichgewicht zu gelangen durch eine Art von Pakt, wobei die jüdische Besonderheit anerkannt wurde, aber unter entrechtenden Bedingungen.
Nun fehlt aber allen diesen drei Methoden die Anerkennung des jüdischen Gefühls der Überlegenheit.
Bei der ersten fehlt sie offensichtlich, weil die Idee überhaupt von einer jüdischen Nation nicht da ist. Sie fehlt ebenso offensichtlich bei der zweiten, der der Verfolgung: der Verfolger tut instinktiv so, wie wenn der Jude sich als den Unterlegenen fühlte. Bei der dritten Methode ist sie auch nicht da, zwar nicht in der Theorie, aber in der Praxis. Denn die Staatsmänner, die in der Vergangenheit so gehandelt haben, haben nicht versucht, den Juden nur einen Sonderstatus zu verleihen, sondern sie haben ihnen in Wirklichkeit fast immer einen inferioren zugewiesen. Und damit haben sie das jüdische Nationalgefühl erbittert.
Gewisse Nationen z. B. haben die Juden behandelt als ein Sondervolk, als Fremde, indem sie ihnen den unbeschränkten Aufenthalt verboten, sie zur Meldung zwangen. Aber sobald es um Steuern oder um Befreiung vom Militärdienste sich handelte – dann gab es keine Ausnahme für den Juden.
Es gibt freilich noch eine vierte Haltung, die gelegentlich in der Geschichte zum Vorschein kam, wenn Staaten in Verfall geraten oder in die Hände niedriger und schwacher Männer gefallen sind, nämlich die übertriebene Umschmeichelung und Unterstützung ein paar mächtiger, reicher Juden durch Beamte, die gekauft oder eingeschüchtert wurden. Darunter leiden wir heute. Aber diese Ausnahmefälle (sie haben immer zu nationalem Unheil geführt) bilden ja keine selbständige Kategorie der Staatskunst in dieser Sache. Auch ist sogar bei denen, die ein paar Juden wirklich vor ihren eigenen Volksgenossen bevorteilen und ihnen Vorrang und Macht lassen, nicht so sehr eine Anerkennung des jüdischen Gefühls der Überlegenheit da, wie ein geheimer Haß auf ihre jüdischen Herren.
Wie scharf auch immer im geheimen die Juden von denen angegriffen werden, die sich um Gewinnes oder öffentlichen Erfolges willen ihnen unterworfen haben, es erreicht nicht das Maß der Anklagen, die in Privatgesprächen der Politiker erhoben werden.
Es möchte doch angesichts so vieler Fehlschläge in der Politik scheinen, vollends da sie alle die Nichtanerkennung dieses jüdischen Gefühls gemeinsam haben, daß niemals ein Erfolg erzielt werden kann, es sei denn, wir gewähren ihm Raum. Ich halte dafür, daß niemals Friede sein wird zwischen irgendeiner jüdischen Minorität und der Gemeinschaft, in der sie sich gerade befindet, ehe nicht die Regierenden diesen Zustand des jüdischen Geistes voll akzeptieren und es angelegentlichst vermeiden, ihn zu erbittern.
In der Staatskunst sind, wie in jeder Form menschlicher Tätigkeit, exakte Definitionen von der größten Wichtigkeit. Wir müssen gleich bei Beginn unterscheiden zwischen diesem jüdischen Gefühl der Überlegenheit und einer realen Überlegenheit. Der Staatsmann hat es nicht zu tun mit der Richtigkeit oder der Unrichtigkeit der jüdischen Haltung. Sie mag eine absurde Illusion sein, sie mag auch eine tiefe Einsicht sein. Damit hat er gar nichts zu tun. Nachdem er zu der Ansicht gelangt ist, daß die kleine und durchaus fremde Minorität toleriert werden muß, daß ihr gestattet werden muß, so glücklich wie möglich innerhalb einer Gemeinschaft zu leben, von der sie so tief sich unterscheidet, ist seine nächste Pflicht die, so gründlich wie möglich das Wesen derer kennenzulernen, mit denen er es zu tun hat.
Er mag ein Lächeln haben für das jüdische Gefühl der Überlegenheit; er mag sogar privatim empört sein; aber er darf niemals vergessen, daß es eine dauernde Eigenschaft der Nation ist, mit der er zu verhandeln hat. Das wird sich niemals ändern. Der Jude im East-End von London, der Ärmste der Armen, fühlt sich dem Beamten überlegen, vor den er geschleppt wird, dem Polizisten, der Ordnung hält in den Straßen, und ganz unermeßlich überlegen den schlicht aussehenden Soldaten und Seeleuten, den typischesten Vertretern unserer Rasse. Er fühlt sich sogar überlegen jenen, die er besser versteht – den Händlern: den Leuten, die von Schlauheit und List leben. Der Ausdruck unserer Gesichter, unsere Gesten, unsere Manieren; die einfache Tatsache, daß unser Geist, weniger scharf, auch mehr Umfang hat, bestätigt ihn nur in seinem Gefühle.
Diese fixe Idee der Überlegenheit, die in jedem Satze, in jeder Andeutung zum Vorschein kommt, ist für den Juden unerschütterlich. Dieses Gefühl hat, sagte ich, in unserer Mitte der ärmste und der bedrückteste, der hilfloseste und der unglücklichste Jude. Unglücklicherweise – und das ist die crux – bleibt er nicht dabei, sondern schreitet zu hemmungsloser Äußerung. Und gerade dies wird so gewaltig übelgenommen. Gerade das macht den Kampf noch schwerer. Und gerade dies muß unter Kontrolle gehalten werden, wenn wir Frieden haben sollen, nicht das Gefühl der Überlegenheit, dieses ist unausrottbar, aber seine Äußerung. Es tritt, wie wir alle wissen, mit außerordentlicher Emphase zutage in Handlungen und Manieren der wenigen sehr reichen Juden, mit denen die regierenden Kreise der Nation besser bekannt sind. Aber ob er nun ein reicher Mann ist, der nur unter einer fremden und feindseligen Umgebung leidet, oder ein armer, der unter all den niederdrückenden Mächten des Schmutzes, der Entblößung und Verachtung leidet, der Jude fühlt sich immer als der potentielle Herr seiner Wirte, und zeigt das auch. Er ruht in derselben Zuversicht, die Disraeli empfand, als er sagte: »Der Jude kann nicht aufgesaugt werden; es ist nicht möglich, daß eine überlegene Rasse von einer inferioren aufgesaugt wird.« Aber unglücklicherweise ruht er nicht bloß auf dieser Grundlage; er handelt auch danach, und das ist das Unerträgliche.
Wir müssen, sage ich, diesem Gefühle Rechnung tragen, bei jeder Vereinbarung, die wir treffen; wir haben auch seine Konsequenzen zu studieren. Sonst werden wir von Phänomenen genarrt, die unerklärlich scheinen. Aber eine offene Äußerung jüdischer Verachtung uns gegenüber brauchen wir nicht zu gestatten – im Gegenteil, wir sollten sie aktiv zurückweisen.
Hier sind einige Konsequenzen dieser offenen Äußerung der Überlegenheit – Konsequenzen, die wir heute alle in den Beziehungen zwischen dem jüdischen Volke und uns entdecken, und die zu einer für sie und uns recht gefährlichen Situation führen können.
Wir haben da zuerst den familiären Umgang des Juden mit europäischen Dingen, der fortwährend den Zorn des Europäers erregt, und ebenso konstant den Juden staunen läßt, was er denn Böses getan haben könne. So schreibt etwa der Jude über unsere Religion, indem er es für ausgemacht hält, daß sie eine Narrheit sei, und wundert sich dann, wenn wir verletzt sind. Er tritt in unseren nationalen Diskussionen auf, indem er nicht nur einen Rat gibt, sondern die Politik zu leiten versucht, und ist dann verblüfft, wenn er entdeckt, daß seine Gleichgültigkeit gegenüber unserem Nationalgefühl unangenehm berührt. Er fordert, daß das jüdische Temperament, wenn auch verschieden von dem unseren, und ob wir mögen oder nicht, uns aufgedrängt werde und unser Leben bestimme.
Er handelt in alledem rein instinktiv wie jedermann denen gegenüber, die er für ausgemacht inferior hält, und wenn Leute von »jüdischer Unverschämtheit« oder »jüdischem Hohn« reden, dann meinen sie eben diese Haltung. Wir haben unrecht, wenn wir hier von absichtlichen Beleidigungen sprechen. Das Handeln des Juden insofern es aus diesem Gefühle der Überlegenheit kommt, ist nicht in höherem Grade berechnet und nicht in höherem Grade vorsätzlich feindselig, als unser eigenes Handeln, wann immer wir uns in Beziehungen zu Menschen finden, die wir für inferior halten. Aber wir haben recht, wenn wir diese Dinge aufzeigen, sie übelnehmen, sie tadeln, und wenn nötig, mit ihnen Schluß machen.
Das jüdische Problem wird niemals gelöst werden, es sei denn, wir machen diesem Gefühle der Überlegenheit Zugeständnisse, nehmen es hin als unvermeidliches Übel, und halten unsern Unwillen in dessen Gegenwart im Zaume; aber es wird auch nicht gelöst werden, wenn wir gestatten, daß es immer mehr und offener geäußert wird.
Eine andere Folge dieser Haltung: der Jude macht, auf Grund dieses Gefühls, keine Anstrengungen, in Berührung zu kommen mit der großen Masse der Rasse, in deren Mitte er gerade lebt. Er ist zufrieden, von ihr gesondert zu sein, und ist der Meinung, er könne gar nicht anders als gesondert von ihnen leben. Und er zeigt das. Er läßt sich herbei, mit der Elite sich zu verbinden, mit denen, die regieren, die irgendeine spezielle Funktion ausüben, aber es scheint ihm Zeitverlust zu sein, Gemeinschaft mit den übrigen zu suchen. Und er zeigt das. Das meinte Renan, als er sagte, die Juden seien die am wenigsten demokratischen unter allen Menschen. Renan, der von jüdischem Gelde unterstützt wurde und lebte, und seine beste Arbeit leistete, als er abhängig war von einem jüdischen Verleger; Renan, der so fasziniert war von der Geschichte Israels, und der den Entschluß faßte, alle hebräischen Dinge zu studieren, verstand den Juden überhaupt nicht. Seine Urteile über sie sind ohne Unterschied oberflächlich und sehen nur eine Seite der Wahrheit – es sind Urteile eines Ausländers, eines bewundernden Ausländers, aber nicht eines Wesensverwandten. Und wenn er sagt, daß die Juden nicht demokratisch seien, so notiert er, anstatt ein Urteil über einen tiefen politischen Instinkt des jüdischen Volkes abzugeben, einfach nur ein äußerliches Phänomen. Denn die Juden sind in Wirklichkeit sehr stark demokratisch – keine Nation ist es mehr – in ihren nationalen Beziehungen unter sich; sie kommen nur uns, unter denen sie leben, undemokratisch vor, weil sie offen auf uns herabsehen.
Eine andere Form, die diese offene Äußerung des Gefühls der Überlegenheit unter den Juden annimmt: sie verleiht allen ihren Aktionen in unserem Staatsleben eine gewisse Selbstsicherheit und Festigkeit, die ihre Widerstandskraft sehr erhöhen, ohne Zweifel, aber auch ihre Mißgeschicke provozieren. Der religiöse Interpret der Geschichte wird sagen, daß sie von der Vorsehung speziell mit diesem Gefühle ausgestattet worden seien, weil die Vorsehung die Absicht hatte, daß sie als eine nationale Einheit auf wunderbare Weise überleben sollten, im Angesichte jeglicher Art von Entrechtung; sie selbst verbleiben sollten 2000 Jahre lang unter Bedingungen, die jedes andere Volk vielleicht schon innerhalb eines Jahrhunderts vernichtet haben würden; mit der Absicht, daß sie leiden sollten. Der Rationalist wird sagen, daß die Äußerung eines Gefühles der Überlegenheit und die Widerstandskraft, die sie begleitet, nur zwei verschiedene Namen für eine und dieselbe Sache sind, daß ohne diese Äußerung der Überlegenheit der Widerstand nicht hätte gelingen können; daß ohne den Widerstand keine Verfolgung hätte stattfinden können; daß in dieser Sache keine Absicht und kein Plan vorliege, nur das zufällige Vorhandensein einer besonderen Qualität, die eben ihre notwendigen und logischen Auswirkungen gehabt habe. Aber wie immer die wahre Erklärung laute, das historische Faktum verbleibt, daß dieses Gefühl der Überlegenheit eine offene und anmaßende Äußerung ihrer hervorbrachte, wann immer die Juden die Möglichkeit gehabt haben, ihren Gefühlen Luft zu machen, und daß es, während es einerseits die Stärkung der Identität, Dauer und Lebenskraft des jüdischen Volkes zur Folge hatte, auch andererseits eine immer wiederkehrende Bedrückung, die noch auf jede Periode der Freiheit gefolgt ist, herbeigeführt hat.
Da bleibt zum Schlusse noch etwas zu sagen, wenn es auch nahezu unmöglich ist, dabei nicht Gefahr zu laufen, wehe zu tun und dadurch das Problem zu verwirren und die Lösung noch schwieriger zu machen. Aber es muß gesagt werden, weil, wenn wir uns davon drücken, das Problem noch mehr verwirrt wird. Es ist dieses: Während es unzweifelhaft wahr ist, und immer wahr bleiben wird, daß ein Jude sich seinen Wirten überlegen fühlt, ist es ebenso wahr, daß seine Wirte sich dem Juden unermeßlich überlegen fühlen. Wir können zu einer gerechten und friedlichen Lösung unserer Schwierigkeiten nur gelangen, wenn wir nie vergessen, daß der Jude, dem wir im Staate einen speziellen Status als Fremden eingeräumt haben, sich alldieweil als unseren Überlegenen fühlt. Aber seinerseits muß der Jude auch erkennen, so unschmackhaft ihm das auch sein mag, daß die, unter denen er lebt und deren Inferiorität für ihn ausgemacht ist, ihrerseits ihn als etwas betrachten, das tief unter ihnen steht.
Diese Behauptung wird, ich weiß es, auf den Juden ebenso verblüffend wirken, wie ihr Gegenteil auf uns. Sie wird ihm außergewöhnlich vorkommen, unglaublich und wer weiß was sonst noch; aber sie ist wahr, und sie ist eine dauernde Wahrheit. Der Streit wird endlos weitergehen, es sei denn, die Juden erkennen diese Wahrheit an. Es gibt keinen Europäer, der zu arm oder zu niedrigen Charakters wäre, als daß er nicht sich selbst durchaus überlegen fühlte einem jeden Juden, wie reich immer, wie mächtig und (ich fürchte, ich muß hinzufügen) wie gut immer. Wohl wahr, Tugend hat eine Überlegenheit, die nur ihr eigen ist, die nicht verdeckt werden kann, und der grausame oder heimtückische oder verkommene Europäer kann gar nicht anders als sich moralisch inferior fühlen gegenüber einem Juden, der gerecht ist, selbstbeherrscht, barmherzig, freigebig. Aber wir wissen, wie es mit dem Nationalgefühl steht. Das Typische ist stärker für uns, als das Individuelle; und während wir gewisse überlegene Charaktereigenschaften in einem Einzelnen anerkennen mögen, denken wir alldieweil doch an die Rasse, an die gemeinsame Form, und kontrastieren unsere eigene Form mit der fremden zum Nachteile dieser.
So schwierig ist es für den Juden, diesen Faktor des Problems zu würdigen, daß der Mangel dieser Würdigung seinerseits in der Vergangenheit eine fast ebenso große Ursache der Schwierigkeiten gewesen ist, wie derselbe Mangel auf unserer Seite. Wir scheinen ihm unverschämt zu sein, wenn wir, in unseren Augen, einfach und normal handeln, wie es eben Überlegenen zukommt.
Was für einen Eindruck muß es doch auf einen jüdischen Kaufmann oder Geldleiher machen, der sich eine hohe leitende Stellung in unserer Plutokratie erkauft hat, wenn er aus der Geste, dem Tone, dem Ausdruck eines beliebigen armen Engländers, der vielleicht nicht mehr als ein verlegener Lohnschreiber ist, entnehmen kann, daß dieser ein ganz klares Gefühl der Überlegenheit über ihn hat? Muß es ihm nicht einfach als Unverschämtheit vorkommen? »Wie kann«, wird er bei sich sagen, »dieser Goy sich herausnehmen, und noch dazu ein armer erfolgloser Goy, mich zu behandeln, wie wenn ich weniger wäre als er! Ich, der Millionen wert ist, der seine eigenen Volksführer beherrscht und mit ihnen tut, was er will, der über seinen Staat verfügt so ziemlich nach Belieben, und der zu jener Nation gehört, die hoch über allen anderen steht, dem jüdischen Volke?« Überall entdeckt der Jude die Konsequenzen dieses Gefühls, auch wenn es ihm noch so unverständlich ist, so daß er dessen Existenz kaum zugeben mag.
Aber, ob er es zugeben mag oder nicht, es ist eben da. Einzelne Juden mögen umschmeichelt sein wegen ihres Reichtums oder gefürchtet werden, weil ein kaufmännisches Unternehmen von ihnen abhängt. Solche Juden, die das geläufige gedruckte Wort, das sie lesen, verwechseln mit dem gesprochenen Worte, das sie niemals hören, können in den Irrtum fallen, zu denken, daß dieses Gefühl der Überlegenheit auf unserer Seite nicht existiere. Man muß sie warnen, und wenn überhaupt das Problem gelöst werden soll, ihnen sagen, daß es existiert.
In ihrem, genau wie in unserem Falle, kann man zu einer richtigen Lösung nur gelangen durch das schlichte Zugeben, daß das Gefühl da ist und durch die gesicherte Erkenntnis, daß es sich, ob es nun eine Illusion ist oder ob eine Realität dahintersteckt, nicht ändern wird; aber freilich auch durch eine Beherrschung desselben in unseren gegenseitigen Beziehungen.
Wir können übrigens zu unserer summarischen Darlegung dieser subtilen, aber tiefliegenden Ursachen des Konfliktes die weitere Wahrheit hinzufügen, daß Paradoxe ähnlicher Art, wiewohl vielleicht weniger aufdringlich, in allen anderen politischen Problemen auch sich finden. Der in einer auswärtigen Hauptstadt residierende Diplomat hat nicht nur seine eigene Gewißheit, daß seine Wirte inferior sind, zu beachten, sondern auch deren Gewißheit von ihrer eigenen Überlegenheit über ihn und die Seinen. Der Armeeführer im Felde mag seiner Meisterschaft über einen Gegner gewiß sein, aber wenn dieser Gegner bislang noch unbesiegt ist, wird er gut tun, nicht zu vergessen, daß ihm ein Vertrauen, nicht geringer als das seinige, die Wage hält. Noch mehr handelt der Geschäftsmann nach diesem Prinzip und erkennt es an; wenn er hier versagt, setzt er sich Unheil aus. Denn wenn der Geschäftsmann vorhat, seinen Partner zu übervorteilen, hängen seine Chancen des Erfolges in hohem Grade davon ab, daß er seinen Partner behandelt, wie wenn dieser wirklich das wäre, wofür er selber sich hält. Er mag es mit einem dummen und eitlen Menschen zu tun haben, der leicht zu übervorteilen und ins Unrecht zu setzen ist, aber läßt er es sich merken, daß er sein ausersehenes Opfer für einen eitlen und dummen Menschen hält, dann wird er sein Geschäft nicht machen.
Im allgemeinen gibt es keinen Erfolg über andere, noch ist sogar (was viel notwendiger ist) ein dauerndes Arrangement mit anderen möglich, es sei denn, wir kennen die Selbstbeurteilung der anderen, geben ihr Raum und handeln nach ihr, für wie falsch immer wir diese Selbsteinschätzung auch halten mögen.
Es ist klar, daß in diesem Konflikt zwischen dem Juden und, sagen wir, dem Europäer (denn unser gegenwärtiges Problem betrifft den Juden und die weiße westliche Rasse, wenngleich dasselbe Problem sich für alle anderen Rassen auch erhebt, unter denen der Jude sich aufhält) nicht beide Parteien zugleich recht haben können. Ein höheres Wesen als der Mensch könnte herabblickend auf unsere kleinlichen Streitigkeiten imstande sein zu entscheiden, welcher der beiden Gegner der Realität näher kommt, und ob wir mehr im Rechte sind mit unserer Verachtung für den Juden oder der Jude mit seiner Verachtung für uns. Aber wenn wir unsere Lösung allein ausarbeiten ohne die Hilfe solcher Führung, gibt es keine andere Regelung, als daß beide Parteien für ausgemacht hinnehmen, was eine jede im anderen für eine Illusion hält; daß sie deren Äußerung zurückhalten, um zu einem Ausgleich zu kommen; und auch in dem erlangten Ausgleiche noch als einen notwendig und dauernd bestehenden Faktor hinzunehmen, was ein jeder doch im geheimen für eine Narrheit, aber eine unheilbare, bei dem anderen hält.
Die Alternative einer solchen Selbstbeschränkung ist ein Zurückfallen in den alten Zirkel von Unterwerfung, darauffolgendem Zorn, begleitet von Schmach und Gewalttat, auf welche die Reue folgt.