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Phöbus und die Mollusken

Im spätsommerlichen Park steht eine Marmorfigur vor der dunklen Wand der Buchen.

Sie stellt den Gott Apollon dar, auch Phöbus genannt. Dieser Phöbus ist schön und weiß, mit adlig bläulichem Geäder, und hält eine Leier in der Hand. Und blickt mit träumerischem und unbewegtem Blick immerfort hinauf in den blauen Himmel.

Wohl eine späte Kopie nach einem griechischen Werk der praxitelischen Schule.

Ja, aber was sind das eigentlich für schwarze Punkte auf der schimmernden Haut; so viele schwarze Punkte?

Das sind Schnecken, lieber Herr. Sie wissen doch, jetzt nach dem Regen.

Hunderte von Schnecken klebten an den Gliedern des Gottes; sie kriechen langsam dahin und lassen schleimig glänzende Spuren hinter sich.

Schnecken auf der marmornen Leier. Schnecken in dem schwärmerischen Augenaufschlag.

Aber auf dem göttlichen Geschlechtsteil des Gottes sitzen ihrer zwanzig, die eifrig beschäftigt scheinen. Dort muß es besonders ergiebig sein.

 

Richtig. Sind nicht dieser Tage in Leipzig gleich drei Bücher erschienen, die das Verhältnis Goethes zu Frau v. Stein behandeln?

Es ist der literarischen Forschung nämlich immer noch nicht gelungen, klarzustellen, wie weit dieses Verhältnis gegangen ist. Ob es nur eine rein geistige, gewissermaßen literarische Beziehung war, oder ob sie miteinander geschlafen haben, was wesentlich wahrscheinlicher ist.


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