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Des Knaben Wiegenlied.

für den kleinen Erdenbürger Balduin Grafen Dohna

»Geboren, als der Großvater Scharnhorst in Prag verwundet lag.« Balduin Graf Dohna, der Sohn des Grafen Karl Friedrich, des späteren Generalfeldmarschalls, und der Gräfin Julie, der Tochter Scharnhorsts (D.H.)

1813.

Das Kind ist da, wohlauf mit Klang!
Nicht Geigen tönt noch Flöten!
Nein, hellen, vollen Schlachtgesang
Mit Trommeln, mit Trompeten'
Krieg heißt das Leben, Krieg und Streit:
Wir wollen Mut und Tapferkeit
Dem jungen Krieger erbeten.

Tragt auch die hohen Zeichen her.
Die Fahnen und Standarten
Und Kolb' und Büchse, Schwert und Speer
Und Glanz der Hellebarten,
Als seiner Mannheit Trutzgerät,
Als seiner Freiheit Schutzgerät –
Der soll er künftig warten.

Das Größte hängt ihm an die Brust
Und legt ihm auf die Wiege,
Das Zeichen höchster Kampfeslust,
Das Zeichen schwerster Kriege:
Das Kreuz mitsamt dem Bibelbuch
Auf daß er über Lug und Trug
Des Teufels tapfer siege.

Ha! Christenkreuz und Bibelbuch!
Mit diesen kann er's wagen,
Sie stellen Herz und Hand in Fug
Zum Tragen mehr als Schlagen,
Daß, wer im Kampf will Sieger sein,
Sich mute zu die edle Pein,
Zu dulden, zu entsagen.

So segnen wir, so weihn wir dich –
Kaum kannst du, Büblein, lauschen –
Wir stehn, daß nicht zu schwer um dich
Des Krieges Wetter rauschen,
Wir stehn zu Gott um Lieb' und Mut,
Dann wirst du nimmer edles Gut
Um schlechten Lohn vertauschen.


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