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Die Rede des Rottweiler Bürgermeisters

Im Jahr 1514 kam Graf Rudolf von Sulz nach Rottweil und blieb da etliche Tage. Dem Gast zu Ehren veranstaltete die Stadt ein glänzendes Bankett, zu dem sie auch die beiden Freiherren von Zimmern und eine große Zahl Herren vom Adel einlud. Dabei sollte der Bürgermeister der Stadt, Herr Heinrich Freiburger, eine Rede halten und die edeln Gäste begrüßen. Also stand er vom Tische auf und fing an: »Wohlgeborne, gnädige Herren!«   Von Sulz und von Zimmern, wollte er sagen. Da fiel aber sein Blick auf eine mächtige Platte mit Sulzfischen, die auf der Tafel standen, und er sprach: »Wohlgeborne, gnädige Herren von Sulz und auch Fisch.« Darüber entstand ein allgemeines Gelächter unter den Herren. Und der Bürgermeister lachte selbst am lautesten mit, daß man vermeinen sollte, er habe absichtlich so sagen wollen. Aber die Gäste wußten wohl, »daß solches aus großem Schleck desselben und mit beiwohnender Weinfeuchte geschehen war«.

(Aus der Zimmerschen Chronik von Fr. Hummel.)

Schlußvignette

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