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VII.

Rings Menschen sich drehen
Und reden gescheit;
Ich kann nichts verstehen
So fröhlich zerstreut.

Am zweiten Ostertage fand der erwartete Tanz statt. Der Doktor war nicht fortgefahren, ich sah ihn zuerst in der Kirche, wo ich mich einen Moment abwenden mußte, da ich mich, als er sich nach mir umblickte, eines Lächelns nicht erwehren konnte. Und dabei durchzog mich ein großes, süßes Glücksgefühl.

* * *

Wieder schmückte ich mich zum Fest. Was ist es für eine Seligkeit, wenn man sich für jemand schmücken kann! Und was für eine Seligkeit ist dies erst nach überwundener Krankheit, wenn alle Gefühle neu, frisch und berauschend sind.

Ich legte ein weißes Kleid an und steckte Veilchen vor. Sie dufteten so süß, daß mir vor Duft, Glück oder Liebe schwindelte. – – Ja, vor Glück kann man sterben – es ist wahr, und weit davon bin ich nicht gewesen.

Nie vergesse ich den Augenblick, wo er im Saale vor mir stand: welch herrliche, männliche Gestalt! Die lieben blonden Haare und die strahlenden, dunkelblauen Augen!

Den ersten Tanz tanzte er mit mir.

Wie er mich in die starken Arme nahm, verging mir der Atem. – –

Nein! sprach plötzlich mitten in all das wogende Glück mein Trotz hinein, das ist zu arg, das kann ich nicht dulden.

»Zerbrechen Sie mir, bitte, nicht den Rücken, Herr Doktor!« rief ich.

»Ich bin so glücklich, Fräulein!« tönte es zurück; stürmisch zog er mich noch enger an sich.

»Ich kann nicht mehr! Ich bin müde.«

»Sie müssen, müssen, müssen!« rief er zurück. »Will doch sehn, ob ich den Trotzkopf nicht bezwingen werde!«

Und vorwärts flogen wir mit den jubelnden Walzerklängen durch den Saal.

»So! – Jetzt nehmen Sie, bitte, meinen Arm, bis Sie sich erholt haben, und dann noch einmal.«

»Mit Ihnen kann ich gar nicht tanzen,« sagte ich.

»Wie so? Es ging ja vortrefflich; Sie müssen es nur aufgeben, immer dirigieren zu wollen; das ist Sache des Mannes.«

»Ich will aber nicht!«

»Darf ich bitten?«

Und wieder ging es in fröhlichem Wirbel durch den Saal. Ich gab das Dirigieren auf. In mir zitterte und bebte das Glück, und ich hätte ihn vor aller Welt rasch umfassen und küssen mögen.

Warum that ich es nicht! ich wäre nicht die einzige Patientin gewesen, die dies während der Zeit der Reaktion gethan. –

Ich hätte doch einen – einen süßen Kuß genossen, eine Erinnerung für all die dürren, einsamen Jahre gehabt, die ich immer, immer vernünftig sein und bleiben muß.

Als wir endlich ermüdet inne hielten, sagte er mit strahlenden Augen zum zweitenmal: »Ich bin so glücklich, so glücklich ... und es ist schön, daß ich es sein kann, denn daß Sie es wissen, auch ich bin eigentlich melancholisch veranlagt.«

Darüber mußte ich lachen. Natürlich, das war wieder der Übermut, der aus ihm sprach: da ich melancholisch gewesen war – mußte auch er melancholisch sein. Hatte er mir doch vor wenigen Tagen eröffnet, jetzt habe er die Schlaflosigkeit von mir geerbt und liege die ganze Nacht wach.

Wie wahr er gesprochen, erkannte ich erst viel später.

* * *

Am dritten Ostertag fuhr ich nach Karlsstadt. Dr. Tondern hatte seine Fahrt aufgeschoben.

Die erste Fahrt wieder allein; wie wichtig ich mir vorkam, wie vernünftig; – jetzt kann ich schon allein reisen, dachte ich stolz.

Ach, wie oft und wie bald sollte ich noch im Leben immer, immer allein reisen!

Frau Dr. Grot empfing mich mit Thränen in den Augen:

»Und Sie sind doch gesund geworden, mein liebes Fräulein, wie mich das freut, mein Herzchen! – – Ich habe ja vor vier Jahren dasselbe durchgemacht.«

Weinen? wie sonderbar, dachte ich erstaunt, warum denn weinen? Was gibt's denn jetzt überhaupt noch Trauriges in der Welt? Was war denn bei alledem so Rührendes?

Ich verstand sie nicht, forderte sie auf mit mir im Hôtel Royal zu speisen und machte dann in ihrer Begleitung meine Gänge durch die Läden, zum Photographen u. s. w.

Den Kaffee mußte ich in einer Konditorei mit ihr einnehmen, und nachdem sie sich genug über mein so verändertes, munteres Wesen gefreut, erzählte sie mir auch von ihrer Krankheit und erkundigte sich viel nach den Verhältnissen in der Anstalt, der sie die dankbarste Anhänglichkeit bewahrt hatte.

Ich schilderte ihr alles genau, auch den jungen Doktor und unsern muntern Verkehr.

»Seien Sie doch nicht mehr so gegen ihn, liebes Fräulein. Ein Mann verträgt es nicht auf die Dauer à l'enfant behandelt zu werden. Sie können sich Ihr Glück verscherzen.«

»Ja, denken Sie denn, liebe Frau Doktor, daß ich ihn heiraten würde?« fragte ich erstaunt.

»Ja, das denke ich,«

»Aber er ist ja mehrere Monate jünger als ich.«

»Was thut denn das? Mein lieber Mann, nach dessen Tode ich gemütskrank wurde, war sieben Jahre jünger als ich, und wir lebten in unbeschreiblich glücklicher Ehe.«

»Ist das möglich?«

»Ja, liebes Fräulein, und mein bester Rat ist: seien Sie demütiger. Ich spreche aus Erfahrung. Mein Mann war mehrere Jahre hindurch mein Musikschüler, und da konnte ich mir lange das Chaperonieren nicht abgewöhnen; als ich aber seine Frau wurde, da merkte ich bald, wer der Herr war, ich mußte mich fügen, und das ist ja auch so schön, wenn man liebt. – Er war ein ganzer Mann, auch ein Arzt, und wurde ein Opfer seines Berufs: er behandelte einen Typhuskranken und starb nachher selbst an dieser schrecklichen Krankheit.«

»Wie schrecklich!« sagte ich; »aber das deutsche ›Demütigsein‹ verstehe ich nicht, wie Ihre hunderttausend Titel hier; jedesmal bleibe ich mitten drin stecken, wenn ich des Geheimrats Verwandte anreden soll und weiß nicht weiter, und gerade so würde es mir auch mit dem ›Demütigsein‹ ergehn. Wie komisch doch diese Titel in Deutschland sind! Ein Mensch ohne eine ellenlange Vorbenennung, die man in Rußland so ganz fortläßt, würde hier wahrscheinlich denselben Eindruck machen wie eine Katze ohne Schwanz. Neulich hörte ich sogar von einer Würde, für die ich, trotz aller Anstrengung keine deutliche Vorstellung habe finden können.«

»Was ist denn das für eine Würde?«

»Das ist der Herr ›Collaborator‹, oder wie er sonst heißt; ähnlich klingt das Wort jedenfalls – doch dunkel blieb mir stets des Wortes Sinn.«

Frau Dr. Grot lachte und konnte mir ebenfalls nicht genau erklären, was eigentlich ein Herr »Collaborator« sei, doch schließlich in ihrem Patriotismus als Deutsche gekränkt, ließ sie sich etwas über Rußland aus und that verschiedene Fragen, über die ich Mühe hatte, nicht laut aufzulachen. Ihre Vorstellungen von Reval z. B. waren urkomisch.

Nach einigen Debatten gab ich lachend zu, daß in dem schauerlichen, russischen Reval die Bären auf den Straßen umherlaufen, und die Sicherheitsmänner den ganzen Tag mit einem Talglicht im Munde an den Ecken stehen.

Hieraus merkte sie nun wohl meine Neckerei, doch grollte sie mir nicht mehr und sagte mir noch einmal herzlich und warm: »Vergessen Sie es nicht, liebes Fräulein, werden Sie demütiger! und wenn Sie's nicht verstehn, so lernen Sie es!«

Diese goldnen Worte machten wenig Eindruck auf mich, auf der Rückfahrt sann ich schon wieder auf eine neue Neckerei ... und ... da hatte ich sie – morgen war der 1. April, mein Plan war fertig.

Ich kam spät in X. an. Meine Anna war mir entgegen gekommen, und diese erste Selbständigkeit hatte mich so angegriffen, daß ich fast sprachlos in Annas Arme sank, mich an den Wagen führen ließ und todesmatt in die Polster fiel.

Noch am nächsten Morgen war ich etwas schwach und dabei reizbar.

Zur Morgenvisite fragten mich die Ärzte mehreremal, wer mir denn was zuleide gethan hätte.

Kaum waren sie fort, was mir dieses einzige Mal eine Erlösung war, so führte ich noch schnell meinen Aprilscherz für Dr. Tondern aus und legte mich dann ins Bett, mir war ganz elend.

Der Scherz aber bestand hierin: Ich ließ mir vom Gärtner einen Blumentopf voll Erde bringen, pflanzte ein Rutenbund, mit zierlichem Rosabändchen umwunden, hinein, band an die obersten Spitzen dieser Rute ein paar frische, grüne Rosenblätter und umwickelte Topf und Rute so mit weißem Löschpapier, daß nur die grünen Blättchen und tiefer unten ein Flöckchen rosa Papier zu sehen war, das man bei flüchtigem Hineinblicken für eine Rosenknospe halten konnte.

Daß der Doktor Blumen liebte und hierauf hineinfallen würde, wußte ich. Dazu schrieb ich ein Kärtchen mit folgendem Vers:

»Liebe Rut',
Mach ihn gut,
Mach ihn fromm,
Daß er in den Himmel komm'!«

auf die linke Seite aber schrieb ich, nächst dem obligaten »April« noch einige Worte in russischer Sprache, die niemand im Umkreise verstand; und zwar: »Du bist ein sehr netter Junge, schade nur, daß du so jung bist.«

Dann ließ ich Blume und Brief auf seinen Tisch stellen, damit er beides bei seiner Rückkehr vorfinden möge.

Kaum hatte ich es mir bequem gemacht, so kam auch schon eine Antwort. Der Doktor hatte trotz der verstellten Handschrift erraten, wer ihm die Rute geschickt.

Seine Antwort lautete:

»Die gold'ne Zeit der Rute ist für mich dahin,
Ihr finst'res Bild schreckt nicht mehr meinen Sinn;
Doch nehm' ich gern, was »Tantchen« heut mir beut,
Als treffendes Symbol der Weiblichkeit:
Von außen zart, anmutig, voller Röschen,
Noch innerlich wie dieses garst'ge Beschen.
Zum Himmel nicht gerichtet ist mein Sinn,
Da ich als Wurm an diese Welt gebunden bin;
Doch gerne auch verzicht' ich auf die Hölle,
Drum bleib' ich ein fideler Junggeselle!«

Den 1. April. »Rache ist süß!«

Also ein »fideler Junggeselle« – sehr vernünftig! dachte ich und versuchte einzuschlafen. Es war so still im Zimmer, die Frühlingssonne schien durch die Vorhänge gedämpft herein, draußen jubelten die Helbinger Kinder, einige Vögelchen schwirrten am Fenster vorüber – – und bald schwang Morpheus sein Mohnbüschel über meinem Haupt.

Ich erwachte völlig erholt und gestärkt, als Anna ins Zimmer trat.

»Fräulein Maria! soeben hat der Herr Doktor Tondern hergeschickt, er läßt Sie bitten, Sie möchten ihm doch auch eine Gießkanne zu der schönen Blume schicken, sie sei schon ganz verwelkt.«

Bravo! Herr Doktor, so war's recht!

Am nächsten Morgen hielt sich der Geheimrat sehr in meiner Nähe, so daß Dr. Tondern mich nur auf einen Moment allein sprechen konnte.

»Was sagen Sie zu meinem gestrigen Vers?«

»Wem Gott gnädig, der bleibt ledig!« erwiderte ich.

»Dies ist Ihnen hoffentlich ebenso ein Aprilscherz wie mir der meinige gestern?«

* * *

»Was soll ich denn dem Herrn Weinberg auf seinen Heiratsantrag für einen Bescheid sagen, Maria?« wandte sich der Geheimrat jetzt an mich.

»Jedenfalls dankend ablehnen,« bat ich lachend.

»Das wird wohl nicht der einzige bleiben, den Sie hier bekommen,« sagte leise der Geheimrat, und laut fügte er hinzu: »Ja, ja, Herrschaften, der alte Felser wird wohl seinen Hochzeitssaal aufmachen müssen.«

Als die Doktoren fort waren, blieb ich lange nachdenklich: durfte ich denn überhaupt noch heiraten nach solch einer Krankheit?

Das muß Doktor Felser wohl besser wissen, als ich, schloß ich meine Reflexionen – drum komme, was da kommen mag!

* * *

Dr. Mai war jetzt meistens sehr zurückhaltend, auch brachte er mir keine Kalenderverse mehr, wie während der Zeit meiner Krankheit, wo er mir jeden hübschen Vers von seinem Abreißkalender nach oben gebracht hatte. Heute aber überreichte er mir wieder zwei Zettelchen. Auf dem einen stand:

»Sag, weißt du, was zur Heimat Fremde macht?
Ein liebend Herz, das für dich sorgt und wacht!
Und kannst auch selber du solch liebend Herze sein,
Ist auf der Erde schon der Himmel dein!«

auf dem zweiten las ich folgende Worte von Geibel:

»Eifersucht macht scharfsichtig und blind,
Sieht wie ein Schütze und trifft wie ein Kind.«

Mein Herz begann heftig zu schlagen; dann beruhigte ich mich: ein ausgebrannter Krater – ist ausgebrannt. Die Verse sind ja auch nicht geschrieben, sondern gedruckt; auf dem einen steht oben darüber »der 25. März«, auf dem andern der »2. April«. Es hat also gar nichts zu bedeuten.

Einige Zeit, nachdem er sie mir übergeben, kam er mit dem Pfarrer an meinen Tisch zurück.

»Es ist sonderbar,« sagte Dr. Mai, »wie Liebe doch meist Gegenliebe erweckt. Der eine Teil braucht nur recht herzlich zu lieben, so ist der andre auch schon angesteckt; damit ist's gerade wie mit einer contagiösen Krankheit.«

Ich fühlte, daß ich rot wurde und mußte rasch meine Augen vor seinen großen, dunkeln senken.

Darauf redete man vom Militär, und der Helfer erwähnte, daß die Offiziere bis zum 28. Jahr eine Kaution einzuzahlen hätten, wenn sie eine Ehe schließen wollen.

»Da sind Sie wohl auch noch kautionspflichtig, Doktor Tondern?« fragte der Geheimrat.

»Eigentlich kaum mehr, denn noch in diesem Jahr komme ich darüber hinaus.«

»Aber militärpflichtig als Reserveoffizier sind Sie doch, Kollege?« fragte ihn Doktor Mai.

»Ja, dies Vergnügen habe ich bis zum 48. Jahr. Wenn ich also bis dahin mit meiner Verheiratung warten müßte, so würde ich leicht der Großvater meiner eignen Kinder werden.«

»Nun, jedenfalls,« erwiderte Dr. Mai, »ist diese Kaution eine gute und vernünftige Sache, denn man muß seine Frau auch standesgemäß versorgen können. – Sind Sie nicht auch meiner Meinung, Fräulein Marie?«

Ich schwieg. – O, ihr Doktoren alle – dachte ich, laßt mich doch noch ein klein wenig froh und glücklich sein; ich habe ja so viel gelitten; jetzt will ich nicht denken, gönnt mir die Ruhe! Mein ganzes bisheriges Leben war ein Kampf bei trübem Wetter – jetzt will ich Frieden und Sonnenschein genießen, wonach ich jahrelang gelechzt.

* * *

»Liebe Maria,« sagte eines Tages der Geheimrat zu mir, als wir auf die Ronneburg gefahren waren, »liebe Maria, es wäre doch nett, wenn Sie sich bei uns in Helbingen verheiraten würden.«

»Wie schade, daß Sie Herrn Weinberg abgesagt haben,« erwiderte ich.

»O, Sie Schelm! ... aber was meinen Sie zu meinen Hilfsärzten? Welcher gefällt Ihnen denn besser, der Junge oder die Kratzbürste?«

»Einer ist netter als der andre.«

»Scherz bei Seite, Maria, wenn es doch so kommen sollte, gebe ich Ihnen die Aussteuer, als Ihr zweiter Vater, der doch auch ein wenig daran schuld ist, daß Sie dieses zweite Leben beginnen können.«

»Mein guter, lieber, edler Papa-Doktor, wie soll ich Ihnen je Ihre Liebe und Güte vergelten!« rief ich, und Thränen traten mir in die Augen.

O Jahr voll Freundschaft, Liebe und Glück, bist du je gewesen?

* * *

»Fräulein Marie, gehen Sie, bitte, nicht so oft allein nach X.,« sagte eines Tages Dr. Mai zu mir. »Herr Weinberg zürnt Ihnen und macht jetzt auch recht oft diesen Weg.«

»Ihr Verehrer wurde ganz blaß, als der Hofrat ihm Ihre Antwort brachte,« sagte Dr. Tondern, »ich stand gerade dabei. Der wird sich rächen, er soll sich auch andern Patienten gegenüber dahin geäußert haben. Hüten Sie sich, bitte!«

»Das habe ich nicht nötig! Wozu denn?«

»Mir zu Liebe, wollen Sie?« und er sah mich mit seinen guten, blauen Augen so bittend an.

Diese Befürchtungen waren unnütz, denn wenige Tage danach begegnete mir Herr Weinberg richtig auf dem Wege zwischen X. und Helbingen. Er grüßte sehr höflich, redete im Vorübergehen einige freundliche Worte über das Wetter. Ich dankte und schritt ohne Aufenthalt weiter. – Er mußte ja wissen, daß all sein Vorgeben nur Erfindung war, ich hatte ihm nie irgendwelche Hoffnungen gemacht, für ihn höchstens Teilnahme als Mitpatienten gefühlt.

Meine Spaziergänge mit Postel und Braun setzte ich immer fort; Herr Braun war aber wenig zufrieden mit mir.

»Wenn Sie doch nur einmal von Ihren Doktoren zu reden aufhören wollten, man hat sie schon so genug und zum Überdruß,« sagte er oft. »Besonders diese Kreatur, der Mai, der auf der Kegelbahn jedes Wort belauscht, das ich mit Ihnen rede. Wenn der Geheimrat nicht wär', er hätte unsre Spaziergänge längst abgeschafft, er gönnt ja keinem Menschen etwas.«

So hatten, außer dem Geheimrat, eigentlich alle an mir zu tadeln und wäre ich nicht so unverwüstlich glücklich und froh gewesen, ich hätte schon jetzt manche trübe Stunde haben dürfen; so aber liebte ich alle mit gleicher Liebe; nur Dr. Tondern doch etwas anders als die übrigen.


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