Richard Voß
Brutus, auch Du!
Richard Voß

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Dreizehntes Kapitel

Nun machte sich Dame Filomena an die Arbeit, und sie hätte nicht Dame Filomena und eine Frau sein müssen, wäre sie nicht mit dem Aufwand aller weiblichen Kräfte an eine Sache gegangen, die nichts Geringeres betraf, als eine Heirat zu stiften, eine Heirat, die das Haus ihrer Herrschaft mit dem der Minardi unlöslich verband. Es würde ein Ereignis sein; denn: Deutschland unlöslich verbunden mit Italien! Verbunden das Nordisch-Blonde mit dem Südlich-Brünetten; verbunden die blauen und sanften Augen mit den schwarzen und leidenschaftlichen. Solche Verschiedenheiten bildeten jene notwendigen Gegensätze, die bekanntlich zu einer glücklichen Ehe erforderlich waren; also vollbrachte Dame Filomena durch die Heirat ihres Neffen mit dem Professorentöchterlein nicht nur eine große, sondern auch eine gute Tat. Sie entwarf daher ihren Schlachtplan, denn Kampf würde es immerhin kosten, und begann die Vorbereitungen zur Attacke. Alles war so fein ersonnen, daß der Menschenkennerin das Werk gelingen mußte.

Bemerkte die Familie Müller verwundert und betrübt die Veränderung, die mit ihrem Freunde Heinz vorgegangen war, so geriet sie geradezu in Kümmernis über das veränderte Wesen ihrer getreuen Dienerin und gestrengen Haustyrannin. Was war das jetzt nur mit Filomena? Sie seufzte, stöhnte, ächzte. Fragte man, was ihr fehle, ob sie krank sei und man zum Arzt schicken solle, so schüttelte sie schweigend ihr Haupt und seufzte, stöhnte, ächzte womöglich noch jämmerlicher. Am beunruhigendsten jedoch erschien dem Trio guter Menschen, daß die Vierte im Bunde plötzlich einer unheimlichen Sanftmut sich befleißigte, nicht nur keinerlei Regierungsgelüste zeigte, sondern gewillt schien, den Herrscherstab ergebungsvoll Tante Minchen zu übergeben. Wie gesagt, geradezu unheimlich war's! Nicht nur das, es war unnatürlich; war wider die Natur.

Die drei Müller steckten die Köpfe zusammen, rieten hin und her, fühlten sich erschreckt und geängstigt; denn unmöglich konnte eine derartige jähe Wandlung mit rechten Dingen zugehen. Am unbehaglichsten war es dabei Tante Minchen. Sie in der Casa Tedesca Alleinherrscherin! Die Naumburgerin in dem fast dreißigjährigen Kriege mit der Sabinerin zu guter Letzt Siegerin! Es war höchst ehrenvoll, doch blieb es vollkommen unverständlich. Überdies hätte bei der Dauer solchen Zustandes das Leben des guten Fräuleins in Olevano sowohl wie in Rom seine intimsten Reize verloren, die gerade in dem Streit um die Oberherrschaft bestanden. Was also war es jetzt nur mit Filomena?

Einstweilen erwies sich als Resultat der neuen Regierung, daß sämtliche Makkaronigerichte in einer durchaus unitalienischen, also durchaus unwürdigen Zubereitung auf dem Tisch des Professors erschienen; daß sogar der Ruhm des Hauses, der Risotto, vollständig entartete und zugleich mit diesem alle die andern köstlichen Speisen der volkstümlichen Küche Italiens dem nämlichen Schicksal verfielen: die Meisterin zog sich vom Herdfeuer zurück, auch diesen Ehrenplatz kampflos der Rivalin überlassend, einer Rivalin, die Makkaroni und Reis zu einem dicken Brei verkochen ließ, nicht zu reden von den vielen delikaten Gerichten aus wildem Spargel, aus Broccoli, Tomaten und Artischocken, aus Cucuzzi und Melanzane. Wie sollte auch eine Naumburgerin Makkaroni und Reis nicht zu weich kochen lassen? Kurzum, es war ein kläglicher kulinarischer Zustand, hervorgerufen durch den freiwilligen Rücktritt der Herrscherin in der Dynastie Müller.

Landesüblicher Sitte gemäß – Sor Rodolfo hatte sich dieser nach dem Willen der wichtigsten Persönlichkeit seines Haushaltes fügen müssen – begleitete Dame Filomena die Tochter ihres Padrone auf allen ihren Ausgängen. Bei dem reifen Alter des Fräuleins war diese Eskorte längst überflüssig geworden; doch bezeigte der weibliche Schutzgeist keine Lust, seine Rolle aufzugeben. Schließlich gehörte auch dieser Brauch zu jenen ehrwürdigen Sitten des Südens, denen sich der alte Italienschwärmer schon als jugendlicher Romenthusiast nur allzu bereitwillig unterworfen hatte...

Eines schönen Tages nun wollte Romana der Frau des Sindakus, der würdigen Sora Pia, einen Besuch abstatten. Tante Minchen wurde dank der Thronentäußerung der Dame Filomena durch häusliche Pflichten am Mitgehen verhindert; also begleitete die junge Dame deren Tugendwächterin, die sich gerade an diesem glanzvollen Sommertage in düsterster Stimmung befand. Seufzend und stöhnend schritt sie in großem Staat, mit all ihrem Schmuck behangen, neben Romana einher, so lange jammervoll seufzend, bis ihr auch jetzt wieder die angstvolle Frage vorgelegt wurde: was ihr denn nur um Gottes willen fehle?

Worauf die Antwort erfolgte:

»Was sollte mir fehlen? Nichts fehlt mir. Aber auch, wenn mir etwas fehlen sollte, wer kümmert sich darum?«

»Wir alle wären tiefbetrübt, das weißt du ja doch.«

»O Madonna!«

»Siehst du wohl, daß dir etwas fehlt.«

»Rein gar nichts. Nur daß –«

»So sprich doch!«

»Es ist nur –«

»Wenn du doch sprechen wolltest!«

»Der Arme! O Madonna, der Arme!«

»Wer?«

»Daß ich das erleben muß!«

»Bei allen deinen guten Heiligen – Filomena, liebe, gute, beste Filomena, was mußt du erleben?« »Amerigo! O der Unglückliche!«

»Ist deinem Neffen ein Unglück zugestoßen?«

»Und so jung noch!«

»Er ist doch nicht erkrankt? Ich sah ihn erst gestern noch.«

»Sahst du auch, wie bleich er ist?«

»Er sah prachtvoll aus.«

»Prachtvoll? Das sagst du von ihm? Du von Amerigo Minardi!«

»Er war so elegant, so luftig und schön wie immer.«

»Elegant, lustig und schön! Nicht elend? Nicht totenblaß? Nicht ganz verstört?«

»Du quälst mich. Weißt du denn nicht –«

»Das ist es eben, weil ich es weiß. Daß es gerade diese sein muß, gerade diese eine!«

»Um eine Frau handelt es sich? ... Dein Neffe ist verliebt?«

»O Madonna!«

»Unglücklich verliebt ist dein Neffe?«

»Unglücklich! Unglücklich!«

»Der arme junge Mensch! Du hast recht: so jung und so – schön! Wie könnte er unglücklich verliebt sein? Ich meine, welches Mädchen könnte das Herz haben, deinen Neffen nicht wiederzulieben?«

Die Stimme der jungen Dame zitterte und sie war selbst totenblaß geworden; selbst ganz verstört. Dame Filomena stöhnte:

»Er begeht gewiß –«

»Doch nicht Selbstmord? Aus unglücklicher Liebe? Dein junger schöner Neffe? ... Sage nein, liebe gute Filomena! Bitte, bitte!«

Die liebe gute Filomena ächzte:

»Wenn ein junger Mensch unglücklich verliebt ist; und wenn er obendrein Italiener ist, ein Sabiner – du solltest die Sabiner doch kennen, solltest meinen Neffen doch kennen!«

»Du weißt, wie gut ich ihn kenne, wie gut er mir gefällt... Das hätte ich ihm freilich nicht zugetraut. Ich meine, daß er sich so verlieben könnte, unglücklich verlieben. Bei seiner Schönheit! Wer ist denn nur das Mädchen? Es ist gewiß eine verheiratete Frau? Ganz gewiß, Filomena! Man sagt, daß in Italien eine verheiratete Frau – du weißt, was man sagt. Aber es ist schrecklich, daß auch Amerigo – ich meine, daß auch dein Neffe –«

Und das nicht mehr ganz junge gute Kind zitterte und bebte vor eitel Mitgefühl. Es mochte auch noch eine andre Empfindung dabei sein. Vielleicht sogar etwas Eifersucht. Nur etwas.

Eine andere, ganz andere Empfindung wurde es, als Dame Filomena unter gewaltigem Gestöhn und einem Tränenstrom mit dem Geständnis hervorbrach:

»Der Unglückliche ist in dich verliebt! Ganz sinnlos verliebt ist der hübsche, liebe arme Junge in dich. Madonna, o Madonna, was soll daraus werden?«

Einstweilen ward daraus fast eine Ohnmacht des Fräuleins, in welches der von allen Frauen heiß begehrte junge Mann sinnlos und unglücklich verliebt war. Die Gipfel der Sabina schienen sich zu dem Professorentöchterlein herabzuneigen, Olevanos Ölwälder und Kastanienhaine um die deutsche Maid sich zu drehen. Sie wurde geliebt! Zum erstenmal in ihrem Leben geliebt! Und geliebt von diesem einen! Deshalb also war Filomena in letzter Zeit gar so seltsam gewesen? Die liebe, liebe Filomena! Weil sie von des Jünglings heimlicher Liebe wußte. Wie mochte sie es nur erfahren haben? Weil sie um den hoffnungslos Liebenden sich sorgte; weil die Angst sie quälte, was daraus werden sollte? Die Getreue, Gute, Beste! Nie und nimmer würde die von dem schönsten Jüngling der Sabina Geliebte der Getreuen ihre Angst vergessen, auch dann nicht, wenn – nichts daraus werden sollte, kein ewiges seliges Glück. Als wäre es nicht schon Glücks genug, überhaupt geliebt zu werden: geliebt!

Als die Ohnmachtsanwandlung vorübergegangen war, die Berge wieder steil und starr in den Azur des Sommerhimmels emporstiegen, auch Oliveten und Castagneten angewurzelt stehen blieben, war das erste, was geschah, daß die jetzt schon Glückselige der Wärterin ihrer unschuldigen Kindheit und Wächterin ihrer rasch verblühenden Jugend auf öffentlicher Landstraße um den Hals fiel und schluchzend stammelte: es sei gewiß nicht wahr; denn es sei gewiß unmöglich, daß sie, die auf Schönheit so gar keinen und auf Jugend so geringen Anspruch machen könne – daß sie, die Lange, Hagere, Unschöne, geliebt werde: geliebt von diesem Mann! Sollte es jedoch wahr und wahrhaftig möglich sein, dann; ja dann – Aber dafür fehlten der Sprache die Worte.

Sie fehlten nicht der Vertrauten der Leidenschaft des berückenden Sabiners für Fräulein Romana Müller. Jetzt kein Seufzen, Stöhnen, Ächzen mehr, sondern ein Strom von Versicherungen, was für ein edler Liebender der junge Mann sei; eine Flut von Beteuerungen über die Echtheit seiner Liebe. Aber der Vater Professor und das Fräulein Tante, welches in der Casa Tedesca gegenwärtig das Zepter schwang! Bei dem Gedanken an diese zwei häuslichen Gewalten mußte die Getreue zu dem Gestöhn: was daraus werden sollte, von neuem ihre Zuflucht nehmen und die Madonna als himmlische Fürbitterin für das interessante Paar anrufen...

Des Sindakus Gattin, die vortreffliche Mutter eines minder vortrefflichen Sohnes, begriff nicht, um welcher Ursache willen das deutsche Fräulein heute gar so besonders liebevoll gegen sie war, geradezu zärtlich. Als der Besuch im Hause der Frau Bürgermeisterin erschien, befand sich Sora Pia im Garten, einer bunten Wildnis von Sommerblumen und Kräutern, darin Sor Virgilios Ehegemahl für den in der ganzen Sabina berühmten Essig des Hauses Minardi die notwendigen Zutaten pflückte. Einer Legende nach sollten es neunzigerlei Kräuter sein, welche, dem Weinessig zugesetzt und mit diesem in der Sonne kochend, ein einzigartiges Gebräu von fast schwarzer Farbe ergaben, davon wenige Tropfen genügten, um jeden Salat zur Götterspeise zu machen. Wenn auch nicht von neunzig, so doch gewiß von zwanzig Würzpflanzen wurden bestimmte Blättlein vorsichtig gebrochen und in einen zierlichen Bastkorb gelegt, dem ein Arom entströmte, als wüchsen in dem Garten der Frau Bürgermeisterin alle Wohlgerüche Arabiens. Sie unterbrach die anmutige Arbeit, führte die Gäste inmitten all des Duftens und Blühens zu Tisch und Bank, lud sie ein, Platz zu nehmen, und eilte geschäftig ins Haus, um selbst die Erfrischungen zu besorgen: für den heißen Tag eine Limonade aus dem scharlachroten Saft des Granatapfels, dazu frisches mit Honig zubereitetes Mandelgebäck. Darauf setzte sie sich zu den beiden, im stillen über das liebreiche Wesen des überschlanken Fräuleins immer von neuem verwundert.

Diesem Wesen leuchteten Italiens Himmel und Sonne wie noch niemals im Leben. Daß die Welt schön war, wußte sie; aber daß sie so schön sein konnte, hatte sie denn doch nicht geahnt. Das war auch nur diesseits der Alpen möglich und nur dann, wenn der Mensch geliebt wurde: geradezu sinnlos geliebt, wie die beste der Freundinnen in jenem unvergeßlichen Augenblick behauptet hatte. Gab es auf dieser wunderschönen Welt ein Gefilde mit solchem paradiesischen Blühen? Der Duft der Kräuter, daraus die berühmte Essenz destilliert wurde, zog Schwärme von Insekten herbei, so daß die Luft selbst zu singen und zu klingen schien, und über den bunten Blumenkelchen gaukelten blaue, rote und gelbe Schmetterlinge, tummelten sich Käfer, deren metallisch glänzende Flügel im Sonnenschein wie Edelsteine strahlten. Und zu dem allen das etwas Verfettete, aber darum nicht minder ehrwürdige Antlitz der Frau, die der Welt diesen Sohn geschenkt hatte, den Herrlichsten von allen! Die Gattin des Bürgermeisters trug die sabinische Landestracht, welche die ansehnliche Frau gar stattlich kleidete; dazu um den Hals und in den Ohren den Schmuck von Mutter und Großmutter. Ehrwürdig und altmodisch war in diesem Hause jedes Gerät; war das Haus selbst mit seiner schmalen steinernen Stiege, seinen gewölbten klosterähnlichen Gängen, seiner als Wohnraum dienenden Küche mit dem offenen Herdfeuer, den blinkenden Kesseln und Kannen und den vor jedem Sonnenstrahl durch starke Läden geschützten Fenstern, so daß in dem hohen Raum selbst an den heißesten Tagen eine Kühle herrschte wie in einem Gewölbe. Nur des Hauses einziger Sproß brachte mit seiner nach neuester Mode gekleideten Person und seinem nach demselben Muster zugeschnittenen Wesen in das Urväterhaus der Minardi die neue Zeit, samt der neuen Jugend, welche die alte Zeit als etwas Abgestorbenes und Verwestes abtat, zugleich alles, was diese alte Zeit erstrebt, erkämpft und erreicht hatte, in die allgemeine große Totenkammer der Zeiten und Geschlechter werfend...

Unter Blüten und Kräutern, beim Summen der Insekten plauderten die Frauen. Mit einem bedeutsamen Blick auf das Fräulein und einem scheinbar unterdrückten tiefen Seufzer erkundigte sich Name Filomena angelegentlich nach dem abwesenden Haussohn: was er treibe, wie er sich befinde? Er scheine in letzter Zeit so eigentümlich scheu und habe solch bleiches Aussehen. Aber Sora Pia rief unwillig aus:

»Scheu und bleich? Der? Wo er ist? Wachteln fängt er in der Schlinge und das mitten im Sommer! Der Bürgermeister von Olevano müßte den Burschen eigentlich wegen Wildfrevels einsperren lassen; täte es auch, wenn er es wüßte! Was er sonst noch treibt? Fein sich anziehen, beim Apotheker und Barbier sitzen, im Café seine Zeit vergeuden, auf der Piazza lungern, klug schwatzen und eiteln Weibern den Kopf verdrehen. Wie er sich befindet? Ausgezeichnet! Lebt von seines Vaters sauer erworbenem Geld, wird niemals von etwas anderem leben. Denn so ist er!«

Was für eine hartherzige Frau diese sonst so herzensgute Sora Pia sein konnte! Solchen prachtvollen Sohn zu haben und solche bösen Reden zu führen! In Romanas Seele regte sich etwas wie Groll gegen eine Persönlichkeit, die sie bereits mit der Empfindung einer zärtlich ergebenen Tochter betrachtete. Wie aber ward ihr zumut, als sie ihre Begleiterin sagen hörte:

»Gib deinem Sohn eine brave Frau, und er wird nicht länger mitten im Sommer Wachteln fangen und auch sonst ein Leben führen, darüber seine Mutter sich kränken muß. Er führt es nur deshalb, weil ihm eine brave Frau fehlt. Verliebt wird er sicher sein. Und wie verliebt!«

Nur um so erregter zürnte des wackeren Sindakus wackere Ehehälfte:

»Welch braves Mädchen nimmt den Nichtstuer zum Mann? Hat er auch ein noch so glattes Gesicht und versteht er auch noch so gut, um die Weiber zu schwänzeln. Die sind denn freilich danach! In Rom hat er sein Lotterleben angefangen. Was brauchte der Schlingel nach Rom zu gehen? Hier bleiben hätte er sollen; arbeiten, wie sein Vater arbeitet; werden, was sein Vater ist: ein Weinbauer auf eigenem Grund und Boden, darauf die Minardi schon vor Jahrhunderten saßen. Aber der junge Herr mußte ja wohl etwas Besseres werden, schämte sich seines Vaters, der keine Gewalt über ihn hat, wie das heutigentags in allen Ständen und in allen Familien Brauch sein soll. Wir Alten verstehen davon nichts, müssen uns dem Brauch fügen. Ob es ein guter Brauch ist, mögen die Heiligen wissen. Ich glaub's nicht... Aber jetzt muß das liebe Fräulein von meinem Granatapfelsaft trinken und von dem Mandelkuchen essen. Von dem Neunzigkräuteressig gebe ich im Herbst der Filomena ein Fläschlein mit nach Rom. Daß reicht für viele Jahre. Und der Herr Professor bekommt von unserm guten Wermut. Obgleich der Heilige Vater zu Rom im Vatikan sitzt und der König ein guter Mann sein soll, ist es doch eine abscheuliche Stadt. Unsern Sohn hat Rom auf dem Gewissen. Auf dem Gewissen haben ihn die schlechten Weiber in Rom.«

»Eben deswegen müßt ihr eurem Sohn eine brave Frau geben. Tut ihr das nicht, so tu' ich's; denn nach seinen Eltern bin ich die nächste dazu. So sag' ich's, und so ist's. Und damit basta!«


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