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Sechstes Kapitel

Das Haus, das Doktor Witte in der Tragheimer Kirchenstraße bewohnte, war ein vier Fenster breites, ein Stockwerk hohes Gebäude mit einem kleinen Vorgärtchen und einem sich um so weiter erstreckenden Hintergarten. Hier lebte Witte seit seiner Niederlassung als Arzt. Nicht immer war es in dem Hause so friedlich zugegangen wie heute, da Vater und Tochter mit der Bedienung ein ziemlich stilles Leben führten. Das Haus hatte in längst verflossenen Jahrzehnten sogar unter liebevoller Aufsicht der Polizei gestanden, die Ein- und Ausgehende von der Nachbarschaft her sehr genau kontrollierte. Und noch heute lächelte der alte Arzt jedesmal stillvergnügt, wenn der nebenan wohnende Schutzmann ihn ehrerbietig grüßte, und dachte daran, wie gefährlich früher sein Haus als der häufige Treffort Junglitauens und alter Demokraten der Behörde erschienen war.

Der runde Tisch, um den die alten Kämpfer gesessen hatten, die jetzt zumeist in den Bezirken wohnten, von denen niemand wiederkehrt, stand in der großen, zu ebener Erde nach dem Garten hinaus belegenen Wohnstube. In den anderen Zimmern brannte Gas – hierher hatte der Alte keine Leitung legen lassen, er liebte 87 es, daß Aline abends die große, alte Öllampe anzündete, die über dem Tische hing und gerade eben dessen Rund und die Köpfe der Herumsitzenden beleuchtete, während der übrige Raum in einem dämmerhaften Dunkel lag, aus dem nur hier und da das leuchtende Mahagoni eines Bilderrahmens oder das Mattgold von ein paar Bücherrücken von den Wänden heraufschimmerte.

Die Sugambrer freilich, deren alte Herren einst mit Burschenband und Mütze, später immer wieder als gereifte Männer hier eine abendliche Einkehr und Aussprache gesucht hatten, waren nun seltenere Gäste geworden. Lebten von dem alten Geschlecht manche in der Welt verstreut, so schien die junge Generation der alte Witte und seine unverblümte Art nicht mehr so anzuziehen wie ihre Vorgänger, zumal da auch Aline den Ruf einer gewissen Sprödigkeit und eines gar zu großen Ernstes genoß. Dafür war in den letzten Jahren immer öfter jemand eingekehrt, der sich vor dreißig Jahren gewiß nicht an diesen Tisch gesetzt hätte, und dem zuliebe der Doktor jetzt sogar eine kleine Rampe vor dem Hause hatte anbringen lassen, um ihm das Steigen der wenigen Stufen zu ersparen: der alte Generalleutnant von Witte, der aus seinem einsamen Junggesellenhause nun mindestens einmal in jeder Woche zu dem Bruder herüberkam. Manchmal beschien die große Lampe nur die beiden weißen Köpfe und zwischen ihnen Alinens blonden Scheitel, aber seit dem Beginn dieses Winters war sie nicht mehr die einzige Frau am Tisch, Klara Friedrich durfte an den nun 88 schon seit Jahrzehnten klassisch gewordenen Mittwochabenden, an denen Wittes niemals ausgingen, mit am Tisch sitzen, und auch die stille und kluge Gattin des um so lauteren Professors Schuster gehörte seit diesem Herbst in den Kreis, den Fritz und Hermann Sander vervollständigten.

Nun war es Oktobermitte. Als Fritz aus Rußland zurückgekehrt war, hatte er in Königsberg die Bäume schon kahl gefunden, und zeitig setzten die kalten Ostwinde ein und jagten die Menschen hastiger durch die Straßen. Aufatmend standen Frau Klara und der Sohn in der Witteschen Haustür still, und mit den Worten: »Den haben wir auch aus Rußland,« trat Fritz in die Stube, wo schon die beiden Brüder, Hermann Sander und Aline beieinander waren.

»Du meinst den Wind,« sagte Doktor Witte, und der General nickte und sagte: »Ich spür' ihn in den Knochen. Die größte Kälte beißt nicht so wie dieser Steppensturm.«

So blieb das Gespräch gleich bei Rußland. Und nur von wenig Fragen unterbrochen, mußte Fritz erzählen. Manches fiel ihm, wie das so geht, erst jetzt in der lebhaften Rückschau auf die verflossenen Wochen auf. Und so sagte er: »Wieviel Leute mit deutschen Namen habe ich nur in Gesellschaften getroffen oder mir zeigen lassen und in den Zeitungen gefunden. Ich meine nicht deutschsprachige Kurländer und Livländer, wie meinen Onkel, sondern Beamte und Offiziere, die unverfälschte deutsche Namen trugen, aber vollkommene Russen waren.« 89

»Das ist immer so gewesen,« sagte der General. »Schließlich war auch Katharina eine Deutsche.«

»Ich meine,« warf der Doktor ein, »wir haben eben das, was den Russen nach Fritzens richtiger Beobachtung fehlt – die straffe Zucht, die Stetigkeit, die nicht alles der Weite des Raums und der Länge der Zeit überläßt.«

»Aber es ist doch ein Jammer, daß all diese begabten Männer dem Deutschtum verloren gehen.«

»Das ist es gewiß,« sagte der Arzt. »Aber immerhin handelt es sich da meist um Familien, die seit vielen Generationen drüben wohnen und von uns losgelöst sind. Viel schlimmer ist's doch, daß uns in Amerika Jahr für Jahr Tausende von Menschen verloren gehen, ähnlich in den englischen Kolonien, Deutsche, die sich beeilen, ihren Kindern eine ganz englische Erziehung geben zu lassen. Ich kenne Leute, die ihre Kinder zum Besuch nach Deutschland hinüberschickten – und dann konnten die jungen Menschen kaum deutsch sprechen. Ich habe mich manchmal für sie geschämt, die Alten aber fanden das natürlich.«

Der General war still geworden, und auch die andern schwiegen einige Augenblicke. Da fuhr Doktor Witte fort: »Früher war's ja anders. Wie viele sind damals in den dreißiger und vierziger Jahren und noch später, zerbrochen an Seele und oft genug auch am Leibe, hinübergegangen. Wenn da einer oder der andre abgefallen ist – wer wollte da richten! Und doch (er wurde immer lebhafter) bin ich stolz darauf, daß gerade viele meiner alten Kampfgenossen auch in den schlimmsten Jahren feste Deutsche geblieben sind.« 90

Er sah sich um.

»Aline,« sagte er dann, »bring' doch mal von dem kleinen Bücherbrett in meiner Stube den Dingelstedt herüber. Ich weiß nicht, ob ihr das schöne Gedicht kennt.«

Aline war hinausgegangen und kehrte nach ein paar Sekunden mit einem abgegriffenen, altmodischen Leinenband wieder.

»Hast's gleich gefunden?«

Der Doktor lächelte. Dann schlug er das Buch auf, es fiel wie von selbst an einer Stelle auseinander, und mit immer stärker werdender Betonung, nicht wie ein Deklamator liest, sondern wie jemand, der kunstlos etwas herspricht, was seine eigne tiefe Empfindung widerspiegelt, las er die Dichtung von den Flüchtlingen, die draußen um den Wirtshaustisch sitzen und in sich aufs neue den alten Jammer der Verbannung um freie Worte aufwirbeln. Der eben zum erstenmal eingekehrte Jüngling, der auch nach langer Haft weggejagt wurde, soll ihnen Bescheid tun. Und nun erhob sich die Stimme des Lesenden:

»Komm, Deutscher, nimm dein Glas zur Hand
Und tue, was wir taten:
Ruf Zeter auf dein Vaterland,
Das Land, das dich verraten!«

Witte hielt einen Augenblick inne. Die beiden jungen Männer, denen das Gedicht fremd war, hingen an seinen Lippen. Aline sah mit geröteten Wangen vor sich nieder, und Frau Klara betrachtete sie über den 91 Tisch hin. Der alte General war sichtlich unruhig geworden und trommelte mit dem Mittelfinger der Linken leise auf den Tisch. Da fuhr Witte fort:

»Ein wüstes Toben. Drinnen stand
Der Jüngling auf vom Sitze,
Im sanften Antlitz Sonnenbrand,
Im blauen Auge Blitze.
Er stieß das Glas hinweg, er warf
Die Scherben an die Wände,
Und so erhob er hoch und scharf
Die Stimme und die Hände:
Das wolle Gott im Himmel nicht,
Daß solches je geschehe!
Nein, der mit deutscher Zunge spricht,
Ruft Deutschland niemals Wehe.
Und wenn ich sie, die mich verstieß,
Nie wiedersehen werde,
Mein letzt' Gebet und Flehn bleibt dies:
Gott schütz' die deutsche Erde!«

Witte legte das Buch nieder, die jungen Leute sahen ihn noch immer unverwandt an, der General hatte immer beifälliger genickt, jetzt streckte er die Hand über den Tisch, zog das Buch zu sich herüber und las langsam für sich die Verse noch einmal.

»Wenn das damals einer dichten konnte,« begann Fritz, und in seiner Stimme zitterte Erregung –, »heute müßte er doch noch ganz anders dreinschlagen.«

»Gewiß,« sagte nun der Doktor. »Wenn nur die Deutschen drüben mehr von uns sehen würden, Besseres, 92 eine große Flotte, ein stolzeres Beamtentum, das keine gesellschaftlichen Unterschiede macht und den Landsmann jedem noch so hochgeborenen Ausländer a priori vorzieht.«

Hermann Sander warf ein: »Das müßte aber zu Hause besser gelernt werden.«

»Sie haben ganz recht, lieber Sander. Aber dafür seid ihr jungen Leute da, daß es hier anders wird; mehr Unbefangenheit, mehr Aufrichtigkeit und, wenn ich so sagen darf, Aufrechtheit nach oben und unten. Aber wenn ich sehe, wie vielen unter deinen Kommilitonen (er wandte sich an Fritz) jeder Titel imponiert, wie sie sich am liebsten schon als Studenten in das Staatshandbuch einreihen möchten, da hab' ich nicht viel Hoffnung.«

»Du vergißt,« sagte der General und sah von dem Buche auf, »etwas andres, was wir hier noch nicht so merken, was ich aber in Berlin und anderswo im Reich und leider auch gelegentlich bei meinen jungen Offizieren gesehen habe: die Verbeugung vor dem Reichtum.«

»Bravo, Exzellenz,« sagte Frau Klara. »Das hab' ich auch oft beobachtet in der Erinnerung an die bescheidene Leutnantszeit meines Mannes. Wie rasch wurde das nach dem Kriege anders.«

Nun wurde der General lebhaft.

»Sie haben nur zu recht, gnädigste Frau. Früher hieß es immer bei uns: Was das gute Schwert gewonnen, hat die Feder verdorben. Damals mußte man sagen: Was wir mit Blut und Eisen – denn auch 93 Bismarck trug das Schwert – gewonnen hatten, haben das Gold und die Banknote verdorben. Die verfluchte – verzeihen Sie, gnädige Frau, ich kann nicht anders, – die verfluchte Gründerzeit mit allem, was ihr folgte.«

Das Gespräch wurde nun lebhaft. Die Älteren verweilten bei dem Umschwung, der nach den Attentaten auf den alten Kaiser eingesetzt hatte, und Witte pries die soziale Gesetzgebung Bismarcks.

»Ich als Arzt,« sagte er, »sehe täglich den hundertfältigen Segen dieser Gesetze. Das nenne ich praktisches Christentum.«

»Ja,« fiel Fritz lebhaft ein, »was das heißt, habe ich erst nach dem entsetzlichen Elend in Rußland empfunden. Da erschien mir die Kirche wie mit heidnischem Götzendienst durchwirkt. Was habe ich für Szenen meist so stumpfer Andacht vor unzähligen Heiligenbildern erlebt, und in welchem leiblichen und sittlichen Elend haust dort das Volk; dabei habe ich in den wohlhabenden Kreisen kaum gemerkt, daß die Leute ein Gefühl dafür hatten. Ein unbeschreiblicher Luxus über einer dünnen Decke und darunter unsagbare Armut und entsetzlicher Schmutz.«

Er schwieg eine Weile. Dann erzählte er einige Szenen, die er in Petersburg erlebt, manches, was er zufällig auf den Stationen gesehen hatte, und schließlich sagte er: »Ich kann mir nicht helfen, ich bin nie von dem Gedanken losgekommen, wenn ich das Land mit dem unsern verglich, wie herrlich wir dort kolonisieren könnten.«

Der alte Witte fuhr auf. 94

»O wie oft haben wir das besprochen! Aber wie hat man von Deutschland aus kolonisiert? Man hatte im Anfange des Jahrhunderts einen Vertrag mit der russischen Regierung und hat, was ihr vielleicht alle nicht wißt, lange Zeit Preußen durch die russische Polizei nach Sibirien bringen lassen, bis die Sache dann doch zu toll wurde. Ja, wenn wir das könnten, weiter nach Osten dringen, wie vor Jahrhunderten! Hier, wo wir sitzen, ist ja alles Kolonialland, mit streitender Hand, mit dem Pflug und schließlich durch die Reformation erobert und deutsch geworden. Aber wir sind ja saturiert, wie Danilewski sagt. Wo wir mit unsern Millionen hin sollen, ist den Herren gleich. Daß jährlich Zehntausende Deutsche auswandern in fremde Staaten und uns verloren gehen, berührt sie nicht.«

Er war aufgestanden und schritt, wie es seine Art war, lebhaft durch das Zimmer.

Aline hatte nach der Uhr gesehen und war leise hinausgegangen, jetzt kehrte sie zurück, hängte sich an ihres Vaters Arm, so daß er schließlich lachend stillstehen mußte und sage: »Vater, wir wollen Tee trinken, unsre Gäste werden Hunger haben.«

Und so erhob man sich und ging ins Eßzimmer hinüber, wo Aline den Tee und einen Imbiß reichte. Der General hatte die ganze Tischordnung umgeworfen und sich neben seinen Bruder gesetzt. Er legte ihm die Hand auf den Arm und sagte, während durch seine lächelnde Miene eine Rührung zuckte: »Und den hätten wir damals beinahe als Hochverräter festnehmen müssen.«

Witte sagte nichts, sondern brummte nur. Sein 95 erregtes Gesicht wurde milde und froh. Fritz aber sah von der andern Seite mit leuchtenden Augen auf die beiden alten Herren. Er fühlte, wie sich Alines und sein Blick dabei trafen.

Unter dem Essen und Trinken entspannte sich die Stimmung. Ziemlich spät noch klingelte es, schon von draußen hörte man die laute Stimme Professor Schusters, der sich noch halb in der Tür, während er seine Frau vor sich herschob, entschuldigte, daß eine schwierige Operation ihn bis jetzt im Krankenhause festgehalten habe. Er verlangte nur eine Zigarre und setzte sich mit dem General in eine Ecke, um Feldzugserinnerungen auszutauschen – er hatte als Stabsarzt in dem Regiment des damaligen Obersten Witte den deutsch-französischen Krieg mitgemacht. In das laute Geplauder aus diesem Winkel mischte sich die leichte Unterhaltung der Damen, während der Doktor Fritz gebeten hatte, noch für einen Augenblick in sein Zimmer zurückzutreten. Hier sagte er ihm: »Morgen fängt ja das Semester wieder an. Ich will dir nur sagen, daß es lebhafte Debatten über dich in der Verbindung und auch bei ein paar alten Herren gegeben hat. Man hat es dir verdacht, daß du als Fuchs so vom Leder gezogen hast. Ich habe abgewiegelt, ohne übrigens ein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber man wird dir nun jedenfalls nichts sagen.«

Fritz wollte auffahren, Witte aber hob die Hand.

»Nein, nein, laß nur. Ich weiß schon, was ich tue. Solche Erörterungen lassen nachher immer einen Stachel zurück, und beide Teile sind nicht mehr unbefangen. 96 So ist durch die langen Ferien wieder Ruhe geschaffen. Tu so, als ob nichts gewesen wäre, die andern werden dir entgegenkommen.«

Jetzt schwieg der Doktor und sah Fritz forschend an. Der stand am Tisch, leicht auf die eine Hand gestützt, so daß die Lampe gerade das ihr zugewandte Profil seines Kopfes beschien. Er hatte die Lippen aufeinander gepreßt und schaute zu Boden. Dann hob er die Augen zu einem festen Blick auf den alten Herrn: »Gut. Aber soll das heißen, daß ich nun ganz ruhig sein soll und nur in dem üblichen Treiben aufgehen? Oder besser: Erwartest du das von mir?«

Witte schwieg. Fritz sah, daß er keine Antwort bekommen konnte, und fuhr nun rascher fort: »Ich denke gar nicht daran. Ich habe niemanden kränken wollen. Aber wenn ich der Verbindung angehöre, so habe ich auch das Recht, dort zu sprechen, ganz gleich, ob ich etwas jünger bin als die andern. Wann soll man denn anfangen, über sich und über die Dinge nachzudenken? Und hat es einen Zweck, ja, ist es ehrlich, was man fühlt, in dem Kreise zu verschließen, mit dem man täglich beisammen ist? Ich kann mir nicht denken, daß es verboten sein soll, sich auszusprechen. Wo steht in den Satzungen der Verbindung, daß von Politik nicht die Rede sein darf? Und was ist denn Politik? Ich habe doch keine Parteidinge erörtert – das würde mir gar nicht einfallen, daran habe ich auch gar kein Interesse, – sondern ich sprach aus, worüber ich mir so oft Gedanken mache, und ich meine, das kann doch keinem von uns gleichgültig sein. Was heißt denn sonst: Frei 97 ist der Bursch, wenn jedes persönliche Wort verbannt sein soll?«

Der alte Witte hatte undeutlich in seinen dicken, weißen Schnurrbart gelächelt, nun ging er zu Fritz heran, drückte ihm die Hand und sagte: »Ich hab's nicht anders von dir erwartet, tu, was du nicht lassen kannst, jeder muß seine Erfahrungen selber machen. Mich wirst du immer auf deiner Seite finden.«

Sie gingen zu den andern zurück. Hermann Sander saß am Klavier und spielte, die Frauen hörten zu, und die beiden Herren in der Ecke sprachen leise weiter, so gut der Professor sein Organ zu dämpfen vermochte. Der Doktor trat ans Klavier und blickte in die Noten, um den Komponisten zu erforschen. Aline aber glitt geschickt um den Tisch und trat neben Fritz. Sie sah ihn an und er sie, und leicht und frei, wie er sich jetzt fühlte, sagte er zu ihr: »Nun, Sie machen so ein wissendes Gesicht, Fräulein Aline. Sie haben doch nicht gelauscht?«

Und er drohte ihr. Sie wurde rot, und er freute sich wieder, wie gut ihr das stand. Dann schüttelte sie den Kopf.

»Nein. Aber ich kann mir denken, worüber der Vater mit Ihnen gesprochen hat. Und ich weiß auch, was Sie geantwortet haben.«

Und dann, da Frau Schuster sich umdrehte und den Finger auf den Mund legte, daß der Spieler nicht gestört würde, bewegte Aline leise beide Hände, wie beifallklatschend gegeneinander und hauchte: »Recht so.« 98

 


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