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Der Wahn von der Abrüstung

Einwendungen gegen eine westliche Friedensvereinbarung werden von verschiedenen Seiten erhoben werden. Darunter auch von den Pazifisten. Manche von den wohlmeinendsten Parteien werden über den alten Wahn von Abrüstung stolpern. Sie glauben, es sei das Gewehr worauf es ankommt. Sie haben unrecht. Es kommt sehr viel aufs Gewehr an, wenn Krieg ausbricht, aber wer beides macht, den Krieg und das Gewehr, das ist der Mann der dahintersteht. Und wenn dieser Mann wirklich den Weltfrieden will, wird er dafür sorgen, daß er eine Flinte hat, ihn zu verteidigen. Die Friedensliga muß über eine erstklassige Rüstung verfügen, sonst würde die Kriegsliga sie bald zu Ragoût zerschneiden. Die Idee, daß nur die Menschen mit bösen Absichten Waffen haben sollen, kann sich nicht durchsetzen. Theoretisch sollten alle unsere Rüstungen aufgegeben werden. Doch da wir, das britische Reich, gewiß nicht unsere Verteidigung mit irgend jemand aufs Spiel setzen werden und nicht die leiseste Absicht haben, abzurüsten und fortfahren werden, Gewehr um Gewehr und Schiff um Schiff zu bauen im gleichen Tempo sogar mit unseren wertesten Freunden, wenn wir die fernste Gefahr sehen, daß man uns überholt, können wir nicht mit Gemütsruhe verlangen, daß andere Mächte tun, was wir selbst nicht tun wollen. Es ist nicht unsere Sache, uns selbst oder jemand anders zu schwächen, sondern einen militärischen Machtausgleich gegen den Krieg zu organisieren, sei dieser nun von uns selbst oder von einer andern Macht geplant. Und das kann nur durch eine Vereinigung gerüsteter und fanatischer Pazifisten aller Völker geschehen, nicht durch eine Schar von Nichtkämpfern, welche flehentliche Bitten tun, durch Vorhaltungen und durch Weihnachtskarten.


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