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Heile dich selbst

Ein Kongreß, der sich die Befreiung Deutschlands zur Aufgabe macht, würde dabei sicherlich nicht Halt machen. Wenn wir einen Kongreß auffordern, die deutsche Verfassung zu demokratisieren, müssen wir in die Demokratisierung unserer eigenen Verfassung einwilligen. Wenn wir den Kaiser nach St. Helena schicken (oder wie sonst die Chislehurst-Villa heißen mag), müssen wir auch Sir Edward Grey hinschicken. Denn wenn wir nach dem Frieden alle von neuem im Versteck unserer auswärtigen Ämter auf gegenseitige Zerstörung sinnen, wenn trotz Parlament und freier demokratischer Einrichtungen der Minister des Äußern jeden Tag vom Auswärtigen Amt zum Unterhaus herabsteigen kann und sagen: »Ich vereinbarte gestern mit dem Gesandten von Cocagne, daß England mit ihm gegen Brobdingnag kämpft, bewilligt mir ein paar hundert Millionen und fort mit euch in die Schützengräben«, so werden wir genau da halten wie vorher, soweit es die Möglichkeit anbetrifft, dem Kriegszustand ein Ende zu machen. Der Kongreß wird sicherlich von uns verlangen, daß wir uns verpflichten, die gepanzerte Faust, wenn überhaupt, so nur in der Öffentlichkeit drohend zu erheben. Wir mögen unser Schwert bereithalten (nebenbei gesagt, Abrüstung ist Unsinn, niemand wird nach dieser Erfahrung abrüsten), doch das Schwert soll nur von den Vertretern der Nation gezogen werden dürfen und nicht von Junkerdiplomaten, die die Nation verachten und ihr mißtrauen und hinter ihrem Rücken jahrelang Krieg ausgeheckt haben. Man wird sich wahrscheinlich auch dagegen verwahren, daß die Vertreter der Nation das Schwert ziehen, ehe der Fall der Beurteilung einer Weltvertretung oder einem solchen Ansatz zu einer weltvertretenden Körperschaft, als man ihn wird schaffen können, unterbreitet wurde. Das ist wahre Weltpolitik.


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