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Achtzehntes Kapitel.

Bei wohl allen Personen, die um den Frühstückstisch herumsaßen, war ein gewisser Grad von Verlegenheit zu bemerken. Juliens Stimme war, als sie Bertram fragte, ob sie ihm noch Tee einschenken solle, kaum vernehmlich, und Bertram war, als

Sir Robert Hazlewood bereitete den beiden Herren, trotzdem er vor dem Obersten gewaltigen Respekt und von Advokat Pleydell seit langem die beste Meinung hatte, einen recht trockenen, frostigen Empfang. Gegen die angebotene Bürgschaft ließe sich ja nichts einwenden, sagte er, und er nähme sie sicher an, trotzdem sein Sohn, Hazlewood junior von Hazlewood, der Betroffene sei, aber der Missetäter habe sich einen Stand beigelegt, der ihm nicht gehöre, und sich als ein so gemeingefährliches Subjekt erwiesen, daß man die Verantwortung, ihn freizulassen, der Gesellschaft gegenüber schwerlich übernehmen könne ...

»Hoffentlich werden Sie, Sir Hazlewood,« nahm der Oberst das Wort, »in meine Aussage, daß der Deliquent als Kadett in Indien unter mir gedient hat, keinen Zweifel setzen?«

»Durchaus nicht,« versetzte der Baronet; »der Mann behauptet aber, nicht Kadett, sondern Rittmeister zu sein!«

»Seit ich mich von meinem Posten begeben, ist er in höhere Chargen aufgerückt,« sagte Mannering.

»Aber das müßte Ihnen doch bekannt geworden sein?«

»Wieso? Ich bin häuslicher Verhältnisse wegen aus Indien nach England zurückgekehrt und habe mich seitdem um das Regiment wenig bekümmert. Der Name Brown ist zudem so alltäglich, daß sich von seiner Beförderung vielleicht auch gelesen habe, ohne darauf zu achten. In ein paar Tagen werden aber seine Legitimationspapiere zur Stelle sein.«

»Mir ist zu Ohren gekommen, Herr Pleydell,« nahm der Baronet wieder das Wort, »daß er nicht gesonnen sei, den Namen Brown weiterzuführen, sondern als ein Bertram Anspruch auf Ellangowan zu erheben.«

»Und von wem wissen Sie das, Herr Baronet?« fragte Pleydell.

»Gibt solches Gerücht,« fiel Mannering ein, »dem Gerichte ein Recht, ihn in Arrest zu nehmen?«

»Still, Oberst still!« rief Pleydell, »sollte er als Betrüger entlarvt werden, würden Sie ihn so wenig wie ich einer Unterstützung für würdig erachten – aber im Vertrauen, Sir Robert, von wem haben Sie diese Mitteilung?«

»Von einem Mann, dem sehr viel daran liegt, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich muß indessen ablehnen, verzeihen Sie, mich bestimmter darüber auszulassen.«

»So? und wie begründet er dieses Gerücht?« fragte Pleydell weiter.

»Es soll sich unter Zigeunern und anderm solchen Gelichter die Kunde verbreitet haben, daß der junge Mann, von dem wir sprechen, ein Bastard des feigen Ellangowan sei und durch seine große Aehnlichkeit auf den Gedanken gekommen sei, den Betrüger zu spielen.«

»Existiert denn solch unehelicher Sohn wirklich, Sir Robert?«

»Allerdings, darüber bin ich genau unterrichtet. Ellangowan hat ihn durch Vermittlung eines Verwandten als Schiffsjungen auf einen Zollkutter gebracht.«

»Gut, Sir Robert,« versetzte Pleydell, dem ungeduldigen Obersten das Wort vom Munde nehmend: »Sie erzählen mir etwas Nagelneues, und ich werde es nicht verabsäumen, es zu untersuchen; bewahrheitet sich das Gerücht, so hat der junge Mensch auf Unterstützung von unserer Seite nicht mehr zu rechnen. Trotz allem würden Sie sich einer gesetzwidrigen Handlung schuldig machen und großer Verantwortung aussetzen, wenn Sie die von uns angebotene Bürgschaft ausschlagen wollten.«

»Wenn Sie mir versprechen, Herr Pleydell, den jungen Mann fallen zu lassen –«

»Falls es sich ausweist, daß er ein Betrüger ist,« erklärte Pleydell.

»Nichts anders meinte meine Rede – unter dieser Bedingung, wie gesagt, will ich Ihre Bürgschaft gelten lassen. Immerhin muß ich bemerken, daß ein sehr wohlgesinnter, höflicher Nachbar, der sich auch auf die Rechtsfragen versteht, mir erst heute morgen noch den Wink gegeben hat, solchem Verlangen nicht Folge zu leisten; von ihm habe ich auch gehört, daß der junge Mensch seine Freiheit wiedererlangt oder vielmehr aus dem Gefängnis ausgebrochen ist.«

Die Angelegenheit wurde schnell geregelt, der Bürgschein vom Obersten und Herrn Pleydell, der Freilassungsbefehl von Sir Robert Hazlewood ausgestellt, und bald saßen die ersteren beiden wieder in ihrem Wagen, jeder in eine Ecke gelehnt. Es verging geraume Zeit, bis die Unterhaltung zwischen ihnen in Gang kam. »Sie wollen den armen jungen Menschen,« nahm der Oberst endlich das Wort, »also gleich bei der ersten Schwierigkeit, die sich bietet, fallen lassen?«

»Ich?« rief Pleydell, »das sollte mir einfallen! Aber was hätte es mir genützt, mich mit dem alten Toren über Rechtsfragen zu streiten? Weit besser dient er uns, wenn er seinem Einhelfer Glossin meldet, daß wir uns gleichgültig oder lau bei dem ganzen Handel gezeigt haben. Ich wollte überdies dem Feinde gern ein bißchen in die Karten gucken.«

»So? Also auch Ihr Rechtsleute habt Eure Kriegslisten, so gut als wir Soldaten? Und wie denken Sie über die feindliche Aufstellung?«

»Gar nicht übel gewählt, aber ein wenig gewagt,« erwiderte Pleydell: »man will mit zuviel List operieren – bei solchen Dingen bekanntlich der gewöhnliche Fehler.«

Der Wagen setzte inzwischen seine Fahrt schnell fort, ohne daß sich irgend etwas von Wichtigkeit ereignet hätte – abgesehen davon, daß sie den jungen Hazlewood trafen, der von einem Morgenritte heimkehrte. Mit wenigen Worten erzählte ihm der Oberst, daß Bertram in Woodbourne sei, was Hazlewoods lebhafte Teilnahme erweckte, so daß er seinem Pferde die Sporen gab, um den beiden Herren vorauszureiten und Lucy zu dem frohen Ereignis von Herzen zu gratulieren.

Die Unterhaltung in Woodbourne hatte sich zumeist um das alte Haus Ellangowan, seine einstige Macht und Größe gedreht. »Also unter der Burg meiner Väter,« sagte Bertram, »war es, wo ich vor einigen Tagen ans Land stieg, kaum zu unterscheiden von einem Landstreicher! Und die verfallenen Türme und dunklen Gewölbe weckten Gedanken in mir, die meine ganze Seele tief ergriffen, Erinnerungen, über die ich mir nicht klar werden konnte. Ich will die alte Stätte nun wieder besuchen, aber mit andern Gefühlen und, wie ich hoffen darf, mit besseren Lebensaussichten.«

»Geh jetzt nicht hin,« bat die Schwester; in unserer Väter Hause wohnt jetzt ein Schurke, ebenso tückisch wie gefährlich. Durch seine Schlechtigkeit ist unserm armen Vater frühzeitig das Herz gebrochen worden.«

»Du wehrst durch Deine Worte mein Verlangen, dem Wichte gegenüber zu treten, in dem Schlupfwinkel, in dem er sich verkrochen hat. Gesehen habe ich ihn wohl schon.«

»Vergessen Sie nicht, Heu,« nahm hier Julie das Wort, »daß wir beide, Lucy und ich, über Sie wachen sollen und Sie für Ihr Tun und Lassen verantwortlich machen. Oder meinen Sie, ich solle auf die Ehre, zwölf Stunden lang die besondere Gunst eines Rechtsanwalts genossen zu haben, so ohne weiteres verzichten? Es wäre doch wahrhaftig eine Torheit ihresgleichen, jetzt nach Ellangowan gehen zu wollen; es ginge doch höchstens an, daß wir zusammen bis ans Ende der Allee gingen, und daß wir Ihnen dann noch in unserer Gesellschaft den Aufstieg auf die nahe Höhe gestatten, damit Ihr Auge sich an dem Blick auf die dunklen Türme Ihres väterlichen Schlosses werden kann.«

Der Spaziergang wurde sogleich beschlossen; die Damen nahmen die Mäntel, und machten sich in Bertrams Gesellschaft auf den Weg. Es war ein schöner Wintermorgen, der Wind nicht kalt, sondern nur frisch. Ein geheimes Band verknüpfte die beiden Mädchen, wenn auch keines von ihnen sich darüber aussprach. Bertram dagegen sorgte, daß die Unterhaltung nicht ins Stocken kam, indem er von seinen Erlebnissen in Indien erzählte. Lucy war nicht wenig stolz auf einen Bruder, der soviel erstaunliche Gefahren mit so großem Mute bestanden hatte, Julie aber, der Worte ihres Vaters eingedenk, wiegte sich in der frohen Zuversicht, daß ihr Vater Vertrams stolzen Sinn nicht mehr für Anmaßung eines bürgerlichen, sondern für den Erben eines berühmten Geschlechts angemessenen Edelsinns schätzen werde.

Die drei Spaziergänger erreichten bald die in unserer Geschichte oft erwähnte Höhe über dem Hohlwege an der Grenze der Herrschaft Ellangowan, und ein überaus liebliches Landschaftsbild zeigte sich ihren Blicken: Täler und Hügel, begrenzt von Wäldern, die zur herrschenden Jahreszeit eine dunkle Purpurfarbe aufwiesen, während an andern Stellen die Aussicht scharf abgeschnitten wurde durch dichtes Kiefergebüsch, dessen dunkles Grün in allerhand Tönen hervorstach. Ungefähr eine halbe Stunde weit lag die Bai von Ellangowan, deren Wellen der Westwind kräuselte. Die Türme des alten Schlusses ragten in der Landschaft des alten Schlosses hoch empor und färbten sich heller im Strahlenmeer der Wintersonne.

»Dort liegt es, das Heim unserer Väter!« rief Lucy, auf das ferne Schloß zeigend. »Nicht die Macht und Größe dieser alten Burgherren ist's, Bruder, die ich für Dich begehre, – dafür ist mir Gott Zeuge, denn die Macht haben sie, heißt, oft übel angewandt und die Größe nicht festzuhalten verstanden. Aber soviel noch von beiden möchte ich in Deinen Händen sehen, daß Du unabhängig von andern und frei von irdischer Sorge leben, auch den alten Dienern unseres Hauses Unterstützung gewähren könntest, die seit unseres armen Vaters Tode –«

»Recht so, Schwester! und hoffentlich gelingt es mit Hilfe unserer wackern Freunde und unter gütigen Beistand des Himmels nach so harten Kämpfen dieses glückliche Ziel zu erreichen.«

»Hier sah er sich durch Dinmont unterbrochen, der eilig, aber bis er zur Stelle war, ungesehen von den übrigen, die Straße heraufkam ... »Rittmeister! Rittmeister! es sucht Euch jemand – die Alte, die Alte, die Ihr schon kennt.«

Im andern Augenblick stieg Meg Merrilies wie aus dem Schoße der Erde aus dem Hohlwege herauf und stand vor ihnen.. »Ich habe Euch schon im Hause gesucht, aber bloß den, »sagte sie auf Dinmont deutend, – »drin gefunden – Ihr habt recht, und ich hab unrecht; hier sollten wir uns finden, hier auf dieser Stelle! Gedenket an Euer Wort und – folget mir!«

Julie und Lucy fuhren entsetzt zurück, als sie die Zigeunerin erblickten ... »Um Gottes willen!« rief Julie, ihre Börse aus der Tasche ziehend: »geben Sie dem Weibe etwas, und sagen Sie ihr, daß sie gehe.«

»Das kann ich nicht,« erwiderte Bertram; »beleidigen oder kränken darf ich sie nicht.«

»Was hält Euch hier?« fragte Meg Merrilies, ihre rauhe Stimme verschärfend; »warum folgt Ihr mir nicht? Muß Eure Stunde Euch zweimal rufen? Gedenkt Eures Schwures – es sei in der Kirche oder auf dem Markte, bei der Hochzeit oder beim Leichenbegängnis –« und drohend hob sie den dürren Zeigefinger empor.

Bertram wandte sich zu den von Angst erfüllten Mädchen .. »Ich muß mich auf eine Weile entfernen; ein Gelübde bindet mich, der Frau zu folgen.«

»Jesus! einem mit Narrheit geschlagenen Weibe!« rief Julie.

»Einem Zigeunerweib, das mit ihrer Bande im Walde haust und Dir nach dem Leben trachten wird!« setzte Lucy hinzu.

»So soll niemand sprechen vom Hause Ellangowan!« rief Meg Merrilies, einen finstern Blick auf Lucy richtend – »Böses tut, wer Böses fürchtet.«

»Es geht nicht anders – ich muß gehen,« nahm Bertram wieder das Wort ... »es muß sein, Lucy, ich bleibe nicht lange – fünf Minuten – dann bin ich wieder da.«

»Fünf Minuten?« wiederholte die Zigeunerin – »nicht in fünf Stunden seid Ihr wieder hier!«

»Hören Sie, was Sie spricht?« rief Julie ängstlich – »um Gottes willen! gehen Sie nicht!«

»Ich muß gehen,« versetzte Bertram, »Dinmont wird Sie und die Schwester heimbegleiten.«

»Nein,« fiel Meg Merrilies ein, »der Mann muß mitgehen; zu diesem Zwecke ist er hier, und daß er's tut, ist nicht mehr als recht und billig, denn Ihnen hätte seine Rettung weit teurer zu stehen kommen können.«

»Meiner Treu, das stimmt!« rief Dinmont, »und ich will's ihm zeigen, daß ich's noch nicht vergessen habe.«

»Jawohl,« riefen beide Mädchen wie aus einem Munde, »müssen Sie dem Weibe folgen, dann soll er Ihnen folgen!«

Bertram drückte der Schwester die Hand und nahm von Julien mit einem zärtlichen Blick Abschied. Fast betäubt von Erstaunen und Furcht folgten die Mädchen mit ihren Blicken dem Wege, den Bertram mit seinem Gefährten und der seltsamen Führerin nahm. Die hohe Gestalt der letztern durchmaß die winterliche Heide mit so schnellen, weiten Schritten, daß sie weniger zu gehen als zu schweben schien; und durch ihr langes, fliegendes Gewand und die hohe Kopftracht wurde der Eindruck geweckt, als reichten Bertram und Dinmont kaum an sie heran. Sie ging geraden Weges über das Gemeinland, ohne die Seitenpfade einzuschlagen, auf denen Wanderer sonst den Unebenheiten und Wasserläufen auszuweichen suchten. Bald entschwanden die drei Gestalten den Blicken der nachblickenden Mädchen, bald zeigten sie sich wieder, je nachdem sie durch Gräben schritten oder aus Hohlwegen heraufstiegen, bis sie endlich im Dickicht verschwanden, das sich nach der Trümmerstätte von Derncleugh zu erstreckte.

»Sonderbar,« sprach Lucy nach längerer Pause zu ihrer Freundin: »was kann ihn mit dem alten Weibe verknüpfen?«

»Mich schaudert's,« erwiderte Julie,« und unwillkürlich muß ich an die Märchen von Zauberern und bösen Geistern denken, die mir in Indien erzählt worden sind. Was kann Ihren Bruder so an diese Hexe ketten, das er uns, offenbar widerwillig, verläßt und sich den Befehlen des schrecklichen alten Weibes fügt?«

»Wir können wenigstens sicher sein, daß ihm nichts Böses begegnen wird,« erwiderte Lucy, »sonst würde das Weib doch den brauen Dinmont nicht zur Begleitung aufgefordert haben, von dessen Mut und Treue mein Bruder uns soviel erzählt. Begeben wir uns schnell nach Hause und erwarten wir dort Ihren Herrn Vater, der ja am besten wissen wird, was nun mehr getan werden muß.«

Arm in Arm gewannen die beiden jungen Mädchen bald die Baumreihe wieder, die bis zum Landhause führte, als sie plötzlich lauten Hufschlag hinter sich vernahmen. Erschrocken wandten sie sich um, waren aber nicht wenig froh, als sie Charles Hazlewood erblickten .. »Der Herr Oberst wird gleich hier sein,« rief er; »ich bin vorausgeritten, um Fräulein Bertram zu der frohen Wiederkunft ihres Bruders zu gratulieren. Stellen Sie mich nur recht bald dem Rittmeister vor, damit ich ihm für die wohlverdiente Lehre danke, die er mir für meine Uebereilung und Unbesonnenheit gegeben hat.«

»Mein Bruder hat uns eben verlassen,« antwortete Lucy, »aber auf eine Art, die uns recht sehr erschreckt hat.«

Da fuhr auch schon der Wagen heran, in welchem Oberst Mannering mit seinem Freunde sah. Sobald sie der beiden Mädchen ansichtig wurden, stiegen sie aus, und traten zu ihnen.

»Schon wieder diese Meg Merrilies!« rief Mannering, als er über den neuen Vorfall unterrichtet worden war ... »Führwahr, ein geheimnisvolles, unergründliches Wesen. Sie wird wohl Bertram etwas mitzuteilen haben, das wir nicht wissen sollen!«

»Hole der Henker den alten Besen!« rief Pleydell; »warum läßt sie der Sache nicht ihren Gang? Immer muß sie die Hand im Spiele haben; immer will sie es nach ihrem Sinne leiten. Ich fürchte fast, daß sie nach Ellangowan unterwegs sind! Der schurkische Glossin hat uns ja schon gezeigt, über was für schlimme Subjekte er verfügt – wenn nur der ehrliche Dinmont ihm Schutz genug bietet!«

»Wenn Sie meinen, daß er Hilfe brauchen könne,« rief Hazlewood, so will ich gern hinterher reiten. Daß ihm jemand in meiner Gegenwart ein Haar krümmen möchte, will mir nicht als möglich erscheinen. Dazu bin ich doch im Lande zu gut bekannt. Ich will mich vorsichtig in einigem Abstände halten, damit es nicht so aussieht, als ob ich die Zigeunerin ausspionieren möchte – und die Mitteilungen zu hindern, die sie ihm doch vielleicht machen will, wäre doch auch nicht klug.«

»Das muß ich sagen, dieser junge Herr hat alles Zeug, ein tüchtiger Mann zu werden,« meinte Pleydell zu dem Obersten, aber so, daß ihn Hazlewood nicht hörte – »ich fürchte eher einen neuen Versuch, unserm jungen Freund auf gesetzlichem Wege zu schaden, als durch offene Gewalt, denn von solcher würde Hazlewoods Gegenwart Glossin und seine Halunken schon abhalten ... Also frisch voran, mein junger Freund!« rief er dem Reiter zu; »nach Dernoleugh hinüber, dort werden sie wohl stecken, wenn nicht im Warroch-Walde.«

Hazlewood gab seinem Pferde die Sporen und sprengte davon.

»Zu Mittag sehen wir uns wieder!« rief der Oberst ihm nach, und Hazlewood nickte.


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