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Viertes Kapitel.

Bei sich zu Hause fand Glossin unter den inzwischen eingegangenen Schriftstücken eins von einem Edinburger Rechtsgelehrten, namens Protocol, durch das ihm als Verwalter des verblichenen Laird Godfrey Bertram von Ellangowan und dessen Erben das plötzliche Abscheiden des Fräuleins Margareth Bertram von Singleside mitgeteilt wurde. Zugleich wurde er aufgefordert, Bericht darüber zu erstatten, ob es besagte Erben für nötig erachten sollten, sich durch einen Bevollmächtigten bei der Nachlaßeröffnung vertreten zu lassen. Glossin, dem es keine Minute zweifelhaft war, daß der Anwalt, von dem diese Zuschrift herrührte, über das feindselige Verhältnis zwischen ihm und dem verblichenen Laird nichts wußte, war keinen Augenblick im Zweifel, daß außer Lucy Bertram niemand einen rechtlichen Anspruch auf das Erbe der Verstorbenen hatte; aber ebenso sicher schien es ihm zu sein, daß dieses wunderliche alte Fräulein über ihren Nachlaß ganz anders verfügt hätte. Nach reiflicher Erwägung, ob für ihn Vorteil aus diesem Umstande erwachsen könne, erblickte er nur ein Mittel darin zur bequemeren Ausführung seines Vorhabens, sich in Würde und Ansehen zu setzen. Ich muß mir, sagte er sich, festen Boden schaffen, damit ich wenigstens, wenn die Sache mit Hatteraick schlecht ausfallen sollte, die gute Meinung für mich habe. Anderseits mochte er – und diese Gerechtigkeit müssen wir ihm wohl oder übel widerfahren lassen, – bei aller Schlechtigkeit seines Charakters einen gewissen Trieb in seinem Heizen fühlen, Lucy für das schwere Unrecht, das er ihr und ihrem alten Hause angetan, zu einer Aufbesserung ihrer Lage zu verhelfen, zumal seine persönlichen Interessen dabei nicht ins Spiel kamen. Er nahm sich vor, am folgenden Tage nach Woodbourne hinüberzureiten – tat es aber erst nach mancherlei Bedenken, denn der Gedanke, dem Obersten Mannering gegenüber zu stehen, war ihm höchst unsympathisch, wie ja bekanntlich jeder Betrüger sich scheut, einem ehrlichen, rechtschaffenen Menschen vor die Augen zu treten. Er hatte jedoch ein ziemlich unbegrenztes Vertrauen zu seiner Gewandtheit und viel natürlichen Scharfsinn; auch hatte ihm ein mehrmaliger Aufenthalt in England eine gewisse Nonchalance verliehen.

Gegen zehn Uhr kam er in Woodbourne an und ließ sich erst vor der Tür des Zimmers, in welchem die Herrschaften das Frühstück einnahmen, durch den Diener bei Fräulein Bertram melden. Lucy, der bei dem Namen Glossin die letzten Augenblicke ihres Vaters vor die Seele traten, wurde totenblaß und wäre fast ohnmächtig vom Stuhle gefallen. Julie Mannering trat sogleich zu ihr und begleitete sie hinaus. In dem Zimmer blieb nur der Oberst, Charles Hazlewood, – der den Arm noch in der Binde trug, und Sampson, auf dessen Gesicht ein Ausdruck von tödlichster Feindschaft trat, als er Glossin erkannte.

Glossin schien sich wohl beschämt zu fühlen, als er sah, welchen Eindruck sein Besuch machte; er trat aber selbstbewußt näher und meinte, hoffen zu dürfen, daß er die Damen nicht gestört habe. Der Oberst erwiderte mit stolzer Offenheit, daß er keine Ahnung davon habe, welcher Umstand ihm die Ehre eines Besuches von seiten des Herrn Glossin verschaffen könne.

»Ich erlaubte mir nur, bei Fräulein Bertram vorzusprechen,« versetzte Glossin, – »in einer Geschäftssache.«

»Wenn Sie mit Herrn Mac Morlan darüber reden könnten, dürfte es, meiner Meinung nach, dem Fräulein angenehmer sein.«

»Bitte um Verzeihung, Herr Oberst, in gewissen Fällen ist es für die unmittelbar Beteiligten doch wohl richtiger, Mittelspersonen zu umgehen.«

»Dann teilen Sie der Dame doch schriftlich mit, um was es sich handelt.– Fräulein Bertram wird es an Aufmerksamkeit nicht fehlen lassen.«

»Daran zweifle ich nicht. Aber in gewissen Dingen empfiehlt sich der mündliche Verkehr doch nicht. Der Herr Oberst sind, wie ich merke, von Vorurteil gegen mich eingenommen, so daß Ihnen mein Besuch als zudringlich erscheinen mag. Aber ich gebe es Ihrem Ermessen anheim, ob es klug sein möchte, mir, ohne die Absicht meines Besuches zu kennen, ein freundliches Gehör zu versagen; es könnte am Ende dem gnädigen Fräulein, dem Sie Ihren Schutz weihen, zum Nachteil gereichen.«

»Das ist keineswegs meine Absicht,« erwiderte Mannering. »Ich werde Fräulein Bertram um ihre Meinung fragen, und bitte Sie, auf die Antwort zu warten, wenn Sie Zeit haben.«

Mit diesen Worten verließ er Glossin, der noch immer in der Mitte des Zimmers stand, denn der Oberst hatte ihn weder durch ein Wort noch durch eine Bewegung zum Sitzen eingeladen und war selbst während der ganzen Unterredung vor ihm stehen geblieben. Als Mannering aber die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm sich Glossin einen Stuhl und setzte sich mit einer Miene, die die Mitte etwa zwischen Bedrücktheit und Unverschämtheit hielt. Höchst unangenehm empfand er das tiefe Schweigen, das die übrigen Anwesenden beobachteten, und schließlich wandte er sich an Sampson mit den Worten: »Ein recht schöner Tag heute, Herr!«

Sampson antwortete mit einem Geknurr, das auch der größte Optimist nicht für ein Zeichen des Beifalls hätte nehmen können.

»Warum kommen Sie denn gar nicht mehr nach Ellangowan hinunter, Herr Sampson?« fragte Glossin; »Ihre alten Bekannten vermissen Sie recht. Finden würden Sie ja noch die meisten dort. In meinem Herzen wohnt ein viel zu hoher Respekt vor dem alten Stammhause, daß ich alte Gäste desselben stören oder gar wegschicken möchte, wenn ich auch sonst ein Mann von Reformen bin. Aber es liegt nicht in meiner Art – und dann, Herr Sampson, verdammt ja auch die heilige Schrift Härte gegen die Armen!«

»Auch Verkürzung von Waisen in ihrem Erbe,« fiel ihm Sampson ins Wort ... »Anathema! Maranatha!« und mit diesen Worten stand er auf, nahm einen Folianten, in dem er gelesen, auf die Schulter und verließ mit soldatischen Schritten das Zimmer.

Glossin ließ sich dadurch nicht beirren, oder stellte sich wenigstens so, als wenn es nicht der Fall wäre, wandte sich vielmehr zu Hazlewood, der eine Zeitung vor der Nase hatte ... »Was gibt's denn Neues in der Welt?« fragte er den jungen Laird.

Hazlewood blickte auf, sah ihn an, schob ihm gleichgiltig das Blatt hin und stand auf, um hinauszugehen.

»Verzeihen Sie, Herr Hazlewood,« hob Glossin wieder an, »ich möchte Ihnen gratulieren, daß Sie sich von dem schrecklichen Unfall so schnell erholt haben.«

Hazlewood nickte kühl.

»Ich beteure Ihnen, Herr Hazlewood, es hat niemand so lebhaft Anteil daran genommen, wie ich, nicht allein um der öffentlichen Wohlfahrt willen, als aus ganz besonderer Achtung gegen Ihr hohes Haus, das einen so ansehnlichen Rang unter uns behauptet. Ja, einen sehr ansehnlichen Rang, und wenn Sie mir erlauben, als Freund zu sprechen und als Mann, der in solchen Dingen einige Kenntnis hat, so möchte ich mir erlauben, Ihnen zu bemerken, daß Sie bei der bevorstehenden Wahl sich doch um eine Kandidatur bewerben sollten – und was meinen Einfluß betrifft –«

Hazlewood maß ihn mit einem vernichtenden Blicke.

»Auch hier abgewiesen!« dachte Glossin bei sich, begann jedoch gleich wieder: »Was mir da eben einfällt, Herr Hazlewood, Sie dürften doch bald wieder imstande sein, den Jagdsport zu treiben – warum jagen Sie denn bloß immer in Ihrem Gebiete? Sie werden doch hoffentlich auch einmal in Ellangowan jagen, wo sich ein weit besserer Schnepfenstand vorfindet, als anderswo?«

Hazlewood dankte für die Einladung wiederum mit einer so kalten, gezwungenen Verbeugung, daß Glossin für geboten hielt, das Gespräch so lange abzubrechen, bis Mannerings Rückkehr ihn halb und halb aus der Verlegenheit befreite.

»Bedauere sehr,« sagte dieser, »daß ich Sie so lange aufhalten mußte, Herr Glossin; aber es ist mir nicht möglich gewesen, Fräulein Bertram, wie ich es wünschte, zu einer Unterredung mit Ihnen zu bestimmen; es gibt Erinnerungen im Leben, die sich nicht leicht uns dem Gedächtnisse verwischen lassen, und es wäre ungalant gewesen, hätte ich noch länger versuchen wollen, darauf zu bestehen. Fräulein Bertram hat mich gebeten, in ihrem Namen mit Ihnen zu verhandeln.«

»Hm, hm, es sollte mir sehr leid tun, wenn ... wenn sich bei Fräulein Bertram ... ein Vorurteil ... oder etwa gar die Meinung ... als handle es sich meinerseits ...«

»Mein Herr,« erwiderte der Oberst, »wenn keine Beschuldigung erhoben wird, ist keine Entschuldigung am Platze, und auch keine Erörterung. Daß ich interimistisch die Vormundschaft über Fräulein Lucy Bertram führe, wird Ihnen bekannt sein, und ich richte die Frage an Sie, ob Sie meinen, mir die Kenntnis von Umständen, die auf ihr Wohl hinwirken können, vorenthalten zu sollen?«

»Durchaus nicht, Herr Oberst; ich bin vielmehr der Meinung, daß Fräulein Bertram den besten Vormund in Ihnen besitzt, der sich für sie hätte finden lassen, und daß ich niemand wüßte, mit dem ich mich so gern wie mit Ihnen offen und ehrlich ausgesprochen hätte.«

»Zur Sache, bitte!«

»Aber, Herr Oberst! Das ist doch nicht so leicht und einfach. ... O bitte, warum will uns denn Herr Hazlewood allein lassen? Das ist wirklich nicht nötig. Ich nehme an Fräulein Bertrams Geschick so regen Anteil, daß es wirklich gut wäre, die ganze Welt hörte, was ich zu sagen habe.«

»Herrn Hazlewood dürfte wahrscheinlich nicht viel daran liegen, Dinge zu erfahren, die ihn persönlich nichts angehen,« erwiderte Mannering ... »und jetzt!« fuhr er fort, »da mein Freund es vorgezogen hat, sich zu entfernen, muß ich Sie wiederholt ersuchen, sich kurz und deutlich zu erklären. Ich bin Soldat und als solcher kein Freund von Umschweifen und langen Vorreden.« Mit diesen Worten setzte er sich und wartete ab, was ihm Glossin zu sagen hätte.

»Lesen Sie, bitte, dieses Schreiben,« versetzte Glossin, nachdem Mannering sich gesetzt hatte.

Der Oberst las das Schreiben ein paarmal, dann vermerkte er sich den Namen seines Absenders in seinem Notizbuche ... »Hierüber ließe sich viel reden,« sagte er, »ich will die nötige Sorge tragen, daß Fräulein Bertrams Interessen nicht verkürzt werden.«

»Aber, Herr Oberst,« versetzte Glossin, »es tritt noch ein anderer Umstand hier in Betracht, den niemand außer mir zu erklären vermag. Fräulein Margarethe Bertram hat eine Verfügung zu gunsten des Fräuleins Lucy Bertram getroffen, als sie noch bei meinem Freunde, dem alten Laird, in Ellangowan wohnte. Herr Sampson und ich haben als Zeugen das betreffende Schriftstück unterfertigt. Fräulein Margarethe Brown war zurzeit noch unbedingt dispositionsfähig, und sie war Erbin des Gutes Singleside, obgleich ihre ältere Schwester ein Leibgedinge daran hatte. Der alte Laird Singleside war ein wunderlicher Kauz und fand eine besondere Freude daran, die beiden Töchter, die er hinterließ, wie ein Paar Katzen aufeinander zu hetzen .«

»Sie sagen,« unterbrach ihn Mannering, »Fräulein Margarethe Bertram sei befugt gewesen, ihr Gut Fräulein Lucy zu vergeben, und habe es ihr vererbt?«

»So ist's, Herr Oberst. In unserm Rechtswesen muß ich doch wohl Bescheid wissen, habe ich doch viele Jahre darin gearbeitet – und wenn ich mich auch seit einer geraumen Weile von dieser Tätigkeit zurückgezogen habe, so vergrabe ich doch deshalb mein Pfund nicht, sondern halte mich auf dem laufenden, denn so ein bißchen Jus ist, möchte ich sagen, besser als Haus und Hof, heißt's doch schon im Liede:

»Gar herrlich, all ihr Toren,
Gut retten, das verloren ...«

und wenn man sich schließlich auch bloß damit abgibt, guten Bekannten und Freunden zu Diensten zu sein.«

Glossin war der Meinung, sich hierdurch bei dem Oberst in besseres Licht gesetzt zu haben; der Meinung war dieser nun freilich, daß durch den Eintritt dieses Ereignisses in den Verhältnissen seines Mündels ein Wendepunkt bedingt sein möchte, und indem er seine Abneigung gegen Glossin zu bekämpfen suchte, lieh er ihm ruhig Gehör, ja stellte ihm schließlich die Frage, ob er über den Verbleib der betreffenden Urkunde etwas zu sagen wisse.

»O freilich – ich glaube sogar, sie finden zu können. Aber wer dergleichen in Gewahrsam hält, erhebt wohl in der Regel auch Ansprüche auf Abfindung –«

»Das soll uns kein Hinderungsgrund sein, weiter zu verhandeln,« versetzte der Oberst barsch und klappte sein Taschenbuch auf.

»Aber, Herr Oberst, Sie sind doch wohl gar zu kurz angebunden – nehmen Sie es mir nicht übel! Meine Rede lautet doch nur, bei gewissen Leuten sei es wohl Brauch, eine gewisse Abfindung zu begehren – für meinen Teil aber, Herr Oberst, möchte ich diesen Anlaß vielmehr benutzen, Fräulein Bertram und ihren Freunden die Ueberzeugung zu verschaffen, daß mich bloß die ehrliche Absicht, ihr nützlich zu sein, leitet. Hier ist die Urkunde, Herr Oberst. Es hätte mir Freude gemacht, sie dem Fräulein selbst einzuhändigen und ihr zu der erfreulichen Aussicht zu gratulieren. Aber da sich gegen gefaßte Vorurteile schwer ankämpfen läßt, bleibt mir weiter nichts übrig, als ihr durch Ihre gütige Vermittlung die Versicherung zu geben, daß ich jederzeit bereit bin, die Echtheit der Urkunde durch mein Zeugnis zu erhärten. Ich wünsche Ihnen guten Morgen, Herr Oberst.«

Die letzten Worte waren von Glossin so geschickt gewählt und wurden mit einem solchen Trotz und Selbstbewußtsein gesprochen, daß selbst Mannering in seinem Vorurteile gegen ihn unsicher wurde. Er ging ein paar Stufen mit ihm die Rampe hinunter und erwies ihm beim Abschiede, wenn er auch kalt und ernst blieb, doch mehr höfliche Rücksicht als während der bisherigen Unterredung.

So erfreut Glossin über den günstigen Eindruck war, den er zurückließ, so empfindlich hatte ihn doch die behutsame Zurückhaltung, der strenge Stolz berührt, mit dem man ihm gegenübergetreten ... »Um einiges höflicher hätte der Oberst schon sein können,« meinte er bei sich selbst. »Alle Tage wird's einem armen Mädchen nicht passieren, daß ihm vierhundert Pfund jährlicher Rente auf den Tisch gelegt werden. Jeder andere an meiner Stelle hätte sein Interesse dabei besser gewahrt – aber freilich, mit dem Wie habe ich mich bis jetzt ja noch gar nicht befaßt – und ob es sich so leicht hätte machen lassen, sich die Beute selbst anzueignen, will mir ohne weiteres nicht in den Kopf.«

Mannering ließ, sobald Glossin außer Sehweite war, Mac Morlan rufen und legte ihm die Urkunde vor mit der Frage, ob sich durch Lucy damit vorgehen lasse. »Brillant!« rief Mac Morlan strahlenden Gesichts, als er das Schriftstück gelesen hatte; »was Besseres hätte an uns Glossin nicht tun können, sofern er nicht etwa Schlimmeres im Sinne hat ... Aber freilich,« sagte er nach einer Weile, und sein Blick verlor an freudigem Ausdruck, – »die Jungfer kann ihren Willen in letzter Stunde auch geändert haben.«

»Und wie erfahren wir das?«

»Fräulein Lucy muß sich bei der Testamentseröffnung durch einen Bevollmächtigten vertreten lassen.«

Der Oberst ersuchte Mac Morlan, dies Amt zu übernehmen; da aber Mac Morlan durch dringende Amtsverrichtungen behindert war, entschloß sich Mannering, den Termin zu wahren und am andern Morgen mit Sampson, der die Urkunde als Zeuge mit unterzeichnet hatte, die Reise nach Edinburg zu unternehmen. Mac Morlan gab ihm ein paar Zeilen an einen angesehenen Anwalt dort mit, der früher Sheriff ihrer Grafschaft gewesen war, und dessen Rat und Beihilfe dem Obersten, wie Mac Morlan meinte, von gutem Nutzen sein möchte. »Sollen wir Fräulein Lucy von der Aussicht, die sich ihr eröffnet, schon jetzt Mitteilung machen?« fragte der Oberst noch.

»Selbstverständlich,« versetzte Mac Morlan, »muß sie doch die Vollmacht unterfertigen, die ich gleich aufsetzen will. Aber keine Sorge, lieber Oberst! Fräulein Lucy wird keine Luftschlösser darauf bauen, sondern die Sache mit nüchternen Augen betrachten – als eine Möglichkeit zur bessern Gestaltung ihrer Zukunft – als sonst nichts weiter.«

Mac Morlan hatte recht. Lucy ließ sich in keiner Weise merken, daß der so unvermutet eingetretene Todesfall ihr günstige Aussicht für die Zukunft eröffnete. Zwar richtete sie abends an Mac Morlan die scheinbar zufällige, doch aber nicht unauffällige Frage, wie hoch sich Hazlewoods Einkünfte im Jahre wohl stellen möchten; aber wer hätte daraus schließen mögen, daß sie sich mit der Frage befaßte, ob sie als Erbin von vierhundert Pfund Jahresrente eine passende Partie für den jungen Laird sei?


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