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19. Kapitel.

Versuche einer neuen Orientierung über die Praxis des Lebens (bis 1882). Zwei Grundsätze. Die neue Leidenschaft. Das Leben ein Experiment des Erkennenden. Die edle und die gemeine Natur.


Wenden wir uns nun der Frage zu, wie Nietzsche, indem er das Vorurteil bekämpft, zu einem Urteil selbst zu gelangen und andere zu bringen versucht. Darin ist eine gewisse Entwicklung zu bemerken, die auch einen Fortschritt bedeutet; aber er wird sich dessen selbst nicht klar bewußt, denkt also auch nicht daran, die Bewegung, die er vollzieht, selbst klar zu bestimmen.

Leitmotiv ist für ihn zunächst noch die »Kultur«. Doch verzichtet er darauf, den Begriff der Kultur neu festzustellen. Dafür beobachtet er jetzt die »Anzeichen höherer und niederer Kultur« (II, 209). Vielleicht meint er so, auf »wissenschaftlichem« Wege zu einem Begriff der Kultur zu gelangen. Er kann aber doch nur von einem gewissen Begriff der Kultur aus beurteilen, ob sich die Kultur aufwärts oder abwärts bewegt. Hat er früher einfach dekretiert, was als Kultur zu gelten habe, so dekretiert er jetzt ebenso harmlos, was als höhere und niedere Kultur zu gelten habe. Wenn er einem desperaten Fortschritt das ceterum censeo in den Mund legt (II, 233):

Schreiten wir nur zu, kommen wir nur von der Stelle! Vielleicht sieht sich unser Gebahren doch einmal als Fortschritt an –

so gibt er damit freilich ebenso harmlos die Möglichkeit preis, in der Bewegung der Kultur eine sichere Richtung festzustellen.

Die Mängel dieser Methode (wenn man von Methode reden darf) werden auch nicht vermieden, wenn Nietzsche die Grundsätze des ihm im Sinne liegenden neuen Lebens ohne Benützung des Begriffs der Kultur zu bestimmen sucht. Er stellt als solche gelegentlich fest (III, 359):

Erster Grundsatz: man soll das Leben auf das Sicherste, Beweisbarste hin einrichten: nicht wie bisher auf das Entfernteste, Unbestimmteste, Horizont-Wolkenhafteste hin. Zweiter Grundsatz: man soll sich die Reihenfolge des Nächsten und Nahen, des Sicheren und weniger Sicheren feststellen, bevor man sein Leben einrichtet und in eine endgültige Richtung bringt.

Diese Grundsätze werden dadurch nicht schlechter, daß sie sich unter verständigen, nüchternen Menschen von selbst verstehen, darum auch nicht erst von Nietzsche als Grundsätze eines neuen Lebens dekretiert zu werden brauchten. Und andrerseits werden sie dadurch nicht besser, daß sie nun feierlich als die Grundsätze des neuen Lebens verkündigt werden. Denn so ganz und gar es sich auch von selbst versteht, das Nahe vor dem Fernen, das Sichere vor dem Unsicheren zu berücksichtigen: wie soll die Entfernung, die Sicherheit abgemessen werden? Und ich werde wohl in einer gewissen Richtung über das Nähere zum Ferneren gehen: soll ich aber, wenn das Nähere und das Fernere in verschiedener Richtung liegen, nun gerade die Richtung auf das Nähere einschlagen? Steht das Leben näher als die Ehre? Die Geltung bei andern näher als die Achtung vor sich selbst? Was ist sicherer: auf den raschen Erfolg hinzuarbeiten oder auf die dauernde Anerkennung? Daß man den Menschen Furcht einjagt? oder daß man ihnen Achtung und Liebe einflößt? oder daß man sich gar nicht um sie bekümmert? Übrigens hat Nietzsche auch als Fürsprecher des Nahen den Zug in die Ferne behalten, als Anwalt des sichern Gangs auf der festgegründeten Erde die Lust, Land und Meer in hoher Luft zu überfliegen. Als »Luftschiffahrer des Geistes« ruft er aus (IV, 371):

Alle diese kühnen Vögel, die ins Weite, Weiteste hinausfliegen, gewiß! irgendwo werden sie nicht mehr weiter können und sich auf einen Mast oder eine kärgliche Klippe niederhocken – und noch dazu so dankbar für diese kärgliche Unterkunft! Aber wer dürfte daraus schließen, daß es vor ihnen keine ungeheure freie Bahn mehr gebe, daß sie so weit geflogen sind, als man fliegen könne! Alle unsere großen Lehrmeister und Vorläufer sind endlich stehen geblieben, und es ist nicht die edelste und anmutigste Gebärde, mit der die Müdigkeit stehen bleibt: auch mir und dir wird es einst so ergehen! Was geht das aber mich und dich an! Andere Vögel werden weiter fliegen! Diese unsere Einsicht und Gläubigkeit fliegt mit ihnen um die Wette hinaus und hinauf, sie steigt geradewegs über unserm Haupte und über seine Ohnmacht in die Höhe und sieht von dort aus in die Ferne, sieht die Scharen viel mächtigerer Vögel als wir sind voraus, die dahin streben werden, wohin wir strebten und wo alles noch Meer, Meer, Meer ist! – Und wohin wollen wir denn? Wollen wir denn über das Meer? Wohin reißt uns dieses mächtige Gelüste, das uns mehr gilt als irgend eine Lust? Warum doch gerade in dieser Richtung, dorthin, wo bisher alle Sonnen der Menschheit untergegangen sind? Wird man vielleicht uns einstmals nachsagen, daß auch wir, nach Westen steuernd, ein Indien zu erreichen hofften, – daß aber unser Loos war, an der Unendlichkeit zu scheitern? Oder, meine Brüder? Oder? –

Wir wagen es, Nietzsches Traum (auch Nietzsche fliegt nur im Traum) aus seinen wachen Gedanken heraus zu deuten. Das Land über dem Meere, das Nietzsche wenigstens in seinen Ur-Ur-Enkeln zu erfliegen träumt: es ist das Land, wo man ein neues Leben nach dem strengen Grundsatze lebt: »man soll das Leben auf das Sicherste, Beweisbarste hin einrichten, nicht auf das Entfernteste, Unbestimmteste, Horizont-Wolkenhafteste hin«.

Tatsächlich wird die Richtung des neuen Lebens nicht durch eine nüchterne Rücksicht auf die Sicherheit des Lebens bestimmt, sondern durch »die neue Leidenschaft«: den zur beherrschenden Leidenschaft gewordenen Trieb zur Erkenntnis (IV, 296 f.). Die freien Geister, als deren Sprecher Nietzsche jetzt auftritt, leben nur deshalb weiter, um immer besser zu erkennen (II, 53). Diese neue Leidenschaft hat Nietzsche bald in der Stimmung der unglücklichen Liebe (IV, 297):

Die Unruhe des Entdeckens und Erratens ist uns so reizvoll und unentbehrlich geworden, wie die unglückliche Liebe dem Liebenden wird: welche er um keinen Preis gegen den Zustand der Gleichgültigkeit hergeben würde; – ja, vielleicht sind wir auch unglücklich Liebende! Die Erkenntnis hat sich in uns zur Leidenschaft verwandelt, die vor keinem Opfer erschrickt und im Grunde nichts fürchtet als ihr eigenes Erlöschen … Vielleicht selbst, daß die Menschheit an dieser Leidenschaft der Erkenntnis zu Grunde geht! – auch dieser Gedanke vermag nichts über uns! Hat sich denn das Christentum je vor einem ähnlichen Gedanken gescheut? Sind die Liebe und der Tod nicht Geschwister? … Wir wollen alle lieber den Untergang der Menschheit als den Rückgang der Erkenntnis! …

In anderer Stimmung erlebt er diese Leidenschaft mit der Seligkeit des glücklich Liebenden. » In media vita« ruft er aus (V, 245):

Nein! Das Leben hat mich nicht enttäuscht! Von Jahr zu Jahr finde ich es vielmehr reicher, begehrenswerter und geheimnisvoller – von jenem Tage an, wo der große Befreier über mich kam, jener Gedanke, daß das Leben ein Experiment des Erkennenden sein dürfe – und nicht eine Pflicht, ein Verhängnis, eine Betrügerei! – Und die Erkenntnis selber: mag sie für andere etwas anderes sein, zum Beispiel ein Ruhebett oder der Weg zu einem Ruhebett, oder eine Unterhaltung, oder ein Müßiggang, – für mich ist sie eine Welt der Gefahren und Siege, in der auch die heroischen Gefühle ihre Tanz- und Tummelplätze haben. » Das Leben ein Mittel der Erkenntnis« – mit diesem Grundsatz im Herzen kann man nicht nur tapfer, sondern sogar fröhlich leben und fröhlich lachen! Und wer verstünde überhaupt gut zu lachen und zu leben, der sich nicht vorerst auf Krieg und Sieg gut verstünde?

Es sind allerdings schon drei Jahre, daß Nietzsche drucken ließ (III, 56):

Alles in Allem genommen und rund, glatt und voll ausgesprochen: für ein rein erkennendes Wesen wäre die Erkenntnis gleichgültig

aber verrät nicht seine Sprache, daß er jetzt noch eigentlich derselben Meinung ist? Wenn es mir um Erkenntnis zu tun ist, denke ich an Gefahr und Sieg so wenig wie an Ruhe und Unterhaltung, sondern an Erkenntnis. Vielleicht gehört die neue »Leidenschaft der Erkenntnis« in die Klasse von Dingen wie »pharisäisches Christentum«, »hölzernes Schüreisen«. Doch lassen wir das: aber kann das Leben überhaupt ein Experiment des Erkennenden sein? (Denn daß der Erkennende nicht nur sich selbst, sondern auch andre Menschen für das Experiment als Versuchstier behandle (V, 243), wollen wir ihm durchaus nicht bestreiten.) Für das Experiment ist wesentlich, daß es nur Experiment ist. Und für das Leben ist wesentlich, daß es niemals nur Experiment ist. Sogar das physikalische Experiment ist für den Physiker als Menschen nicht bloß Experiment: er setzt seine Zeit, seine Kraft daran. Nicht zum Versuch, sondern im Ernst! Das Leben macht Ernst, auch wenn man damit nur experimentieren will. Wer zum Versuch in die Lotterie setzt, riskiert seinen Einsatz im Ernst. Und wenn man mit dem Leben zu experimentieren glaubt: was lehrt das Experiment? Nur das: wie das Leben erlebt wird, wenn man darin ein bloßes Experiment sieht! Wer mit Freundschaft, mit Liebe experimentiert: erfährt der, wie sichs wirklich mit Freundschaft und Liebe verhält? Ja, – wenn das Verhältnis, das er zum Versuch eingegangen hat, so ernst wird, daß es mit dem Experimentieren nicht mehr geht! Das wird sich ja über kurz oder lang so machen. Allerdings hat Nietzsche kaum daran gedacht, daß man ihn beim Wort nehme. Was er eigentlich sagen will, ist vielleicht nur dies (V, 243):

Wir … Vernunft-Durstigen wollen unsern Erlebnissen so streng ins Auge sehen wie einem wissenschaftlichen Versuche, Stunde für Stunde, Tag für Tag!

Das Erlebnis soll also nicht als Experiment veranstaltet, nur wenn es von selbst eingetreten ist (sonst wäre es gar kein »Erlebnis«) wie ein Experiment behandelt werden. Aber auch diese Absicht verfälscht die »Erkenntnis«, die daraus gewonnen wird. Wer sich streng ins Auge sieht, sieht sich nur, wie er aussieht, wenn er sich streng ins Auge sieht. Man sieht nur zufällig richtig. Das könnte Nietzsche selbst gesagt haben. – Übrigens ist es natürlich Selbsttäuschung, wenn jemand glaubt, er lebe nur deshalb weiter, um immer besser zu erkennen. Auch das könnte Nietzsche selbst gesagt haben.

Wieder in eine andere Richtung werden wir gewiesen, wenn Nietzsche den Unterschied der edlen und gemeinen Natur bestimmt. Es ist notwendig, ihn darüber ausführlich zu hören (V, 38 ff.):

Den gemeinen Naturen erscheinen alle edeln, großmütigen Gefühle als unzweckmäßig und deshalb zu allererst als unglaubwürdig: sie … sind argwöhnisch gegen den Edeln, als ob er den Vorteil auf Schleichwegen suche. Werden sie von der Abwesenheit selbstischer Absichten und Gewinste allzu deutlich überzeugt, so gilt ihnen der Edle als eine Art von Narren: sie verachten ihn in seiner Freude und lachen über den Glanz seiner Augen … Die gemeine Natur ist dadurch ausgezeichnet, daß sie ihren Vorteil unverrückt im Auge behält und daß dies Denken an Zweck und Vorteil selbst stärker als die stärksten Triebe in ihr ist: sich durch seine Triebe nicht zu unzweckmäßigen Handlungen verleiten zu lassen – das ist ihre Weisheit und ihr Selbstgefühl. Im Vergleich mit ihr ist ihre höhere Natur die unvernünftigere – denn der Edle, Großmütige unterliegt in der Tat seinen Trieben, und in seinen besten Augenblicken pausiert seine Vernunft. Ein Tier, das mit Lebensgefahr seine Jungen beschützt oder in der Zeit der Brunst dem Weibchen auch in den Tod folgt, denkt nicht an die Gefahr und den Tod, seine Vernunft pausiert ebenfalls, weil die Lust an seiner Brut oder an dem Weibchen und die Furcht, dieser Lust beraubt zu werden, es ganz beherrschen; es wird dümmer als es sonst ist, gleich dem Edeln und Großmütigen. Dieser besitzt einige Lust- und Unlustgefühle in solcher Stärke, daß der Intellekt dagegen schweigen oder sich zu ihrem Dienst hergeben muß: es tritt dann bei ihm das Herz in den Kopf, und man spricht nunmehr von »Leidenschaft« … Die Unvernunft oder Quervernunft der Leidenschaft ist es, die der Gemeine am Edeln verachtet, zumal wenn diese sich auf Objekte richtet, deren Wert ihm ganz phantastisch und willkürlich zu sein scheint. Er ärgert sich über den, welcher der Leidenschaft des Bauches unterliegt, aber er begreift doch den Reiz, welcher hier den Tyrannen macht; aber er begreift es nicht, wie man z. B. einer Leidenschaft der Erkenntnis zu Liebe seine Gesundheit und Ehre aufs Spiel setzen könne. Der Geschmack der höheren Natur richtet sich auf Ausnahmen, auf Dinge, die gewöhnlich kalt lassen und keine Süßigkeit zu haben scheinen; die höhere Natur hat ein singuläres Wertmaß. Dazu ist sie meistens des Glaubens, nicht ein singuläres Wertmaß in ihrer Idiosynkrasie des Geschmacks zu haben; sie setzt vielmehr ihre Werte und Unwerte als die überhaupt gültigen Werte und Unwerte an und gerät damit ins Unverständliche und Unpraktische. Es ist sehr selten, daß eine höhere Natur so viel Vernunft übrig behält, um Alltagsmenschen als solche zu verstehen und zu behandeln: zu allermeist glaubt sie an ihre Leidenschaft als an die verborgen gehaltene Leidenschaft aller und ist gerade in diesem Glauben voller Glut und Beredsamkeit. Wenn nun solche Ausnahmemenschen sich selber nicht als Ausnahmen fühlen, wie sollten sie jemals die gemeinen Naturen verstehen und die Regel billig abschätzen können! – und so reden auch sie von der Torheit, Zweckwidrigkeit und Phantasterei der Menschheit, voller Verwunderung, wie toll die Welt laufe und warum sie sich nicht zu dem bekennen wolle, was »ihr not tue«. – Dies ist die ewige Ungerechtigkeit der Edlen.

Ob Nietzsche wohl, als er dies niederschrieb, zum Bewußtsein gekommen ist, daß er sich in seinem Kampf gegen die moralischen Vorurteile kaum der ewigen Ungerechtigkeit der Edeln, sehr reichlich aber der Ungerechtigkeit der Gemeinen schuldig gemacht hat? Da ist ihm doch eben die selbstische Absicht die verborgen gehaltene Leidenschaft aller! Da sieht er die »Dummheit« des »Edeln« doch vielmehr darin, daß er sich über seine eigentliche, immer selbstische Absicht täuscht! – Wenn übrigens Nietzsche nicht einfach das Vorurteil erneuern will, daß die Leidenschaft der Erkenntnis über der Leidenschaft des Bauches stehe, sollte er sich über den Grund dieses Urteils äußern. Dabei wäre insbesondere zu untersuchen, welche Bedeutung die Lust- und Unlustgefühle für die verschiedenartigen Leidenschaften haben. Nietzsche will doch schwerlich nur ein Gourmand des Erkennens sein: so daß die Lust- und Unlustgefühle, die das Denken begleiten, bei ihm dieselbe Rolle spielten wie bei dem Gourmand die Lust- und Unlustgefühle, die das Essen begleiten. Auch die merkwürdige Tatsache, daß der Edle und der Gemeine seine Werte und Unwerte als die allgemein gültigen Werte und Unwerte zu betrachten liebt, wäre einer genauen Erörterung bedürftig und wert. Das könnte auch zu einer schärferen Auffassung der »Vernunft« führen, als Nietzsche sie sonst zu haben scheint. Da endlich der edle Ausnahmemensch doch mit den gemeinen Alltagsmenschen zusammen leben muß, wäre sorgfältig zu bestimmen, wie er auf Grund dieser sonderbaren Tatsache sein Verhältnis zu dem gemeinen Menschen einrichten muß: damit, daß er sich der »Ungerechtigkeit« enthält – wenn er sich ihrer enthalten soll! – ist es doch nicht getan! Könnte er mit seiner edlen Dummheit, daß er an seine Leidenschaft als an die verborgene Leidenschaft aller glaubt, nicht Recht haben?! Könnte es nicht seine schönste Aufgabe sein, diese verborgene, annoch schlummernde Leidenschaft in den Alltagsmenschen aufzuwecken?! Und wie könnte das ins Werk gesetzt werden?

Es wäre für Nietzsche von höchstem persönlichem Interesse gewesen, sich diese Dinge gründlich, reiflich zu überlegen. Er denkt ja offenbar, und mit Recht, an sich selbst, wenn er von der eigentümlichen Art, Lage und Gefahr der edlen Ausnahmemenschen redet. Und er hätte leider auch genügende Veranlassung gehabt, in dem gemeinen Alltagsmenschen, dessen Art er durchschaut, auch sich selbst wiederzuerkennen. Er kämpft für das Edle nicht so selten mit den Waffen des gemeinen Menschen, weil er eben auch der gemeine Alltagsmensch ist. Darüber mit sich selbst ins Klare zu kommen, und dann zuerst den Kampf mit der eigenen Gemeinheit aufzunehmen, und dann endlich zu lernen, das Gemeine außer ihm auf edle Weise zu bekämpfen: das war die ihm persönlich gestellte Aufgabe. Er hat sie nicht erkannt und also auch nicht gelöst. Warum? – ist für uns andere nicht zu durchschauen, geht uns andere auch nichts an.


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