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17.

Ostersonntag im Walde!

Auf feuchten Wiesen im Talesgrunde zeigt sich schüchtern das erste Grün, von den Hängen und Höhen hernieder leuchtet noch der Schnee, und sonst ist alles fahlgrau und noch öde bis auf die paar Gänseblümchen, die sich kecklich oft mitten im Winter als Frühlingsboten aufspielen wollen; aber es streicht schon eine ganz andere Luft über Tal und Gehänge, über schüchternes Grün, öde Fahle und tauenden Schnee, und ein ganz anderer Himmel wölbt sich über den lieblichen Frühlenztag, einer, der zu Ostersonnenschein und Lerchengetriller stimmt.

Vereinzelt oder in kleinen Gruppen steigen die Kirchgänger die Hänge hinan, ernste Gespräche und hier und dort auch frohes Lachen hallen weitmächtig hin über die Flur, und da und dort schleicht sich wohl auch ein missgünstig oder spöttisch Geflüster von Mund zu Ohr, wie es halt kommt. Zur Festeszeit lieben es die Weibsvölker, festlich gekleidet zu sein, und derweil nicht eine wie die andere sich tragen und putzen kann und mag, findet sich allweg etwas zu nörgeln oder zu tadeln.

In dem Punkte ist die letzte Bauerndirn wie die vornehmste Stadtfrau. Der leidige Körper soll herausgeputzt werden nach Kräften, schön will eine wie die andere sein und manchmal sogar die Schönste, und aus dem Grunde sieht das Auge an der Nachbarin manches, das den Neid oder Spott im Herzen wachruft, und das Mäulchen plappert etwas, das sich gar nicht reimen will zur Festesstimmung der Osterzeit.

Die Mädchen und die Weiber tragen zierliche Körbchen oder kristallhelle Gläser, in denen sich die »Weihe« befindet, die vor dem Mittagessen zum großen Teile verzehrt werden soll: Antlass- (Gründonnerstag) und Karfreitageier, Weißbrot, Salz, Fleisch und Krenn, und männiglich trachtet heimzu, um zur Essenszeit an seinem gewohnte Platze zu sein. Und nachher lebt noch ein anderes Gesage unter den Leuten im Walde, dessen Ursprung und Ziel man wohl ein bissel tiefer suchen dürfte: Wer am Ostertag zuerst heimkommt von der Kirche, der wird mit aller Arbeit zuerst fertig. Saumsal bleibt Saumsal, ob es am Ostertage früh oder spät heimkommt, aber wer zu der Zeit nicht heimtrachtet oder heimtrachten kann, derselb' kann es zu anderer Zeit noch weniger.

Die Line meint und wähnt den ganzen Weg über, die erste zu sein im ganzen Häuschen, die heimkommt vom Gottesdienste, aber derweil sitzen die zwei Männerleut' schon am Tische und schauen Briefe und Zeitungen durch. Hat denn die Weihe so lange gedauert?

Der Gaberl hat wieder ein Geschichtel in der Zeitung, und auf einige Anfragen an andere Zeitungen sind die Antworten eingetroffen, zumeist in höflicher Form gehaltene Ablehnungen wegen Überfülle an »Feuilletonmaterial« und so weiter. Ein Brief aber ist darunter, dem man die Ernsthaftigkeit schon von der ersten Zeile weg abliest. Eine neugegründete Zeitschrift »Die Rockenstube«, erklärt sich bereit, Manuskripte jederzeit anzunehmen und in kürzester Zeit auf ihre Verwendbarkeit zu prüfen. Sie schreibt auch gleich, dass sie die Zeile mit soundso viel zahle.

Endlich einmal etwas, das auch eine Entlohnung verspricht für die Arbeit! Der Gaberl ist schier als ein Ganzer die helle Freude, aber sein Vater scheint nicht sonderlich erbaut zu sein davon. Es hat eine Zeit gegeben, wo er soundso gedacht, aber heut' ist eine andere Zeit, und ... der Mensch muss sich nach der Zeit richten. Was nutzet' einem Bauernmenschen solche Narretei? Wo fände auch der zukünftige Zäunerbauer Zeit zu solchen Schnacksen? Ein Weilchen, wenn er verheiratet ist, so kommt ihm kein Gedanke mehr an die Dummheiten. In dem Stuck vermag einer bald ein Prophet zu sein.

Anders aber denkt und sinnt der Gaberl. Alles in ihm ist wieder einmal Leben und Sehnen, und die hochfliegenden Pläne sind wieder locker geworden und ledig und schwirren nur so hin und wider.

Schade um die schöne Geschichte, die er dieser nichtszahlenden Zeitung gesendet! Vielleicht hätte sie die »Rockenstube« auch angenommen, gedruckt und – gezahlt. Da bleibt eben nichts anderes übrig, als dass er gleich wieder so ein Stückel zusammenstrubelt und zusammenschreibt. Soundso viele Zeilen machten soundso viel Geld ...

»Jetzt räumt aber einmal ab!« fordert die Mena. »Nach dem Essen könnt ihr fortstrubeln und fortlesen, solang' ihr wollt.«

Und sie räumen ab, damit der Tisch gedeckt werden kann.

Es wird das allzeit übliche Tischgebet gesprochen und daran noch ein kurzes Festgebetchen gefügt, wie dies im Geldweberhäusel seit jeher üblich. Dann kommt die »Weihe« auf den Tisch. Ein Antlassei wird zur Seite gelegt, um später im Stalle aufgehangen zu werden als Schutz wider Krankheiten und böse Missgunst, und die andern drei werden gegessen. Es hat sich getroffen, dass das Hühnergeviehet am Antlasspfinstag (Gründonnerstag) nur ein Ei gelegt, aber dafür am Karfreitag gleich ihrer sechs, aber zur Weihe sind nicht mehr vonnöten als ein Antlassei und drei Karfreitagseier.

Die Männerleute müssen ein jeder ein ganzes geweihtes Ei, womöglich ein Karfreitagei bekommen, damit »sie sich nicht vergehen und auf keinen Irrweg kommen«, für die Weiberleut' reicht im Notfalle sogar ein ganz klein Bröckel. Ist halt einmal so der Brauch im Walde.

Nach dem Essen der »Weihe« wird das Mittagsmahl verzehrt, und dann geht der Gaberl in den Wald hinauf, sich wieder ein Geschichtel zusammenzusinnen. Die sich hier bietende Handhabe darf er nicht mutwilliger Weise unbeachtet lassen. Eine Lust und eine Freud' hat er einmal zu der Sache, und warum sollt' es mit einigem Fleiße nicht Schritt um Schritt vor sich gehen? Das Ärgste wähnt er schon hinter sich zu haben, die »Lehrbubenzeit«, und es brauchte nur einmal einer recht gut geratenen Arbeit, um seine Befähigung als Meister darzutun. Und mit Fleiß, Lust und Willen geht alles.

Er sinnt hin und her, aber die Freude und das Hoffen wollen nicht recht viel anderes aufkommen lassen neben und zwischen sich.

An sonniger, schneefreier Hänge schlendert er die Höhe hinan gen den Schüsselstein, sein Lieblingsplätzchen, schaut von dort mit freudetrunkenem Blicke in die Runde und will sich zeitenweise all jener Gedanken und all jenes Sinnens erwehren, die ihm nicht zu seinem Vorhaben passen, aber er wird ihrer nicht Herr. Nicht ein bissel was fällt ihm ein, das er zu einer Geschichte brauchen könnte, und mählich dämmert ihm die Erkenntnis auf, dass sich solches einmal nicht erzwingen lasse.

Ist aber auch so. Zu mancher Zeit stellt sich solches Sinnen von selbst und mit fast voll ausgearbeiteten Plänen ein, und es brauchte einer nur gerade die Feder zu bewegen, um eine Erzählung oder sonst eine Arbeit »fix und fertig« aufs Papier zu bringen, und zu anderer Zeit reimte sich nichts, selbst wenn sich einer auf den Kopf stellte.

Ist ein seltsam Vieh, dieses Flügelross, eigensinnig und launisch wie ein Weiberleut oder wie eine Henn'.

Wie der Gaberl merkt, dass heut' einmal kein Tag ist, wie er ihn brauchte, streicht er noch eine Weile aufs Geratewohl im Walde herum, freut sich am Gesange der Vögel, am Säuseln der Bäume und selbst an dem über die festgesetzte und grobkörnige Schneedecke emporragenden Heidelbeergestrüppe, an dem sich schon die triebfrohen Blattknospen zeigen, und dann schlendert er wieder bergab.

Weil's nicht anders geht, isst er sein Abendbrot und geht nachher auf ein Pläuschchen zum Kronwitternen.

Aber wie er heimkommt, ist die Zäunerbäuerin in der Stube und schwatzt, kichert und lacht als wie ein Dirndl, das erst vor ein paar Tagen aus der Schule gekommen, gar nicht ... wie eine Wittib.

Eine leichte Röte überfliegt des Gaberls Gesicht, als er des Weiberleutes gewahr wird, und in seinem Brustkasten erfolgen einige Pocher, rascher und heftiger denn sonst. Ist ein – eigentümliches Leut! Alle Bünd' ist sie in der letzten Zeit heroben bei ... bei der Line, und er sieht es im Grunde genommen auch nicht ungern, wenn sie kommt und da ist.

»Mich deucht, du gehst schon Vogelnester suchen«, neckt sie ihn gleich.

»Mm!« macht er es, da ihm nicht gleich eine passende Gegenrede einfällt. »Unsereiner ist nimmer so neugierig und vorwitzig, dass er in jedem Busch hineinäugen müsst'«, sagt er nachher. »Rote Eier hab' ich gesucht«, geht er darauf zu Scherz und Neckerei über. »Hab' aber kein solches Hasennest gefunden.«

»Deinen vollen Verstand hast noch nicht«, lacht sie hell auf. »Sel kennt eins deinem ersten Wort an. Rote Eier sucht ein gescheiter Bub schon wo anders als im Walde oben.«

»So gehört's ihm!« lacht auch die Mena ob des mitten ins Schwarze getroffenen Deuters. »Wenn er so fortloset, überhört er am End' sogar einmal das Schnapperl, das der Vierziger beim Überkippen tut.«

»Da wär' ich gerad' nicht der erste, der sel nicht hört«, pariert der Gaberl, nach und nach den neckischen Ton findend, der heut sich ein Plätzlein gesucht unter den sonst so ernsten und wortkargen Leuten.

»Ein bissel Spaß muss sein«, springt die Zäunerbäuerin auf ein ander Ross.

»Er versteht eh' einen«, vertröstet der Christoph und stützt sich auf den andern Ellbogen.

»Gerad' hab' ich deine Geschicht' gelesen, und für sel Stück gilt das nicht, was ich vorhin vom Verstand und von gescheiten Buben gesagt hab'«, redet die Zäunerin weiter. »Gehört schon etwas dazu, alles so schön zusammenzureimen, wirklich wahr. Dafür, und weil du heut im Wald oben keine roten Eier funden hast, kriegst morgen von mir welche, wenn ... dich der Weg nicht verdrießt«, biete sie an.

»Mm! ...«

»Kein Mm!« verwahrt sie sich. »Wenn ich auch gerad' ein Weiberleut' bin, was ich versprich, sel wird auch gehalten.«

»Da könnt' man dich ja einmal auf die Prob' stellen«, meint der Gaberl etwas verlegen ob des eigentümlichen Angebotes und des Gedankens, der sich dabei unwillkürlich aufdrängt: ob die nicht wirklich ganz ernsthafte Absichten hat? Er fühlt sich ein bissel geschmeichelt und findet die Sache nicht gar so zuwider. Jung ist sie, nicht unsauber ist sie auch ... der Zäunerhof ist nicht der schlechteste in der Gemeine. Ja, und noch eins: Gerad' ungern sieht er sie auch nicht.

»Käm' gerad' auf den Willen an«, stellt sie frei, und dann geht das Genecke von einer andern Seite los, um endlich ganz ernst und mit einem Mollmisston zu schließen. Das Leben auf der Welt wär' gar nicht so übel, wenn es lauter Feiertage gäbe und wenn ... eins nicht so ganz allein und schier hilflos dastünde inmitten all' der Sorg' und Kümmernisse, die ein so großes Hauswesen mit sich bringt.

»Wird sich auch einmal geben«, vertröstet der Christoph. »Heut' ist's so und morgen anders, und wenn einmal wieder ein Bauer in den Hof kommt und Sorg' und Kümmernisse im zwei Halbscheiden zerfallen, nachher geht's auch wieder.«

»Wenn!« steckt sie entgegen. »Ich hätt' Anträg genug ...«

»Kann schon sein«, nickt die Mena zustimmend.

»… aber sel tu' ich nicht, dass ich mir einen heirat' den ich nicht mag. Und wenn ich vom Hof müsst', so tät' ich es auch nicht.«

»Hast ja recht«, billigt der Christoph. »Mir wär' heut noch so.«

»Ding' dir einen Knecht mehr!« rät der Gaberl, aber sie droht ihm ganz ernsthaft mit dem Finger.

»Dass ich fein nicht wieder was sag' vom Verstande!«

Der Nachmittag neigt sich über die Schwebe hinüber, und sie hebt sich und geht heim, weil gen Abend die leidige Arbeit wieder losgeht und der Kopf allweg dabei sein soll, wo die Glieder etwas werken.

»Morgen kommst dir also um deine Ostereier«, erinnert sie noch unter der Türe. »Nachtragen tu' ich sie keinem, nicht einmal dir.«

»Kann schon sein«, willigt er halb und halb ein und denkt sich, bis morgen einmal richtig nachzustrubeln, ob er sich die Eier holen soll oder nicht. Wär' im Grund genommen weiter nichts dabei, aber so etwas wie eine »moralische Verpflichtung« übernimmt einer doch, wenn er eigens deswegen den Weg macht und Leuten Stoff zu Mutmaßungen und Gerede liefert.

»Na, ich werd' sehen. Aber ein Tanzl ding' ich mir aus dafür, hörst?«

»Kann auch sein.«

Und mit dem Geheiß ist sie vorläufig zufrieden. Kommt er um fünf oder sechs rotgefärbte Eier oder kommt er nicht, das verschlägt nicht viel, aber der Tanz soll ihm nicht geschenkt sein, und wer – A sagt, derselb' sagt zumeist auch B.

Ist wohl erst so um ein bissel mehr als ein halbes Jahr, dass der Wolfgang im Freithofe drunten liegt, aber ... der Zäunerhof braucht einen Bauer. Trauer hin oder her: sie geht zum Tanz und lässt die Leute reden, wenn sie reden wollen.

Ein altes Sprichwort sagt: Wenn der Herrgott einen Narren mehr auf der Welt haben will, nimmt er einem sein Weib. Gilt aber mitunter auch von Närrinnen dasselbe Sprichwort, und die Barberl, die junge Zäunerbäuerin, brauchte sich nicht verleumdet zu fühlen, wenn ihr dies jemand zu Gehör redete. Der Gaberl hat ihr gleich das erste Mal nicht so schlecht gefallen, und des Schönberger Inmanns Deuter und Wink hat das Ziel keine Klafter breit verfehlt. Wenn er nur auch Geld hätt'! ... Dieselbe Sorg' ist aber jetzt auch an den Mann gebracht und aus dem Hause, und wenn dem Leutgerede halbwegs zu trauen ist und zu glauben, langt es, was er mitkriegen kann. Soundso viel muss der Schönberger einmal auf den Tisch zählen – manche sagten wohl ein paar Hunderter mehr und manche weniger, aber das verschlägt so weit nichts – und sie weiß das auch aus des alten Schönbergers Munde, der ihr selbst also geraten, als sie zufällig einmal zusammengekommen. Und von der Zeit an hat sie sich mit dem Linerl in Freundschaft gesetzt, was ihr unter anderen Verhältnissen wohl kaum eingefallen wäre. Ein bissel ein Recht muss sich eins suchen, wenn es die oder jene Absicht hat und wenn es etwas erreichen will.

»Kennst dich jetzt aus?« fragt die Mena, derweil die Linerl mit dem Besuche bis vor die Haustür gegangen. »Ich hab' mir's aber schon gleich nach den ersten Besuchen denkt.«

»Ich mein'« gesteht er kurz.

»Wär' fein nicht so unrecht, sag ich dir«, rät der Christoph in weitem Bogen herum. »Von mir aus zwar: Ich red' dir nicht so und nicht so, dass du mir nachher keine Schuld zu geben brauchst, wenn dich dies oder das reuet'. Ich brauch' die Zäunerbäuerin nicht ... aber ... sel glaub' ich ihr aufs erste Wort, dass sich da und dort ein Antrag hervortäte. Die reichsten Bauernbuben werden sich mühen ...«

»Dir kunnt' es am End' im Handzumachen gelingen«, meint die Mena.

»Hat sie vielleicht mit euch geredet?« forscht der Gaberl und vermeint hinter den Reden so etwas wie angenehme Nötigung zu wittern.

»Beileib' nicht!« versichert die Mena allen Ernstes. »Kein Wörtel! Ja, was hätten denn wir dreinzureden? Sel geht gerad' euch zwei an. Wenn dir das Leut passt und – sagen wir – der Hof auch, so lang' zu! Du tust keinen Missgriff, sel kennt eins schon. Und wenn dir der Hof nicht passet: es ist alles zu verkaufen, und fürs Geld kriegt einer allemal wieder etwas.«

»Das erste Mal wär's, dass aus einem Notwebersbuben ein Bauer würd'«, meint der Christoph mit wohlüberlegter Betonung. Von der Seiten könnt' er am besten zu kitzeln sein. »Ich, wenn an deiner Stell' wär', ich tät' es gerad' des leidigen Trutzes wegen.«

»Recht lang' brauch' ich mir die Sach' nicht einmal mehr überlegen«, entschließt sich der Gaberl so halb und halb. Der Notwebersbub! Ja, gerad', dass die Leut' auch was sähen!

»Wie du halt meinst!« stellt die Mena absichtlich frei, trotzdem sie zureden möchte Tag und Nacht. So ein Treffer! Und der Bub braucht nur Ja zu sagen!

Den ganzen Abend über sinnt der Gaberl um, wie er sich zu der Angelegenheit stellen solle, und je länger er sinnt, desto mehr geht ihn die Lust an, die Verwandlung vom Notwebersbuben zum Zäunerbauern durchzumachen, zumal ihm das Weiberleut' gar nicht zuwider ist. Ein flüchtiger Gedanke gaukelt einmal mitten drin das Bild eines Dirnleins an seinem Erinnern vorbei, das Sephi heißt, aber er schüttelt gleich darauf den Kopf. Unsinn! Wer weiß, wo die steckt und was aus ihr geworden? Nicht einmal eines Briefes ist er ihr mehr wert gewesen. Und gerad' zum Trutz heiratet er die Wittib!

Nach der Nachtsuppe geht er zum Ähnl hinüber in der Absicht, den Jakoberl zu treffen und mit dem zu verabreden, dass sie morgen nachmittags zum Ostertanz gehen nach Steinbrunn, aber der Kund' ist beim Inmann und spielt mit dem Mühle – um rote Eier. So geht er halt auch zum Inmann, und der Ähnl geht mit.

*

Als die Leute am Ostermontage aus dem Nachmittagssegen gehen, legen die Spielleute auf dem Wirtstanzboden ihr erstes Stückel los.

Spielleut' gibt's heut, und jung und alt ist eingeladen, sowohl zum altväterischen Sechsschritt als auch zum neumodischen Walzer, zur vormärzlichen Mainzer Polka wie zum Landeldreher, zum Tanzen und zum – Zuschauen.

Das junge Gevölke lässt sich übrigens nicht zweimal winken und strömt in hellen Scharen auf den Tanzboden, und die Alten folgen da und dort eins nach bis auf einige Sonderlinge, denen ihre Ruhe und ihr Sinnen lieber ist als der Spielleute prickelndste Weise.

»Gerad' zuwider ist's mir, wenn ich spielen und pfeifen hör'!« sagt der alte Binder zu seinem Nebenmann, dem Schmied. »Und es ist einmal eine Zeit gewesen, wo ich Tag und Nacht nichts anderes hätt' hören wollen als wie Musik und Gesang. So verkehrt sich alles.«

»Na, ich hör' allweil noch gern zu«, meint der Schmied und wendet sich dem Wirtshause zu. »Es riegelt einen schier gerad' so auf, wie der Thorer den Erdboden, und da und dort denkt eins doch wieder zurück in die närrischen Jahr', und der Hall von derselbigen Zeit meldet sich wieder.«

Der Binder brummt etwas vor sich hin von Narren, die ihr Lebtag nimmer gescheit werden, aber der Schmied hört nicht darauf und geht zu den Spielleuten.

Auch die Zäunerbäuerin und die Line gehen dem Wirtshause zu und suchen zum Tanzboden.

»Geh'! Geh'!« spreizt sich die Zäunerbäuerin ein bissel, damit die Leute hören, dass sie nicht gern und sozusagen nur gezwungenermaßen auf den Tanzboden geht. »Für unsereins schickt sich das nimmer und ...«

»Schaust halt zu, wenn du nicht tanzen magst!« rät die Line ein bissel verwundert ob des sonderbaren Gebarens der »Kameradin«, das gar nicht stimmen will zu den gestrigen und heutigen Reden.

»Das müsst' ich tun«, gibt die Zäunerin nach und folgt der Line über die Holzstiege hinauf. »Unter die alten Weiber setzen, unter's alte, rostige Eisen ...«

»Schau' fein dazu, dass du nicht zu früh ... anrostest!« schnauzt sie daraufhin eine Alte an, die sie gar nicht bemerkt und gar nicht gemeint.

Der Gaberl redet derweil noch auf dem Kirchenplatze drüben mit dem Seigenbauer, wie viel der wohl Holz brauchen dürfte zu einer neuen Scheuer und welche Stärke die Säulen und jedes andere Gebälk haben sollten.

»Habt Ihr schon mit dem Meister geredet?« fragt der Gaberl.

»Soweit schon, aber da sieht's nichts gleich. Er wird trachten, dass er dazu kommt. Mit dem Geheiß bau' ich den Stadel nicht auf ... Mir scheint, er spekuliert auf die Arbeiten beim Bahnbau, und unsereiner kann warten, bis er wieder einmal sonst nichts zu tun hat. ... Nimm du dich an um die Arbeit.«

»Ich? Bin denn ich ein Zimmermeister?«

»Ist ein leerer Schwatz!« rügt der Seigenbauer. »Wir haben erst dieser Tag' so geredet: Stell' dich unter einen andern Meister, der soundso weit weg ist und dem es Wurst sein kann, ob da einer von seinen Gesellen auf eigene Faust zimmert oder ob dies der Zimmermeister im Städtel draußen tut. Verstehst mich? Bist ein Gesell und im Grund genommen auch wieder selbst Meister.«

»Mhm!« macht es der Gaberl verständnisinnig. »Der Käs' wär' nicht einmal so übel.«

»Sag' ich dir ja.«

»Ich überleg' mir die Sach' also, und ... in der nächsten Zeit reden wir wieder davon«, verspricht der Gaberl so halb und halb. »Und wenn ich mich zu dem Rat bekehren kann und wenn es geht, nachher bau' ich Euch den Stadel und schon zu einer Zeit, wo Ihr mit dem Heuet nicht aufgehalten seid.«

»Soll ein Wort sein.«

Der Seigenbauer wendet sich dem Heimwege zu, und der Gaberl folgt den Klängen, die vom Tanzboden her an sein Ohr dringen. Der Gedanke wär' gar nicht so unrecht, wenn ... er nicht Zäunerbauer wird. Als solcher fänd' er selbstverständlich keine Zeit, andern Leuten Stadel zu bauen. ... Wird man halt sehen, wie sich die Geschicht' noch wendet und dreht.

Mit einem Juchezer tritt er auf den Tanzboden, und da sie eben einen lustigen Altväterischen zu spielen anfangen und weil die Zäunerbäuerin gerad' zwei oder drei Schritte von ihm weg ist, geht er auf sie zu und fordert sie zum Tanze.

»Du ... ich ... nein, ich hab' Trauer«, drückt sie herum, aber ihre Augen flammen, und ihre Hand klammert sich schon um das Handgelenk des Menschen, um dessentwillen sie heute hier steht. Ein bissel eine Ausflucht und ein Gespreize muss sein, schon von wegen den Leuten.

»Stell' sie derweil auf die Seiten!« rät er scherzend.

»Du ... nein, recht gern, aber ... es geht nicht.«

»So lass es bleiben«, bescheidet er kurz und etwas ärgerlich und will sich abwenden, aber sie lässt sein Handgelenk nicht aus.

»Nun, wenn du gerad' meinst, und ... dass dir dein Willen verholfen ist«, sagt sie nachher und folgt ihm zum Tanze.

»Die versäumet' was, wenn sie das Trauerjahr aushielte!« spöttelt ein altes Weib auf der Bank hinten. »Aber so sind sie heutigentags: Am offenen Grab schauen sie schon nach dem Zweiten um.«

»Ich mein', der Notweberbub' fänd' sich auch andere genug, wie er jetzt das Geld kriegt«, tadelt eine Zweite. »Aber die Männerleut' sind um kein Haarl besser wie die ...Wittiben.«

Derweil drehen sich die Zwei schon dahin durch das Gewoge der anderen, und der Gaberl kann sich schier nicht genug riechen an dem Dufte, den ein am Busen der Zäunerbäuerin befestigtes Rosmarinsträußel aushaucht ... Rosmarin! Als Kirchweihstrauß gehört sich Rosmarin, aber zum Ostertanze hat sonst kein Mensch ein solches Sträußel wie die Zäunerin, und es passt ihr nicht schlecht. Verstehen muss sich der Mensch ... Ist überhaupt im Ganzen ein Leut', das sich vor keinem Dirndl zu verstecken brauchte, vor gar keinem ... Gewagt wird's.

»Bleibst eh' über die Fütterzeit da?« fragt er, schön langsam und reibenweise auf sein Ziel zusteuernd.

»Meinst, ich hab' auch nicht mehr zu tun wie du?« gegenfragt sie.

»Sel weiß ich schon, aber es gibt ja andere Leut' auch noch zur Arbeit.«

»Mein'! Andere Leut'! Wenn d' nicht gerad' allweil hinter jedem stehst, tut es, was es will, ob es nun so recht ist oder nicht.«

»Geh'! Und wegen einer Futterzeit!«

»Es geht nicht, ich muss heim.«

»Nachher geh' ich auch heim, oder ... ich treib' es recht arg.«

»Wegen meiner?« fragt sie hastig, und über ihr Gesicht zuckt ein schier krampfhaft zitterndes Lächeln.

»Nun, so ja.«

»Ist dir zu glauben? Weißt was? Geh' mit mir heim und hilf mir mit der Arbeit fertig werden, und nachher geh' ich nach der Nachtsuppe wieder mit dir zum Tanz«, schlägt sie nach einem Weilchen Sinnens vor.

»Dass die Leut' was zu schwatzen kriegten?«

»Ich muss mir's erst überlegen«, flüchtet sie einer geraden Zusage aus, obwohl sie schon vor dem Fortgehen von daheim dem Inweib den Auftrag gegeben, ihre Arbeit aushilfsweise zu besorgen, wenn sie nicht zur rechten Zeit heimkäme. Aber beim nächsten Tanz weiß sie schon bestimmten Bescheid: Damit er es nicht recht arg zu treiben brauche und ihretwegen kein Lump werde, bleibt sie ein Zeitel über Futterweile da; aber er müsse brav bleiben und auch zur Zeit heimgehen.

»Nachher geh' ich mit dir heim und hol' mir meine roten Eier«, trägt er an, und damit ist sie zufrieden. Es gibt ja so schön als wie nur ein Wort das andere, bis ... man einmal vor einer Frage steht, auf die ein Ja oder ein Nein gehört. Ein Nein? Unsinn! Der sagt nimmer Nein. Wie ein williges Schaf wird er sich zum Altare ziehen lassen, und sie hat die Absicht, mit dem Ziehen so bald als möglich zu beginnen. Der Hof braucht einen Bauer. Über diese Notwendigkeit kann kein Mensch unrecht urteln, und wenn manches auch so oder so denken sollte über die vorzeitige Auflassung der gebräuchlichen Trauerzeit, es wird begreiflich und entschuldbar finden, dass sie dem Hofe um einen Bauer schauen muss.

So bleibt sie auf dem Tanzboden und tanzt Stückel um Stückel, während die Mägde und Knechte heimgehen zu ihren Arbeiten, sie bleibt auch noch auf dem Tanzboden, als sie wieder kommen und das Gedränge in dem doch nicht allzu großen, niedrigen Raume immer größer und ärger wird und bis sich die Hitze trotz aller geöffneten Fenster ins schier Unerträgliche steigert.

Da aber fällt es der Zäunerbäuerin jählings einmal ein, dass sie heimgehen will.

»Mich verdrießen der Lärm und das Geschrei schon«, sagt sie. »Ich geh' heim; wenn du leicht mitgehen magst?«

Schnitz' und Launen hat so ein Weiberleut! Jetzt heimgehen! Aber was will einer in so einem Falle tun?

»Ich geh' schon mit«, nickt er. »Muss sich halt die Line auch richten.«

»Die ... kann auch mit dem Jakoberl und mit den Schönbergerdirnen heimgehen«, rät sie. »Lass ihr die Freud'!«

Und er geht über den Tanzboden hinüber zur Line, die zwischen dem Jakoberl und dem Nazi, dem Buben des Bauern in der Grashilm sitzt und zeitenweise hell auflacht ob der Einfälle der beiden wortkargen Burschen, die alles so kurzgeschnitten und trocken herausbringen.

»Du gehst nachher mit dem Jakoberl und mit den Hofdirnen heim«, sagt er der Line.

»Und du?« fragt die Line ahnungslos.

»Ich geh' jetzt.«

»Vergeh' dich fein nicht!« neckt der Jakoberl, aber er wendet sich hastig ab und geht vom Tanzboden. Wird schon der richtige Weg sein, der aus dem Notweberhäusel in einen Bauernhof führt.

Ein Weglein außerhalb des Dorfes wartet die Zäunerin seiner. An einem Baum gelehnt, schaut sie sinnend hinaus in die sternhelle, windstille Nacht.

»Ich hab' gemeint, du kämest nimmer«, tadelt sie nachher sein längeres Säumen, und dann gehen sie nebeneinasder dahin, dem Zäunerhofe zu. Sie redet und schwatzt, plant und klagt in einem Atem und flicht auch wieder Scherz und Spaß in die Rede, und er horcht zu und sinnt vor sich hin.

Plötzlich aber bleibt sie vor ihm stehen.

»Wie meinst es denn nachher?« fragt sie hastig. »Ich muss dich schon kurzweg so fragen, weil ich nicht fünf oder sechs Jahr' Zeit hab' zur Brautschaft.«

»Ich!« drückt er langsam und unschlüssig heraus. »Ich hab' soweit nichts dagegen. Wenn es dein Willen ist, machen wir halt einmal den Heiratstag aus und gehen nachher zum Pfarrer.«

»Zu was einen Heiratstag?« wendet sie ein. »Ich weiß so beiläufig, was du Geld kriegen wirst, und dafür lass ich dir den halben Hof zuschreiben. Brauchen wir noch mehr Abmachung?«

»Ich mein' nicht. Wenn alles richtig abging', brauchet' nicht einmal so viel ausgemacht zu sein.«

»Eh' nicht; aber der Brauch ist's, und ... Wann gehen wir denn zum Pfarrer?«

Wegen meiner morgen schon.«

»Hast mich aber auch gern?«

»Unsinn ...«

Weiter kommt er nicht mit der Antwort. Ein großer, feuriger Ballen taucht am Himmel auf und überstrahlt alles mit bläulichfahlem Lichte. Mit einem Rucke bleiben sie stehen und starren der verlöschenden Wegspur am Himmel droben nach.

*

Der Gaberl hat seine roten Eier, hat den Verlobungskuss und wie aus Freude, Glückseligkeit und unangenehmen Vorwürfen zusammengemengtes Sinnen wogt im Kopfe hin und wider und drückt und zwickt im Herzen. Ist er auf dem rechten Wege, oder hätt' er sich doch anders wenden sollen? Wenn es halt einer wüsste! ... Ah was! In einer andern Stellung muss er erst zusehen, ob er sich etwas erübrigt, und hier kann er sich gleich in den schönen Besitz in aller Bequemlichkeit hineinsetzen.

Er beginnt ein Liedel vor sich hinzusummen, aber er ist nun einmal kein Sänger, und es kriegt keinen rechten Schwung. So sinnt er denn wieder so vor sich hin, vermeint bald mitten durch lauter Glück dahinzustapfen und bald wieder einen kecken Sprung zur Seite tun und in ein ander Gestapfe lenken zu müssen; er schaut bald hinauf gen den nachtdunklen, sternbesäten Himmel und bald zurück in die immer tiefer versinkenden Talgründe, in denen auch da und dort ein Lichtlein flimmert. Und zeitenweise klingt sogar ein Ton oder ein voller Zusammenklang vom Tanzboden in Steinbrunn in die tiefe Stille der Gehänge, und da er sich dem Häusel nähert, hört er ganz und gar spielen, als wäre das Wirtshäusel etwan nur so ein Viertelstündlein weg.

Wird sich halt einer heimpfeifen lassen, und ein leichter Luftzug trägt das ganze Gespiel herauf in die Ruhe und Stille der Schönberger Höhe. Ist weiter gar nicht schlecht, und das Schrille der Blechmusik rundet sich auf solche Entfernung ab zum mullweichen Zusammenklange.

Er bleibt stehen und horcht und loset und summt auch wohl zu bekannter Weise ein bekanntes Liedel:

Dort droben am Berg
Seht ein einschichtig Haus,
Dort schaut zu ein' Fensterl
Mein Schatzerl heraus.
Geh', schau' nicht aufs Fensterl,
Schau' lieber aufs Dach!
Denn dort sitzt Dein' Wittib,
Ein steinalter Drach'!

So schön! Sich selbst Spottliedeln singen, das ist die neueste Weis'. Gut, dass ihn niemand gehört hat. Ein anderer wenn ihm so ein Liedel sänge, kunnt' es wohl etwas geben.

Wir sind vom Wald daheim, vom grünen Wäldlerland,
Wir haben harte Köpf' und eine raue Hand,
Wir rennen barfuß um und fressen Hafersterz,
Wir sind trutz all'dem Leut und hab'n ein Herz.
Wie wir ein Herzel hab'n, grad' wie ein Batzel Guld ...

Höllseiten! Was soll denn das für eine Weise sein? Den Steig herzu kommen ihrer zwei eng aneinander geschmiegt, höchstwahrscheinlich die Line und ... der Jakoberl? Das tät' der nicht. Der ging' mit, aber so Dummheiten machet' er nicht. Na wart', Kamerad'! Leicht werden auch in der Ostermontagnacht ein paar zeitig. Ein Zorn und ein Ärger steigen und wallen plötzlich auf in ihm; er tut rasch ein paar Schritte zurück nach einem Prügel. Gehören täten ihm selbst ein paar Hiebe, aber kriegen soll sie der andere. Wär' es nicht ihm zugestanden, dass er die Schwester heimgeleitet?

»Gehst nicht ein bissel mit herein?« fragt die Line und ihre Stimme ist ganz anders, als sie der Gaberl zu hören gewohnt.

»Nein, ich geh' jetzt heimzu erklärt der Begleiter. Dem Gaberl kommt die Stimme wohl bekannt vor, aber es fällt ihm augenblicklich doch nicht ein, wem sie zu eigen sein könnte. Hastig tritt er vor und fasst ihn beim Kragen.

»Geh' nur herein in die Stube und lass dich anschauen!« lacht er ihm spöttisch und zornig zu. »Ich tät' dich wirklich gern kennen, du ... du Strabanzer, du!«

»Gaberl!« hastet da die Line heraus und drängt sich zwischen allzwei. »Der Nazi ist's, der Nazi von der Grünhilm.«

»So? Warum – bist denn nicht mit den Schönbergern gangen oder ... sind die auch jetzt erst heim?«

»Nein; lass den Nazi aus, ich sag' dir alles«, bittet die Line.

»Was denn nachher?«

»Die Schönberger sind abgefahren wie der Wind und haben mir nicht einmal etwas gesagt, dass sie gehen«, erzählt die Line heftig. »Ein Bot' soll, hör' ich, kommensein, dass die Bäuerin recht krank worden ist.«

»So?«

»Ja. Und so bin ich halt mit der Line gangen, dass sie sich nicht fürchtet«, erklärt der Nazi. »Und ... weißt was? Wir haben uns versprochen, und da geht's dich nichts mehr an, wenn ich mit ihr geh'«, stößt er trotzig heraus.

»Meinst?« lacht der Gaberl hell auf. »Dass du dich fein nicht schneidest. Versprochen sagst? Hast auch den Mut, dass du beim Tag kommst und nach dem Brauch' anhältst um die Line?«

»Ich schon.«

»Nachher ist's mir derweil recht. Aber sel merk' dir. Wie d' nicht ein Mannl machst, nachher ... du, das sind Zimmermannsfäust'.« Und er rüttelt ihn zornig hin und her. »Ein Dirndl ins Gerede bringen, sel soll sich einer überlegen. Gute Nacht!«

»Gute Nacht!« sagt auch der Nazi und hastet davon, während die zwei Geschwister schweigend zur Haustür gehen.


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