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12.

Beim Neuwirt in Steinbrunn geht's zu, als wäre des Menschen Leben der lauterste Spaß und das Geld wüchse nur so am Gestrüpp und Gesträuch wie etwa Heidelbeeren und Haarmutzel (Hagebutten). Weit hinaus über die Stoppelfelder, die kahlgemähten Wiesen und die sich schon mählig gelbbraun färbenden Erdäpfeläcker hallen frohe Tanzweisen, Scherz und Lachen, und manch übermütiger Juchezer gellt dazwischen, den der leidige Trutz aus der Brust jagt und den Zweifel, Ärger und Elend in die Weichen kitzeln.

Die Rekruten halten ihren Abschied, und da findet mancher etwas begreiflich und entschuldbar, was sonst anders angesehen würde.

Dieselbe Zeit rückt alle Jahre an, und alle Jahre spürt sie wer anderer, heuer die, das nächste Jahr jene, und ein Jahr ums andere rutscht herum im schier endlosen Zeitenringe, dass es eins gar nicht merkt, und kaum meint man, der und jener habe den Schulranzen noch nicht rechtschaffen vom Rücken geworfen, so steht er schon da und hat ein blaues und rotes Mützlein auf dem Kopfe.

Ein Unsinn dasselbe. Wozu braucht der Staat die Soldaten? Es gäbe allerhand Antworten auf dieselbe Frage, und jede darf einer nicht gerade in alle Lüfte hinausschreien.

»Z'wegen was braucht der Staat die Soldaten?« fragt auch der Christoph, da sie in der Schankstube des Neuwirtshauses beisammen sitzen und so hin- und herreden in ihrer Kümmernis.

»Narr!« lacht der Kronwitterne, dessen dritter auch in den Schuhen steckt. »Weil's halt so ist. Z'wegen was haben denn wir einrücken müssen? Z'wegen was bin ich in Italien gestanden?«

Was sagt einer darauf?

»Jetzt habt ihr wieder mal keinen Gemeindeschreiber«, redet der Bäck von Steinbrunn vom andern Tisch herüber. »Ihr hättet sollen zuerst bei uns bleiben, nachher ging' es euch besser zusammen in allem, und ihr hättet euch um nichts zu kümmern und zu scheren.«

»Uns fehlt so auch nichts«, bescheidet der junge Schober, der jetzt Bürgermeister ist im Schönwinkel. »Wir sind noch keinem andern kommen und brauchen derweil auch noch keinen. Bis der Gaberl wiederkommt, derweil führt die Sach' der Christoph fort.«

»Kennst dich denn du aus?« wundert der Schmied.

»Ist ja keine Hexerei dabei«, meint der lächelnd. »Ich hab' gesehen, wie der Bub dies und jenes gemacht hat, und wenn ich auch die Schrift nicht so schön hab', aufschreiben kann ich doch, was geschrieben werden muss.«

»Nachher ... geht's schon.«

»Dass du aber nicht reklamiert hast«, tadelt der Neuwirt, den erst die vorläufig noch hübsch weite Aussicht auf den Eisenbahnbau zur Eröffnung eines zweiten Wirtshauses im Orte gelockt. »Hast ja nur den einzigen Buben.«

»Ich hab' es eh' versucht, aber sie haben gesagt, ich könnt' mich derweil noch selbst fortbringen, bis er wiederkommt. Heu', wenn das Wetter nicht taugt!«

Während die Alten im Schankzimmer so reden und schwatzen, hüpft und tanzt das junge Gevölke auf dem Tanzboden, als wäre es überhaupt zu gar nichts anderem auf der Welt.

Neben dem auf die sogenannte »Spielbruck« gestellten Tische der Spielleute stehen des Kronwitternen Sepp und des Schobers Knecht, der Mathes, und wollen sich eins singen, aber es scheint ihnen nicht nach Wunsch zu gehen.

»Gaberl!« schreit auf einmal der Sepp in das um sie schwirrende Gesäuse, Gelache und Gerede. »Gaberl! Geh her!«

»Was gibt's?« meldet sich auf der anderen Seite drüben einer.

»Singen wollen wir eins.«

Ein hochgewachsener, kräftiger Bursch schlendert gleich darauf durch das Gewoge daher und stellt sich vor sie hin. »Also los!«

Aus dem Bürschlein ist ein Bursch geworden, und die schwere Zimmermannsarbeit hat den ganzen Körper so stark und kräftig herangebildet, wie sie ihn fordert. Auf der Oberlippe hat sich ein leichter, strohgelber Bartanflug eingestellt, und nur die Augen sind die nämlichen geblieben, die sie früher waren.

Und sie singen ein altes Rekrutenliedel, das vielleicht ihre Großväter schon gesungen, als sie in Italien gestanden oder in Frankfurt und Mainz.

»Herr Hauptmann, ach, ich bitt' recht schön,
Ach, lassen S' mich auf Urlaub gehn!
Auf Urlaub wär' ich gar so gern,
Auf Urlaub von der Fern'.

Der Hauptmann sagt: Mein liebes Kind,
Auf Urlaub gehn, geht nicht so g'schwind,
Erst muss man lernen exerziern
Und dann die Welt probiern.«

In der andern Ecke des Tanzbodens drüben spielt einer, der vor ein paar Tagen vom Soldatenleben heimgekommen, den abrichtenden Unteroffizier und heißt die mit trutzendem Bangen der von jedem mit hübsch viel Berechtigung gefürchteten Zeit entgegensehenden Bürschchen alles, was man seinerzeit sie genannt und was so den Wortschatz eines solchen Abrichters ausmachen dürfte: Sie Rindvieh, Sie Schaf Gottes, Sie Ochs, Sie Esel, Sie Saukopf, Sie Kamel, Sie Bauerntrottel, Sie Rhinozeros und so weiter in harmonischer Folge. Und das Weibsgevölke kichert und lacht dazu und denkt sich, dass es unter sotanen Verhältnissen recht kurzweilig hergehen muss bei des Kaisers Leuten.

Dann fangen die Spielleute wieder zu streichen und blasen an, und das Gebursch beginnt zu tanzen.

Der Gaberl schaut eine Weile wie unschlüssig durch den Raum, dann geht er aber hastig auf ein am Fenster sitzendes Dirndl los und fordert es zum Tanze auf.

»Das ist heut mein letzter Tanz«, sagt das Dirndl in währendem Reigen, »und es freut mich, dass ich ihn mit dir tanzen kann.«

»Du willst schon heimgehen?«

»Ja. Der Bauer ist ein bissel streng, und ... weißt, ich ... kann keine rechte Freud' finden, wenn ich daran denk', dass die Lustbarkeit da und das Tanzen und Singen ein Abschied ist.«

»Ah was!« macht er es geringschätzig. »Es geht einem wie dem andern, und drei Jahr sind keine Ewigkeit. Bleib' noch eine Weil' da, Sephi!«

»Nein, ich geh heim.«

»Ich geh ein Örtel mit dir«, trägt er nachher an. »Darf ich?«

»Z'wegen was denn nicht? Wenn eins für so lange Zeit fortgeht, ... hat man noch allerhand zu reden.«

Als der Tanz aus ist, verlässt die Sephi den Tanzboden, und der Gaberl geht mit ihr durch das Dorf dahin, über das sich die Dämmerung niederzusenken beginnt.

Kein Mensch suchte in dem Dirndl mehr das ehemalige Landstreicherlein, das es dieselbe Christnach auf der Gred des Geldweberhäusels erfroren hätte, wenn der Christoph weniger sorgsam gewesen. Es dient seit Lichtmess schon beim Nigl als Großdirn, ist sauber, arbeitsam und recht in allen Stücken, und kein Mensch kann ihm ein unrecht Wörtel nachreden. Dass der Gaberl und sie sich seit nicht ganz einem halben Jahr gern sehen – du mein'! – Das ist doch nicht gar so viel Unrechtes.«

»Einmal schreib' ich dir schon«, verspricht er in währendem Nebeneinandergehen. »Gerad' dass du auch weißt, wie des mir geht.«

»Ich würd' es eh' inne, wenn ich zeitenweis' zu euch hinaufkomm'«, meint sie, »aber freuen tät' es mich wirklich, wenn du mir ein eigen Brieflein schicken wolltest. Tu' aber keinen Namen dazu; es braucht kein Mensch eine Mutmaßung zu kriegen, wenn doch unversehens der Brief in falsche Händ' käm' ... Aber wart': ich seh', dass ich zu Neujahr oder zu Lichtmess einen Dienst krieg' im Städtel drinnen. Mir schein, die zahlen mehr und ... ich sollt' ja doch auch ein bissel Geld zusammenbringen für ein Heiratsgut.«

»So schreibst du mir zuerst deine Adress'.«

»Ich schreib'.«

»Und wenn ich heimkomm' vom Soldatenleben, nachher geh ich doch in die Stadt und tracht' in die Bauschule, damit ich einmal auf eigene Füß' komm'«, nimmt er sich vor. »Wenn man gewusst hätt', dass es auch so ging', nachher wär' ich eh' fort, aber daheim ist kein Verdienst, und so hab' ich müssen bleiben, damit ich da aushelfen kann. Weißt es ja eh', wie es ist.«

»Deine Leut' kannst nicht im Stich lassen, geht's ort oder eben«, rät sie. »Richtige Eltern muss eins allweg mit fortreißen ... Ist ja noch Zeit.«

»Zeit genug.«

Und sie gehen dahin und plaudern und planen, und eins sieht die Zukunft goldiger vor sich liegen als das andere.

Ist halt so eine Zeit, wo es Frühling ist mitten im Winter, wo hundert Sonnen den regendüstersten Tag erhellen und jeder Steinbrocken in den lieblichsten Farben strahlt, und es mag vielleicht gut sein, dass es so eine Zeit gibt im Menschenleben, die, wenn schon längst verflogen, den Widerschein des Glückes noch in die spätesten Jahre wirft und dort manch' trübe Stunde damit erhellt.

An der Gemarkung der zum Niglhofe gehörigen Gründe nehmen sie Abschied voneinander, für drei Jahre vielleicht, vielleicht auch für immer. Wer weiß es? Beim Militär gilt eines Menschen Leben nicht recht viel; ein Pferd muss gekauft und verrechnet werden, einen Mann bekommt man wieder umsonst.

»Denk' fein zeitenweis' an mich!« bittet der Gaberl, da ihm sonst nichts einfällt.

»Zu jeder Stund'«, verspricht sie, und die hellen, heißen Tränen kollern ihre Wangen nieder. »Zu jeder Stund'. Und nichts brächt' mich in ein ander Gleise.«

Ein kräftiger Händedruck noch, und sie gehen voneinander.

Hastig eilt sie die Boint hinan, trotzdem sie das Herz so schwer deucht wie ein Zentnerstein, und das Dämmern so finster wie die sternlose Adventnacht. Scheiden und voneinander gehen für lange Zeit, vielleicht für immer! Sie steht nun wieder so einsam allein in der Welt wie all die Jahre her, wie ... ein einschichtiger Tännling oben auf kahler Bergeshöhe.

Wer kann dafür, und wer kann es anders machen?

Ungefähr dasselbe denkt sich auch der Gaberl, als er zurückschlendert gen das Dorf, und durch sein Sinnen und Grübeln, sein Drücken und seine Herzbeklemmung rankt sich wie eine vorsichtig dahin tastende Epheuranke das Sehnen, diese Stimmung in ein Lied zusammenzufassen, und ehe er es recht merkt, wo die Sache hinzielt, ist er schon damit beschäftigt, den Stoff in Strophen zu verteilen. Zum Aufbau der Strophen findet er aber keine Zeit mehr.

Ehe er es merkt, steht er vor dem Wirtshause, und im Hausflur kommt ihm sein Vater entgegen.

»Wo bist denn gewesen?« fragt der nicht sonderlich freundlich.

»Ah ...!« macht es der Gaberl verlegen und erkommen. »Mit der Sephi bin ich noch ein Stückel gegangen und ... hab' mich ... hab' ihr ›Behüt' Gott!‹ gesagt.

»So ja«, nickt der, und seine Stimme kriegt wieder den gewöhnlichen Ton. »Ich hab' gar gemeint, dass ... Nun ja, ist schon recht. Gar zu lang' halten wir uns aber nimmer, gelt? Morgen in aller Früh' heißt's abmarschieren.«

»Eh' nicht«, sagt der Gaberl zu und geht wieder auf den Tanzboden. Ja, was tät' er auch noch lange da? Seine Freud' ist fort, und er findet kein Vergnügen mehr bei der ganzen Narretei. An einem kleinen Ecktischchen sitzen ein paar Kunden, die das Tanzen nicht zu erlernen vermocht und die gerad' nur wegen der Musik und ein bissel Singen zu den Spielleuten gehen, und zu denen setzt er sich hin.

»Alles hat einen Anfang und ein End'«, sagt er gleichsam zu seiner Entschuldigung. »Für heut' bin ich genug herumgehopst.«

»Langet' für einen jeden«, lächelt des Riegelveiten Nazi. »Wenn ihr einmal auf den Exerzierplatz kommt, nachher vergehen euch solche Schnacksen. Merkt nur auf!«

»Na, na!« macht es der Gaberl. »Dass oftmals einem bei den Soldaten ein reines Hundeleben blüht, sel glaub' ich, aber gar so arg ...«

Da hastet des Schönbergers Jakoberl daher. »Du, Gaberl, des Isidori Büttling (kleiner Mensch) hat deine Schwester geschlagen, die Line«, berichtet er eilig. »Leidest das?«

»Der ... der ist ja noch nicht einmal rechtschaffen aus der Schul' und geht auf den Tanzboden? Z'wegen was denn?«

»Weil sie ihm nicht zum Tanz gangen ist.«

»So?« Mit einem Rucke steht er auf und folgt dem Jakoberl dorthin, wo die Line in einer Ecke sitzt und flennt. Sie hat dürfen auch mitgehen, weil der Gaberl heut' so etwas wie einen Abschied mitmacht und weil ihr das bissel Vergnügen auch zu gönnen ist, das ein junges Leut an Spiel und Tanz hat, und da soll sie geschlagen werden?

Ein paar tröstende Worte, und dann fahndet der Gaberl nach dem Kunden. Aber der hat sich hinter seinen Vater geflüchtet und schreit und lärmt dort, dass er jeden abstechen wolle, der ihn auch nur scheel anschaut. Ist ein vielversprechender Anfang für ein ungefähr vierzehnjähriges Bürschchen und ein schönes Zeugnis für die Erziehungskunst eines Vaters. Aus so einem Pflänzchen kann noch einmal was werden.

»Das hab' ich ihm geraten, dass er jeder ein paar heunterhaut, die ihm nicht zu Tanze geht«, erklärt der Isidori.

»So?« lacht der Gaberl schrill und zornig auf. »Nachher machen es halt wir zwei miteinander aus. Ich lass meine Schwester nicht schlagen und ... und von so einem schon gar nicht.«

»Nachher machst dir's halt recht, du ... du Notvogel«, schimpft der Isidori, aber einen Augenblick nachher klatschen schon ein paar wuchtige Zimmermannshiebe auf seine Wangen, und das Handgemenge ist fertig.

Ein dichter Knäuel Zuschauer bildet sich im Nu um die beiden, ein paar Hiebe fallen von einigen ab für den Isidori, denen er soweit nichts in den Weg gelegt, die aber heut' als Rekruten zum Gaberl halten, und nach einigem Hin- und Herbalgen fliegt der Isidori zur Türe hinaus. Es hat ein bissel ein Gerauf' gegeben, aber das tut der Lustbarkeit und dem Vergnügen keinen Abbruch, und auch die Line wird für die ihr zugefügte Unbill entschädigt; einer um den andern fordert sie zum Tanze, und sie kann sich kaum mehr recht niedersetzen.

»Jetzt geh' ich gerad' noch nicht heim«, nimmt sich der Gaberl in seinem Ärger vor, aber dem Zureden seines Vaters und des Jakoberls gelingt es eine Weile später doch, ihn zum Heimgehen zu bewegen.

Der Christoph greint eine Weile über den Isidori und seinen Buben und findet es ganz in der Ordnung, dass ihn der Gaberl dafür eine Weile zerknüllt, und dann steigt man schweigend die Hänge hinan.

Der Jakoberl stapft weitmächtig voraus und pfeift sich von Zeit zu Zeit eine lustige Weise, der Christoph ärgert sich über den Vorfall, die Line darüber, dass man gerade jetzt heimgehen muss, wo sie der Tänzer genug bekommen, und der Gaberl gelangt nach einigem Sinnen wieder dorthin, wo er der Sephi zum Abschiede die Hand geboten. Das Sehnen und Drängen nach einem Liede überkommt ihn wieder, und er macht sich unwillkürlich ans Reimen.

Der Tag verglimmt, die Nacht rückt an,
Sie reichen einander die Hände;
Zwei Menschen wandeln darunter dahin ...

Das stimmt nicht recht, und reimen tut sich's schon gar nicht. Merkwürdig, dass sich gerade das Schönste nicht reimen will. Ah was! Er ist auch heute gar nicht in der Stimmung, zum Reime den Reim zu finden, und es muss übrigens heute auch gar nicht sein. Wird sich schon einmal ein Tag dazu finden.

Sie kommen heim und legen sich zur Ruhe, aber vor dem ersten Morgengrauen stehen sie schon wieder auf, den trübsten Tag seit Langem zu beginnen.

Der Christoph setzt sich an den Tisch, stützt den Kopf in die Hand und stiert schweigend vor sich hin, die Mena kocht hinter dem Ofen die Morgensuppe, und manche Träne mag über ihre runzeligen Wangen in den offenen Suppentopf kollern, der Gaberl zieht sich langsam an und legt ab und zu dies oder jenes Stück in den kleinen, schwarzen Holzkoffer, und die Line sucht zusammen, was der Bruder alles brauchen könnte, und das ist nach ihrer Meinung hübsch viel.

»Nur nicht viel mitnehmen!« rät jählings der Christoph. »Was d' nicht brauchst, das geht dir die drei Jahr' über ohnehin zugrunde in den Magazinen, und was du brauchst, sel soll dir der Staat geben, wenn er Leut' haben will.«

Und der Gaberl klaubt daraufhin wieder manches aus dem Kofferchen, das er schon hinein gerichtet.

Die Morgensuppe wird aufgetragen, aber nur die Line isst wie gewöhnlich; den andern mundet sie nicht, und jeder Brocken deucht sie wie mit Widerhaken gespickt.

Dem Tischgebete fügt man diesmal ein kurzes Gebet um glückliches Wiedersehen an, und dann zieht sich der Gaberl vollständig an und langt nach dem Kofferchen.

»Behüt euch Gott, allsamt!« sagt er, und so großen Zwang er sich antut, die Augen werden ihm doch feucht, und um seinen Mund beginnt es zu zucken. »Bleibt fein gesund, bis ich wiederkomm'!«

Ein paar Händedrucke, und der Gaberl geht von dannen, geht einer Zeit entgegen, die schon manch blühendes Leben ertötet, um – nichts und wieder nichts.


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