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Einundzwanzigstes Kapitel

Was Landsknechte, Juden, Spielleute und Handwerksburschen zu Holzminden vom Klaus Eckenbrecher erzählten.

Und wieder stand die Monika Fichtner auf ihrer Gartenzinne und sah dem Spiel zu, welches der Oktoberwind mit den bunten Blättern der Bäume und den Schilf- und Rohrgewächsen des Weserufers trieb. Wieder hatte die arme Kleine den ganzen Frühling und Sommer über viel Angst um den abwesenden Schatz ausgestanden, und solches dieses Mal mit mehr Recht wie sonst.

Seit jenen schrecklichen Tagen, welche den Arzt Simone Spada aus Bologna und die schöne, falsche Fausta auf dem kleinen Dorfkirchhofe zu Stahle zur letzten Ruhe zusammengeführt hatten, jenen wonnigen Tagen, welche den Herzliebsten der Monika in die Arme zurückgebracht hatten, seit jenen Tagen waren die Wetterwolken des Krieges, den der Komet des vorigen Jahres verkündigt hatte, wirklich über der bangenden Welt losgebrochen, und auch in dem winzigen Städtlein in dem Wesertale vernahm man das ferne Rollen, sah man das ferne Blitzen.

In das Gerücht, daß der Wrisberger wieder einmal auf sei mit Reitern und Knechten für den Franzosen, war der Graf von Pyrmont auf der wilden Jagd nach dem Campolani und der Fausta hineingeritten, und die Tragödie, die daraus folgte und welche den guten Leuten von Holzminden in ihren meisten Teilen für immer ein unenthülltes Mysterium blieb, hatte lange Zeit alles andere aus den Gedanken und Gesprächen verdrängt. Dann aber verbreitete sich das Gerücht: Herr Philipp von Spiegelberg habe mit Seiner Fürstlichen Gnaden dem Herzog Erich dem Jüngern und vielen andern Herren von Adel den Christof von Wrisberg überzogen, sein Beginnen zu hindern.

Das schon war der Monika Fichtner schwer aufs Herzlein gefallen!

Und gegen Ende Mai, als schon allerlei Unkraut über den »Gräbern der Fremden« zu Stahle zusammenschlug, da keine liebende Hand sich um dieselben kümmerte, kam ein zweites Gerücht aus: die für den Franzosen geworbenen Fähnlein des Wrisbergers seien von den verbündeten Herren gesprengt und zerstreuet, und der Wrisberger selbst sei gefangen, und viel Blut sei auf beiden Seiten dabei geflossen.

Dieses Gerücht preßte der armen Monika das ängstliche Herz noch viel mehr zusammen: War er glücklich davongekommen? ...

Nun kamen bald vereinzelte »gartende« Knechte, bald größere Haufen der zersprengten Wrisbergschen Armada auch durch das Wesertal, bettelten, stahlen und plünderten auch wohl ein wenig, wo man ihnen nicht in Güte gab, was sie verlangten, und sagten aus: vorbei sei's mit dem Wrisberger, und der Teufel solle sie bei lebendigem Leibe holen, wenn sie es noch einmal mit ihm versuchten; kein Führer im Heiligen Römischen Reiche habe jemalen soviel Pech gehabt als der Christof! Zerflossen sei das gesammelte Heer wie Butter an der Sonne. Ja, es sei schon recht – erzählten sie –, blutige Köpfe habe es bei der Sache gegeben, und der Wrisberger sei gefangen und dem Zug zu den Franzosen ein Riegel vorgeschoben, und ein Trost sei nur, daß so manch ein Spiegelbergscher und Braunschweigscher darob hab ins Gras beißen müssen. – –

Am zweiten Juni strolchte ein Kerl, welcher den Arm in einer blutigen Binde trug, ins Städtlein Holzminden ein, gab sich für einen abgedankten Reiter des Herzogs Erich aus, bettelte am Pfarrhaus, erhielt einen Zehrpfennig und wurde gefragt, ob er nicht einen kenne unter den Spiegelbergern, des Namens Klaus Eckenbrecher.

Da verschwor sich der Lump hoch und teuer: wohl kenne er einen solchen, doch dem habe man allbereits die drei letzten Schaufeln Erde auf den Leib geworfen, den habe eine Wrisbergsche Kugel vom Gaul geholt, der habe sein letztes Brod gegessen, der habe sein letztes Lied gepfiffen, mit dem sei's zu Ende, der sei kaputt, solches wisse er – der Erzähler – ganz genau, so wahr er ein freier Reitersmann des Braunschweigers gewesen sei, er – Hinz Kurz – sei ja selbsten dabei gewesen und habe eine Schaufel geführet, als man den jungen Knaben mit den anderen auf der Walstatt eingescharrt habe!

Auf diesen Bericht hin ist die Monika fortgestürzt und erst nach langem Suchen in ihrem Kämmerlein auf ihrem Bette in Ohnmacht wiedergefunden worden. Da hat der alte Pastor Fichtner manche angstvolle Nacht an dem Krankenlager seines Kindes verwacht und hat mehr als einmal die Hoffnung aufgegeben, daß sein Töchterlein wieder aufkommen werde. Wieder kamen alle alten und jungen Frauen der Gemeinde mit ihren guten Hausmitteln, mit ihren Süpplein und Tränklein; aber alles das wollte nicht anschlagen bei dem kranken Kinde.

Das rechte Mittel mußte ganz woanders herkommen, und es kam.

Ein Handelsjud aus Beverungen hatte es in seinem Zwerchsack und gab es im Pfarrhaus zu Holzminden ab.

»Gottswunder, allerschönstes Jungferlein, hab ich doch mein Lebtag nicht gesehen solch einen lebendigen Menschen als den jungen Gesellen, als den jungen Meister Klaus! Hat er nicht seinen Scherz mit mir getrieben, daß ich mich kaum dafür zu helfen wüßt? Bei Moses, und hier ist das Kettlein – ich hab's ihm auch abhandeln wollen, aber er wollt nicht – schauet, wie fein, wollt ich doch hundert Gülden wetten, daß einer der geharnischten Hauptleut des grimmen Herrn von Wrisberg es getragen hat zum schönsten Schmuck! Gottswunder, Jungfräulein, ja, ja, er lebet! Warum sollt er nicht leben? Hat er doch dieses Briefelein geschrieben auf einer Trummel, wo hab ich's denn – ach so – hier ist's – Jungfräulein, auf meine Seligkeit, ich freu mich hoch, daß ich Euch das Kettlein und das Brieflein zu bringen gehabt hab!« – –

»Juchhe, herzallerliebster Schatz«, schrieb der Klaus, »juchhe, herzallerliebster Schatz, zu wissen tu ich Dir, daß wir im Feld sind und daß es keinen glücklicheren Bub gibt in der ganzen weiten Gotteswelt als mich! Den Wrisberger haben wir geschlagen und gefangen und seine Haufen in alle vier Winde zerstreuet; nun gehet es weiter gen Flandern, und da wird erst das rechte Leben angehen – juchhe! Ich schick Dir ein silbern Kettlein, so ich erbeut't hab, und jedes Ringlein dran bedeutet ein glücklich Jahr für uns zwei beide. Ich küß Dich viel tausendmal in Gedanken, weilen ich dem Mauschel die Kuß nicht mitgeben kann. Grüß den Herrn Vater und sag ihm, der Klaus würd immerdar ein ehrlicher Kerl bleiben. Vivat die ganze Welt! Leb wohl, mein Lieb, ich kann nicht mehr schreiben – halt fest im treuen Herzen mich, bis daß ich komme und hole Dich.

Klaus Eckenbrecher.

Im Jahr 1557. Weiß nicht, an welchem Tag.«

Der Pastor Ehrn Valentin Fichtner mochte sonst die Juden durchaus nicht leiden und hielt sie nicht anders als ein schmutzig beißend Ungeziefer, so sich am reinen Leibe der deutschen Nation eingenistet habe und welches durch Kamm und Bürste zu vertreiben sei; aber mit diesem Hebräer, welcher seinem kranken Kinde das Leben wieder gab, hätte er sein Bett geteilt, wenn er es verlangt hätte. Seinen Tisch teilte er mit ihm, und als Mauschel Itzig Abschied nahm, mußte er sich gestehen, durch die Ablieferung der Kette und des Briefes ein gutes Geschäft gemacht zu haben.

Wie eine Blume nach dem Regen hob die Monika ihr Köpfchen – im Umsehen blühten ihre Wangen von neuem auf, im Umsehen gewannen ihre Augen den alten Glanz zurück. – – –

Drei Tage nach diesem glücklichen Vorgang erschien abermals ein Strolch in zerlumpten Pluderhosen und zerfetztem, schmierigem, zerschlitztem Wams im Pfarrhause zu Holzminden, bat um ein Almosen, erhielt es und berichtete zum Dank dafür: er habe zu Soest in Westfalen auf der Hochzeit des Klaus Eckenbrecher, der eine reiche Marketenderin mit zwei Zwillingskindern geheiratet habe, getanzt und müsse sagen, daß es hoch hergegangen sei.

Diesen Lappenhäuser trieb der Pastor Fichtner mit Gewalt aus dem Hause, und die Monika lachte hell auf über die tolle Lüge des Gartbruders; sie härmte sich deshalb nicht mehr halb zu Tode.

Und als der Sommer in seiner allerschönsten Pracht stand, an einem Abend, als der ganze Himmel in Purpur und Gold strahlte und die Monika unter dem Fliederbusch an der Gartenmauer saß und die Vögel singen, den alten Strom rauschen, die Schiffer bei der Arbeit rufen hörte und recht viele und doch gar keine Gedanken hatte, da erklang es plötzlich unter der Gartenmauer, gleich als wenn ein lustiger Kobold des Mägdleins Träume tief in des Mägdleins Herzen erkannt und ein Lied daraus gemacht habe:

»O Lieb, o Lieb, blas auf die Flamm,
Das Hoffen laß nicht fahren;
Und kommen wir heut nicht zusamm',
Geschieht es wohl nach Jahren!«

Da stand dicht am Weserufer der langbeinige Fiedelmann Kaspar Wicht mit seinem struppigen Hunde, grinste, nickte zur Fliederlaube empor, strich scharf über die Saiten seiner Geige und fuhr fort in seinem Sange:

»Am Morgen, wann die Winde wehn,
Rührt's Blättlein sich am Baume;
Und wann im Dorf die Hähne krähn,
So fahr ich aus dem Traume.

Wie Windhauch ist die Liebe mein.
Rege alle mein Gedanken,
So um das süße Herze dein
Sich schlingen und sich ranken.

O Lieb, o Lieb, blas auf die Flamm,
Das Hoffen laß nicht fahren;
Und komm'n wir heute nicht zusamm',
Geschieht es doch in Jahren!«

O wie freudig reichte die Monika dem Alten von ihrer Mauer herab die Hand.

»O bitte, bitte, er lebet? Nicht wahr, Kaspar, er lebet?«

»Er? Er? Wer Er? Ach so, der Klaus, der Taugenichts?!« rief der fahrende Sänger, schlau mit den Augen zwinkernd. »Weshalb sollt er nicht leben? Unkraut vergehet nicht also leicht.«

»Wie garstig Ihr seid, böser Kaspar!«

»Na, na, nichts für ungut, mein's nicht so bös. Ihr wißt wohl schon, daß er – ich mein der Bub – mit dem Grafen von Pyrmont zum König von Hispanien ist?«

»Ach ja, ich weiß es!« seufzte die Monika.

»Habt Euch nicht, Kindlein; ich wäre selbsten gerne mitgegangen, allein damit ist's leider zu End für dieses Leben, und ob in dem künftigen von solchen Dingen die Red sein wird, darauf hat noch kein lutherischer und kein katholischer Pfaff die rechte Antwort finden können in seinen Büchern. Na, was ich sagen wollt und sollt: er lasset Euch schön grüßen; ich hab ihn zuletzt gesehen nach dem Scharmützel mit den Wrisbergschen – war beiläufig gesagt ein recht Kinderspiel! – Ich sollt Euch auch fragen, ob Euch die Kette richtig zuhanden kommen sei, er – ich meine der Klaus – hab dem Juden eigentlich nicht um die Ecke getrauet. Ist der Mauschel hier gewesen?«

Die Monika griff lächelnd nach ihrer weißen Halskrause, unter welcher sich die silbernen Ringlein des Eckenbrecherschen Beutestücks herzogen.

»Ja, er hat treu und redlich sein Wort gehalten. Brief und Kettlein hat er mir gebracht. Ach, ich – war damalen recht krank und vermeinte zu sterben, weil ein Gesell mir erzählet hatt, der Klaus sei von den Wrisbergern erschlagen.«

»Der Halunk!« rief der Wichtelkaspar. »Armes Kind, also habet Ihr Euch gehärmet? Ist's doch eine Schande um solche Teufelsbrüder! Na, 's ist nur gut, daß die roten Wänglein so bald wieder gekommen sind.«

»Ja, 's ist recht gut«, meinte die Monika treuherzig und setzte dann schnell hinzu: »Aber habet Ihr keinen Brief für mich?«

»Tut mir wahrlich leid; er sagte, er habe keine Zeit zu schreiben. Da sehet Ihr dran, daß Ihr künftig Euch gar nicht so sehr beeilen müsset, seinetwegen Euch zu Tod zu grämen.«

»Ach!«

»He, he, laß das Seufzen, Kind, Männerlieb und Frauentreu werden vom Schuster über einen Leisten geschlagen. Laßt das Seufzen, Jungfräulein, einst kommt doch die Stund, wo es heißet:

Bei zweiundsiebzig Kerzen Schein
Führt man die junge Braut hinein!

He, he, ich rat Euch, daß Ihr den Fiedelkaspar nicht vergesset, wann's den Hochzeitsreigen und den Kehraus zu fiedeln gibt:

Bei Flötenspiel und Zymbelschall
Führt man die Braut ein in den Saal!«

»Ach!« seufzte die Monika abermals; dann rief sie: »Aber was laß ich Euch da stehen, o kommt doch ins Haus, kommt in die Küche – der Vater erlaubet's schon.«

»So, so, der Vater erlaubet's schon?! Das ist mir lieb zu hören, und ich nehme mit meinem Köter Euer freundlich Wort mit Dank an. Auf, Bettelmannshund, mach der schönen Maid ein welsch Complimentum für kommende gute Bewirtung.«

Lachend schaute die Monika den drolligen Sprüngen und Kapriolen des klugen, hungrigen und durstigen Tieres zu, dann schritt sie ihm und seinem Herrn durch den Garten voran in das Haus.

»Schau, schau«, sagte Ehrn Valentin Fichtner, der eben an das Fenster seiner Studierstube trat, »schau, schau, hat sie schon wieder einen Vagabonden ergattert, um sich von ihm Bericht zu holen über den Klaus, der auch ein Landstreicher ist, so mir Gott in seinem Zorn zum Schwiegersohn bestimmt hat. Muß nur nachschauen, daß dem Kind nicht wieder eine Lüge oder Windbeutelei aufgemutzt wird. Ist das ein Leiden!«

Mit solchen Worten trat er vom Fenster zurück, klappte im Vorübergehen an seinem Schreibtisch seine Bücher zu und stieg die Treppe hinunter.

In der Küche saß der Spielmann vor einem guten Stück Schinken und einem vollen Bierkrug, während sein Hund im Winkel an einem Knochen nagte. Dem Kaspar gegenüber saß die Monika, hatte nachdenklich den Zeigefinger der rechten Hand an das Kinn gelegt und soeben die Frage getan, ob der Kaspar Wicht auch schon einmal bei einer Schlacht gewesen sei.

»Freilich, freilich, Jungfräulein, in manch einer wilden, grimmigen, in Deutschland, in Italia und im heißen Mohrenlande Afrika, allwo ich war mit dem Kaiser Karl dem Fünften, der jetzo in ein Kloster gangen und Mönch worden ist. Jaja – so geht die Welt mit einem; der großmächtigste Kaiser und Herr der Welt wird ein armer Mönch, wenn er vom Roß steigen muß; und Kaspar Wicht, das arme Reiterlein, zieht als ein Bettelmann im Land um, wann er hat absatteln müssen.«

»Es war wohl ein schrecklich Ding, als Ihr zum allerersten Male in solch eine greuliche Mordschlacht 'nein mußtet, Kaspar?«

Der fahrende Mann lachte gutmütig. »Ei, Kind, das ist so lang her, als ich zum ersten Male darbei war, wo man mit eisernen Besen stäupt, daß ich fast vergessen habe, wie mir damalen zumute gewesen ist. War ich ein blutjunger Bursch und beim Troß, als der gute Kaiser Maximilianus, dessen Seele Gott haben möge, bei Regensburg die Böhmen und den Pfalzgraf Ruprecht windelweich klopfte, als man zählete fünfzehnhundertundvier ... Gott grüß Euch, ehrwürdiger Herr – nehmt's nicht für ungut, daß ich allhier in Eurer Küchen meine alten Knochen raste.«

Der Pastor Fichtner nickte dem sich erhebenden Fiedelmann zu. »Bleibet sitzen, wo Ihr sitzet, und fahret fort in Eurer Red; ich hab wohl ein Viertelstündlein über, Euch zuzuhören.«

»Dank Euch, Ehrn; ich verzähl eben der Jungfrau, wie ich gezogen bin im Troß mit dem guten Kaiser Maximilian und dem Herzog Erich – ich meine den Alten – gegen die Böhmen, Anno fünfzehnhundertundvier.«

Der Pastor lüftete ein wenig das schwarze Käppchen, welches sein Haupt schützte:

»Das waren beide ein paar hochgewaltige, wackere und gottesfürchtige, fromme Herren, sowohl der Kaiser als der Herzog.«

»Das waren sie, bei Gott!« rief der Spielmann, den Bierkrug zur Bekräftigung seines Wortes fest vor sich niedersetzend. »Und es war damals auch noch eine andere Zeit – heiliger Tod von Basel, wenn ich daran gedenk, wird's mir jedesmal ganz warm ums alte Herz. Damals trug man noch Eisen auf dem Leib und nicht so einen Firlefanz, so man heut anschnallt und eine Rüstung nennt. Wie machten es die Böhmen bei Regensburg? Ihre hohen Schilde, die unten in eiserne Spitzen ausliefen, hatten sie vor sich in den Boden gestoßen und also eine echte, wahre Schildburg um sich her gemacht, eine Mauer, welche zu zerbrechen ein echt, wahr Kunststück war. Hei, wie hat Kaiserliche Majestät ihre Kraft und Kunst an dieser Schildburg erprobet! Ja, drauf und dran und abermalen und wieder und nicht nachgelassen! Wie rasaunten die Kesselpauken und Drommeten, wie war alles lustig, wild und guter Dinge! Ich hab es nachher abgekonterfeiet auf dem Calenberg an einer Wand in des Herzogs Gemach gesehen. War's von einem künstlichen Meister gemachet, aber gegen die Wirklichkeit kam's doch nicht an. In dieser gewaltigen Schlacht hat der Erich den güldenen Stern der Ehren und der Treue in den Helmbusch sich gewonnen, als er dem tapfern Kaiser Maximiliano mit großer Gefahr das Leben errettete.«

»Wahrlich«, sprach Ehrn Valentin Fichtner, »Ihr habet recht, es waren wackere Herren und stolze Herzen. O, wie ist ihre Art doch ausgestorben in der Welt! Der jetzige Erich, der sich den Jüngern nennen läßt und der nun mit gen Flandern fährt, ist auch von einem andern Schlage. Im Grabe würde sich sein Herr Vater umdrehen, wenn er wüßt, was für ein Regiment nach ihme im Lande kommen ist! Wahrlich in seiner Todesstund noch wird diesem Erich dem Jüngern, diesem Abtrünnigen, diesem Julian Apostata und landfahrenden Meister Liederlich das Bild und Angedenken des Mannes Gottes Anton Corvinus, des gottseligen evangelischen Märtyrers, welchen dieser Herzog im dunklen Kerker hat verschmachten lassen, erscheinen – Mene mene tekel upharsin!«

Stumm nickte der Geiger den zornigen, bewegten Worten des alten lutherischen Pastors seinen Beifall; dann sprach er:

»Jaja, so ist's! Gott befreie uns von der Fürsten verfluchtem Wandern und Fahren in alle Welt, so nun eingerissen ist. Das Ihrige verachten sie, um fremden Abfall buhlen sie; wie ist's ein Wunder, daß bei solchem Ärgernis auch das Volk endlich fremdgierig wird und der Franschen und der Welschen Dreck für Bisam nimmt?«

»Ihr redet wie ein kluger Mann, Meister; hatt's Euch, aufrichtig gesagt, nicht zugetraut!« rief der Pastor ganz verwundert, und der Fiedelmann, angefeuert durch solches Lob, fuhr im Eifer fort:

»Ja, wodurch geschieht's, daß alles sich zum Schlechten kehret? Gott schütz unsern evangelischen Glauben; aber seit dem Jahr Siebenzehn ist's aus mit der Macht und Herrlichkeit der deutschen Nation für lange, lange Zeit, und ich glaub –«

»Halt da!« schrie der Pastor zornig. »Was schwatzet Ihr nun für Unsinn – ein Narr seid Ihr doch, und wenn Ihr ein gut Wort sagt, ist's, als wenn die blinde Henn ein Korn findet. Ich frage Euch, was kümmert Euch des deutschen Reiches Macht und Herrlichkeit, wenn das Reich Gottes durch ihren Untergang gewonnen wird? Ich sage Euch, mag des Reiches Macht und Herrlichkeit aufgegriffen werden wie ein Vogelnest, darin, wie geschrieben stehet, ›niemand eine Feder reget oder den Schnabel aufsperret oder zischet‹ – wenn nur das Evangelium Jesu Christi, das reine Wort Gottes hell leuchtet in alle Ewigkeit! Solches ist das Wahre und das Einzige!«

»Und ich sage Euch«, schrie der Spielmann, »ich sage Euch, das Wahre mag solches wohl sein, aber das Einzige ist's doch nicht. Geboren bin ich als ein katholisch Kind, dem reinen Glauben bin ich zugefallen als ein Mann, dem Kaiser Karl hab ich treu gedient gegen die Franzosen und die Mohren; aber des schmalkaldischen Handels wegen bin ich ein Spielmann, wie Ihr saget, ein Tagdieb und Landstreicher geworden, ob ich wohl Schwert und Hellebarde noch hätt führen können.«

»Trinkt aus und packt Euch«, sagte der Pastor Fichtner. »Wir passen nicht zusammen, das ist klar wie die liebe Sonne. Habet Ihr Euere Botschaft an die Monika ausgerichtet?«

»Alles in Ordnung, Ehrwürden«, lachte der Wichtelkaspar. »Nicht wahr, Jungfräulein?«

Die Monika, welche beim Ausbruch der Kontroverse ängstlich gehorcht hatte, zupfte errötend und lächelnd am Schürzenzipfel und nickte.

»Reicht mir Euere Hand, Ehrwürden«, sagte der Geiger. »So viel Köpfe im Reich, so viel Sinne; der liebe Gott hat's einmal so eingerichtet, und es wird wohl seinen Nutzen haben. Reicht mir Euere Hand, ich mein sonst, Ihr zürnt mir in Wahrheit, und das würd mir den langen Weg, so ich heut abend zu gehen hab, recht sauer machen.«

»Da, Patron«, sagte der Pastor halb unwillig, halb lachend. »Nun laufet und bittet Gott, daß er Euch erleuchten möge.«

»Behüt Euch Gott, Herr Pastore«, sprach der fahrende Mann. »Und, Jungferlein, Ihr könnet Euch darauf verlassen, daß, wenn auch eine Schlachtung kein Plumpsackspiel ist, doch manch einer heil und munter, mit ganzen Beinen und ganzen Armen draus hervorgehet. Und glaubt's, einen Bräutigam verschonen die Kugeln vor allen andern, – das ist eine Merkwürdigkeit, aber eine Wahrheit.«

»So hab ich mein Tröpflein Trost!« sprach die Monika, und der Fiedelkaspar pfiff seinem Hunde und ging. – –

Am fünfzehnten des Heumonds, an einem Freitage, stand die Sonne ganz dunkelrot am Himmel, und ein blauer Zirkel – nach Pastor Fichtners Tagebuch »so blaw als ein' Kornblume« – zog sich um sie her.

Am siebenzehnten desselbigen Monats, als die Leute eben aus der Kirche kamen, »hat es Blut geregnet, daß der Frawen weiße Tücher ganz beflecket damit wurden.«

Im Anfang Augusti ist im Pipping von zwei Stadtleuten wieder einmal der Haselwurm gesehen – »achtzehn Schuh lang, dick wie ein Mann um die Hüfft. Am Kopfe ist er wie eine Katze gestalt, der Leib grün und gelb gewesen, die Füße hat er am Bauch gehabt. Diese Würme lassen sich selten sehen, sind aber so gar unbekandt nicht. Haselwurm wird dieser Wurm darum genannt, weil er sich gemeinlich unter den Haselstauden finden lasset.« –

In diesen Tagen, während der Monika armes Herz in Zittern und Zagen jedem Gerücht lauschte, welches aus dem Westen herüberdrang, fing der Pastor Valentin Fichtner eine neue Schrift an: »Wider des Babsts Abgötterey«. Mit dem allergrößesten Eifer vertiefte er sich in dieses Werk und half sich so viel leichter als sein Kind über die schwere Zeit fort.

Am fünfundzwanzigsten August, als Ehrn Valentin grade schrieb an dem Kapitel: »Über die Verderbnis der christlichen Kirchen durch das Babstthumb« – gelangte die erste unbestimmte Nachricht von einer gewesenen großen Schlacht in Flandern nach Holzminden, und Wunderdinge wurden erzählt von dem, was in der Ferne geschehen sein sollte. Mit entsetzten Blicken eilte die Monika in das Zimmer des Vaters und berichtete, was sie vernommen hatte, und der Alte hatte genug zu tun, das aufgeregte, ängstliche Kind zu Ruhe zu sprechen.

Am achten September brach ein erschreckliches Hagelwetter über dem Städtlein Holzminden los, und waren »die Hagelsteine von der Größe der Hünereier und hatten ringsumbher grosse Zacken« –

Vergebens harrte das Pfarrhaus den ganzen Herbstmonat durch auf Nachricht von dem Klaus.

Kein Bote, kein Brief, kein Zeichen kam!

So gelangen wir endlich zu dem düstern Nachmittag des Oktobertages, wo wir, wie im Anfang dieses Kapitels gesagt ist, die Monika wieder einmal an der Gartenmauer lehnend finden, während Ehrn Valentin in seinem Studierstüble in eben von »der List, grausamer Tyranney und gräuligen Unfläterey, so in denen Klöstern in Schwange gehet« – handelt.

So eifrig war der alte Kämpfer mit seiner Arbeit beschäftigt, daß er nicht im geringsten acht auf die Welt außerhalb seines Manuskriptes hatte. Was kümmerte es ihn, ob draußen der Wind pfiff und an allem, was nicht niet- und nagelfest war, als da sind Baumblätter, Locken, Hauben, Hüte und Fensterläden, rüttelte und schüttelte?

Recht schaurig und unfreundlich war's draußen.

Oft genug fröstelte die Monika auf ihrem Luginsland zusammen und barg Arme und Hände in der Schürze, hielt aber dessenungeachtet tapfer dem Winde stand und wich nicht zurück in das Haus, obgleich sich der Abend mehr und mehr näherte und seine Schatten immer dichter wob.

Nach Westen, über den Strom weg schaute die Maid.

Dorther mußte er ihr zurückkommen, wenn er noch lebte, wenn er nicht gefallen war mit seinem Herrn in der bösen Schlacht vor Sankt Quintin. – Mit seinem Herrn? Ja, daß der Graf Philipp zu Pyrmont gefallen sei, wußte man am zweiten Oktober zu Holzminden.

Dem Wind und den Wassern lauschte die Monika und verwebte in ihr Getön immer nur den einen Gedanken:

»Lebt er noch? ist er tot?«

Da schreckte sie plötzlich ein heller Zuruf auf.

Zwei Handwerksgesellen waren soeben in einem Kahn von Stahle herübergeschifft und begrüßten mit Jubel nach langer Umfahre das Heimatsstädtchen, wo sie ihren Wanderstab nach dreijähriger Abwesenheit endlich in den Winkel setzen durften. Beide Burschen waren Bürgersöhne aus Holzminden und kannten die Monika Fichtner recht gut.

Ihre Hüte schwangen sie dem jungen Mädchen zu:

»Viel schöne Grüß! Daheim! Daheim!«

Nachdem des Pastors Töchterlein die verbrannten, bärtigen Gesellen erkannt hatte, grüßte auch sie freundlich:

»Willkommen daheim! Gott grüß Euch, Otto! Gott grüß Euch, Anton!«

»Viel schönen Willkommen, Jungfer Monika! Hurra, daheim! daheim! All's in guter Ordnung im Städtlein, Jungfer Monika?«

»Eure Eltern sind gesund und die Margaret auch, Anton – das wird eine Freud bei Euch zu Haus geben – – – ach!«

»Juhe, Juho!« jauchzte Anton Pfefferkorn und sprang in hohen Sätzen auf und davon, daß ihm das Ranzel auf dem Rücken auf und nieder hüpfte.

Der andere Wanderbursch blickte ihm gleich der Monika mit einem Seufzer nach. Seine Eltern waren längst tot, und keine Braut wartete seiner mit ausgestreckten Armen und klopfendem Herzen. Er trat näher zu der Mauer des Pfarrgartens heran und rief der Maid in die Höhe:

»Ich hab Euch einen Gruß mitgebracht von Pyrmont, Jungfer Monika –«

Einen Schrei stieß die Monika aus, so laut, daß er selbst den in sein Manuskript vertieften Vater aufjagte und so schnell als möglich hinuntertrieb in den Garten. Hier fand der Pastor sein Kind ohnmächtig in den Armen des erschreckten Otto Klusmeier.

»Jesus, Herr Pastore, sehet her und helfet – sie stirbt, sie will sterben.«

»Was ist denn geschehen, um Gottes willen?«

»Ach, weiß ich's denn? Einen Gruß hab ich ihr bringen wollen von Pyrmont von dem Klaus Eckenbrecher, da hat sie aufgeschrieen und ist umgefallen. Bei allem, was heilig ist, 's ist nicht meine Schuld, Herr Pastore!«

»Ah, einen Gruß vom Klaus?! So, so, na dann tröst dich, mein Bursch, sie wird schon wieder ins Leben kommen. Monika, Monika, besinne dich! ... einen Gruß vom Taugenichts! Einen Gruß vom Klaus! Hier, Otto, hilf mir, sie ins Haus zu bringen; 's wird schon nichts auf sich haben mit dem Sterben.«

Die beiden Männer trugen sanft das ohnmächtige junge Mädchen in das Haus und setzten sie leise nieder in einen Lehnstuhl. Nach dem Worte des Pastors hatte es in der Tat nichts zu sagen mit dem Sterben. Nach einigen Augenblicken schlug die Monika die Äuglein wieder auf und besann sich auf das, was sie soeben erfahren hatte. Fest hing sie sich an des Vaters Brust und fing laut an zu weinen, wozu doch in der ganzen weiten Gotteswelt kein Grund vorhanden war.

»Er lebt, er lebt – er ist heimgekommen – o guter, guter Vater, zürnt mir nicht – er lebt – er ist so gut – o lieber Otto, ist er nicht heimkommen? – O Vater, Vater, ich hab ihn wirklich so lieb!«

Ehrn Valentin sagte weiter nichts als: »Na, na, nur Ruhe, nur Ruhe! Wer will wohl so weinen und heulen! Ich mein ja, du hältst's für ein Glück, daß dem Bub nicht das Lebenslicht ausgeblasen worden ist drunten in Flandern? He, was heulst du denn, törichtes Dirnlein? Nun schluck einmal die Tränen hinunter und laß uns hören, was der Schreiner da von dem Vaganten für Nachrichten mitgebracht hat. Bin gar neubegierig darauf.«

Auch der Schreinergesell Otto Klusmeier mußte erst sein Weinen herunterfressen, ehe er seinen Bericht beginnen konnte.

»Ist das ein weichmütig Geschlecht!« rief der alte Pastor, mißmutig die Hauskappe auf dem Haupt hin und her schiebend.

Endlich hatten der junge Gesell und die Maid ihr Schluchzen bewältigt, und Otto erzählte, wie er auf der Heimfahrt vorgestern nach Pyrmont gekommen sei, in das Dorf Holzhausen am heiligen Born. Eben sei daselbst die Belehnung des Grafen Simon Hermann von der Lippe mit der Grafschaft ausgerufen worden, und ein großer Tumult habe da geherrschet. Auf dem heiligen Anger sei er – Otto Klusmeier – dem Klaus begegnet, der sei gar stattlich einhergeschritten und sei noch gut beim Leben; aber – aber – er, Otto Klusmeier, habe ihn doch erst nicht wiedererkannt – erstens, wegen des fürnehmen Aufzugs – zweitens, weil – weil – weil der Klaus ein gewaltig schwarz Pflaster über dem linken Auge getragen habe.

Hier erbleichte die Monika von neuem im jähen Schreck, daß der Schreiner sie schnell durch die Nachricht beruhigte: Arme und Beine habe der Klaus Eckenbrecher im guten Zustande zurückgebracht aus dem Kriege und das Pflaster hab ihm auch gar so übel nicht gestanden. Hundert Fragen tat die Monika an den Schreiner, und alle beantwortete er so gut und ausführlich, als er es vermochte. Dann nahm er Abschied, und es begleitete der Pastor das heimgekehrte Stadtkind noch ein Stück Weges in die Stadt hinein, um, als sie das Pastorenhaus hinter sich hatten, sogleich zu fragen:

»Nun, Otto, wie ist's mit dem Pflaster? Was hat's damit auf sich? Redet ohne Scheu!«

»Ja, 's ist nicht anders«, antwortete der Gesell, »das linke Aug hat der Teufel geholt. Der arme Narr, der Klaus, ist in großer Not ob dem, was sein Schatz, Euer Töchterlein, dazu sagen wird. Herzbrechend hat er mir seinen Jammer geklagt, und er gebärdet sich gleich einem geschorenen Pudel aus Scham.«

»Da haben wir nun die Bescherung!« sagte kopfschüttelnd Ehrn Valentin, ohne jedoch an das schlechte Wortspiel zu denken. »Da hat er nun, was er wollte! O, o, o – oh! Saget, Otto, habet Ihr nicht gehöret, wie seine Kameraden, seine Kriegsgesellen von ihm sprechen?«

Der junge Gesell blieb stehen.

»O«, rief er, »die solltet Ihr sprechen hören, Ehrwürden. Alle Mäuler fließen über vom Lob des Klaus; Wunderdinge soll er ausgerichtet haben drunten in Flandern. Auch die jungen Gräfinnen auf dem Schloß am heiligen Born sind ihm von Herzen hold, weil er ihren Herrn Bruder, den Grafen Philipp, so ritterlich in der Schlacht gerächt hat!«

»So, so, so! Und stattlich schreitet er einher?«

»Das kann ich Euch sagen! Ich hab ein Vöglein singen hören, daß ihm auf dem Schloß Pyrmont noch ein großes Glück bevorstehe. Weil er des Grafen Tod gerächet hat und die Spiegelberger so gut heimführte aus Flandern, so soll er als Hauptmann und Jägermeister des Grafen Simon Hermann auch fürderhin die Mannen von Pyrmont befehligen und den Wald dazu unter sich haben. Was saget Ihr dazu? He, hat unser Galgenstrick nicht sein Glück gemachet in der Fremde?«

»Welches Auge ist's, was er verloren hat, Otto?«

»Das linke. Ha, die Schönheit vergehet; aber Ehrwürden, bei Gott, ein braver Bursch ist der Klaus Eckenbrecher und ist's auch immer gewesen. Ach, wenn Ihr doch wüßtet, wie er sich hat um die Monika und sein Auge! Er fürchtet sich schrecklich, der Braut also vor die Augen zu treten.«

»So, so, so! Und wann will er kommen?«

»Sobald er kann, Ehrwürden! Wenn er sich nur nicht also sehr schämte!«

»So, so, so! Nun – gute Nacht, Otto Klusmeier. Haltet Euch brav, da Ihr nun wieder bei uns seid. Euer Vater war ein braver Mann, folget seinem Beispiel und – horcht – sorgt, daß Ihr bald eine ordentliche, gute Frau bekommet, wenn Ihr Meister worden seid. Es tut nicht gut, daß der Mensch allein sei.«

»Gute Nacht, Herr Pastore, und Dank für guten Rat. Ihr habt wohl recht, 's ist recht traurig, wenn man heimkehrt und hat niemanden, so einen mit Freuden empfanget!«

»Also handelt nach meinen Worten! Seid fleißig, betet, schaffet Euch einen Herd und setzet ein lieb Weib daran! Behüt Euch Gott; wenn Ihr Rat bedürfet, so sprechet bei mir vor!«

»Herzlichen Dank, Ehrwürden – Gott vergelte Euch Euere freundlichen Worte – ach, Ihr könnt mir glauben, hundeelend war mir zumut, als ich heut von Stahle her über die Weser schiffte mit dem Anton Pfefferkorn und der mir immerfort schwatzte von seinen Eltern, seiner Mutter, seinem Vater und dem Gretchen Henning!«

In tiefen Gedanken kam Valentin Fichtner heim und stieg wieder in sein Studierstüblein empor zu seiner Schrift: Wider des Babsts Abgötterey.

Die Monika muß der Erzähler mit ihren Gedanken, mit ihrem Herzen allein fertig werden lassen.


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