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De Summerabend.

O süh, wa is de Sünn so möd!
Un wa se dör' de Büscher glüht!
O süh, wa Strahl op Strahl verglimmt,
Un wa se all ehr Snuppdock nimmt,
En Wulk mit blau und rot vermischt,
Un sick darmit de Backen wischt!

Dat's wahr, se hett en slimme Tid,
Vör alln anjetzt, – de Weg is wit,
Un Arbeid gifft dat nog för ehr
Dör' Hus un Feld un rundumher!
Na Licht un Warm tracht allens hin
Un bedt darum de gollen Sünn.

Se kreeg de lüttjen Blom tofat
Un seet se in ehrn Sünndagsstaat,
Se hett lüttj' Imm to drinken gebn
Un fragt: »Wullt ock noch mehr to lebn?«
Un keem en Käfer achteran,
He kreeg sin Drüppen ock darvan.

Un mennig Sluv, de hett se pahlt
Un hett darut dat Saatkorn halt,
Un streu dat för de Vageln hin,
Wa hebbt se lustig smaust darin!
Wa hebbt se sick den Snawel wett!
Un hungrig gung keeneen to Bett,

Un leet sick wo en Kassbein sehn,
Dar farv se ehr de Backen schön;
Un wo in't Feld de Ähren hangt,
Un wo an'n Pahl de Druwen rankt,
Dar harr se allens glieks bi'n Kopp
Un hung dar Blom un Bläder op.

Un op de Bleek, wa hett se schafft!
Wa hett se strevt mit alle Kraft!
De Bleeker harr meist niz to do'n;
He dank ehr mit »Veel Gotteslohn!«
Un wo en Fru bi't Waschen stunn,
Dar mak se't drög, de leewe Sunn.

Dat's würklich wahr, wo rundumher
En Leh in't Feld to arbeidn weer,
Dar schien de Sünn, dar gung dat frisch,
Un wuppdi! stunn vull Diems de Wisch.
Dat will wat seggn, bi meiner Treu!
Des Morgens Gras, – des Abends Heu.

Drum is se ock so bannig möd
Un brukt to'n Slap keen Abendleed,
Keen Wunner, wenn se sweeten deit
Un möd un klaprig wider geiht;
Nu kikt se sick noch um un lacht,
Un seggt uns lisen: Gude Nacht!

Un wuppdi, is se ünnergahn,
Un süh, dar babn an'n Torn, de Hahn,
De kikt ehr achterna in't Bett,
Du Näswis, dat is gar ni nett!
Dar hett he't weg! ei, süh man mal,
Se tüggt den roden Vörhang dal.

De gude Fru, se kann een durn!
Se hett doch ock ehr Leid bischurn.
Se levt dar mit ehrn Mann ni gut,
Kummt se to Hus, so geiht he ut;
Paß op! dar kummt he eben an
Un pliert dar bleeklich dör de Dann.

Wa he sick lang makt, ei, nu süh!
He trut wul sacht den Freden ni!
Kumm du man her! – se is all weg,
Is all to Bett, wat ick di segg!
Dar stiggt he 'rop un kikt hindal;
Nu gröt de Pögg em alltomal.

Ick denk, wi gaht nu ock to Bett,
Un wer en gut Geweten hett,
De brukt to'n Slapen ock keen Leed,
De Arbeid makt vunsülbn all möd;
Vundag gung't arig stramm in't Hau!
Nu gev uns Gott en sanfte Rau!


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