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6. Kapitel.

Während Cortejo und Landola sich auf diese Weise unterhielten, lehnte Peters in der Nähe des Schornsteins und blickte zu den Sternen. Er wußte nicht, ob er seine Gedanken dem Kapitän mitteilen solle. Da hörte er nahende Schritte und drehte sich um. Es war der Genannte, der seine gewöhnliche Runde machte. Das nahm Peters als ein Zeichen der Bejahung; er trat vor, legte die Hand an den Hut und sagte:

»Kapitän.« – »Was willst du, mein Sohn?« – »Darf ich fragen, was die beiden Passagiere sind?« – »Diese Frage solltest du eher an den Steuermann richten.« – »Weiß das wohl, Kapitän, aber mit den beiden ist es nicht richtig.« – »Warum? Der eine ist ein Advokat und der andere sein Sekretär.« – »Glaube ich nicht!« – »Weshalb?« – »Der Advokat mag immerhin ein Advokat sein, aber der Sekretär ist ein Seemann.« – »Ah! Woraus schließt du das?« – »Er fand im Dunkeln Ihre Kajüte, ohne mich nach ihr zu fragen.« – »So«, sagte der Kapitän. »Man sieht, daß dir die beiden allerdings nicht gefallen.« – »Nein, ganz und gar nicht, Kapitän.« – »So will ich dir sagen, daß es sehr gelehrte und ehrenwerte Herren sind. Deine Verdächtigungen sind grundlos, und du wirst mich nicht ähnliches wieder hören lassen.« – »Schön, Kapitän, werde gehorchen.«

Peters drehte sich unwillig ab und begab sich nach seiner Hängematte. Er hielt Wort und gehorchte, behielt aber die beiden scharf im Auge, bis der Dampfer an dem befestigten Felsen von San Juan d'Ulloa vorüberrauschte und dann vor Verakruz Anker warf.

Die beiden Passagiere standen mit ihrem Gepäck zum Landen bereit, der Kapitän neben ihnen.

»Also Sie gehen direkt nach Mexiko?« fragte er den Advokaten. – »Ja«, antwortete dieser. – »Um zu sehen, ob Graf Ferdinando schon da ist?« – »Ja; ist er noch nicht da, so reiten wir nach der Hazienda.« – »Das ist der Weg, den auch mein Bote machen wird. Wie schade, daß er sich Ihnen nicht anschließen kann! Ich lasse ihn morgen abgehen.«

Sie wurden an das Land gerudert, ließen ihr Gepäck nach dem Zollhaus schaffen und begaben sich zu Fuß zu dem Agenten Gonsalvo Verdillo, dessen Wohnung beide kannten. Sie wurden von ihm, dem sie einfach als Fremde angemeldet worden waren, nicht mit großer Aufmerksamkeit empfangen.

»Was steht zu Diensten, Señores?« fragte er. – »Wir möchten eine kleine Erkundigung einziehen«, entgegnete Landola. – »Über wen?« – »Über einen gewissen Henrico Landola, Seeräuberkapitän.«

Der Agent wurde bleich, starrte ihn an und antwortete stockend:

»Ich verstehe Euch nicht, Señor.« – »Wirklich nicht?« – »Nein, nicht im geringsten.« – »Oh, du verstehst uns dennoch sehr gut, alter Schurke!«

Dem Agenten trat der Angstschweiß auf die Stirn.

»Señor, ich versichere Euch, daß ich ganz gewiß nicht weiß, was oder wen Ihr meint!« rief er. – »Wen ich meine? Nun, mich selbst!« – »Wie? Euch selbst?« – »Natürlich! Sage einmal, ist meine Verkleidung denn wirklich so gut, daß du mich nicht erkennst?«

Landola hatte vorher seine Stimme verstellt, nun gab er ihr den gewöhnlichen Klang. Da kehrte das Blut in die Wangen des Agenten zurück; er rief sichtlich erfreut:

»Höre ich recht? Diese Stimme!« – »Natürlich hörst du recht; ich bin es selbst!« – »Kapitän, willkommen! Verzeihung, daß ich Euch nicht gleich erkannte!«

Er streckte ihm die Hände entgegen. Landola schlug ein und meinte:

»Diese Gesichtsschmiere muß ausgezeichnet sein, da ein Mann, der zwölf Jahre mit mir gefahren ist, seinen alten Kapitän nicht erkennt.« – »Señor Capitano, Euer eigener Bruder würde Euch nicht erkannt haben«, versicherte der Mann. – »Nun, so erkennst du wohl auch diesen Señor nicht?«

Verdillo suchte vergebens, teils in seinem Gedächtnis und teils in Cortejos Zügen. Er schüttelte schließlich den Kopf und meinte:

»Habe ihn niemals gesehen.« – »Oh, hundertmal, alter Lügner«, behauptete Landola. – »Wo?« – »In Barcelona.« – »Könnte mich nicht besinnen.« – »Unser Reeder.«

Da schlug der Mann die Hände zusammen.

»Señor Cortejo? Wirklich? Nein, welch ein Gesicht! So eine Veränderung ist ein großes Meisterstück!« – »Allerdings«, meinte Landola, »wir haben es auch nötig. Aber sage, kannst du uns Auskunft über Señor Pablo geben?« – »Nein.« – »Über Señorita Josefa?« – »Nein.« – »Alle Teufel! Warum nicht?« – »Señorita sandte mir ein Schreiben, das ich an Señor Gasparino Cortejo abgehen lassen sollte. Ich habe es zur Auszeichnung mit der Ziffer 87 versehen. Ist es angekommen?« – »Ja«, antwortete Cortejo. »Zwei Tage vor unserer Abreise.« – »Seit dieser Zeit habe ich keine Nachricht.« – »Auch nicht von der Hazienda?« – »Nein.« – »Wie steht es in der Hauptstadt?« fragte Cortejo. – »Sie steckt voller Franzosen.« – »Verdammt! Da ist man seines Lebens nicht sicher.« – »Oh, sie führen keine üble Manneszucht.« – »So meinst du, daß man sich hinwagen könnte?« – »Ja, aber den Namen Cortejo dürftet Ihr nicht hören lassen.« – »Fällt mir nicht ein. Ich bin Don Antonio Veridante, Rechtsanwalt des Grafen Alfonzo de Rodriganda. Und dieser hier ist mein Sekretär. Notiere dir das zum eventuellen Gebrauch.«

Der Agent notierte sich die Namen wirklich und meinte:

»Ihr müßt entschuldigen, Señores, daß ich erschrak, als der Name Landola genannt wurde. Es befindet sich hier ein Mensch, der seit fünf Wochen täglich anfragt, ob Kapitän Landola noch nicht angekommen sei.« – »Ein Mensch, der fünf Wochen lang täglich nach mir fragt?« – »Ja.« – »Wie heißt er?« – »Er sagt es nicht.« – »Was will er?« – »Er entdeckt mir es nicht.« – »Woher ist er?« – »Das verrät er nicht.« – »Also ein höchst geheimnisvoller Mensch?« – »Ganz und gar. Ich habe ihn vergeblich abgewiesen, er kommt immer wieder.« – »Eine solche Beharrlichkeit ist unbedingt nicht ohne Grund. Zu welcher Stunde pflegt er zu kommen?« – »Er kommt außerordentlich pünktlich, um ...« der Agent blickte nach der Uhr und fügte hinzu: »Es ist die Zeit. In einer Minute wird er klopfen.« – »So bin ich wirklich neugierig«, meinte Landola. – »Soll ich ihn hereinlassen?« – »Ja.« – »Und was ihm antworten?« – »Das übernehme ich.«

Landola hatte diese Worte kaum gesagt, so ertönte ein kurzes, kräftiges Klopfen, und auf das »Herein« des Agenten trat eine lange, sehnige Gestalt ein. Es war Grandeprise, unser alter Bekannter.

»Darf ich fragen, ob Señor Landola noch nicht angekommen ist?« erkundigte er sich in höflichem Ton.

Landola hielt beide Fäuste geballt; er hatte den Stiefbruder gleich erkannt und ahnte es, daß diesen nur die Rache herbeigetrieben hatte. Er bemeisterte jedoch seinen Grimm und fragte Grandeprise mit ein wenig verstellter Stimme:

»Was wollt Ihr von ihm, Señor?« – »Eine Kleinigkeit«, antwortete der Jäger. – »Worin besteht diese Kleinigkeit?« – »Das darf nur er erfahren.« – »Wer hat Euch gesagt, daß Ihr Euch hier nach ihm erkundigen könnt?« – »Das verrate ich nicht.« – »Ihr seid ein wunderbarer Kauz. Wie ist Euer Name?« – »Er gehört nur mir, nicht Euch.« – »Donnerwetter, das war grob.« – »Meinetwegen.« – »Nun, auf diese Weise kommt Ihr nicht zum Ziel.« – »Wieso?« – »Ist es denn etwas Wichtiges, was Ihr ihm mitzuteilen habt?« – »Ja, für ihn und für mich.« – »Ihr werdet ihn nicht eher treffen, als bis Ihr mir wenigstens die eine meiner Fragen beantwortet habt.« – »Welche?« – »Wer Euch hergewiesen hat.« – »Dann erfahre ich, wo er ist?« – »Ja.« – »Ganz gewiß. Ich stehe eben im Begriff, ihn aufzusuchen.« – »Ihr wißt also, wo er sich befindet?« – »Ja.«

Die Augen des Jägers leuchteten vor grimmiger Freude.

»So sollt Ihr es erfahren«, sagte er. – »Nun, wer hat Euch hergewiesen?« – »Pater Hilario im Kloster della Barbara zu Santa Jaga.«

Der Kapitän machte eine Bewegung des Erstaunens und sagte:

»Ich kenne den Pater nicht. Wer muß ihm diese Adresse verraten haben?« – »Wenn ich sicher wäre, Landola zu treffen, so würde ich Euch auch dies noch sagen«, meinte der Jäger. – »Ich gebe Euch mein Wort darauf«, erwiderte Landola. – »Nun gut! Der Pater hat die Adresse jedenfalls von Señor Pablo Cortejo erfahren.«

Dieser Name brachte eine kleine Aufregung unter den drei anderen Anwesenden hervor.

»Pablo Cortejo?« fragten alle drei zu gleicher Zeit. – »Ja.« – »Kennt Ihr ihn?« fragte Landola. – »Ja.« – »Ihr gehört wohl zu seinen Anhängern?« – »Nein.« – »Zu seinen Gegnern?« – »Nein.« – »Donnerwetter, wozu denn?« – »Zu nichts und niemand, ich treibe keine Politik.« – »Aber wie kommt Ihr da zu dem Prätendenten Cortejo?« – »Ich fand ihn verwundet am Fluß liegen und heilte ihn.« – »Alle Wetter! Wo war das denn?« – »Droben am Rio Grande del Norte.« – »Was wollte er dort?« – »Ein Engländer brachte Geld und Waffen für Juarez; Señor Cortejo wollte ihm dies wegnehmen, kam aber dabei mit Indianern in Streit. Er wurde an beiden Augen verwundet, so daß er im Schilf lag und nicht sehen konnte. Er getraute sich nicht vor. Da fand ich ihn.« – »Mein Gott«, rief Cortejo. »Er ist also blind?«

»Nicht ganz.« – »Was heißt das?« – »Das eine Auge ist ihm allerdings verloren gegangen; das andere jedoch haben wir mit Hilfe des Wunderkrautes geheilt.« – »Der Unvorsichtige! Wo befand sich denn zu jener Zeit Juarez?« – »Bereits in Coahuila.« – »Und mein – ah! Und Cortejo wagte sich bis zum Rio Grande?« – »Ja.« – »So hat er geradezu Gott versucht! Wohin ist er denn?« – »Er litt fürchterliche Schmerzen. Ich nahm ihn auf eins meiner Pferde und versuchte, ihn nach der Hacienda del Erina zu bringen.« – »Was wollte er dort?« – »Er sagte, daß seine Verwandten dort wohnten. Er hatte mir nämlich noch nicht gestanden, daß er Cortejo sei.« – »Ach so! Kam ihr durch?« – »Mit Mühe, denn die Scharen von Juarez waren nahe, und einige Truppen der Vereinigten Staaten lagen uns auch bereits im Weg. Aber mit Hilfe eines Umweges gelang es uns doch.« – »Wo war da Señorita Josefa?« – »Auf der Hazienda.« – »Ihr fandet sie dort?« – »Hm! In der Nähe, und wie! Denn die Hazienda war unterdessen erobert worden.« – »Von wem?« – »Von den Mixtekas, die sich erhoben hatten.« – »Für wen?« – »Für Juarez und gegen Cortejo.« – »Das ist Pech! Erzählt!« – »Wir langten des Nachts in der Hazienda an. Dort stießen wir auf Flüchtlinge von Cortejos Leuten, die dem Kampf entronnen waren. Die Hazienda war verloren und Señorita Josefa gefangen.« – »Und mein – ah! Und Cortejo blind!« – »Nur auf einem Auge. Das andere war bis dahin ziemlich heil geworden. Er zog die paar Flüchtlinge an sich, wobei ich erst bemerkte, wer er sei, und dann begaben wir uns des Morgens nach dem Berg El Reparo, auf dessen Höhe wir uns ausruhen und das weitere beschließen wollten. Kennen die Señores den Berg El Reparo?« – »Wir haben von ihm gehört.« – »Den Teich der Krokodile oben?« – »Ja.«

Cortejo dachte dabei mit Grauen an Alfonzo, der da oben an dem Baum gehangen hatte.

»Wir erreichten die Höhe«, fuhr der Jäger fort. »Als wir durch die Büsche brechen wollten, bemerkten wir einige Reiter, die am Teich abgestiegen waren. Es waren Mixtekas. Unter ihnen ihr Häuptling Büffelstirn und noch ein weißer Jäger, den sie Donnerpfeil nennen.« – »Ah, es ist ein Deutscher?« fragte Cortejo. – »Ja.« – »Er heißt Helmers?« – »So habe ich gehört.« – »Ich habt diese Kerle doch überfallen?« – »Das versteht sich, denn sie hatten die Absicht, Señorita Josefa den Krokodilen zu fressen zu geben.« – »Donnerwetter!« – »Ja, sie hing bereits an einem Lasso über dem Teich, und die Bestien schnappten nach ihr.« – »Gelang der Überfall?« – »Ja. Wir töteten die Mixtekas und retteten die Señorita.« – »Wurden auch der Häuptling und der Weiße getötet?« – »Nein. Sie hatten sich entfernt.« – »Jammerschade! Was tatet Ihr dann?« – »Cortejo wußte weder aus noch ein. Er durfte nicht zu den Franzosen, nicht zu den Deutschen, nicht zu den Indianern, und auch die Mexikaner waren ihm nicht freundlich gesinnt. Da schlug einer seiner Leute, der bei uns war, ihm vor, nach dem Kloster della Barbara zu gehen, wo er bei dessen Oheim ein Asyl finden werde.« – »Folgte er diesem Rat?« – »Ja.« – »So ist er noch dort?« – »Ja.« – »Warum habt Ihr ihn verlassen?« – »Um Señor Landola zu suchen.« – »Was wollt Ihr denn von ihm?« – »Ich habe Euch bereits gesagt, daß er allein das erfahren wird.« – »Es kann nichts Gutes sein, da Ihr so zurückhaltend seid.«

Grandeprise zuckte die Achseln und meinte:

»Ihr werdet nun Euer Wort halten, Señor. Ich habe Euch die geforderte Antwort gegeben und auch noch verschiedenes mehr dazu erzählt« – »Ich knüpfe eine Bedingung daran.« – »Welche?« – »Daß Ihr uns nach dem Kloster della Barbara geleitet.« – »Das geht nicht. Ich muß hierbleiben.« – »Wozu?« – »Um Landola zu sehen.« – »Ihr werdet ihn hier nicht sehen.« – »Ah! Wißt Ihr das so genau?« – »Ganz genau. Ich habe mich mit ihm bestellt. Er wird an demselben Tag im Kloster eintreffen, an dem auch wir ankommen.« – »Wirklich?« – »Wirklich.« – »Könnt Ihr das beschwören?« – »Bei allen Heiligen.« – »Gut, so werde ich Euch führen.« – »Vorher aber müssen wir einen Abstecher nach Mexiko machen.« – »Dazu habe ich keine Zeit.« – »So werdet Ihr Landola nicht treffen.«

Der Jäger betrachtete sich die beiden Fremden aufmerksam. Dann sagte er, mit dem Kolben seiner Büchse den Boden stampfend:

»Es ist möglich, daß die Señores mich hintergehen wollen; aber ich sage Ihnen, daß dies sehr zu Ihrem Schaden sein würde. Ich gehe mit nach Mexiko. Wann geht es fort?« – »In kürzester Zeit. Haben die Franzosen eine Eisenbahn in unserer Richtung gebaut?« – »Ja, um ihre Soldaten rasch aus Verakruz fortzubringen, wo stets das gelbe Fieber wütet. Gebaut eigentlich nicht, sondern mehr improvisiert.« – »Wohin geht sie?« – »Sie hat eine Fahrzeit von nur zwei Stunden und geht über La Soleda bis nach Lomalto.« – »Lomalto ist keine Fiebergegend mehr?« – »Nein, es ist dort gemäßigte Zone.« – »Gut; wir werden mit dem nächsten Zug fahren, nachdem wir unser Gepäck bei dem Zollamt versorgt haben.« – »Soll ich Euch helfen?« – »Nein. Erwartet uns am Bahnhof.« – »Ihr werdet kommen, ich traue Eurem Wort.«

Mit diesen Worten drehte Grandeprise sich um und schritt hinaus.

»Nicht wahr, Señores, ein sonderbarer Kerl?« fragte der Agent. – »Ja«, antwortete Cortejo. »Was mag er von Euch wollen, Landola?« – »Oh, ich weiß es genau.« – »Warum gabt Ihr Euch da nicht zu erkennen?« – »Pah! Ich habe wenig Lust, eine Büchsenkugel oder Messerklinge im Leib zu tragen!« – »Alle Wetter! Ist der Kerl so gefährlich?« – »Ja.« – »Ihr kennt ihn?« – »Sehr genau.« – »Wer ist es?« – »Mein Bruder.«

Cortejo öffnete vor Staunen den Mund, so weit er konnte.

»Euer Bruder?« fragte er. – »Ja.« – »Und er will Euch erschießen?« – »Ja. Er trachtet seit zwanzig Jahren danach, mich zu finden, um sich zu rächen.« – »Wofür?« – »Hm. Das gehört nicht hierher.« – »Auf wessen Seite ist denn eigentlich das Recht?« – »Auf der seinigen; das könnt Ihr Euch doch denken!« – »Jagt ihm eine Kugel durch den Kopf, so seid Ihr ihn mit einem Male los!« – »Das fällt mir nicht ein.« – »So wollt also Ihr Euch erschießen lassen?« – »Fällt mir gar nicht ein. Ich versuche nur das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Ich werde meinen geliebten Stiefbruder bei mir haben, der mir außerordentlich nützlich sein wird.« – »Stiefbruder also nur?« – Ja.« – »Na, da braucht Ihr doch keine Rücksicht zu nehmen. Kommt nach dem Zollamt, damit wir aus der Fieberluft dieses verteufelten Nestes fortkommen!«

Sie erteilten dem Agenten noch die nötigen Instruktionen und gingen dann, ihre Effekten zu versorgen. Als sie am Bahnhof ankamen, fanden sie den Jäger ihrer wartend. Es paßte mit den Zügen so gut, daß sie in kurzer Zeit bergaufwärts dampften.


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