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28. Kapitel.

In ziemlicher Entfernung von ihnen, an dem Zusammenfluß des Sabina, kam um dieselbe Zeit Juarez mit den Seinen an. Trotz der Dunkelheit wurde das Ufer des Flusses abpatrouilliert, aber es fand sich keine Spur von dem erwarteten Engländer. Darum wurde das Lager errichtet, nachdem man vorher die Pferde versorgt hatte.

In diesem Lager sah es ganz anders aus, als in demjenigen der Mexikaner. Hier sorgten regelmäßige Wachen für die Sicherheit des Ganzen.

Der Ritt war ein anstrengender gewesen; darum schlief man fest und tief bis zum Anbruch des Morgens, wo die Jäger sich rüsteten, in der Umgebung jagdbares Wild aufzusuchen.

Bärenherz und sein Bruder Bärenauge waren die ersten, die sich in den Sattel schwangen. Kaum aber hatten sie eine Erhöhung erreicht, von der aus man den Blick freier hatte, so rief Bärenherz:

»Uff! Wer ist das?« – »Es kommt jemand?« fragte Juarez. – »Ja, dort!«

Der Indianer streckte seinen Arm aus, um die Richtung anzudeuten.

Der Lagerplatz war hinter Büschen versteckt, durch deren Lücken man eine weite Prärie erblickte. Über die Ebene derselben kam ein Reiter im rasendsten Galopp dahergejagt. Er war bereits so nahe, daß man alle Einzelheiten an ihm genau erkennen konnte.

»Ein sonderbarer Mensch«, lachte Juarez. »Der Mann hat wahrhaftig einen Regenschirm aufgespannt. Zu welchem Zweck denn?« – »Der Kleidung nach scheint es ein Engländer zu sein«, bemerkte Sternau. – »Vielleicht ein Bote von Sir Lindsay.« – »Hm! Sollte der Lord auch Pferde an Bord haben? Übrigens reitet dieser Mann nicht wie ein Engländer, sondern wie ein Indianer.« – »Er richtet sich im Sattel auf. Er scheint zu suchen. Wollen wir uns ihm zeigen?« – »Ja.«

Sie traten zwischen den Büschen heraus, und der Reiter erblickte sie sofort. Erst schien er zu stutzen, dann lenkte er sein Pferd gerade auf sie zu.

Als er näher gekommen war, schwang er mit der Rechten den aufgespannten Regenschirm, mit der Linken den Zylinderhut und stieß einen lauten Ruf der Freude aus.

Einige Augenblicke später hielt er vor ihnen, sprang aus dem Sattel und versuchte, unter Assistenz des Hutes und Schirmes einige noble Verbeugungen zustande zu bringen, was ihm aber schauderhaft mißglückte.

Sie erblickten die große Nase; sie starrten auf den grauen Anzug; sie wußten sich das Ding nicht zu erklären, aber aus aller Munde erklang ein Name:

»Geierschnabel.« – »Ja, Geierschnabel. Habe die Ehre, Mesch'urs und Señores«, sagte der Reiter unter einer abermaligen Verbeugung.

Dabei klappte er den Regenschirm zu, spießte ihn in die Erde, stülpte den Hut darüber und riß den Rock herunter, den er über den Hut legte.

»Verdammte Kledage!« fluchte er. »Einmal Engländer gespielt, aber niemals wieder, meine Herren.« – »Sie haben den Engländer gespielt?« fragte Juarez erstaunt. »Warum?« – »Um mich fangen zu lassen.« – »Ah! Ich verstehe Sie nicht. Sie wollten sich fangen lassen?«

Der Mann zog seine Rolle Kautabak hervor, biß ein Stück davon ab und antwortete:

»Ja. Und ich war auch gestern am Rio del Norte gefangen.« – »Von wem?« – »Von einem gewissen Pablo Cortejo.« – »Pablo Cortejo?« fragte Sternau. »Ich denke, der ist am San Juano?« – »O nein, Sir! Wenn Sie ihn sehen und fangen wollen, so sollen Sie ihn bereits kurz nach Mittag haben.« – »Erzählen Sie, erzählen Sie! Sie haben Sir Lindsay doch in El Refugio glücklich getroffen?« – »Das versteht sich, und wir sind sofort nach dem Sabina aufgebrochen.«

Geierschnabel erzählte nun weiter bis zu seinem gestrigen Abenteuer.

»Ich bin die ganze Nacht geritten, so scharf, daß ich sogar vergessen habe, ein Stück Virginia in den Mund zu nehmen«, fuhr er fort. – »Der Lord erwartet uns also an jener Flußkrümmung?« fragte Juarez. – »Ja, Señor.« – »Er kommt nicht nach hier?« – »Nein; denn ich sagte ihm, daß ich Sie holen werde.« – »Und was sagten Sie von Cortejo? Er sei blind?« – »Ich hoffe, daß er es ist. Ich habe ihm beide Revolver mit aller Gewalt in die Augen gestoßen. Er kann Ihnen gar nicht entgehen.« – »Werden seine Leute den Lord nicht angegriffen haben?« – »Jedenfalls. Doch bin ich überzeugt, daß er sich wie ein Mann verteidigt hat.« – »Und wenn seine Ladung doch in ihre Hände gefallen ist?« – »So holen wir sie uns wieder, Señor.« – »Brechen wir auf! Können Sie uns führen, oder sind Sie zu ermüdet?« – »Ermüdet?« fragte er, indem er einen Tabakstrahl an der Nase des Präsidenten vorüberspritzte. »Geben Sie mir nur ein anderes Pferd.«

Es wurde nun ein kurzer Kriegsrat gehalten, dessen Ergebnis war, daß ein Teil der Leute bei den Pferden zurückbleiben, die anderen sofort aufbrechen sollten, um dem Lord zu Hilfe zu kommen.

Eine Viertelstunde nach Ankunft Geierschnabels brauste die Truppe im schnellsten Galopp über die Ebene dahin, Sternau mit Geierschnabel als Führer an der Spitze. Dieser letztere hatte den Zylinder wieder auf und hielt den aufgespannten Regenschirm über dem Kopf.

»Machen Sie ihn doch zu«, sagte Sternau lachend. »Es reitet sich ja schwerer.« – »Ich habe ihn aber nun einmal.« – »Deshalb ist es aber doch nicht notwendig, ihn aufzuspannen.« – »Ein Schirm ist da zum Aufspannen, aber nicht zum Zumachen. Ich habe ihn, und da nehme ich ihn auch in Gebrauch, wie es sich gehört.«

Sie mochten wohl zwei Stunden unterwegs sein, als ein Reiter vor ihnen auftauchte, der ihre Richtung durchkreuzte. Ehe er sich's versah, war er umringt, doch schien ihm das weder Angst noch Sorge zu bereiten. Es war ein Mann von mittlerer Statur, über fünfzig Jahre alt und von der Sonne tiefgebräunt. Juarez fragte ihn:

»Kennt Ihr mich, Señor?« – »Ja.« – »Ah, das hätte ich nicht gedacht. Wer bin ich?« – »Sie sind Juarez, der Präsident.« – »Gut. Wer sind Sie?« – »Ich bin ein Jäger. Drüben von Texas. Ich hause am linken Ufer des Stromes.« – »Wie heißen Sie?« – »Grandeprise.« – »So sind Sie ein Franzose?« – »Nein, ein Yankee französischer Abkunft.« – »Wohin wollen Sie?« – »Nach Hause.« – »Woher kommen Sie?« – »Von Coahuila.« – »Sie haben mich dort gesehen?« – »Ja.«

Juarez betrachtete den Mann noch einmal mit scharfem Auge, dann fragte er:

»Ist Ihnen der Name Cortejo bekannt?« – »Ja.« – »Woher?« – »Ich habe ihn in Coahuila gehört.« – »Den Mann selbst kennen Sie wohl auch, oder nicht?« – »Nein.« – »Wann sind Sie von der Stadt aufgebrochen?« – »Gestern früh.« – »Ist Ihnen ein bedeutender Trupp Reiter begegnet?« – »Nein.« – »Oder kam Ihnen sonst etwas Verdächtiges vor?« – »Nein.« – »Kennt einer von uns diesen Mann?« – »Ja, ich kenne ihn«, antwortete Geierschnabel. »Ich bin einmal bei ihm über Nacht gewesen. Er wird sich meiner wohl noch erinnern.« – »Das genügt. Vorwärts!«

Der Trupp setzte sich wieder in Bewegung und flog brausend von dannen. Der Jäger Grandeprise blickte ihnen finster nach.

»Der Teufel hole diese großen Herren!« brummte er. »Wäre dieser Geierschnabel nicht dabeigewesen, so hätte das Examen viel länger gedauert. Was gehen mich andere Leute an? Ich habe mit mir selbst zu tun!«

Damit ritt er, ein Saumpferd neben sich führend, in etwas abweichender Richtung der Gegend zu, wo er etwas weiter unten als Juarez auf den Rio Grande del Norte treffen mußte.

Jetzt hielten sich nicht Sternau und Geierschnabel allein an der Spitze, Mariano hatte sich zu ihnen gesellt. Er war fieberhaft erregt. Er ging ja einem Wiedersehen entgegen, das er jahrelang nicht für möglich gehalten hatte. Sein Pferd lief fast über alle Kräfte, und doch war ihm der Galopp desselben noch viel zu langsam. Sternau bemerkte dies und sagte:

»Der Gaul muß ja zusammenbrechen, Mariano. Laß ihm Luft!« – »Vorwärts!« war die einzige, ungeduldige Antwort Marianos. Die Pferde der beiden Männer waren ausgezeichnete Läufer.

So kam es, daß sie den anderen eine bedeutende Strecke vorauskamen.

Es mochte fast gegen Mittag sein. Sternau musterte zufälligerweise den Horizont, und dabei bemerkte sein Auge eine Bewegung an der äußersten Gesichtslinie. Er hielt sofort das Pferd an und zog sein Fernrohr hervor.

Auch die beiden Gefährten parierten ihre Pferde.

»Was gibt es?« fragte Mariano, ärgerlich über diese Zögerung. – »Es kommen Reiter, und zwar gerade auf uns zu«, antwortete Sternau. – »Vom Fluß her?« fragte Geierschnabel schnell. »Das könnte ja nur Cortejo mit seinen Leuten sein. Geben Sie mir einmal das Fernrohr.«

Er erhielt es und blickte hindurch. Die Reiter waren unterdessen näher gekommen, und das Glas war ein ausgezeichnetes.

»Ich lasse mich hängen, wenn das nicht Cortejos Leute sind«, meinte Geierschnabel. – »Sehen Sie das genau?« fragte Sternau. – »Nicht ganz, dazu sind sie noch zu weit entfernt.« – »So warten wir es ab!«

Da langte auch Juarez mit den anderen bei ihnen an.

»Was gibt es?« fragte er. – »Da vorn kommen Leute, die ich für Cortejos Reiter halte«, antwortete Geierschnabel. – »So kämen sie zurück?« – »Ja.« – »Haben Sie sie genau erkannt?« – »Ich vermute es einstweilen, doch werde ich mich wohl nicht irren, kalkuliere ich.« – »Was tun wir, Señor Sternau?« – »Wir gehen da links hinter das Buschwerk und bilden drei Abteilungen, eine vorn, eine in der Mitte und eine hinten. Die erste und dritte hat den Feind zu umflügeln, sobald Geierschnabel das Zeichen gibt. Vorwärts!«

Die ganze Truppe zog sich nun hinter die Büsche zurück und gehorchte der Einteilung, die Sternau getroffen hatte. Geierschnabel hielt neben diesem. Er rückte unruhig im Sattel hin und her und sagte:

»Señor, darf ich mir einen Spaß machen? Ich bin diesen Leuten gestern ausgerissen. Sie sollen das Vergnügen haben, mich wieder zu fangen.« – »Das ist zu gefährlich für Sie.« – »Pah! Bitte noch einmal Ihr Rohr.«

Er fixierte jetzt hinter den Zweigen hervor die Nahenden zum zweiten Male und sagte dann, indem er das Fernrohr zusammenschob:

»Sie sind es! Der, welcher voranreitet, ist der Kerl, der sich für einen Boten des Präsidenten ausgab. Señores, laßt mir meinen Spaß!«

Damit stieg Geierschnabel ab und zog sein Pferd vor den Busch hinaus. Er selbst setzte sich in das Gras, schob den Zylinderhut in das Genick und spannte den Regenschirm über sich aus. Das hatte ganz das Aussehen, als habe er schon sehr lange Zeit hier gesessen. Übrigens kehrte er den Nahenden den Rücken zu. Den Zwicker auf der Nase, schien er ganz in sich vertieft und von den Herankommenden gar keine Ahnung zu haben.

Sie hatten ihn bis jetzt noch nicht bemerkt. Nun aber waren sie in solche Nähe gekommen, daß er gesehen werden mußte. Der Anführer hielt ganz erstaunt sein Pferd an.

»Alle Teufel!« rief er. »Schaut, dort sitzt einer auf der Erde!«

Seine Begleiter folgten seinem ausgestreckten Arm und erblickten einen großen Regenschirm, über dessen oberen Rand der Deckel eines grauen Zylinderhutes sichtbar war.

»Bei allen Heiligen, das ist ja gar der Engländer! Jetzt haben wir gewonnen.«

Mit diesen Worten setzte der Anführer sein Pferd in Bewegung, und die anderen folgten. Bei Geierschnabel angekommen, hielten sie an.

»Holla, Señor, sind Sie es, oder ist es Ihr Geist?« wurde von allen Seiten gefragt.

Jetzt erst drehte Geierschnabel sich ruhig um, erhob sich langsam, klappte den Regenschirm zu, betrachtete die Leute durch die Brille und antwortete:

»Mein Geist!« – »Ah, nicht Ihr Körper?« – »No, nein.« – »Inwiefern?« – »Bin ja gestern erschossen oder totgeprügelt worden!« – »Reden Sie keine Albernheiten, Sir. Es ist Ihnen gestern geglückt, uns zu entkommen; heute glückt Ihnen das nicht zum zweiten Male.« – »Fällt mir auch gar nicht ein.« – »Wie meinen Sie das?« – »Will Ihnen gar nicht entkommen, werde Sie vielmehr festhalten.« – »Wo waren Sie in dieser Nacht?« – »Im Wald.« – »Sie haben doch ein anderes Pferd. Wie kommt das?« – »Ist kein anderes Pferd.« – »Gestern ritten Sie auf einem Rotschimmel davon, und dieser hier ist ein Fuchs.« – »Fuchs ist auch nur Geist von Rotschimmel!« – »Scherzen Sie nicht! Sie haben gestern zwölf unserer Leute getötet und verwundet. Sie werden das heute zu büßen haben. Wissen Sie, wo sich jetzt Ihre Dampfer und Boote befinden?« – »In Ihrem Besitz. Sie wollten ja alles nehmen.« – »Das gelang gestern leider noch nicht. Ihre Leute haben mit Kartätschen unter uns geschossen. Sie werden das zu bezahlen haben. Steigen Sie auf. Sie werden uns stromaufwärts folgen, wo wir Ihre Schiffe finden werden. Sie werden uns alles übergeben oder das Leben verlieren, verstehen Sie mich wohl!«

Geierschnabel spitzte den Mund und spritzte dem Sprecher den Tabakssaft auf den Hut.

»Wo ist Ihr Anführer?« fragte er. – »Der bin ich. Übrigens lassen Sie Ihr verdammtes Spucken, sonst lehre ich Sie begreifen, welcher Unterschied zwischen einem Spucknapf und dem Sombrero eines Caballero ist!«

Der vermeinte Engländer zuckte die Achseln.

»Caballero? Pah«, sagte er. »Ich wollte nach Cortejo fragen.« – »Ihre Leute haben ihn ermordet.« – »Donnerwetter! Womit?« – »Mit den Kartätschen. Er befand sich während der Salve mit auf dem Fluß und wurde erschossen oder ist ertrunken.« – »Schade, hätte ihn gern aufgehängt.« – »Diese Prozedur werden wir mit Ihnen vornehmen. Zunächst aber kommen Sie mit uns. Vorwärts, Sir, sonst helfe ich nach.« – »Nachhelfen, in welcher Weise?« – »In dieser!«

Der Anführer zog sein Pistol, hielt es Geierschnabel vor die Stirn und fuhr fort:

»Wenn Sie nicht sofort aufsteigen, jage ich Ihnen eine Kugel durch den Kopf, darauf können Sie sich verlassen!« – »Kosten Sie selbst diese Kugel!« antwortete der Bedrohte.

Mit einem gedankenschnellen Griff entriß er dem Mann die Pistole, hielt ihm die Mündung entgegen und drückte ab. Der Mexikaner stürzte durch die Brust getroffen vom Pferd. Die anderen rissen ihre Waffen hervor, um den Tod des Anführers zu rächen, aber sie kamen nicht dazu. Mehr als hundert Büchsen krachten hinter den Büschen hervor, und ebensoviele Reiter brachen heraus. Die Überfallenen wurden umzingelt und niedergemacht, ehe sie imstande waren, einem Schaden zu tun.

»So«, sagte Geierschnabel. »Jetzt sind wir mit ihnen fertig.« – »Lebt keiner mehr?« fragte Juarez. – »Keiner«, erklärte Sternau nach einer raschen Untersuchung der Gefallenen. »Das ist schade. So kann uns keiner auf unsere Fragen Rede und Antwort stehen.« – »Das ist nicht notwendig«, erklärte Geierschnabel. »Ich weiß alles.« – »Nun, wo werden wir das Schiff finden?« – »Genau da, wo ich es verlassen habe.« – »Aber wo werden die Güter gelandet werden?« – »Am Sabinafluß, wie es vorher bestimmt gewesen ist.« – »Dann wäre es ja gar nicht notwendig, daß die ganze Truppe mitreitet.« – »Nein. Sie müssen den ganzen Weg wieder zurück.« – »Aber wenn wir einen neuen Kampf zu erwarten hätten!« – »Gewiß nicht.« – »Ich stimme Geierschnabel bei«, erklärte Sternau. »ich bin darüber erfreut, daß diese Affäre so glücklich abgelaufen ist, doch gefällt es mir nicht, daß Cortejo nicht in unseren Händen ist. Ein solches Ungeziefer pflegt nicht mit einem Male zu sterben. Es wäre mir lieb, seinen Körper zu finden.« – »Suchen wir!« meinte Juarez. – »Gut. Nehmen wir nur fünfzig Reiter mit. Die anderen mögen nach dem Lager zurückkehren. Bei diesen fünfzig bleiben Señor Juarez, Mariano und ich. Die anderen erwarten uns im Lager.«

So geschah es. Während die anderen mit der soeben gemachten Beute umkehrten, setzten die fünfzig den Weg fort, mit den drei Genannten an der Spitze, die vor Verlangen brannten, die Schiffe zu erreichen.

Es war nicht mehr weit dorthin. Geierschnabel, der den Führer machte, deutete durch die Bäume und sagte:

»Jetzt wird es vor uns licht. Da ist der Fluß!«

Sie hielten nun auf demselben Platz, auf dem gestern Geierschnabel als Engländer gefangengenommen worden war. Ringsum zeigten deutliche Spuren, daß die Leute Cortejos heute nacht hier kampiert hatten. Drüben auf der Mitte des Stromes aber lagen die Boote bereits wieder vor Anker.

Mariano sprengte, ohne zu halten, bis an den äußersten Rand des Ufers. Er sah auf dem Deck des vordersten Dampfers einen Herrn und eine Dame stehen, er ahnte, wer es sei, und sprang mit einem weiten Satz in das Wasser. Die Heißgeliebte vor sich, konnte er unmöglich warten, bis ein Kahn abgeschickt wurde.


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