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krank.

Krankheit, oft nur der Gegensatz von Kraft, ist wie der Begriff Kraft aus einer menschlichen Empfindung hergenommen. Beide Begriffe gehören eigentlich nur der adjektivischen Welt an und sind in der substantivischen Welt unserer Sprache unvorstellbar. Trotzdem es eine fast unübersehbare Wissenschaft gibt, die die Kräfte berechnet, und trotzdem es einen kleinen Ausschnitt aus der Zoologie gibt, nach der Einrichtung unserer Universitäten freilich eine ganze Fakultät, die sich mit den sogenannten Krankheiten der Menschen beschäftigt. Es gibt keine Krankheiten in der Wirklichkeitswelt; es gibt nur Menschen, die sich krank fühlen; oder die nach dem Urteile von Sachverständigen krank genannt zu werden verdienen.

Auch Tiere und Pflanzen werden in der Menschensprache krank genannt. Wendet man den Begriff (früher geschah das noch häufiger) auf unorganische Dinge oder Verhältnisse an, auf die Mauern eines Hauses, auf den Ackerboden, auf die Vermögenslage (die dann saniert werden muß), so ist man sich nach dem gegenwärtigen Sprachgebrauche der Bildlichkeit des Ausdrucks wohl bewußt. Spricht man aber von kranken Tieren, spricht man gar von kranken Pflanzen, so beachtet man nur selten, daß der Ausdruck anthropomorph ist, daß man besonders Pflanzen mitunter nur deshalb krank nennt, weil sie den menschlichen Zwecken mangelhaft dienen; so nennt man gezüchtete Blumen leicht degeneriert, sobald sie in ihre gesunde Naturform zurückgekehrt sind. Krank ist ein Menschenbegriff, kein ganz klar umschriebener, aber doch ein verständlicher Menschenbegriff. Krankheit ist auch ein Menschenbegriff, aber ein unverständlicher und ein gefährlicher dazu, gefährlich für den Gedankengang des Wald- und Wiesenarztes, der nach dem Wunsche des Kranken und nach seinem eigenen Glauben von Krankheiten befreien soll. So ein Arzt hat auf der Schule gelernt, die komplexen Erscheinungen, die an einem kranken Menschen wahrzunehmen sind, unter dem Namen einer bestimmten Krankheit ( Krankheitsbild ist schon ein besseres Wort) zusammen zu fassen, d. h. die Diagnose zu stellen, und das für diese bestimmte Krankheit jeweilig gebotene Heilmittel vorzuschreiben. Ein Ölbild ist durch Übermalung entwertet worden; der Fachmann wird gerufen, um die nach ästhetischen Menschenbegriffen schädlichen Farben zu entfernen; er wendet nach Vorschrift seine verdünnten Säuren an, die schädlichen Farben verschwinden, aber mit ihnen oft genug die hochgeschätzten Farben des alten Bildes. So bekämpft der gewöhnliche Arzt auch das Bild einer Krankheit.

Der Protest gegen den Gebrauch des Wortes Krankheit ist natürlich nicht so gemeint, daß auch das Abstraktum zu vermeiden wäre; immer hat es in der Wirklichkeit kranke Menschen gegeben, und diese hatten in ihrer Sprache immer das Recht, ihren elenden Zustand, ihre Schmerzen oder ihre Schwäche, einen Zustand des Krankseins, der Krankheit, νοσος, aegrotatio zu nennen; dieser Begriff hat keine eigentliche Mehrzahl, die personifizierten Krankheiten, die man seit Jahrtausenden für die Ursachen ihrer Symptome angesehen hat, sind in einer Mehrzahl da. Kranke Menschen hat es wohl immer gegeben; und kranke Menschen haben sich wohl immer nach Ärzten gesehnt, um sich heilen, oder wenigstens trösten zu lassen; die Ärzte aber erst waren es, die in ihrer ganz andern Sehnsucht, die ärztliche Kunst für eine Wissenschaft auszugeben, die Symptome geordnet, in Abteilungen und Unterabteilungen gebracht, nach der Anatomie, nach der Ätiologie oder nach sonst etwas klassifiziert und so die verschiedenen Krankheiten benannt haben. Um nicht zu sagen: erfunden. Die Krankheitsbilder des menschlichen Organismus sind nicht einmal ungefähr nach Arten zu klassifizieren wie die Organismen; kranke Menschen haben nach alter Sitte einen Namen wie gesunde Menschen auch; man hielt es wohl für bequem, auch den Krankheitszuständen dieser Menschen besondere Namen zu geben, oft genug Vor- und Zunamen. Auch glaubt die Polizei nicht auskommen zu können, wenn nicht Menschen und Krankheiten Namen haben.

Der elende Zustand eines kranken Menschen, seine Schmerzen, seine Schwäche usw. verhalten sich zu seinem kranken Körper, wie sich die Seelenvorgänge zum Gehirn verhalten; die personifizierten Krankheiten haben aus dem Sprachgebrauche auszuscheiden wie die einstigen Seelenvermögen verschwunden sind. Auch um die Geisteskrankheiten steht es nicht anders; krank ist nur der Körper, ist nur das Organ; seine Funktionen, wie Gedächtnis, Sprache, Vorstellungen usw. sind unbrauchbar, schwach, gelähmt usw., können nur bildlich krank genannt werden. Und noch schwerer als sonst lassen sich die Grenzen zwischen der geistigen Gesundheit und Krankheit ziehen, weil die Symptome sich noch schwerer klassifizieren lassen. Dem Juristen gar, der sich so häufig an den Irrenarzt wenden muß, um zu erfragen, an welcher Geisteskrankheit ein Individuum leide oder ob es im strengen Wortsinne geisteskrank sei, ist mit der Antwort in unzähligen Fällen nicht gedient, weil der Jurist immer willkürlich oder doch künstlich definierte Begriffe zu bearbeiten hat, der Arzt aber solche strenge Begriffe oft nur bieten kann, wenn er der Natur Gewalt angetan hat.

Weil es nun kranke Menschenkörper gibt und elende Zustände kranker Menschen, nicht aber in der Wirklichkeitswelt Krankheitswesen als Ursachen dieses Krankseins der Menschen, dieser Zustände, darum sind alle Definitionen der Krankheit seit jeher so schlecht ausgefallen. Ich will mich mit der Kritik der einzelnen Definitionen nicht aufhalten. Nur auf den berühmten Sydenham möchte ich hinweisen, der schon im 17. Jahrhundert den Gedanken aussprach, Krankheiten seien Gesundungsprozesse, durch die der Organismus Schädlichkeiten auszustoßen sich bestrebe; die Konsequenz war, daß der Arzt nur die Schädlichkeiten zu bekämpfen hätte, die Prozesse oder die Krankheiten eigentlich zu fördern. Die moderne Homöopathie ging von den gleichen Anschauungen aus und viele Naturheilmethoden ebenfalls.

In einer der Spirallinien des Fortschritts ist das, was an der Medizin Naturwissenschaft ist, weiter und weiter gediehen; Anatomie, Physiologie und Biochemie sammeln Kenntnisse, von denen die alten Ärzte keine Ahnung hatten; aber zu einer brauchbaren Definition des Krankheitsbegriffs ist die Naturwissenschaft dennoch nicht gelangt, weil es Krankheitswesen als Ursachen von Krankheitserscheinungen nicht gibt.

Die schärfste Kritik an dem Krankheitsbegriffe hat vor etwa 50 Jahren Virchow geübt, der Begründer der Zellularpathologie, da er das Kranksein in die Atome des Organismus verlegte, in die Zellen. Bessere Sachkenner mögen darüber entscheiden, ob er nicht das Kind mit dem Bade ausschüttete, als er auch das Adjektiv krank lieber auf die Zellen angewendet wissen wollte als auf die Menschen, als er sagte: »Die Krankheit zerstört alle Illusionen über die substantielle Einheit des Organismus.« Jedenfalls hat Virchow den Weg geebnet für die neue Lehre: es gibt keine Krankheiten, es gibt nur kranke Menschen. Für die Erkenntnistheorie wie für den Arzt.

Neuerdings hat ein genialischer Arzt, der nichts als Arzt sein will, diese These auch in der Theorie verfochten: Schweninger in seinem Büchlein »Der Arzt« (S. 54 ff.). Wohl schon unter dem Einflusse sprachkritischer Ideen schrieb er (1906): »Wenn der Arzt überhaupt nichts heilen kann, Krankheiten kann er nicht einmal behandeln … Krankheit ist eine Abstraktion, eine Sprachvorstellung, die nur in der Welt der Gedanken eine Berechtigung auf Vorhandensein hat … die Namengebung für solche Abstraktionen nehmen wir mittels eines Sprachkunststückes vor, das ein Eigenschaftswort zu einem Hauptwort macht. Wir schaffen dem neuen, ideellen Gegenstand, dem Begriff, seinen Namen durch grammatikalische Kennzeichnung; durch besondere Wortbildung. Wir sprechen nicht mehr von roten Gegenständen, sondern von der Röte, nicht mehr von kranken Menschen, sondern von Krankheit … Was stets so Krankheit genannt wird, ist nichts weiter als … ein Hauptwort gewordenes Adjektiv, das die Betrachtung an kranken Menschen zu einem Namen für eine Gegenständlichkeit erhoben hat; für eine Gegenständlichkeit, an deren tatsächliches und leibhaftiges Vorhandensein man einst glaubte, da man von einem Ens morbi, einem Krankheitswesen fabelte … Es ist nicht gleichgültig, ob die Ärzte wähnen, Krankheiten behandeln zu müssen, oder ob sie bewußt ihre Tat einsetzen, um der Behandlung kranker Menschen willen.«

Ich habe schon ( Kr. d. Spr. II S. 425) darauf hingewiesen, daß die Wissenschaft den Krankheitsbegriff einfach und unverändert aus der Gemeinsprache herübergenommen habe, daß auch die Definition unmöglich sei: Krankheit ist der anormale Zustand oder das anormale Verhalten der Organe. »Kein Mensch versteht unter Krankheit ein anormales Verhalten, solange es nicht schmerzhaft oder gefährlich ist.« Was den kranken Menschen an seinem Zustande interessiert, das ist immer nur der Schmerz oder das Übelbefinden, das Nachlassen seiner Kräfte oder die Störung in seiner Arbeit, endlich die Lebensgefahr; der Name seiner Krankheit interessiert den kranken Menschen gar nicht, wenn er nicht zufällig Arzt oder ein halbgebildeter Laie ist.

Ich habe schon gesagt, daß die Krankheiten der Menschen noch viel weniger genau nach Arten zu klassifizieren und zu benennen sind als die Pflanzen und Tiere; ein Linné der Nosologie wäre gar nicht möglich. Dazu kommt, daß die Namen der Krankheiten wie andere Wörter auch ihre Zufallsgeschichte haben, bald von irgendeinem Symptom hergenommen sind, bald den elenden Zustand überhaupt, also jede Krankheit bezeichnen. Beispiele für die erste Gruppe wären: Krebs (Lehnübersetzung von griech. καρκινος), womit Galenos auf eine entfernte Ähnlichkeit der Adernzeichnung mit den Füßen eines Flußkrebses hinweisen wollte; Hysterie von ὑστερα; Tuberkulose, nach dem Vorkommen von kleinen Knötchen oder Tuberkeln; man erinnere sich gar, daß nach einer sehr wahrscheinlichen Vermutung (Pflug: »Syphilis oder Morbus Gallicus?«) der Name Syphilis nach dem Namen des Schäfers Syphilus gebildet worden ist, des poetischen Helden des Lehrgedichts »De Syphilide, sive Morbo Gallico«, das Fracastoro zu Verona im Jahre 1530 herausgab und in dem er die chauvinistischen Namen der Krankheit (wie morbus gallicus, mal de Naples) durch einen mythologischen ersetzen wollte.

Fußnote aus technischen Gründen im Text als Anmerkung wiedergegeben. Re

Unter den mehr als 400 Namen und Umschreibungen der Syphilis war morbus gallicus  (Lehnübersetzung: Franzosenkrankheit) die unter den Gelehrten allgemein übliche; daran nun kann kein Zweifel sein, daß Fracastoro, auch als Astronom und Dichter bekannt, berühmt als Spezialist für venerische Krankheiten, Leibarzt des Papstes Paul III., wiederholt an das Tridentiner Konzil berufen, – daß dieser Fracastoro die Bezeichnung Syphilis eingeführt hat. Die Streitfrage, ob Fracastoro die Krankheit nach dem an ihr leidenden Schäfer Syphilus benannt habe, oder etwa den Schäfer nach der schon vorher unter dem Namen Syphilis bekannten Krankheit, scheint mir dadurch entschieden, daß Fracastoro in einem wissenschaftlichen Werke behaupten durfte, er habe in seinem Gedichte der Krankheit den Namen gegeben. Wie aber kam er dazu, den Schäfer Syphilus zu nennen, doch schon im Hinblick auf die Krankheit? Man hat den Namen aus dem Griechischen herleiten wollen: von συμφιλειν, von συς und φιλειν (also von der Liebe und von Sauliebe), von σιφλος (verkrüppelt, verletzt); ich lasse mich auf diese gelehrten Volksetymologien nicht ein. Aber ich finde (in dem Büchlein von Pflug) schon bei einem Zeitgenossen Fracastoros die Notiz, dieser habe die Bezeichnung Syphilis einem Barbarenworte (a barbara voce) entlehnt. Nun hat Pflug sehr gut nachgewiesen, daß dieses Barbarenwort das arabische sufl oder sifl gewesen ist, unten, niedrig  (so auch im Hebräischen, wovon das judendeutsche schofel). Fracastoro war Astronom, nach der Mode der Zeit Astrolog; die Araber nannten die eine Hälfte der Welt, den mundus inferior al alam as sufli  (oder sifli); es stimmte zu der Absicht des Mannes, die Krankheit für eine katholische  (so hieß sie gelegentlich, aber katholisch nur im Sinne von allgemein, international) zu erklären, im Gegensatze zu der Herleitung von einer bestimmten Nation, daß er für ihre Entstehung die Planeten verantwortlich machte. Im einzelnen ist die genaue Bestimmung der Wortbedeutung doch recht gewagt. Vielleicht nicht gewagter meine Vermutung, die ich hersetzen will. Eine Dualform von sifl bezeichnet in der arabischen Astronomie die beiden untern Planeten Venus und Merkur. Wäre es nicht möglich, daß die Beziehung zur Venus, die doch auch dem Arzte des 16. Jahrhunderts nicht ganz entgehen konnte, durch einen gelehrten Hinweis auf die untern Planeten ausgedrückt werden sollte? Daß wir Syphilis als eine astrologische Lehnübersetzung von venerisch anzusehen hätten? Es lag übrigens völlig im Geiste des 16. Jahrhunderts, die Ursachen irdischer Erscheinungen in den Sternen zu suchen; die Denker flüchteten von Aristoteles zu Platon, begingen aber den Irrtum, gegen die Scholastik nicht Platonismus, sondern Neuplatonismus einzutauschen. Selbst Melanchthon führte die Syphilis Huttens auf eine unglückliche Konstellation der Sterne zurück.

Ich weiß nicht, ob ich mich so weit vorwagen darf, bei meiner Vermutung noch eine zweite Beziehung des Wortes Syphilis, die zum Planeten Merkur, anzunehmen. Merkur hieß bekanntlich damals auch das Quecksilber; und Quecksilber, besonders der rote Präzipitat, war schon von Paracelsus als Heilmittel gegen die Syphilis angegeben worden. Wenn nun Fracastoro das Kapitel des Paracelsus »Von den Imposturen, welche in den Frantzosen gebraucht werden« gekannt haben konnte oder den Präzipitat selbst anwandte, dann wäre es nicht unmöglich, daß er mit dem Dual von sifl, der die beiden untern Planeten Venus und Merkur bedeutete, zugleich an die Erregung und an die Heilung der Krankheit erinnern wollte.

Beispiele für die zweite Gruppe wären: Kachexie (καχεξια), das wörtlich schlechtes Befinden heißt und das wirklich auch im Munde des gelehrten Arztes nicht viel mehr bedeutet; Phthisis, was wir genau mit Schwindsucht übersetzen, paßt ebenso auf jede den Organismus mehr und mehr schwächende Krankheit.

Damit bin ich bei den Wortgeschichten von Krankheit und krank angelangt. Das griechische νοσος wird mit seiner interessanten Sippe auf eine sogenannte Wurzel zurückgeführt, die intransitiv wieder verschwinden bedeutet, transitiv verderben. Das lat. morbus mit seiner ungeheuren Sippe, an der Max Müller einmal seinen etymologisierenden Scharfsinn bis zur Grenze der Karikatur geübt hat, erinnert an mors; morbus könnte ganz gut eine Übersetzung von griechisch φ ϑισις sein, bedeutet aber die Krankheit überhaupt. Unser krank kommt erst im Mittelhochdeutschen vor und bedeutet da, ebenso wie ursprünglich im Neuhochdeutschen, kraftlos, besonders gelähmt infolge von Wunden, wie heute noch in der Weidmannsprache; die altgermanische Bezeichnung für unsern Begriff krank war siech, das wahrscheinlich wieder auch etymologisch mit schwach zusammen hängt. Ein chirurgisches Buch aus dem 16. Jahrhundert sagt ganz prägnant: der Arzt müsse unterscheiden, ob der Sieche krank oder stark sei; wir müßten das heute ausdrücken: ob der Kranke schwach oder kräftig sei. Man kann vermuten: in einer alten harten Zeit interessierten die Menschen sich weniger für die Schmerzen einer Wunde oder für die Lebensgefahr, als für den Zustand, in dem sie zu Kampf oder Flucht unkräftig geworden waren, wie ein weidwundes, krankes Tier. Noch merkwürdiger scheint mir die entsprechende Wortgeschichte der romanischen Sprachen, wie sie Diez kurz angedeutet hat; italienisch malato, französisch malade heißt provençalisch malapte, und diese Form scheint auf male aptus hinzuweisen, untauglich, und entspricht ziemlich genau unserem unpäßlich ( aptus =  passend).

In großen Zügen gesehen vollzog sich also die Wortgeschichte dergestalt, daß der Aberglaube der Gemeinsprache den Krankheitsbegriff erfand als eine personifizierte Ursache des Kräfteverfalls, des Siechtums, des Krankseins, daß die Gemeinsprache für das Gefühl dieses Zustandes, insbesondere für das Gefühl der Schwäche, das Adjektiv krank bildete, daß die Ärzte mit der Entwicklung ihrer Kunst dieses Adjektiv auch auf andere Symptome als das der Schwäche anwandten, und daß die Gemeinsprachen am Ende jeden Zustand als krank bezeichneten, den Ärzte zu behandeln bereit waren; schließlich klassifizierten die Ärzte die zahlreichen Symptome in recht ungenaue Gruppen und nannten die personifizierten Ursachen der Symptomgruppen mit den Namen bestimmter Krankheiten, um endlich gegenwärtig die Ungenauigkeit der Symptomgruppen und die Bildhaftigkeit oder Wesenlosigkeit des Krankheitsbegriffs begreifen zu lernen.


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