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Half erschlägt einen seiner Knechte

Tag verging um Tag, bis das Julfest herankam.

Da gab Glum an Kjartan einen goldenen Reif und sagte ihm, er möge den Jul-Eber rüsten. Kjartan aber wagte nur heimlich, ihn zu beschaffen, denn der König hatte befohlen, daß nur des weißen Gottes Krippengeburt gefeiert werden dürfe und nicht der wahre Festestag.

Kjartans Söhne hatten die Stuben ausgeräumt bis auf die Wandbänke und den ganzen Tag ein gutes Feuer unterhalten. Ehe Half mit den Eisländern kam, ging Kjartan hinein und deckte selbst die Lohe mit Asche zu, damit Half am Jultag der warmen Stube froh werden könne. Als die Eisländer nun eintraten, da murrte einer ihrer Knechte darüber, daß ihnen, denen Hand und Fuß in der Scheune erfriere, selbst heute dies bißchen Feuer mißgönnt werde. Es hatte aber dieser Knecht Engihlid brennen gesehen und Halfs Racheschwur gehört.

Half stand auf, der wie gewöhnlich abgekehrt gesessen hatte. Und er zog sein Schwert und hieb dem Knecht mit einem Schlage das Haupt ab, daß das Blut an die rauchige Decke sprang. Da sahen sie erst wieder, welch ein Mann er war. Denn das hatten sie über ihrem Leid in der Scheune fast vergessen, und darüber, daß er stumm da saß und nicht starb und nicht lebte.

 


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