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Paks Kinderzeit

Im Frühjahr brachte der Junge des Bauern neun Wildenteneier ins Haus, die er in einem Weidenstubben an den alten Torfstichen gefunden hatte, als er sich eine Rute schneiden wollte. Der Vater war recht ärgerlich, denn er wollte nicht mit dem Jagdpächter in Konflikt kommen. Weil aber die Eier ganz frisch schienen, schlug die Mutter sie in die Pfanne, und sie schmeckten so vorzüglich, daß sich der Ärger des Hausherrn legte.

Eins der Enteneier hatte sich der Junge ausgebeten, denn er wollte es der Glucke, die man am selben Abend setzen wollte, mit zu den Hühnereiern unterlegen. Er sorgte dafür, daß die Brütende sicher vor allen Räubern gesetzt wurde, denn er wußte, daß Iltis und Wiesel gerade den sitzenden Glucken gefährlich werden können. Im stillen dachte er auch an Mautz, da er beobachtet hatte, daß der Kater das Federvieh wohl in Ruhe ließ, ihm aber oft mit glühenden Augen nachsah. Als die Zeit um war, krabbelte zwischen den frisch geschlüpften Hühnerküken ein kleiner Breitschnabel im Nest. Das Tierchen war gelb und schwarzbraun gezeichnet, und der Bengel war außer sich vor Freude und hatte das kleine Ding am liebsten ständig mit sich herumgeschleppt. Aber er mußte es bei der Rhodeländerglucke lassen und schwebte immer in der Furcht, das Huhn würde das Entlein als Stiefkind behandeln. Doch wenn auch die Glucke den Eindruck haben mochte, daß dies Kind mit seinem wackligen Gang und dem breiten Schnabel aus der Art geschlagen sei, so war sie doch genau so besorgt um den kleinen Außenseiter wie um die andern Küken.

Eines Tages führte die rotbraune Mama ihre Kinderchen in die Nähe eines Baches, um dort nach allerlei Kerfen zu scharren, darauf bedacht, den Kleinen Abwechslung in die Speisekarte zu bringen. Schließlich kam sie auch dicht ans Ufer, und ehe man sich's versah, war der kleine Breitschnabel im Wasser. Mit der Gewandtheit, die alle jungen Wildenten in dieser Hinsicht zeigen, ruderte das Entlein ungeheuer schnell auf dem Wasser hin und her, ohne daß es diese Kunst hätte zu erlernen brauchen. Die Stiefmutter, die diese Bezeichnung Lügen strafte, rannte aufgeplustert und mit hängenden Flügeln am Ufer hin und her. Sie gluckste in allen Tonarten und drückte in ihrer Hühnersprache Angst und Warnung, Bitte und Befehl aus. Aber das mißratene Kind hatte endlich sein Element gefunden und wollte es nicht so schnell wieder verlassen. Als nun auch noch plötzlich ein Insekt dicht über dem Wasserspiegel dahintaumelte, rannte das kleine Entchen, das ja noch so leicht war, blitzschnell auf dem Wasser dahin und hatte bald mit großer Geschicklichkeit den Hautflügler erhascht und gefressen. Nun kam es mit Selbstverständlichkeit ans Ufer, und ohne sich im geringsten durch die noch immer aufgeregte Mama stören zu lassen, entnahm es mit seinem niedlichen Schnäbelchen Fett aus der Talgdrüse, die jeder Wasservogel am Bürzel hat, und rieb sich gründlich und umständlich den kleinen Daunenbalg damit ein. Überall hin gelangte der Schnabel, und die so ganz anders gearteten Geschwister sahen's mit Staunen. Dann führte die Glucke ihre Schar eiligst nach Hause, denn die Nachbarschaft des Wassers war ihr unheimlich geworden.

Zwischen den Hühnerküken krabbelte ein kleiner Breitschnabel im Nest

Die Küken hatten das Watschelchen nicht immer sehr gut behandelt, weil es unbeholfener war als sie selbst, doch was sie da eben mit angesehen hatten, ließ den kleinen Bruder gewaltig in ihrer Achtung steigen. Aber der machte sich daraus ebensowenig wie vorher aus den gelegentlichen Schnabelstößen. Von da an suchte das Entlein jede Gelegenheit, um baden zu können, und der Junge baute ihm denn auch ein Becken auf. Die Glucke gewöhnte sich mit der Zeit daran, doch sah sie es nicht gern, wenn ihr Sorgenkind seiner eigenartigen Passion nachging.

Das Söhnchen des Hauses kümmerte sich viel um die Glucke und die Kinderschar. So wurden die Tierchen sehr zutraulich, vor allem aber der kleine Erpel. Sowie der Junge auf den Hof trat, kam das kleine Ding herbei und zeigte seine Freude, indem es mit seinen winzigen Flügelchen schlug, an denen gerade die ersten Federkiele wuchsen.

Pak ließ sich von dem Jungen auf dem Arm nehmen

Wenn der Junge mal nicht so sehr auf das Entchen achtete und gedankenlos oder eilig schnell den Tieren Futter streute, so fühlte er, daß ihn etwas am Fuß zupfte; das Erpelchen zog ihm die Schnürsenkel auf. Bald hatte das junge Ententier seine Geschwister im Wachstum überholt und fing an sich zu befiedern. Es ließ sich willig von seinem kleinen Pfleger auf dem Arm herumtragen, knudeln und streicheln und hörte auf seinen Ruf, selbst wenn es ziemlich weit entfernt war.

Aber allen andern Menschen wich das Kerlchen aus, wenn auch nur auf Armeslänge. In dem Maße wie er wuchs, wurde der kleine Wilderpel frech. Er hatte es sehr bald spitz, daß er auf dem Hofe eine Sonderstellung einnahm, und das nützte er aus.

Die Bäuerin kniff er gerne ins Bein, und den Bauern beschimpfte er, wenn er in seinen schweren Stiefeln über den Hof stampfte, ohne ihm, dem kleinen lieben Erpelchen, einen Blick zu schenken.

Einmal stand an das Tor der Scheune gelehnt ein Sack mit Korn. Unten war der Sack etwas schadhaft, aber ohne daß er ein Loch gehabt hätte. Der Breitschnabel mußte das untersuchen. Er zupfte und bohrte solange, bis ein paar Körner herausfielen, und nun erweiterte er das Loch erst recht. Bald darauf holte der Bauer den Sack und trug ihn über den Hof zum alten Haus, in dem die Vorratskammer war. Eine breite Spur von Körnern zeichnete seinen Weg. Vielleicht wäre es gar nicht aufgefallen, aber als er wieder auf den Hof trat, sah er eine lange geschwungene Kette von Hühnern sich quer über den Hof ziehen, und alle pickten emsig, damit die gelbe Spur schnell wieder verschwände. Der kleine Erpel, der Urheber dieser Schlangenlinie von Hühnern, beteiligte sich auch an dem Frühstück, als er hinter sich einen Schatten wahrnahm. Er lief schnell ein paar Meter fort und Mautz, dessen Schatten es war, machte einen Sprung. Doch besann er sich noch rechtzeitig, um so mehr, da der alte Hund, der an der Kette lag, ein drohendes Knurren gegen ihn hören ließ. Sonst ließ der Wächter des Hofes sich nur selten vernehmen und war lange nicht mehr so wachsam wie früher. Warum sollte er auch?

Die Menschen lassen so ein Tier sein Leben gefesselt verbringen, es bewegt sich auf einem Raum hin und her, der etwa einen Quadratmeter mißt, und die Hütte ist meist ganz ungenügend und läßt Kälte und Feuchtigkeit herein. Zu fressen bekommt der Hund was übrig bleibt, das heißt: Kartoffeln, etwas Soße und Knochen. Dabei wäre es leicht, vom Schlächter Abfallfleisch, wie gereinigte Fettdärme, Schweineohren oder Lunge, die auch sehr billig sind, zu kaufen.

Wie selten sieht man, daß jemand so einen Hofhund streichelt, ihn freundlich anspricht oder sich mit ihm beschäftigt. Wird er doch mal losgemacht und wagt sich ins Haus, so trifft ihn in den meisten Fällen ein Holzscheit oder ein Pantoffel in die Rippen. Da entflieht der immer Hungrige auf den Hof.

Wie nahe liegt da, daß der Hund zum Wilderer wird!

Wären die Leute nun so vernünftig, einen kleinen oder mittelgroßen Hund zu nehmen, so wäre die Ernährungsfrage und die Unterbringung viel leichter zu lösen. Aber nein, es muß ein stattlicher Hund sein, am besten ein Schäferhund.

Früher hielten die Menschen auf dem Lande alte, bodenständige Rassen, wie den Schnauzer oder Fuhrmannsspitz. Beide Hunde waren nur mittelgroß, intelligent und treu, scharf und wachsam. Wieviel sympathischer ist es auch, einen Hund von guter Rasse um sich zu haben, als einen Fixköter.

Wo nun heutzutage wirklich ein Rassehund an der Kette liegt, da ist es von dreien – zweimal der Schäferhund. Er ist eben in der Mode. Doch diese Rasse braucht den Umgang mit dem Menschen, eine gütige aber feste Hand, eine verständnisvolle, fachmännische Dressur. Dann ist er als Begleithund, Blinden- oder Polizeihund hervorragend an seinem Platz. Als Kettenhund aber wird er gefährlich, wenn er abends frei herumlaufen darf. Es ist kein Zufall, daß so viele Schäferhunde beim Wildern gefaßt werden. Durch Gift, Falle und Schuß ist schon mancher Hund dieser Rasse umgekommen. Sein reges Wesen, das starke Gebäude, die hohen Läufe und die gefährlichen Zähne machen ihn geeignet für diesen Beruf, der den Wildbeständen so verhängnisvoll wird. Dabei jagen Schäferhunde oft mit einem Kumpan und dann wird es ganz schlimm.

Die beiden Räuber, die festen Wechsel des Wildes genau kennend, arbeiten exakt nach einem Plan. Der eine legt sich gut gedeckt vor den Wechsel und verhält sich vollkommen ruhig. Der andere umschlägt die Schonung in weitem Bogen und hetzt nun auf dem Wechsel dem Vorliegenden das Wild zu. Eilig – aber nicht in Panik – denn er verläßt sich auf seine weit besseren Läufe, flüchtet der Hase durch die Schonung. Bald ist er am Rande der Dickung und will quer über die Blöße in den Hochwald, da fährt etwas hinter einer dichten Schonung hervor auf ihn zu. Einen Haken schlägt er noch, dann ist die andere Bestie heran, und ohne ihn erst abzuwürgen, reißen die beiden Köter den laut klagenden Hasen auseinander.

Zu solchen Geißeln der Reviere entwickeln sich viele Hunde, deren Leben an der Kette zu jammervoll dahin floß.

Oft gibt der Mensch solch armem Kerl ungenügend zu fressen, läßt ihn grausam frieren, hält ihn in kläglicher Gefangenschaft und kommt diesem so liebebedürftigen Tier niemals mit Güte und Freundlichkeit entgegen. Mit wie wenig Berechtigung verlangt dann der Herr des Hundes bedingungslosen Gehorsam, Treue, Wachsamkeit und – wenn er in Gefahr ist – Aufopferung bis in den Tod. Daß die »Töle« die Hühner und Gänse respektiert, trotz des ewigen Hungers, das erachtet Herrchen als eine Selbstverständlichkeit.

Tatsache ist, daß die Kettenhunde auf dem Lande im Durchschnitt nicht länger als sechs bis sieben Jahre leben. Das ist die Hälfte der Zeit, die ein gut gepflegter Hund lebt.

So schlecht war es auch um den Hund des Hofes bestellt, auf dem der kleine Erpel heranwuchs.

Es kam gar mancher Mensch auf den Hof, der nicht von dem Hund gemeldet wurde. Früher, als er sehr wachsam war und jeden Fremden laut und anhaltend angebellt hatte, da war seinem Herrn und Meister auch das nicht recht gewesen und er hatte ihn oft angeschrien und manchmal sogar etwas nach ihm geworfen. »Kenne sich einer mit diesen merkwürdigen Menschen aus«, er, Tyras, bellte nur noch ein bißchen, wenn ein guter Bekannter kam. Die kleine Ente hatte eine andere Auffassung.

Nach ihrer Meinung war es nur eine begrenzte Zahl von Menschen, die hierher gehörte. Jeder andere war fremd, und darum verdächtig. Daher kündigte das kleine Tier jeden, der auf den Hof kam, durch lautes Paken an und ersetzte so den Wachhund.

So wuchs der Erpel heran, wie auch Mautz langsam vom Kätzchen zum Jungkater wurde. Als er sich für die Küken interessiert hatte, wurde ihm der Standpunkt eindeutig klar gemacht, und doch sollte er, was das Hausgeflügel anbelangt, noch einmal rückfällig werden.

Das Erpelchen war wieder einmal seiner eignen Wege gegangen und hatte das feuchte Element aufgesucht. Fröhlich schnickerte es an den Schilfrändern des Baches herum, gründelte nach Pflanzen und Schnecken, als es im mulmigen Boden des Baches ein Froschbein erwischte. Der dazugehörige Wasserfrosch versuchte aus Leibeskräften loszukommen, aber der Jungerpel nahm ihn mit nach oben. Das war keine Kleinigkeit, denn wahrhaftig, der grün und dunkel gemusterte Paddex war ein achtbarer Bursche. Er ruderte wie ein Menschenkind an der Schwimmangel und kämpfte um sein Leben. Aber Erpelchen hielt fest, ging rückwärts an Land und zog den Frosch, der erst jetzt erkennen ließ, was für ein gewaltiger Bursche er war, mit Mühe nach sich.

Der Frosch war ein gewaltiger Bursche

Im Gras quabbelte der grüne Wassermann mit allen Kräften um loszukommen, denn er hatte schon gemerkt, daß sein Feind dem Knabenalter kaum entwachsen war. Als nun der unternehmungslustige Entenjüngling nachfassen wollte, riß sich der Frosch los und sprang eilends zum Wasser – sein Widersacher hinterher.

In diesem Moment war es dem kleinen Erpel, als wenn etwas an seinem Schwanz risse, gleichzeitig hörte er hinter sich ein Geräusch wie von einem Sprung. Instinktiv stürzte er sich ins Wasser, bis in die Mitte des Baches. Da sah er seinen Hofgefährten Mautz, den Katerjüngling, mit zuckender Lunte am Ufer stehen und ihn mit glühenden Augen betrachten. Und es wurde dem jugendlichen Breitschnabel klar, daß er eben vom Jäger zum Gejagten geworden war. Er beschimpfte den Grauen lang und anhaltend und machte auf diese Weise zum ersten Male die Erfahrung, daß selbst Leute aus der täglich gewohnten Umgebung sehr unangenehm überraschen können. Erst lange, nachdem Mautz abgezogen war, verließ das verängstigte Entlein das Wasser und erreichte gut gedeckt durch Busch und Gras, den Hof und seine Pflegemutter nebst Stiefgeschwistern.

Erpelchen hatte aber seit diesem Tage einen schillernden Haß gegen den Kater, den sich die Menschen gar nicht erklären konnten. Die Glucke konnte das zwar auch nicht, aber ihr genügte es vollkommen, daß ihr eigenartigstes Kind den Kater fürchtete und anfeindete, um augenblicklich auch ihrerseits Mautz mit allem, was sie hatte, an den Kopf zu springen, wenn er sich in der Nähe ihrer Kinder blicken ließ.

Mautz jedoch ließ sich warnen, zumal da der kleine Junge Verdacht geschöpft hatte und die Zuneigung, die er für den Kater hegte, sich sehr abkühlte. Von da an beachtete der Kater das Federvolk nicht mehr. Aber der Entenknabe traute ihm nicht, und es wurde ihm zur zweiten Natur, daß Geschöpfe mit Haaren und behutsamen leisen Bewegungen zu meiden seien und man von ihnen nichts als Verdrießlichkeiten zu erwarten hätte.

Als der Spätsommer herangekommen war, wurde aus dem jungen Entlein ein richtiger Erpel. Die herrlichen Farben des Wilderpels hatte er zwar noch nicht, er war eigentlich von einer Ente nicht zu unterscheiden, sein Federkleid war braun mit dunkler Säumung. Er hatte den Verkehr mit seiner Familie ganz abgebrochen, denn in sein Leben war ein wundersames Erlebnis gekommen. Er konnte – – – fliegen!

Eines Tages, als gefüttert wurde und alle Küken halb fliegend, halb rennend herbeigeeilt waren, da bekam auch der junge Stockerpel Luft unter die Flügel, und ehe er sich's versah, hatte er sich ziemlich hoch erhoben. Nachdem er einen kleinen Bogen um den Hof geflogen war, ließ er sich wieder nieder. Doch von diesem Tage an flog er täglich etwas mehr, und so kam der Augenblick, in dem er begriff, daß ihm die Welt offen stünde. Er stieg hoch empor, zog über Bäume und Häuser hinweg, und bald wurde sein Flug sicher und schnell. Auf einem alten Torfstich, der dicht von Birken und Erlen umstanden war, fiel er ein.

Tsch-sch-sch, machte das Wasser, als er aus der Luft herabfuhr und aufsetzte. Eine halbe Minute saß er regungslos mit erhobenem Kopf und sicherte. Wer hatte den als Haustier Aufgewachsenen das gelehrt? – Wie konnte er wissen, daß die Freiheit gleichbedeutend mit Gefahr sei? Nachdem sich der Entdecker einer neuen Welt vergewissert hatte, daß alles in Ordnung sei, ging er auf die Futtersuche. Er brauchte aber nicht lange zu suchen, denn es gab ja so viel. Entengrütze, viele andere Arten von Wasserpflanzen, darunter delikate Sorten, kleine, außerordentlich schmackhafte Schnecken, Fischbrut und manches andere, was einen Entenschnabel entzücken konnte. Der junge Entenmann schwelgte in lauter Herrlichkeiten. Immer wieder gründelte er und überall glitt sein glatter schlanker Leib hindurch, und er vergaß ganz, wo er noch vor kurzer Zeit gewesen war. Aber schließlich wurde er satt und nestelte an sich herum, unbekümmert um seine Umgebung. Da hörte er ein Pfeifen oder Klingeln von schnellen Schwingen und fünf große Vögel fielen geräuschvoll neben ihm ein. Genau wie er getan hatte, saßen sie ein paar Augenblicke starr und unbeweglich, um dann den Herrlichkeiten der Tafel zuzusprechen. Scheu näherte sich ihnen der Jungerpel, denn ihm war klar geworden, daß sie seinesgleichen waren. Doch ein junger Bursche, ganz ähnlich wie er selbst, war gar nicht scheu. Er zog ihm entgegen und ohne jede Vorrede schlug er auf den ihm Fremden ein. Schnell ward ihm Unterstützung und der wilde Hauserpel, oder der häusliche Wilderpel, stand auf und ergriff die Flucht. Aber der Herausforderer verfolgte ihn auch in der Luft noch und stieß ihn grob und roh. Bis hinter die Erlenbüsche drangsalierte er den fremden Jungerpel, dann erst kehrte er um und wollte wieder bei seinen Geschwistern einfallen. Schon sah er seine Gefährten sich unter ihm auf dem Wasser tummeln, als Donner und Blitz zu ihm herauffuhr.

In einer sengenden Lohe, die sein Leben verzehrte, stürzte er hinab und schlug laut klatschend aufs Wasser auf. Unter dem Lärm fliehender Flügel, die das Wasser schlugen, plantschte ein großer Hund durch das Röhricht. Eine Männerstimme rief ihm ermunternd zu. Dann Prusten und Schnaufen des Hundes, der den toten Erpel seinem Herrn brachte.


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