Friedrich Hölderlin
Gedichte
Friedrich Hölderlin

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      Götter wandelten einst bei Menschen, die herrlichen Musen
    Und der Jüngling, Apoll, heilend, begeisternd wie du.
Und du bist mir wie sie, als hätte der Seligen Einer
    Mich ins Leben gesandt, geh ich, es wandelt das Bild
Meiner Heldin mit mir, wo ich duld und bilde, mit Liebe
    Bis in den Tod, denn dies lernt' ich und hab ich von ihr.

Laß uns leben, o du, mit der ich leide, mit der ich
    Innig und gläubig und treu ringe nach schönerer Zeit.
Sind doch wirs! und wüßten sie noch in kommenden Jahren
    Von uns beiden, wenn einst wieder der Genius gilt,
Sprächen sie: Es schufen sich einst die Einsamen liebend
    Nur von Göttern gekannt ihre geheimere Welt.
Denn die Sterbliches nur besorgt, es empfängt sie die Erde
    Aber näher zum Licht wandern, zum Äther hinauf
Sie, die inniger Liebe treu und göttlichem Geiste
    Hoffend und duldend und still über das Schicksal gesiegt.

 


 


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