Friedrich Hölderlin
Gedichte
Friedrich Hölderlin

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Lebenslauf

        Größeres wolltest auch du, aber die Liebe zwingt
    All uns nieder, das Leid beugt gewaltiger,
        Doch es kehret umsonst nicht
            Unser Bogen, woher er kommt.

Aufwärts oder hinab! herrschet in heiliger Nacht,
    Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,
        Herrscht im schiefesten Orkus
            Nicht ein Grades, ein Recht noch auch?

Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,
    Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,
        Daß ich wüßte, mit Vorsicht
            Mich des ebenen Pfads geführt.

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
    Daß er, kräftig genährt, danken für alles lern,
        Und verstehe die Freiheit,
            Aufzubrechen, wohin er will.

 


 


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