Paul Grabein
Du mein Jena!
Paul Grabein

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XIII.

Es war noch tiefe Dämmerung, jenes fröstelnde, trübe Grauen eines Wintermorgens, als Hellmrich aus seinem Hause trat, um sich zum Mensurplatz nach Wöllnitz zu begeben. Hinter der Kamsdorfer Brücke sollte um sieben Uhr der Omnibus halten, der die Beteiligten hinausfahren sollte. Aber Hellmrich war schon ein Viertelstündchen eher als nötig aus dem Haus gegangen, um der Sicherheit halber noch mal nach Rittner zu sehen. Und es war gut so, denn als er bei diesem eintrat, traf er ihn noch im Bett vor. Die ganze geniale Dislozierung der Garderobengegenstände Tonis und dessen bleischwerer Schlaf liessen sofort erkennen, dass dieser trotz seines Versprechens auch diesmal wieder auf die übliche Nachtsitzung nicht verzichtet hatte.

Endlich war es Hellmrich gelungen, den Schläfer durch einen Guss mit dem Wasserglase halb wach zu bekommen.

»Gottverdimich! Was für eine brutale Gemeinheit! Fuchs, elendiger – in die Kanne! Meld' Dich nachher mit drei Ganzen!« fluchte der also Gestörte mit halb geöffneten Augen und wollte sich wieder zur Wand kehren. Aber da riss ihm Hellmrich mit einem Ruck das Federbett weg.

»Mensch, bist Du toll? Soll ich hier erfrieren?« wehklagte Toni, seine Beine unter das Nachthemd ziehend.

»Aufstehen sollst Du! Raus nach Wöllnitz – zur Säbelmensur!« erscholl des Mahners angenehme Aufforderung.

»Den Teufel werd' ich tun! Schlagt Euch Eure Säbelmensuren allein. Ich hab' 'nen Jammer, dass ich nicht aus den Augen sehen kann!« Und stöhnend griff sich Toni nach seinem Kopf.

Jetzt aber wurde Hellmrich ernst. »Heinz – schäm' Dich! Erst sich betrinken, und dann kneifen, – Pfui Teufel! Soll das Dein Ernst sein?«

»Kneifen? – Wer red't hier was von Kneifen?« Und mit einem Satz war Rittner aus dem Bett, als wollte er Hellmrich an die Kehle gehen. Aber statt dessen fuhr er sich an den eigenen Kopf. »O Gott, dieser verdammte Schädel!« Die heftige Bewegung hatte ihm entschieden nicht gut getan.

Hellmrich aber benutzte schleunigst den günstigen Moment und reichte ihm alle Garderobenstücke der Reihe nach zu. »Nur fix! Fix!« drängte er. »Du erkältest Dich sonst wirklich noch!«

Das leuchtete Toni ein, und so kam sein Anziehen unter Hellmrichs Kammerdiensten zu stande – er wusste eigentlich selbst nicht wie. Ein schwieriger Moment kam dann bloss noch einmal, als es an das Zähneputzen ging – ach, schändlich, dieser wahnsinnige vomitus matutinus konnte einen wirklich ganz hinmachen!

Zum Kaffeetrinken war weder Zeit noch Neigung vorhanden. Der Überzieher wurde auf der Treppe angezogen, und, halb im Trab, ging es dann zur Kamsdorfer Brücke hin. Man kam gerade noch im letzten Augenblick an; es sollte nach langem Warten eben abgefahren werden. Na, Gott sei Dank, dass die beiden doch noch kamen – die Hauptstützen des heutigen ernsten Tages der Alemannia.

Nach einer ziemlich schnellen, rasselnden Fahrt, die Toni bei seinem schwachen Magenzustand ein paar Mal höchste Pein verursacht hatte – selbst die geliebte Zigarette, sein sonstiges Universalmittel, war ihm heute scheusälig – war man noch ziemlich planmässig in Wöllnitz angekommen. Sofort ging es in den Tanzsaal des Wirtshauses hinein, wo der S. C. zu pauken pflegte. Die andere Partei war schon zur Stelle – ein stummes Hüteziehen und knappes Verneigen, so grüssten sich die einstigen Farbenbrüder, die sich heute, mit der Waffe in der Hand, gegenübertreten sollten. Ausser den übergetretenen einstigen Alemannen waren noch eine Anzahl Alter Leute der Vandalen, sowie zahlreiche Vertreter der anderen Jenenser Korps anwesend, die der ersten Waffenprobe der neuen S. C.-Angehörigen beiwohnen wollten.

Alle nötigen Vorbereitungen wurden mit Eile in dem ungemütlich-kalten Saale getroffen. Die grosse Matte, von eingetrocknetem Blut steif und hart geworden, wurde auf dem Boden in der Mitte des Saales ausgebreitet, wo die Paukanten stehen sollten. Dann zog Apel die Säbelklingen in die Körbe ein. In der Ecke am Fenster richtete sich unterdessen Dr. Kutznicker – es war heute statt des gewöhnlichen Paukarztes, eines älteren Mediziners, der erste Assistent der chirurgischen Klinik herzugezogen worden – seine Ambulanz ein. In dem Waschbecken mit Karbolwasser lagen Zangen, Pinzetten, Sonden, Nadeln und alle die sonstigen angenehmen Instrumente der Flickkunst.

Hellmrich, der als erster fechten sollte, stand im Gespräch mit einigen der jüngeren Leute. Einem alten Mensurpraktikus wie er, der schon mehrmals gesäbelt, war ihm nicht weiter absonderlich zu Mute. Natürlich, die gewisse, prickelnde Spannung der Erwartung – die er übrigens stets in allen bedeutungsvollen Situationen verspürte – beschleunigte ein wenig seinen Puls; aber er zeigte sich trotzdem völlig ruhig.

Nun sah er, wie drüben Simmert, nach einer kurzen Verständigung mit seinem Sekundanten, abseits schritt und den Rock auszog: Es ging ans Bandagieren. Auch Hellmrich entkleidete daher den Oberkörper. Es stand ihm, da die Forderung schwer war, nur die Wahl zwischen der leichten Halsbinde und der Paukbrille offen. Hellmrich wählte den Schutz der grossen Halsarterien und er sah, auch Simmert tat ein Gleiches.

Inzwischen hatte sich Rittner, der Hellmrich sekundieren sollte, in den Sekundantenwichs geworfen; das heisst, Mütze und Schurz hatte er verkehrt, die Farben nach innen, angetan, denn es wurde schwarz gegen schwarz gefochten. Nun, wo die Pflicht ihn rief, wo wieder Jodoformgeruch und Karbolhauch ihn umwitterten, war der alte Kampfhahn wieder ganz auf der Höhe. Zwei Kognaks hatten das übrige getan.

Mit höchst offizieller Haltung schritt er ins feindliche Lager hinüber, aus dem ihm schon auf halbem Wege der Gegensekundant, der lange Hahn von den Vandalen, entgegentrat – ein als ziemlich rauhbeiniger Händelsucher und wüster Säbelfechter in Jena etwas übel bekannter Herr. Eine kurze Vorstellung, dann steckten beide gemeinschaftlich die Mensur auf der Matte ab, es erfolgte die Einigung über den Unparteiischen, sowie noch über einige Details des Comments – und dann war es so weit.

Mit stummem, steifem Gruss traten die Sekundanten zurück, und die beiden Gegner traten heran. Nun standen sie, die Hand fest um den Säbelgriff geklammert, sich gegenüber, und ihre Blicke suchten einander. Kalt, fast mit einem spöttischen, lächelnden Zug sah Simmert dem einstigen Leibburschen ins Gesicht. Ihm war jede sentimentale Regung fremd, nur siegen wollte er – den verhassten Pedanten, den lächerlichen Volkstribun der Alemannen, der ihn da neulich wieder einmal – aber, Gottlob! zum letztenmal gedemütigt hatte, ihn wollte er blutig zeichnen, womöglich zu Boden werfen, wie er vorgestern mit der Kugel Buttmann im Rautal hingestreckt hatte.

Hellmrichs erstes Gefühl war das einer tiefen, bitteren Trauer – das also war das Ende einer Jugendfreundschaft, des innigsten, couleurbrüderlichen Verhältnisses! Ja, selbst das letzte herbe Weh, das ihm Simmert mit Lotti Gerting angetan, es hatte in seinem Herzen keine Rachsucht entflammt. Doch wie er dann aber den höhnischen, impertinenten Zug um Simmerts Lippen sah, da schoss auf einmal eine heisse Zornesglut in sein Herz. Das war dasselbe Gesicht wie neulich – das freche Gesicht des Abtrünnigen – des kaltherzigen Egoisten! Und nun zuckte es wild in Hellmrichs Rechten. Nicht in eigener Sache focht er ja hier, sondern als Rächer der beschimpften Alemannia. Und als ihr Vorkämpfer wollte er den Burschen da züchtigen – so Gott wollte! – dass er daran denken sollte, immerdar!

»Auf die Mensur! Bindet die Klingen.« – »Gebunden sind!« – »Los!!« scholl das Kommando der Sekundanten, und mit dem letzten Wort flogen auch schon die Klingen wütend aufeinander los.

Donnerwetter, das wird ernst! Dieses Gefühl hatte im stillen jeder hüben und drüben, und das Lächeln verschwand von manchem Gesicht. Ein paar gleichwertige Fechter standen sich hier offenbar gegenüber, und der brennende Wunsch, den andern zu vernichten, spannte jedem die Nerven bis aufs höchste. In unheimlichem, blitzschnellem Tempo jagten sich die Hiebe, klirrend oder dumpf blechern, prallten die Klingen aufeinander oder gegen die Körbe, schon vier, fünf Gänge, ohne jeden Erfolg – da tönte es »Halt!«

Die Sekundanten sprangen blitzschnell ein. Und »Herr Unparteiischer, ich bitte drüben einen Blutigen auf Terz zu erklären,« schallte Rittners scharfe Stimme. Sein Auge hatte im Flug erspäht, wie Hellmrich nach dem ungedeckten Arm Simmerts geschlagen – leider hatte allerdings der Gegensekundant beim Einfallen noch im letzten Augenblick den Hieb abgefangen. Immerhin – der erste Blutige auf Gegenseite, zwar nur ein »Krätzer«, aber doch ein kleiner moralischer Effekt und hoffentlich ein gutes Omen! Und weiter hiess es: »Auf die Mensur!«

Wieder zwei Gänge, Hellmrich wurde hitzig. Es packte ihn ein Ärger, dass die Sache nicht vom Fleck kommen wollte. Hallo – da Blösse auf Hochquart, ein wuchtiger Ausfall, und im nächsten Augenblick schmetterte ein fürchterlicher Hieb auf Simmerts ungedeckten Kopf nieder, dass dieser einen Augenblick nach hintenüber wankte – indessen kein Kneifen, nur infolge der Wucht des Hiebes. Sekundanten und Arzt sprangen herzu, aber – »Verdammt! Flach!« murmelte Rittner grimmig. Kein Blutstropfen quoll.

Simmerts fest zusammengekniffene Lippen umspielte noch stärker der höhnische Zug. Da ward Hellmrichs Ärger zum wegreissenden, blinden Zorn. Wollte es ihm denn heute gar nicht glücken? Und mit Gewalt versuchte er's nun zu erzwingen. Mit unheimlicher Kraft prasselten seine Hiebe auf die Klinge des Gegners nieder, dass diesem bald der Arm lahm zu werden drohte.

»Ruhig, Hellmrich. Nicht so bolzen! Du gibst Blössen!« wehrte Rittner leis flüsternd seinem Paukanten, der immer wieder mit wuchtigen Ausfällen hitzig gegen Simmert anging. Donnerwetter, wenn nur einer dieser Mordsstreicher sass, war's drüben Rest – aber böse!

Da plötzlich wieder ein weiter Ausfall Hellmrichs. Teufel! Rittner sah, wie sein Paukant sich auf Simmerts gerade vorgestreckten Säbel förmlich aufzuspiessen drohte. Dann plötzlich – was war das? Hellmrichs Arm stand einen flüchtigen Augenblick wie erstarrt, regungslos in der Luft und sank dann schwer nieder. Und im gleichen Augenblick – aber ehe Rittner noch schützend dazwischen fahren konnte – ein mächtiger Hieb Simmerts über den sinkenden Arm des Gegners.

Ein »Halt!« der beiden Sekundanten, wie aus einem Mund! Dann rief der lange Hahn hell und triumphierend dem Unparteiischen zu, auf Gegenseit zwei Blutige zu erklären, und zugleich fragte er an, ob die Hiebe drüben commentmässig während des Ganges erwidert wurden.

Im Augenblick stand Rittner, bleich vor Wut, drüben auf Hellmrichs rechter Seite und sah nun: Wahrhaftig, es war so! Ein kleinerer Hieb kurz über dem Gelenk und dann, nahe dem Ellenbogen eine mächtige, weit klaffende Wunde bis tief auf den Knochen. Dr. Kutznicker brauchte nur einen Blick darauf zu tun. »Abfuhr! Die Ulna ist durchgeschlagen!« flüsterte er Rittner zu, dann bestätigte er diesem noch, was er sofort gemutmasst hatte: Hellmrich hatte sich bei seinem Ausfall an der Waffe des Gegners – an der ersten, kleinen Wunde – die Sehnen mehrerer Finger durchschnitten, so dass er den Säbel nicht mehr hochhalten und keinen Hieb mehr hatte tun können.

Gestützt auf diesen Sachverhalt, erreichte es Rittner, dass die Haltung seines Paukanten für korrekt erklärt und die Suite wegen des incommentmässigen Hiebes suspendiert wurde. Für das Paukbuch der Alemannia war so zwar das Minus vermieden, aber was half das dem armen Kerl, dem Hellmrich? Der hatte seinen Schaden weg, und leider Gottes – einen recht bösen. Wenn ihm nur nicht der Arm steif blieb!

Rittner warf einen mitleidigen Blick nach dem Verwundeten hinüber, um den sich am Fernster jetzt der Arzt und einige sachkundige Helfer bemühten. Aber nun zu etwas anderem! Noch kochte in ihm alles vor Grimm über das Verhalten des Gegensekundanten, der den braven Hellmrich, den bierehrlichsten aller Fechter, mit seiner unverschämten Anfrage der Kneiferei verdächtigt hatte. Das sollte er büssen!

Eine halbe Minute später stand ein älterer Alemanne drüben vor Herrn Hahn und überbrachte ihm eine Sekundantenkontrahage von seinem Couleurbruder Rittner. Eine kleine, unerwartete Sensation! Natürlich nahm der alte Vandale »dankend« an, und dem Comment gemäss, ging es sofort an den Austrag der Forderung.

Mit höchster Spannung sah die Corona der nun beginnenden Mensur zu. Standen sich doch da zwei Leute gegenüber, die die berühmtesten Säbelfechter Jenas waren. Fürwahr, ein nervenkitzelndes, aufregendes Schauspiel. Gleich vom ersten Gang an zeigten sich die beiden Gegner in ihrer charakteristischen Eigenart: Hahn, hochaufgerichtet, wie ein Baum stehend, schlug mit dem gefürchteten langen »Affenarm« seine unheimlichen, wuchtigen Hiebe, die in der Regel jede Parade illusorisch machten. Rittner focht elegant, spielend, wunderbar schnell sehend und blitzschnell zuschlagend, aber doch von einer nervigen Kraft des Hiebes, die man dem passionierten Nachtbummler gar nicht zugetraut hätte. Mit heller Bewunderung sahen es die jungen Alemannen, die ihn noch nicht auf der Säbelmensur gesehen hatten, wie sein gar nicht starker, aber sehniger Arm alle Paraden gegen die Berserkerhiebe Hahns glänzend durchhielt. Und derselbe Mensch hatte noch vor einer Stunde vor Jammer kaum stehen können. Es war wirklich phänomenal!

Der lange Hahn fing allmählich selber an zu staunen. Teufel auch! Es schien doch etwas an dem Gerede dran zu sein, was sie von diesem Kerl, dem Rittner, machten. Ein gefährlicher Bursche – da hiess es sich dran halten. Und er drasch mit verdoppelter Kraft darauf los, so wüst, dass ihm kurz hintereinander zweimal die Klinge brach und in hohem Bogen klirrend durch die Luft sauste. Die Sache wurde schliesslich gefährlicher für die Corona, als für die Paukanten! Und von den »Mensurwanzen«, einigen zum Korpsbierdorf gehörigen Bauernhonoratioren schlich allmählich einer nach dem andern sich hinaus. Das war dadrinnen nicht mehr zum Spassen.

So ging das ein paar Minuten, dann hatte Rittner plötzlich seinen Moment. Der lange Hahn hatte ihm eben eine flache Terz – schier bis auf den Rücken – hinübergelangt, eine Sekunde lag er nun ohne Deckung – da fegte ihm wie der Blitz eine durchgezogene Quart Rittners über die breite Brust, und tief rot färbte sich sein Hemd.

Eine Mordsabfuhr – so 'nen Brusthieb hatte noch keiner gesehen! Eine Viertelstunde später, nachdem die erste, starke Blutung stand, lehnte der lange Hahn, auffallend zahm und blass geworden, in einem Landauer, und wurde von zwei Medizinern nach Jena in die Klinik gefahren.

Das war ein stiller, lautloser Jubel bei den Alemannen! Natürlich kein unpassender Ausbruch der Freude; aber dieses begeisterte Augenglänzen, dieses beglückwünschende Händepressen, das nun Rittner über sich ergehen lassen musste, als er gelassen zu den Seinen zurücktrat! Vorher nur liess er noch – ein wenig spinös – dem Fechtchargierten der Vandalen sagen: Er wäre bereit, sofort auch die andere Affäre mit Herrn Herter zu erledigen – er bliebe gleich in den Bandagen.

Dann trat er zu Hellmrich heran, der, den Arm in einem Notverband, ihm nun mit bewegtem Dank die Linke bot: »Bravo, Heinz! Du – das vergess' ich Dir im Leben nicht.«

Aber Rittner wehrte ihn scherzend ab. »Na, das war doch nicht der Rede wert – Gott sei Dank, dass man wenigstens was in einundzwanzig Semestern gelernt hat. – Aber Du armer Kerl! So'n gemeines Pech! Verdammt, dass ich Dir nicht auch den Filou, den Simmert, hier zusammenhauen kann, wie er's verdient.«

Heinz Rittner steckte sich eine Zigarette an – jetzt schmeckte sie ihm wieder – und sah dann mit seinen scharfen, grauen Augen, in denen es bisweilen so unheimlich dunkel aufsteigen konnte, drohend zu dem Lager der Vandalen hinüber, wo ersichtlich eine gedrückte Stimmung herrschte. Seine Blicke suchten Simmert, und es war, als ob dieser es merkte, denn er wandte ihm plötzlich unruhig den Rücken zu.

»Aber warte, Freundchen! Du kommst mir noch mal vor die Klinge – oder das Schiessrohr. Eine kleine Revanche für Bem und Hellmrich bleib' ich Dir noch schuldig. Aber nicht lange!« –

Rittner hatte heute wirklich wieder einmal seinen grossen Tag. Auch der »Fall Herter« wurde prompt erledigt: Abfuhr auf Gegenseite schon im zweiten Gang. Eine Terz mit zwei Bomben-Knochensplittern!

Die Gesichter drüben wurden immer länger, und in der Tat war der Glücksstern von den Vandalen gewichen. Das Resultat der übrigen vier Paare der Suite war: Zweimal ausgepaukt, einmal suspendiert und noch eine weitere Abfuhr auf Seiten der Vandalia.

Das Schlachtenglück hatte somit im ersten Treffen den Alemannen gelächelt und ihrer Sache das Recht zugesprochen.



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