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18. Gertrud

Es war zur Mittagszeit, und Mr. Suttons Station lag wie ausgestorben brütend und bratend in der Sonne. Was war auf dem sonst so lebendigen, geschäftigen Platz geschehen, daß sich kein einziges menschliches Wesen darauf blicken ließ? Nur die Emus standen mitten auf dem leeren Hofplatz und starrten mit der ernsthaftesten Miene der Welt auf ihren eigenen, einsamen Schatten. Selbst die Häuser schienen wie ausgestorben mit den geschlossenen Türen und Fenstern. Man hätte den Platz für unbewohnt halten können, wären nicht die Kängeruhhunde im Schatten des Hauses und ein Volk zahmer Haus- und Perlhühner ein Beweis gewesen, daß menschliche Wesen zum Füttern dasein mußten.

Wie auf Kommando hoben die beiden Emus ihre langen Hälse und horchten zur Straße hinüber. Der mächtige langhaarige Hund, der langausgestreckt mit dem spitzen, klugen Kopf auf seinen Vorderpfoten lag, knurrte leise vor sich hin. Plötzlich fuhren die Rüden auf und schlugen mit lautem Gebell an. Das Rollen eines Wagens hatte die Totenstille unterbrochen. Erfreut, endlich Beschäftigung zu haben, stürzten die Kläffer zum Tor.

Es war ein kleines einspänniges Kabriolett, das am Tor hielt. Ein prächtiges Pferd zog es, und ein einzelner Herr in städtischer Kleidung blieb ruhig darin sitzen, um jemand zu erwarten, der ihm das Pferd abnahm. Aber es kam niemand. Die Hunde bellten und heulten, der junge Mann knallte mit der Peitsche, niemand auf dem Hof ließ sich blicken. Nur die Emus kamen jetzt mit bedächtigen Schritten näher. Einer von ihnen hackte nach einem Hund, als ob er sich das wütende Gebell verbitten wollte.

Endlich öffnete sich die Haustür, und Mr. Sutton selbst erschien auf der Schwelle, sah hinaus und kam rasch näher.

»Mr. Pitt, ist es denn wahr?« rief er seinem Gast entgegen. »Wieder frisch und gesund und blühend wie eine Rose. Na, das laß ich mir gefallen, aber steigen Sie ab, steigen Sie ab!«

»Leicht gesagt!« lachte der junge Mann. »Aber mein Brauner steht nicht allein, und ich sehe keine Seele auf Ihrem Hof, die ihn mir abnehmen könnte, wenn Sie nicht die Emus drauf dressiert haben.«

»Alles ist in den Minen!« lachte der alte Herr. »Das Gold hat uns auf den Stationen einen schönen Streich gespielt, denn auf Dauer konnten die Leute der Versuchung nicht widerstehen. Jeden Tag haben sie scharenweise Leute in die Berge ziehen sehen. Sollen sie es auch ein paar Monate ausprobieren, nachher bekomme ich doch alle zurück, und dann sind sie wenigstens von dem Fieber geheilt.«

»Dann machen wir's selbst«, rief Charles und sprang mit einem Satz von seinem Wagen, zog seine Handschuhe aus und spannte sein Pferd aus. Mr. Sutton half ihm dabei, und zehn Minuten später hatte er das etwas warm gewordene Tier in eine Umzäunung auf einen Weideplatz gebracht. Hier rieb er es erst trocken und ließ es dann laufen. Sein Futter konnte es im reichlichen Gras selbst suchen.

Als sie zum Haus gingen, gab ihm Mr. Sutton einen kurzen Bericht über seinen eigenen Wirtschafts- und Hausstand. Henry hatte Mrs. Sutton und Rebecca, die sich inzwischen mit dem Sohn des Nachbars verlobt hatte, dort hinüber zum Besuch gefahren. Heute abend wurden sie zurückerwartet. Stockkeeper, Schäfer, Hutkeeper, alles war davongelaufen, selbst der Koch. Der hatte aber glücklicherweise das Goldwaschen am schnellsten satt bekommen und sich gestern abend wieder zu seinem Dienst eingefunden. Bis dahin hatte Gertrud gekocht. Jetzt unterhielten die beiden die ganze Wirtschaft auf einer Station, auf der sonst zwölf oder vierzehn Menschen reichlich Beschäftigung fanden.

»Sie sehen also, wir führen ein sehr einsames Leben. Als Sie bei uns waren, glich die Station im Vergleich zu jetzt einer bevölkerten Stadt«, schloß er seinen kurzen Bericht.

»Und wenn ich nun gekommen wäre, um Ihre Station noch einsamer zu machen?« sagte Charles, ohne jedoch Mr. Sutton anzusehen.

»Das wäre ein Kunststück!« lachte der alte Herr. »Sie müßten meine Meute ausführen wollen, denn die Emus machen hier eigentlich alles noch langweiliger. Wenn sie nicht manchmal den Koch ärgern und die Hunde beißen, trügen sie gar nichts zur Unterhaltung bei.«

»Und Gertrud?«

»Donnerwetter!« rief Mr. Sutton und blieb erschrocken stehen. »An sie habe ich gar nicht gedacht. Mr. Pitt, sind Sie des Teufels?«

»Kann ich ein paar Worte allein mit Ihnen auf Ihrem Zimmer reden?«

»Nur allein«, antwortete Mr. Sutton. »Denn wenn wir mehr Gesellschaft haben wollen, müßten wir uns den Koch einladen.«

»Und wo ist Gertrud?«

»Wahrscheinlich auf ihrem Zimmer.«

»Schön, lassen Sie mich vorher mit Ihnen sprechen, denn ich brauche Ihren Rat, vielleicht auch Ihren Beistand.«

Sutton schüttelte den Kopf, aber er ging neben dem jungen Mann ins Haus. Beide saßen dann wohl eine Stunde im ernsten Gespräch zusammen.

Gertrud war inzwischen in ihrem Zimmer. Sie hatte Charles Pitt ankommen gesehen und nicht gewagt, sich ihm zu zeigen. Was führte ihn hierher zurück? Sein ihr gegebenes Versprechen? Ihr Herz klopfte heftig, wenn sie daran dachte. Aber sie fürchtete sich auch davor, ihm wieder zu begegnen.

Noch immer war er drüben bei dem alten Herrn. Wahrscheinlich wollte er nur ihn besuchen, er hatte das arme Mädchen längst vergessen. Und sie betete, daß er sie vergessen hätte.

Draußen ging eine Tür. Auf dem Korridor tönten Schritte – sie kamen näher –, es klopfte bei ihr an. Es wiederholte sich, denn die Stimme versagte ihr den Dienst, um nur das kleine Wort »herein« über die Lippen zu bringen.

Dann stand Charles auf der Schwelle. Er streckte ihr die Hand entgegen und sagte herzlich: »Guten Tag, Gertrud. Sind Sie mir böse, daß ich mein Versprechen halte ?«

»Mr. Pitt...«

»Ich habe die Zeit nicht erwarten können«, setzte Charles fort und ergriff ihre Hand. »Es war für mich eine lange Wartezeit, bis ich endlich wieder zu Ihnen durfte. Jetzt plötzlich hat sich alles zu meinem Glück geändert. Unser Schiff wird wider Erwarten in wenigen Tagen segelfertig sein, denn ein Teil der Mannschaft wurde eingefangen. Heute beginnen sie damit, die Ladung an Bord zu nehmen. In wenigen Tagen hoffe ich, mich einschiffen zu können.«

»Und Sie sind hergekommen, um Abschied von uns zu nehmen?« sagte Gertrud leise. Sie fühlte einen Stich im Inneren.

»Lassen Sie es keinen Abschied werden«, bat Charles herzlich und sah sie bittend an. »Noch liegt es in Ihrer Hand, mich für Ihre treue Pflege und mein Leben, das mir zum zweitenmal geschenkt wurde, aus voller Seele zu bedanken. Noch liegt es bei Ihnen, Gertrud, mich glücklich zu machen. Werden Sie meine Frau. Das Schiff, das jetzt fast segelfertig in Jackson Harbour liegt, bringt uns zu einem neuen Leben, weg von dieser Küste, an der für Sie vielleicht bittere Erinnerungen hängen. Erlauben Sie mir, das gutzumachen, was Ihnen das Leben an Glück und Freude schuldet.«

»Mr. Pitt«, sagte Gertrud und wurde wieder blaß. Ihr Gesicht glich einem schönen, starren Wachsbild. »Das war nicht richtig und verursacht mir und... Ihnen noch einmal den Schmerz, wenn ich Ihren Antrag... ablehnen muß.«

»Gertrud!« rief Charles mit bitterem Schmerz im Ton.

»Aber ich fühle auch«, fuhr das Mädchen tief bewegt fort, »daß ich Ihnen eine Erklärung für meine Weigerung schulde. Sie waren so lieb zu mir, daß ich Ihnen nicht länger verheimlichen kann, was ich als Geheimnis mit in mein Grab nehmen wollte, und...«

»Ich bin nicht hergekommen, um Ihnen ein Geheimnis abzupressen«, sagte Charles resigniert. »Zumal Sie nur durch ein Pflichtgefühl zur Enthüllung getrieben werden. Gott verhüte, daß ich mich in Ihr Vertrauen dränge, wenn ich auch glücklich gewesen wäre, es zu besitzen. Sie hatten inzwischen Zeit, sich meine Werbung von damals zu überlegen. Daß ich sie jetzt wiederhole, kann Ihnen nur Beweis sein, wie ernst ich es meine. Auch mit Mr. Sutton habe ich vorhin ausführlich darüber gesprochen. Ich wollte Sie nicht ohne seine Einwilligung aus seinem Haus entführen. So ungern er Sie vermissen würde, so hat er Sie doch zu liebgewonnen, als daß er Ihnen im Wege stehen würde. Seien Sie mir bitte nicht böse, ich werde Sie nicht weiter belästigen. Schweren Herzens nehme ich von Ihnen Abschied und wünsche Ihnen, daß Ihr Lebensweg von jetzt an nur ein leichter und freudiger wird. Der Gedanke an mich soll aber nie von Bitterkeit oder Groll begleitet sein. Leben Sie wohl, Gertrud.«

Er verneigte sich freundlich und wollte das Zimmer verlassen, als Gertrud auf ihn zutrat, seinen Arm ergriff und mit leiser, aber fester Stimme sagte:

»Nein, nicht so, Mr. Pitt. So sollen Sie nicht von mir gehen. Sie sollen nicht das Gefühl mitnehmen, daß ich frei Ihr ehrliches Angebot ausgeschlagen habe. Ich kann Ihren Antrag nicht annehmen, denn... ich bin verheiratet.«

»Verheiratet?« rief Charles und sah sie entsetzt an.

»Ich war es wenigstens«, hauchte Gertrud. »Und ich... ich weiß nicht, ob ich es noch bin.«

»Ich begreife Sie nicht.«

»Lassen Sie mich Ihnen meine Geschichte mit wenigen Worten erzählen. Ich kam vor sechs Jahren, als junges und armes Mädchen, durch die Fürsorge von Mrs. Chisholm nach Australien und erhielt an Hunters River eine Anstellung als Wirtschafterin. Ein junger Mann ging in der Familie ein und aus. Er sagte mir oft, daß er mich liebe. Er hatte mir eines Tages das Leben gerettet, als er mich vor einem wütenden Stier schützte. Dankbarkeit kam zu meiner Achtung vor seinem Mut. Aber er war arm und ging mit dem Versprechen, sich eine Existenz zu gründen, fort. Nach einem Jahr kehrte er zurück. Alles war ihm geglückt, was er unternommen hatte. Er hatte viel Geld verdient, mehr als wir für einen ersten Anfang brauchten. Wir arbeiteten beide gern und waren kräftig, und ich... ich willigte in die Heirat ein.«

»Gertrud.«

»Wir gingen in das kleine Städtchen Raimondsterrace, um dort zu heiraten. Der Geistliche stand vor dem Altar, ich an der Seite meines zukünftigen Mannes. Die Zeremonie war beendet, das Jawort gesprochen. Als er meine Hand nahm und ich ihn ansah, bemerkte ich, wie er plötzlich leichenblaß wurde. Erschrocken drehte ich mich um und erkannte einen Mann, der auf uns zukam, die Hand auf seine Schulter legte und ihn im Namen der Königin als seinen Gefangenen bezeichnete.

Mehr sah ich nicht, ich wurde ohnmächtig. Als ich zu mir kam, war ich in einem Haus bei fremden Leuten, die mich freundlich versorgten und mir Trost zusprachen.«

»Und Ihr Mann?«

»Ich erfuhr jetzt alles«, sagte Gertrud, aber so leise, daß Charles sie kaum verstehen konnte. »Er hatte gemeinsam mit anderen in der Nähe von Sydney die Post überfallen und geplündert. Zwei Passagiere, die sich widersetzten, waren getötet worden. Die Mörder ließen sich in den späteren Verhören nicht ermitteln. Er selbst leugnete hartnäckig, vielleicht war er unschuldig, und sein Urteil lautete: Lebenslängliche Deportation nach Norfolk Island, dem Verbannungsort für Schwerverbrecher.«

»Und dort lebt er noch?« erkundigte sich Charles und fühlte, wie ihm das Blut in eisigem Strom zum Herz zurückkehrte.

»Nein«, hauchte Gertrud. »Vor etwa einem Jahr erhielt ich die letzte Nachricht von dort. Er hatte gemeinsam mit drei anderen Sträflingen einen Fluchtversuch von der Insel in einem offenen Boot gemacht. Der Regierungskutter verfolgte sie, aber in der Nacht herrschte ein furchtbarer Sturm. Am nächsten Morgen fand man das gestohlene Boot umgestürzt auf den Wellen treiben, die Unglücklichen schienen ertrunken zu sein.«

»Also ist er tot?« rief Charles überrascht.

»Ich weiß es nicht«, sagte Gertrud. »Ich habe es von einem der Wärter erfahren. Er war selbst mit auf dem Kutter, der das umgestürzte Boot auffischte. Er sagte, es sei nicht anders möglich, als daß die Männer in der wilden See ertrunken wären. Die australische Küste war noch mehrere hundert Meilen entfernt.«

»Aber dann sind Sie doch frei, Gertrud, frei wie der Vogel in der Luft. Keine Kette, kein Zwang bindet Sie. Nur Ihr Herz hat all die Schrecken hervorbeschworen, mit denen Sie sich selbst... und mich die ganze Zeit gequält haben.« ,

»Kann ich mich für frei halten, solange ich nicht die Gewißheit seines Todes habe?«

»Aber wie wollen Sie die je bekommen?« rief Charles. »Vergessen Sie den Unwürdigen, der sich versündigt hat, als er die blutbefleckte Hand nach Ihnen ausstreckte. Verbannen Sie Ihre trüben Gedanken, die Ihr ganzes Leben vergiften.«

»Sie wollen selbst jetzt noch meine Hand?«

»Könnte das meine Liebe zu Ihnen verringern, Gertrud?« rief Charles leidenschaftlich aus. »Müßte sie sich nicht steigern, wenn das noch möglich wäre, wenn ich sehe, wie Sie mit treuem, ehrlichem Herzen sich sorgen, kein Unrecht zu begehen, und mir wahr und offen Ihr Leben vorlegen? Nein, Gertrud, dieses Schattenbild soll und darf nicht störend zwischen uns treten. Ihre Weigerung hätte ich anerkannt, aber jetzt, wo ich die Zweifel kenne, die Sie quälen, jetzt wiederhole ich freudig meine Bitte. Werden Sie meine Frau, lassen Sie mich gutmachen, was das Schicksal Ihnen zugefügt hat.«

Gertrud antwortete nicht. Sie hatte ihr Gesicht in den Händen verborgen und weinte still. Charles legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und weinte hemmungslos. Charles küßte ihre Stirn und flüsterte ihr zärtliche, tröstende Worte zu.

Die beiden glücklichen Menschen sahen nicht, daß sich die Tür geöffnet hatte und der alte Sutton auf der Schwelle stand. Langsam und geräuschlos trat er auf sie zu und sagte mit einem etwas wehmütigen Lächeln:

»Jetzt können Sie die Hunde und die Emus auch noch mitnehmen, Mr. Pitt. Denn jetzt lohnt es sich kaum noch, daß ein lebendes Wesen auf der Englisch Bottom zurückbleibt.«

Gertrud wollte sich erschrocken aufrichten, aber Charles hielt sie fest umschlungen. Er reichte Mr. Sutton die Hand und sagte herzlich:

»Seien Sie mir nicht böse, wenn ich Ihnen als Dank für Ihre Gastfreundschaft auch noch diesen Schatz entführe. Aber meine ganze Seele hängt an ihr, ich kann nicht anders.«

»Ja, das sind die gewöhnlichen Redensarten«, sagte der alte Sutton mit komischem Ernst. »Aber damit kann ich keine Wirtschaft führen. Wenn jetzt auch noch Rebecca zu ihren neuen Eltern zieht, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mir einen Koch zu nehmen, der Whist spielt, damit ich mit ihm und meiner Alten die langen Abende totschlagen kann.«

»Mr. Sutton...«, sagte Gertrud und machte sich von Charles los. »Sie waren stets so lieb und gut zu mir, immer mehr wie ein Vater als ein Dienstherr. Wie kann ich Ihnen das jemals danken?«

»Keinesfalls durch eine Reise nach Neuseeland«, lachte der alte Herr. »Aber lassen Sie's gut sein, liebes Kind«, setzte er herzlich lachend hinzu, als er sah, wie bestürzt Gertrud ihn ansah. »Ich bin Ihnen nicht böse. Sie haben einen Lebensgefährten bekommen, und da ich aufrichtigen Anteil an Ihrem Lebensglück nehme, freue ich mich auch darüber. Meine besten Wünsche begleiten Sie, ich hoffe, Sie fühlen sich in Ihrem neuen Leben glücklich und wohl.«

»Mr. Sutton...«

»Schon gut, wir wollen keine langen Reden machen. Alle Wetter, da kommen meine beiden Damen«, unterbrach er sich und trat ans Fenster, als draußen die Hunde anschlugen. »Jetzt bekommen wir aber auch alle Arbeit. Sie, Mr. Pitt, müssen mir und Henry bei den Pferden helfen. Sie, Gertrud, sorgen für unser Abendessen. Na, meine Alte wird schauen...« Mit diesen Worten verließ er rasch und kopfschüttelnd das Zimmer.

Charles folgte ihm, Gertrud griff ihre Schüssel und eilte hinaus, vielleicht sogar froh, in diesem Augenblick eine Beschäftigung zu finden, bei der sie allein war.

Die gute Mrs. Sutton war mit dem Heiratsantrag des jungen Mannes nicht so freudig einverstanden wie ihr Mann, noch dazu, wo Charles Pitt seine Braut schon morgen nach Sydney zu seinen Eltern bringen wollte. Aber es ließ sich auch nicht mehr hinausschieben, die Abfahrt der »Susanna Baxter« stand kurz bevor. Um keine Zeit zu versäumen, hatten Pitts Angehörige versprochen, dem Sohn und Bruder morgen bis Paramatta entgegenzukommen. Dort sollte die Hochzeit stattfinden. Mrs. Pitt war ebenfalls in der kleinen Kirche getraut worden und hatte deshalb gewünscht, daß auch ihr Sohn dort heiratete.


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