Gustaf af Geijerstam
Das ewige Rätsel
Gustaf af Geijerstam

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Fünftes Kapitel

Was die scheinbar unbedeutenden Geschehnisse jener Nacht in sich schlossen, sollte ich erst später erfahren. Wenn ein Mensch in ständiger Spannung lebt, kommt alles, was geschieht, ihm natürlich vor. Und was sonst seine Verwunderung wachrufen würde, gleitet leichter als sonst an ihm vorüber.

Es sind jetzt ein paar Tage vergangen, in denen ich nichts geschrieben habe, sondern nur unaufhörlich auf dem Perron vor dem kleinen Bahnhof auf und ab gegangen bin und den Schnee in der Dämmerung habe schimmern sehen. Die Sonne ist fort jetzt. Und es dauert lang, eh ich sie wiedersehe.

Aufs neue sitze ich an meinem Schreibtisch. Aufs neue erwacht in mir die Erinnerung an Maud, so wie sie mir zuerst begegnete. Ich kann es nicht hindern. Es kommt von selbst. Es bricht durch das Bild der wirklichen Maud, der Maud, die ich so spät erst kennen lernte. Oder welche von den beiden war die wirkliche? Nie werde ich das erfahren. Punktum. Die erste Maud ist es, an die ich jetzt denke.

Unberührt vom Leben war sie, unerfahren in allem. Ich weiß noch einen Abend vor unserer Hochzeit – – sie war zu mir gekommen, um mich zum Ausgehen zu überreden. Es war ein sonniger Wintertag gewesen, und draußen auf den Dächern lag Neuschnee. Aber als sie in mein Zimmer trat, überredete ich sie zum Bleiben.

Mein Herz war voll. Denn ich wußte, binnen wenigen Tagen würde dies Zimmer, in dem ich einsam gelebt hatte, nicht mehr für mich da sein. Ich saß und sah auf Maud. Ruhig, mit einem unbeschreiblichen Ausdruck von Vertrauen und Freude saß sie auf meinem Sofa. Wir redeten nicht viel. Die paar Worte, die fielen, drehten sich um unsere Hochzeit. Beide waren wir erfüllt von dem Gefühl, daß wir nun bald einander angehören würden. Für Maud war das bloß ein Wort. In wie hohem Grad, das ahnte ich nicht.

Da blickte Maud zu mir auf; ihre Wangen brannten:

»Ich weiß ja gar nichts, Karsten,« sagte sie. »Nichts weiß ich. Niemand hat mir etwas gesagt.«

Es lag etwas von Einsamkeit, Scheu und Jungfräulichkeit in diesen Worten. Und noch mehr in dem Ton, in dem sie gesprochen wurden. Sie rührten mich über alle Maßen. Keine Worte gab es für das reine Glück, das sie in mir weckten.

So war es damals. Die Erinnerung an diese Szene erwachte in mir auch am Morgen nach der seltsamen Nacht, von der ich eben erzählt habe. Am Abend saß ich in Mauds Zimmer und legte Patience. Ich hatte zu dieser Zerstreuung gegriffen, um gleichsam das Schweigen zu verdecken, das uns sonst bedrückte. Während ich die Karten hin und her legte, betrachtete ich heimlich Maud. Sie saß über ihre Handarbeit gebeugt, und ich glaubte zu bemerken, daß sie beunruhigt aussah, als sei sie in einem innern Aufruhr. Aha! dachte ich. Sie hat nicht vergessen, was sich in der Nacht ereignet hat. Ich selbst hatte den ganzen Tag über nicht daran gedacht. In einer solchen Spannung lebte ich zu jener Zeit, daß alles, was geschah, mir nur natürlich und selbstverständlich erschien. Meine Welt war vertauscht – umgewechselt – wie die Schatten auf einer Negativ-Platte. Was weiß war, bedeutete Schwarz, und das Schwarze Weiß.

Aha! dachte ich also, sie hat unsere nächtliche Begegnung nicht vergessen. Und ohne weiter darüber nachzudenken, wiederholte ich ihre eigenen Worte von der Nacht, indem ich fragte:

»Was macht Harry?«

Maud zuckte zusammen und wechselte die Farbe. Sie warf mir ihrerseits einen verstohlenen und, wie mir schien, feindseligen Blick zu. Aber sie antwortete, ruhiger als ich es erwartet hatte:

»Er wird seine Aufgaben lernen.«

Ich schob die Karten zusammen und begann das Spiel von neuem zu mischen.

»Ist sie aufgegangen?« fragte Maud gleichgültig.

»Ich denke an Harry,« antwortete ich. »Er hat es nicht gut bei uns gegenwärtig.«

So weit war es nämlich mit uns gekommen, daß wir von unserem Unglück als von einer Sache sprachen, die sich nicht verheimlichen ließ, und die es sich darum auch nicht mehr zu leugnen lohnte.

»O,« antwortete Maud in gleichgültigerem Ton, als mir lieb war, »er hat seine Schule und seine Aufgaben. Und in den Freistunden hat er seine Kameraden. Ich glaube nicht, daß er einen Unterschied gemerkt hat.«

Mauds ganzes Gesicht verriet es mir, daß sie mir nicht die Wahrheit sagte. Ich wandte mich von meinen Karten ab und sah sie an. Unglücklicherweise war mir nur wenige Minuten, eh dieses Gespräch begann, die Erinnerung aus unseren Glückstagen, von der ich vorhin schrieb, durch den Kopf geflogen. Ohne daß Maud es wußte, hatte ich sie verglichen mit der Frau, die ich einst geliebt hatte. Darum dachte ich in diesem Augenblick gar nicht an Harry. Der Gedanke an den Jungen war nur plötzlich in mir aufgestiegen, weil mir einfiel, daß Maud mich in der vergangenen Nacht nach ihm gefragt hatte. Was sie mit dieser Frage gemeint hatte, war mir vollkommen gleichgültig. Die Persönlichkeit des Knaben, oder was er unter unserem Verhältnis leiden mochte – all das war mir in diesem Augenblicke weniger als nichts.

Es gab nur eins, was mich beschäftigte. Das war das Gefühl, daß irgend etwas in meiner ganzen Welt in Unordnung war. Sobald Maud in meine Nähe kam, verstärkte sich diese Empfindung mit einer so peinigenden Gewalt, daß ich sie nicht aushalten konnte. Ich ertrug das Bewußtsein nicht, daß es zwischen uns so sein sollte, wie es in Wirklichkeit geworden war. Darum fuhr ich fort, von dem Jungen zu reden, redete lang und jedenfalls zusammenhanglose Dinge. Ich redete ja bloß, um meine eigene Unruhe zu betäuben, und fortwährend bildete ich mir ein – was wir auch redeten – es müßte sich plötzlich ein Leitfaden finden – eine Möglichkeit, Licht zu bringen in den unheimlichen Alb-Traum, der mich quälte . . .

Als sähe sie ein, daß jede Antwort in den Wind gesprochen sei, saß Maud neben mir. Die Karten flimmerten mir vor den Augen. Ich machte Fehler auf Fehler, fuhr nur instinktiv fort, sie zu legen, wie sie gerade kamen – –

Plötzlich blitzte es in meinem Innern auf. Es muß wie eine Ahnung gewesen sein, daß das, was in der Nacht sich ereignet hatte, so unbedeutend es an sich war, doch eine Art Sinn gehabt haben mußte.

»Was meintest du damit, als du mich heute nacht nach dem Jungen fragtest?« rief ich. »Ist es nicht genug mit all dem andern? Soll auch er noch zwischen uns stehen?«

»Ja ja,« antwortete dumpf Maud; »alles steht zwischen uns jetzt. Nichts vereinigt uns mehr.«

Im selben Augenblick hatte ich auch schon vergessen, was ich eigentlich mit meiner Frage hatte sagen wollen. Meine fixe Idee beherrschte sofort wieder meine Gedanken.

Als wäre ich ein Untersuchungsrichter, der ein Geständnis erzwingen will, bohrte ich meinen Blick in den ihren, während ich antwortete:

»Glaubst du, ich habe es böse mit dir gemeint, als ich eben von unserem Kind sprach? Glaubst du denn immer, daß ich es böse mit dir meine? Ich begreife dich nicht!«

»Nein,« erwiderte sie. »Und ich begreife dich nicht. Das ist es ja gerade.«

Ihr Ton ging mir zu Herzen. Solche Verzweiflung drückte er aus. Mir war bei diesem Ton, als hätte ich etwas zu bereuen, das ich ihr angetan hatte; mein Herz ward weich. Nie hatte ich ihre Verzweiflung mitansehen können, ohne weich zu werden. Als wolle sie diesen sanften Eindruck aus meiner Seele verjagen, blickte sie plötzlich auf. Jetzt war ihr Blick stechend und zugleich düster. Und ich begriff, daß das, was sie nicht aussprach, schlimmer war, als das, was sie sagte:

»Wir wollen aufhören für heute,« sagte sie. »Ich kann nicht mehr denken. Nicht jetzt.«

Wieder brauste ich auf. Ihre Unzugänglichkeit erregte meinen Zorn.

»Was ist denn in einer solchen Frage, das dich so besonders quälen kann?« antwortete ich. »Wir, Majestät, die wir ein frei Gewissen haben . . .! Du hast ja doch Hamlet gesehen!«

Es lag in diesen Worten eine Anspielung, die ich nicht beabsichtigt hatte. Aber kaum waren sie mir entschlüpft, so war mir, als fühlte ich auch schon, wie sie wirkten. In mir selbst befestigten sie den Zweifel an der ganzen Persönlichkeit meiner Frau, der schon seit langer Zeit in mir wucherte . . . Wer war sie? Weshalb hatte sie mich gesucht und ich sie? Daß sie mich jetzt nicht mehr liebte, das glaubte ich so deutlich zu wissen, als hätte sie es mir mit dürren Worten gesagt. Aber hatte sie mich jemals geliebt? Und betrog sie mich wirklich? Das war die Frage. Sie war mir fremd. Niemals würde meine Seele der ihren nah kommen. Was zwischen ihr und mir gewesen war, war Einbildung gewesen. Wie eine giftige Säure fraßen die Gedanken sich in alles um mich her ein. Sie wurden zu Gift. Ich fühlte es wohl. Und ich zitterte vor den Erklärungen, die sich mir über die Lippen drängen wollten. Trotzdem wußte ich, daß diese meine Zweifel nicht bei mir Halt machten. Obgleich keins von uns ein Wort sagte, fraßen sie sich auch zu ihr durch, die mir da gegenüber saß. Das Gift, das meine eigene Seele zerstört hatte, hatte auch die ihre angesteckt. In meiner ganzen Erinnerung weiß ich keine Minute, in der ich ein entsetzlicheres Grauen gefühlt hätte . . .

Denn länger als eine Minute währte dieser Kampf nicht zwischen uns beiden, die eine fünfzehnjährige Ehe vereinte. Während ich dastand – über den Tisch gebeugt, wütend darüber, daß Maud meinem Blick auswich und gleichzeitig ihre Selbstbeherrschung aufrecht erhielt, fühlte ich bloß das wilde Verlangen, sie um jeden Preis zu verwunden, ihr etwas recht Böses anzutun. Was mit mir geschah oder nicht geschah, war mir jetzt ganz gleichgültig. Besinnungslos sprudelte ich hervor:

»Wen hast du denn heut nacht gesucht, als du aus deinem Zimmer kamst? Mich jedenfalls nicht.«

Im selben Augenblick, als ich die Worte ausgesprochen hatte, bereute ich sie auch schon. Ich bereute sie, weil ich einsah, daß ich mich durch sie verraten, meine Eifersucht bloßgelegt hatte. Und in mir rief es: Nicht weiter! Frag nicht mehr! Sonst könntest du mehr erfahren, als dir lieb ist! Es kam mir vor, als würde ich durch diese Worte, die ich da aussprach, zu einem Verbrecher – – schlimmer, als wenn ich meinem Weib ein Messer ins Herz gestoßen hätte. Ich wollte sie zurücknehmen, wollte mich vor meiner Frau niederwerfen, sie bitten, alles zu vergessen, alles wieder gut machen . . .

Da kam ihre Antwort – kalt, ruhig, siegesgewiß, wie mir schien:

»Du hast recht. Ich dachte nicht an dich, als ich kam. Ich dachte an einen andern.«

»Du glaubst selbst nicht, was du da sagst,« antwortete ich.

»Doch, doch,« antwortete sie. »Ich glaube es. Ich liebe dich ja doch nicht mehr. Ich kann nicht lieben. Hundertmal hast du mir's gesagt. Weshalb sollte ich da nicht einen andern lieben?«

Keinen Augenblick glaubte ich, daß auch nur ein Schimmer von Wahrheit in Mauds Worten läge. Ganz und fest glaubte ich, sie verleumde sich nur selbst, um mich, den Mann, so recht tödlich zu verwunden. Blind war ich – blind in meiner Eigenliebe, vielleicht auch in einem Vertrauen zu Maud, das trotz allem noch in mir lebte. Ich schlug einen andern Ton an. Ich versuchte, ihr zu erzählen, an was ich gedacht hatte, malte ihr die ganze kleine Szene aus, die noch eben meine Gedanken erfüllt hatte, mischte zärtliche Worte mit wahnwitzigen Vorwürfen durcheinander –

Und plötzlich mußte ich verstummen; denn ich hörte Maud lachen. Noch nie hatten meine Ohren ein solches Lachen gehört. Sie lachte kalt und lang, und als sie endlich wieder zu Atem kam, sagte sie nur:

»Ja – so bin ich dereinst zu dir gekommen. Aber so bin ich – weiß Gott – heute nicht mehr.«

Die Worte, die wir darauf wechselten, weiß ich heute nicht mehr. Es waren sinnlose Worte, voller Bosheit und Haß, Worte, die uns beiden herausfuhren, wie der Bestie das Brüllen kommt, wenn Hunger, Liebe oder Haß sie quälen. Nie hätte ich geglaubt, daß zwischen ihr und mir solche Worte fallen könnten. Nie hatte ich – vor dieser Stunde – erfahren, wie weit die Leidenschaft die Bestie, den Menschen, treiben kann. Wir sprachen nicht laut, sondern mit der Stimme, in der man im gewöhnlichen Gespräch spricht. Aber die Worte, die wir wechselten, waren nackt, aller Formen entkleidet – – Worte, wie sie die Verzweiflung dem Menschen erpreßt – allem zum Trotz, was Generationen mühsam an Kultur in uns aufgebaut haben.

Da hörte ich plötzlich auf dem Teppich zwischen uns ein Geräusch. Und als ich aufblickte, stand Harry da. Sein vierzehnjähriges Gesicht drückte eine so unheimlich reife Verzweiflung aus, daß ich verstummte. Zu gleicher Zeit merkte ich, daß auch meine Frau ihn gesehen hatte; und unsere Blicke begegneten sich über den Tisch weg.

»Warum schleichst du dich so herein?« begann sie.

Und es fiel mir auf, wie der Knabe vor ihrem Blick zitterte. Nicht nur die ganz natürliche Angst des Augenblicks lag in dem Blick, den er auf die Mutter richtete. Es war, als fürchte er sie schon lang und als wüßten sie beide etwas, was mir ein Geheimnis war. Beruhigend legte ich die Hand auf Harrys Arm.

»Er hat sich nicht hereingeschlichen,« sagte ich so beherrscht, als ich konnte. »Nicht wahr, Harry? Du bist gekommen, wie immer, weil es schon über acht ist, und weil du mit deinen Aufgaben fertig bist. Wir haben dich nur nicht gesehen.«

Der Knabe nickte heftig zustimmend und versuchte zu antworten. Aber kein Laut kam über seine Lippen. Er wand sich bloß aus meinem Arm los, und näherte sich, trotz der Furcht, die er noch immer deutlich zeigte, zu meiner Verwunderung der Mutter. Ich hatte den Eindruck, als wage er nicht, auch nur den Anschein zu erwecken, daß er mich ihr vorziehe . . .

Aber Maud erhob sich. Und unbeherrscht, wie ich sie nie unserem Kind gegenüber gesehen hatte, stieß sie den Jungen von sich.

»Geh zu deinem Vater!« sagte sie. »Laß dich von ihm trösten. Sag ihm alles – alles, was du weißt. Alles, was du willst. Ich halt es nicht länger aus.

All das muß ein Ende haben!«

Bestürzt betrachtete ich die zwei. Maud wankte, als hielte sie sich nur mit Mühe aufrecht. Und als ich Harrys Gesicht sah, hätte ich beinah laut aufgeschrieen.

»Was ist das?« rief ich. »Was ist?«

Ich glaube, in dem Augenblick verstand ich alles – alles, was ich erst später erfahren sollte. Ich bin ganz sicher, daß ich es verstand. Ich vermochte bloß die Wahrheit, die da in der Luft um mich her zitterte, nicht zu packen. Ich sah, wie im Gesicht meiner Frau nach und nach eine Veränderung vor sich ging; und ich begriff, daß sie – mit Aufbietung aller ihrer Kräfte – ihre Selbstbeherrschung wiedergewann. Ich sah, wie sie Harry an sich zog, und hörte sie sagen:

»Es ist nichts, Harry. Vergiß, was ich eben gesagt habe. Ich war nur aufgeregt. Ich habe nichts damit gemeint.«

Ich sah das. Und es wurde mir klar, daß sie in diesem Augenblick vor meinen eigenen Augen ihr Geheimnis begrub. Ich ließ es geschehen, und ich gab mich zufrieden damit, daß es geschah. Ohne noch ein Wort zu sprechen, sank ich in meinem Stuhl zusammen, und die beiden, die ich da vor mir sah, wurden unwirklich, als sähe ich sie in einem Traum. Ich vergaß alles; und nur in flüchtigem Schimmer, wie ihn der Traum hinter geschlossenen Lidern vorspiegelt, sah ich Harrys Kopf mit dem kleinen, blassen, scharfen Profil und den kindlichen Lippen, die so heftig gebebt und sich dann unter der Liebkosung der Mutter beruhigt hatten.

Von alledem, was mich noch eben aufgewühlt hatte, vernahm ich nichts mehr als ein schwaches Sausen, als wäre über meinem Haupt ein Gewitter dahingezogen und verschwände eben im All.

So heftig war meine Erregung, daß ich während der ganzen Szene überhaupt nicht mehr daran dachte, daß es Harry war, der, ohne es zu wissen, den Sturm heraufbeschworen hatte. Ich wußte nur, – von dieser Stunde an war alles zerbrochen.

 


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