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Sechsunddreißigstes Kapitel

Zerstreuung der Prinzessin

Neadarne schauderte, wie sie in das unglückliche Schlafgemach trat. Jetzt stand es nicht mehr bei ihr, der Gefahr auszuweichen, sie schwebte über ihr, der Genius war im Begriff zurückzukommen. Sie fühlte mit Schmerz, daß sie ihn nicht haßte; und war um so besorgter für sich, da sie Tanzais Bild entfernte, wenn es sich ihr zu vorteilhaft zeigte. So viele Liebe sie auch für ihren Gemahl hatte, so konnte sie sich dennoch Schonkiljens Annehmlichkeiten und Überlegenheit in allen Stücken über den Prinzen von Scheschian nicht verhehlen. Unterweilen dachte sie, daß sie sich ihrer Lage überlassen müßte, weil nichts sie daraus retten konnte; aber die Tugend bekam wieder die Oberhand und gebot ihr, diesen Gedanken zu verwerfen. Oft überließ sie sich auch demselben mit Wohlbehagen.

Wenn es geschehen sollte, sagte sie bei sich selbst, wer wird meinen Gemahl davon unterrichten? Schützt mich nicht das Arkan der Fee gegen seinen Verdacht? Wenn ich aber auch imstande wäre, ihm meine Schande zu verbergen, bleibt sie mir deshalb wohl unbewußt und werden nicht ewige Gewissensbisse mich für mein Verbrechen bestrafen? Habe ich aber gesucht, es zu begehen? Sendet nicht ein Orakel mich hierher? Ein Raub der Begierden des Genius, kann ich nicht denselben überliefert sein, ohne sie zu teilen? und wenn ich sie auch teilte, würde die Schuld an mir liegen? Kann ich für Regungen der Natur stehen? Ist jene Reizbarkeit mein Werk? Wenn die Seele von den Empfindungen des Körpers unabhängig sein sollte, weshalb hat man ihre Vorrichtungen nicht voneinander geschieden? Weshalb sind die Triebfedern von beiden einerlei? Ach, unstreitig ist diese seltsame Einrichtung kein Werk der Natur und wir haben diese nichtigen Unterschiede nur Vorurteilen zu verdanken! Wenn sie wirklich in uns lägen, wirklich unserem Willen unterworfen wären, von ihm abhingen, so würden sie uns nicht beherrschen. Wozu jenes Licht, das uns das Gute und das Böse zu erkennen gibt? Ist es nicht tauglich genug zu unserem Wegweiser? Was für Vorteil kann diese Unterscheidungskraft in mir bewirken, wenn sie mir stets freie Wahl läßt und nie dieselbe durch ihren Antrieb bestimmt? und wenn diese Wahl nicht in meiner Macht steht, wozu verpflichtet man mich zu Gewissensbissen? Nein, die Götter sind nicht ungerecht genug, uns für ein Übel zu bestrafen, an dessen Begehung sie uns hindern könnten. Da sie Urheber der Natur sind, kennen sie unstreitig deren Macht. Ihnen kam es zu, jenen göttlichen Strahl, jene innere Kraft in uns zu legen, wogegen unsere Bestrebungen fruchtlos gewesen sein würden. Unsere Pflichten würden dann mit unseren Regungen verschmolzen sein; diese heilsame Tyrannei würde uns vollkommener, würdiger gemacht haben, ihr Werk zu sein. Fürchteten sie, wenn sie uns erleuchten, daß wir ihnen zu nahe kommen möchten? Oder wollten sie sich das barbarische Vergnügen vorbehalten, uns wegen Fehler zur Rechenschaft zu ziehen, die sie mit unserer Existenz verbunden haben?

Doch, was sage ich, Unglückliche? Und woher käme sonst der Widerwille, den ich für Schonkilje empfinde? Wenn jene Mächte mich nicht unterstützt hätten, würde er wohl noch etwas zu wünschen haben? Die Liebe, die ich für Tanzai empfinde, so stark sie auch ist, würde sie wohl in solche Unruhe stürzen? Ach! die Götter erleuchten uns mehr als wir glauben. Wären wir auf diese geheime Stimme, die in uns spricht, aufmerksam, hießen wir sie nicht schweigen, so würden unsere Regungen sich mit einem Male bestimmen und wir würden weniger Seelenkämpfe erleiden, wenn diese Stimme minder mächtig wäre. Aber bei alledem, fuhr sie fort, was kümmert mich dieser Genius? Und angenommen auch: ich ergäbe mich dessen Begierden, kann ich, nicht immer mit meinem Gemahl beschäftigt, mich bloß mit dessen Zärtlichkeit unterhalten? Verirrt sich die Seele nicht? Und war ich, trotz meiner Tugend nicht nahe daran, in jenem Boskett zu erliegen? Sah ich damals wohl Schonkiljen? Dachte ich wohl an meinen Gemahl? War ich nicht völlig außer mir? Wer steht mir dafür, daß es mir nicht wieder so geht? Ich habe mich der Gefahr entrissen, aber wie viel Anstrengung hat mich dies nicht gekostet! Diese Unruhe meines Herzens, diese Wollust, die sich meiner Sinne bemächtigt hat, und jene verworrene Regungen sagen mir die nicht alles, was ich zu befürchten habe? Wen bekämpfe ich hier? Den liebenswürdigsten der Genieen! Ach! laßt uns sein Bild vergessen und die Augen gegen alle seine Vorzüge verschließen. Was würde das für ein Vergnügen für mich sein, das mir so viele Tränen kosten würde? und was ist es gegen jene so reine Zufriedenheit, die uns nie verläßt, wenn wir uns nichts vorzuwerfen haben?

Indeß Neadarne diese und ähnliche Betrachtungen anstellte, hatten ihre Kammerweiber sie entkleidet. Sie hatte nur noch ein leichtes Gewand an, das wollte man ihr auch ausziehen und sie dann ins Bette bringen, als sie ihren Weibern befahl, sich fortzubegeben. Man stellte ihr gar ehrerbietig vor, daß sie sich niederlegen müßte. – Das will ich nicht, versetzte sie und warf sich auf eine Ottomane. Sie äußerte über diesen Punkt so viel Starrsinn, daß ihre Weiber fortgingen. Kaum waren sie aus dem Gemache, als die Prinzessin aufsprang und alle Türen aufs festeste verschloß. Sie glaubte sich gegen Schonkilje in Sicherheit gesetzt zu haben und nahm wieder ihren Weg nach der Ottomane, als sie den neben sich gewahr ward, gegen den sie so viele Vorsicht gebraucht hatte. Sie war darüber um so erschrockener, da sie sich in einem Zustand sah, worin es ihr schwer geworden sein würde, sich gegen ihn zu verteidigen und sie nicht zweifeln durfte, daß ihr niemand zur Hilfe kommen würde, falls er Gewalt gebrauchte.

Wie, Madame, sagte er, indem er sah, daß sie sich auf der Ottomane in die sorgfältigste Ordnung setzte, bedient Ihr Euch noch immer so vieler Vorsicht gegen mich? – Und Ihr, gab sie zur Antwort, seid Ihr noch immer gewillt, mich zu verfolgen? Ihr gebt, erwiderte er, meinen Absichten einen wenig anständigen Namen. Ihr wißt, daß ich nur Euch dienen will und erkennt meinen Eifer gar übel. – Dieser Eifer, entgegnete sie, ist mir verdächtig und Ihr habt zu viele Liebe gegen mich geäußert, als daß ich seinen Quell nicht verabscheuen sollte.

So habe ich Euch denn nichts weiter zu sagen, Madame, antwortete er. Ich könnte Euch wiederholen, daß Ihr, Eures eigenen Bestens wegen, weniger Strenge gegen mich äußern solltet; allein Ihr zieht Euer Interesse so wenig zu Rate, daß ich überzeugt bin, Ihr würdet mir nicht Glauben beimessen. So genießet denn das Vergnügen, das Eure Strenge Euch verschafft, und das Behagen Eures jetzigen Zustandes. Der glückliche Tanzai frohlocke, wenn er Euch so getreu bei Eurer Rückkunft wiederfindet und ahme Euer Beispiel nach, wenn ihn je sein glückliches Geschick wieder in die Arme der Kukumer führt. (Hier ward die Prinzessin sehr aufmerksam und runzelte ein wenig die Stirn.)

Ich spreche nicht mehr von meiner Liebe mit Euch, fuhr Schonkilje fort; denn je mehr ich solche gegen Euch äußere, je mehr laßt Ihr – ich weiß nicht aus was für einer Grille – Abscheu gegen mich blicken. Hättet Ihr vielleicht lieber gesehen, wenn ich mich der Vorrechte bedient, die mir mein Amt gibt, und Euch wie ein gewöhnliches Weib behandelt hätte? – Wahrlich nicht, sagte die Prinzessin in einem sanfteren Tone. – So machen mir denn meine Achtsamkeiten bei Euch den Garaus, nahm Schonkilje wieder das Wort, und ich würde jene so störrische Sprödigkeit besiegt haben, wenn ich minder Schonung gegen sie beobachtet hätte. Ich suche Euch Eure Lage so wenig als möglich lästig zu machen; halte dafür, daß es besser ist, Ihr hegt so wenig als möglich Widerwillen gegen mich, da Ihr doch endlich nachgeben müßt; und dies Verfahren, das bei jeder anderen Eindruck gemacht haben würde, empört Euch. Prinzessin, setzte er seine Rede fort, indem er sich auf die Ottomane niedersetzte, ich verdiente von Euch mindere Ungerechtigkeit und mehr Gefälligkeit. (Hier fing Neadarne an, nachzudenken.) Ich erkühne mich zu sagen, wofern etwas auf Euch hätte Eindruck machen, können, so hätte meine Liebe dies gemußt und Ihr würdet ihr nicht so grausame Undankbarkeit entgegengestellt haben. Nicht etwa sei damit gesagt, fügte er hinzu, indem er sanft seine Hand auf das Bein der Prinzessin legt, daß ich von Euch irgend eine Belohnung verdient zu haben glaubte; allein Ihr werdet des Zustandes überdrüssig werden, worin die Kukumer Euch versetzt hat; es wird mir nicht mehr erlaubt sein, Euch wiederzusehen, und der Genius, wovon ich vorher mit Euch sprach, wird das hohe Glück haben, Euch den Dienst zu leisten, den Ihr von mir ausgeschlagen habt. (Jetzt betrachtete ihn die Prinzessin eine ganz geraume Zeit, schlug die Augen nieder, und seufzte sehr traurig. Schonkilje rückte ihr näher, ergriff ihre Hand und fuhr dergestalt fort): Wenn Ihr mich weniger haßtet, so würdet Ihr Euch nicht ohne Entsetzen genötigt sehen, Eure Zuflucht zu den Dienstleistungen eines anderen zu nehmen, der weniger fühlbar wie ich, es Euch vielleicht bereuen macht, daß Ihr die meinen verschmäht habt. Ich wünsche mir nicht einmal diesen Trost, ich könnte ihn nur auf Eure Kosten haben, und ich will lieber dessen auf immer beraubt sein.

Bei dieser so zärtlichen Rede drückte Neadarne Schonkiljen die Hand, der die ihrige noch fest hielt; und der Genius rückte mit der, die er anfänglich auf das Bein der Prinzessin gelegt hatte, ein wenig höher hinauf. Er ging dabei so unbescheiden zu Werke, daß sie sich beleidigt gefunden haben würde, wenn sie nicht diesen Augenblick in das tiefste Staunen versenkt gewesen wäre. – Prinzessin, sagte er mit gebrochener Stimme, wie süß würde es für mich sein, mein Brennen von Euch erwidert zu sehen! Meine Gesinnungen verdienen ein so großes Glück. Aber dieser so reizende Mund, fuhr er fort, indem er ihn mit Inbrunst küßte, ist eben so stumm als diese bezaubernden Augen. Ich würde Unrecht haben, wenn ich ihnen eine Antwort abdringen wollte; Euer Schweigen ist mir weit günstiger.

Es hat nur am Leser gelegen, zu bemerken, daß Schonkilje sich während seines Sprechens ganz allgemach Neadarnens Lagerstätte genähert hatte, und zwar dermaßen und mit so weniger Schonung, daß es ihm endlich geglückt war, sie mit ihr zu teilen, und daß er ihre Zerstreuung genützt hatte, sich die größten Freiheiten herauszunehmen. Bei der letzten erwachte sie endlich aus ihrer Betäubung; allein der Genius hatte seine Maßregeln so gut genommen, daß ihr Gegenstreben, so heftig es auch war, ihr zu nichts helfen konnte. Kaum hatte die Prinzessin wahrgenommen, daß Kämpfen fruchtlos sei, so bat sie Schonkiljen in den demütigsten Ausdrücken, in seinen Unternehmungen nicht weiter zu schreiten; allein der Genius, der jetzt eben so zerstreut war, wie sie zuvor, beantwortete ihre Bitten nur durch stärkere Anstrengung seiner Kräfte. Sie begann ihren Widerstand von neuem, machte aber jetzt die leidige Erfahrung, daß die strengste Tugend zwar kämpfen, aber des Sieges nicht immer gewiß sein kann. Die Hindernisse, die der Genius ihrer Flucht entgegensetzte und sein feuriges Ungestüm, machten endlich ihre Wut rege. Barbar! rief sie, Verräter ...! Die schmerzhaftesten Schreie unterbrachen sie und aus der Mühe, die ihre Entzauberung kostete, konnte sie, wenn sie sonst wollte, auf die Stärke ihrer Bezauberung schließen. Die Schmach, die sie erduldete und ihr Widerstand, hatten ihr vor Schmerz und Ermüdung eine Art Ohnmacht zugezogen, die ihr die Kräfte nahm, gegen den Genius die Heftigkeit ihres Zorns auszulassen, und sie zugleich des Verdrusses überhob, Zeuge seiner Entzückungen zu sein. Schonkilje, der siegreiche Schonkilje, weit entfernt, ihr zu Hilfe zu kommen, genoß mit Muße die Annehmlichkeiten seines Triumphs. Jene so spröde Schönheit, die er anbetete, war ein Raub seiner Begierden geworden. Er heftete seine entflammten Blicke auf sie, überhäufte sie mit den zärtlichsten Liebkosungen, bat in den affektvollsten Ausdrücken sie um Verzeihung, und war unstreitig im Begriff, ihr neue Beleidigungen zuzufügen, als ein tiefer Seufzer ihm verkündigte, daß Neadarne ihre Besinnung wiederbekäme. Er glaubte, es würde dem Wohlstand gemäßer sein, wenn die Prinzessin, so wie sie die Augen aufschlüge, ihn zu ihren Füßen gewahrte. Er warf sich sonach vor ihr nieder auf die Knie und bewunderte sie.

Die Unordnung, worin er Neadarne gebracht hatte, machte sie noch reizender; Tränen quollen aus ihren schönen halbgeschlossenen Augen, die sie endlich öffnete. Die Verfassung, worin sie sich wiederfand, vermehrte ihre Tränen und gab ihrem Unwillen neue Kräfte. Wütend sprang sie auf und rannte nach den Türen, um fortzukommen. Ihre Verzweiflung verdoppelte sich, als sie sah, daß es nicht von ihr abhing, jenem Genius zu entfliehen, den sie verabscheute. Ungeheuer! rief sie, Ungeheuer, das nicht zu leben verdient, wagst Du es noch, Dich meinen Blicken zu zeigen? Wagst Du es noch, mich zurückzuhalten? ... Um den Zorn der Prinzessin gehörig schildern und alles anführen zu können, was sie Schonkiljen sagte, müßte man sich in eben der Situation befunden haben. Man überläßt es daher den Leserinnen, diese Lücke auszufüllen.

Neadarne ward durch das viele Schmähen endlich erschöpft. Der Genius hatte dies vorausgesehen und wartete mit einem heuchlerischen Wesen, bis sie geendet hatte. Nun Madame, sagte er, als er sah, daß sie nicht mehr sprach, wollt Ihr mich denn stets für meinen Diensteifer bestrafen und Euch dessen Wirkungen unaufhörlich widersetzen? Steht es denn geschrieben, daß Ihr nie in die Euch so nötige Entzauberung willigen werdet? – Verräter, rief sie, wollten die Götter, daß ich sie noch zu wünschen imstande wäre! – Wenn Ihr nur diese Ursache habt, mich zu hassen, antwortete er, so könnt Ihr mich mit minder strengen Gesinnungen beehren. Was Ihr Euch auch eingebildet, was Ihr sogar empfunden haben mögt, Ihr seid dennoch so beschaffen wie Ihr waret, und ohne eine förmliche Einwilligung von Eurer Seite könnt Ihr nie aus Eurem Zustand kommen. Ich habe Euch das anfänglich nicht gesagt, weil ich nur Euch allein des Vergnügen zu verdanken haben wollte, Euch in meinen Armen zu sehen. Vielleicht glaubt Ihr mir nicht und macht Euch, aufgebracht wie Ihr gegen mich seid, Vorwürfe, daß Ihr mich anhört. Allein Ihr könnt Euch leicht überzeugen, daß meine Behauptung nicht falsch ist. Übrigens bin ich nicht gesonnen, Euch wozu es immer sei, zu nötigen. Es steht völlig bei Euch, zu reisen oder zu bleiben, wenn ich Euch für das Erste meinen Dank sage, so werdet Ihr mich über das letzte nicht ungehalten sehen. Indessen der Genius sprach, erkannte Neadarne, man weiß nicht wie, in der Tat, daß es mit ihrer Entzauberung nicht seine Richtigkeit hatte. Sie konnte dies nicht dem Arkan der Zwickelbart Schuld geben, da die drei Worte, woraus es bestand, noch nicht über ihre Lippen gekommen waren. Sie sank wieder in neue Unschlüssigkeit zurück, als sie an der Notwendigkeit nicht mehr zweifeln konnte, Schonkiljen alles verstatten zu müssen, oder stets außer Stande zu sein, dem Prinzen irgend etwas zu bewilligen.

Die Nacht vergeht, Madame, hub der Genius wieder an und Ihr beschließt nichts. Eben war sie im Begriff zu antworten, als ein Genius von Schonkiljens Hofstaat im Gemache erschien. – Herr, sagte er zu ihm, Deine Huld geruhe mir zu verzeihen, wenn ich Deine Ruhe störe. Allein zwei Damen, welchen nur die Prinzessin hier an Schönheit gleich kommt, sind eben hier angelangt. Sie flehen so feurig um Deinen Beistand; und ihr Übel fordert ein so schleuniges Heilmittel, daß ich's für meine Pflicht gehalten habe, Dich von den Freuden zu benachrichtigen, die Deiner erwarten. Schon gut, Topase, sagte der Genius, geh nur. Nun Prinzessin, wandte er sich an Neadarne, soll ich jenen beiden Unglücklichen zu Hilfe fliegen oder wollt Ihr, daß ich noch bei Euch verweile? Es steht nun bloß bei Euch, darüber zu entscheiden und die Neigung zu unterstützen, die mich an Eure Reize heftet. – Topase kommt vielleicht wieder, sagte sie. – Beunruhigt Euch nur bloß diese Furcht? sagte er. Sie lächelte. Mit diesem Geständnis zufrieden, hob Schonkilje sie auf und trug sie in eben das Bette, in das zu kommen sie nie vermeint hatte. In dem Augenblick wehen Tugend und Bedenklichkeit von ihr; seufzend machten sie den Freuden der Liebe Platz.


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