Ludwig Anzengruber
Gedichte
Ludwig Anzengruber

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Ein Kunstfreund

Da Olt':

Du Sakra, du, wos soll dös hoaßen,
Was rennst mit Molern umanond?
Schleppst eahner, wonn s mit dir nur g'spoaßen,
'n Rucksack bis auf d' höchsti Mond?
Ja, konn er mol von sö d' erbetteln
A so a ong'kritzelt's Popier,
Ins Betbuach legt er gor dö Zetteln,
Als waren s' Heilig'nbildeln schier!
Loß di beizeit den Weg abdränga,
Dös Molwerk geht di gar nix an,
Do host di nit damit z' bemenga,
Du wirst amol a Bauersmon.
'en Leichtsinn aus dein' Köpfel schlogen
Müßt' i, wonn d' selbn eha nit valernst!
Schiaßprügel erscht, donn Steuer trogen,
Mei liaba Bua, dös Leb'n is ernst!

Da Jung':

Schau Voda, sei do' nit so neidi!
A Mon wir i erscht mit 'n Johr'n.
Der Ernst der kimmt no allwal zeiti, –
Valong' mer 'n gor nit zu d'erfohr'n!
Drum renn' i jo so gern hindonna
Vom Haus weg mit dö Künstlerleut',
Sö selber san lustige Mona
Und gunnen ondern a a Freud'!
Du moanst, es war' bei sö nix z' lerna?
Ei, schleich di zuchi nur sein still,
Bold mirkt's a jeda do von eahna,
Der sicht nur, was er sechen will.
Es hat do neuli oana d'Linden
In Hirschenwirt sein Hof abg'schrieb'n,
A großa Saukob'n steht dahinten,
Der is vom Bildel weggablieb'n.
Sixt Voda, grod so möcht' i's mochen,
Do konn dö Welt mei' Zeit mer taug'n,
I b'holt' mer af dö schöna Sochen,
'en Saustoll loß i aus 'n Aug'n!


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