Sagen aus Schlesien
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Die gute und böse Stunde

Einmal traf bei Gurschdorf auf einem Felde ein Bauer ein graues Männel. Es fragte: »Ihr sät wohl Lein?« »Ja«, antwortete Tamme. »Jetzt ist es keine gute Stunde«, erwiderte das Männlein, »ihr könnt zwar machen, was ihr wollt, aber ich sage, hört auf zu säen. Ich will jetzt bis zum Kobelsberge gehen, dort werde ich stehen bleiben und warten, bis diese böse Stunde vorüber ist. Sobald ich meinen Hut schwenke, könnt ihr fortfahren zu säen!« Das Männchen entfernte sich, blieb unter dem Kobelsberg eine Weile stehen und schwenkte dann seinen Hut. Nun säte Tamme erst weiter. Alles, was er zuletzt gesät, gedieh, während die ersten Beete das Unkraut überwucherte.

 


 


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