Hermann Wissmann
Unter deutscher Flagge quer durch Afrika von West nach Ost
Hermann Wissmann

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Kimbundu.

Drittes Kapitel.
In Kimbundu und durch das Land der Kioque.

Der Name Kimbundu umfaßt das Residenzdorf des Mona-Kimbundu, des Herrschers der Makosa, und den 5 km südlich davon gelegenen Marktplatz, die feira. Da letzterer einer der wichtigsten Punkte für den Handel im Innern Westafrika's war, so gilt meist die Bezeichnung Kimbundu für ihn. Die Feira liegt auf 20° 10' östlicher Länge, 10° 1' südlicher Breite, und 1250 m absoluter Höhe am linken Ufer des spärlich mit Urwald bestandenen sumpfigen Luvo, der sich in den Luschiko ergießt. Ringsum beschatten Baumriesen, die aus einem zur Bau- und Brennholzgewinnung ausgeschlagenen Urwalde stehen geblieben sind, die in Gehöften weit aus einander liegende Stadt. Der Ort besteht aus einigen hundert in der größten Unordnung umherstehenden Hütten und Lehmhäusern, die natürlich alle mit Gras gedeckt und in der in Angola üblichen Weise gebaut sind. Nur das Gehöft Saturnino's und eines von ihm angestellten Degradados, der wegen 39 Militärverbrechen nach Angola deportirt war, befand sich in leidlichem Zustande, während viele halb eingestürzte, große Lehmhäuser an frühere Zeiten erinnerten, wo der lohnende Sklavenhandel bis zu 20 Europäer herbeigezogen hatte. Wieder ein Zeichen, daß dieser scheußliche Handel, trotz des großen Verkehrs und der billigen Arbeitskraft, die mit ihm in Verbindung steht, Hunderte von Jahren bestehen konnte, ohne irgend welchen culturellen Vortheil zu hinterlassen.

Während in Angola im Juli und August noch absolute Trockenheit herrscht, war hier schon ein Gewitter und mehrfach ein feiner Sprühregen beobachtet worden. Die große Kälte während der Nacht, welche besonders auf dem zwischen 14 und 1500 m hohen Platean östlich des Koango fühlbar gewesen war, ergab hier noch ein Minimum von 7 und 8°. Das niedrigste Minimum, welches auf jenem Plateau mit 5 und 6° verzeichnet wurde, macht sich so sehr empfindlich, weil der Reisende im tropischen Afrika kaum zum Schutze gegen solche Temperatur eingerichtet ist. Wir froren unter drei wollenen Decken, und oft hatte ich, besonders Morgens, wenn die in der trockenen Jahreszeit häufigen Nebel die Sonne nicht durchkommen ließen, bis 9 Uhr steife Finger, so daß mir das Schreiben erschwert wurde. Man mache sich eine Vorstellung von der Abhärtung der Träger, die in solchen Nächten auf einer Antilopenhaut oder Grasmatte, nur von einem elenden Stückchen dünnen Calicos bedeckt, um ihr Feuer lagern, das sie auf der einen Seite fast röstet, während sie auf der andern Seite erstarren! Eine so auffällige Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, wie beim Neger, ist wohl kaum bei einer anderen Rasse zu beobachten. Morgens muß der Mann, ohne Zeit zu haben, etwas zu genießen, durch das mit Thau behängte über mannshohe Gras, das bei jeder Berührung einen Guß über den vor Kälte zitternden Träger ergehen läßt, Berg auf, Berg ab, durch Flüsse und Sümpfe, die 80 bis 100 Pfund schwere Last mehrere Stunden dahin schleppen.

Wenn die Temperatur nun oft in nur 7 Stunden von einem Minimum von 5° auf 29, ja 30° im Schatten steigt, so kann man sich eine Vorstellung davon machen, was andererseits ein Träger leistet, der in der schattenlosen Savanne, den glühenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, durch die flimmernde Luft, die der ausgedörrte und mit schwarzer Asche der gebrannten Gräser bedeckte Boden ausströmt, mühsam sich fortbewegt.

40 Es ist auffallend, daß trotz der kalten Nächte und der brennenden Hitze der trockenen Zeit sämmtliche Leute diese der Regenzeit vorziehen, einer Zeit, in der der Himmel bedeckt ist, die Nächte warm sind. Erklärlich ist dieser Umstand erst, wenn man sieht, wie die nackten Körper der Leute bei einem Regenguß convulsivisch vor Kälte zittern.

In Kimbundu treffen sich von allen vier Himmelsgegenden die bedeutendsten Handelswege Westafrika's. Von Süden führt die Straße von Bihé, der Heimath der besten Träger des Westens, die unter der Führung des alten Portugiesen Silva Porto bisher die weitesten Reisen in das Innere machten und den Handel mit Benguela vermittelten, zu diesem Punkte. Die Wege von Westen und Osten verbinden das Lundareich mit dem Hafen Angola's, Loanda, und der jüngst eröffnete nach Norden führende Pfad leitet nach dem jungfräulichen Gebiete des südlichen Kongobeckens, von wo allein in einigermaßen ergiebiger Menge Gummi und Elfenbein kommenDurch meine Erforschung des Kassai in den Jahren 1883–1885 »Im Innern Afrika's« ist die Zukunft dieser Verkehrsstraße von Kimbundu nach Norden vernichtet, da der Kassai mit seinen Nebenflüssen den natürlichen Abzug des Handels in jenen Gegenden bildet..

Es trat nun die Entscheidung für weitere Schritte an uns heran. Zwei Wege standen uns im Interesse der Wissenschaft offen, nach Osten und nach Norden. Unser Auftrag bestimmte uns nach Osten zum Muata-Jamvo, dem Beherrscher des mächtigen Lundareiches. Die Verhältnisse hatten sich aber in letzter Zeit geändert, und wir hatten zu erwägen, ob wir berechtigt seien, eigenmächtig Abänderungen zu treffen, die uns im Falle eines Nichtgelingens scharfe Vorwürfe eingetragen hätten. Wir waren beauftragt, in der Mussumba des Lundareiches eine wissenschaftliche Station zu gründen und von diesem Punkte aus Reisen nach Norden und Osten zu unternehmen. Daß letzteres mit großen Schwierigkeiten verbunden sei, da dem Beherrscher des Lundareiches daran liegt, seine Hauptstadt zum Ende und Ausgangspunkt des gesammten Handels zu machen, wie schon Pogge erfahren und noch ganz vor Kurzem Buchner uns warnend mitgetheilt hatte, fiel jetzt hauptsächlich in's Gewicht. Die den Weißen im Lundareiche besonders behilflich gewesene Lukokescha, die 41 einflußreiche Mitregentin in Lunda, war kürzlich vergiftet worden, und Muata-Jamvo sollte sich ganz dem Trunke ergeben haben, sehr krank sein und wilder als je Menschenschlächtereien anstellen.

Der südliche Weg nach der Mussumba, der einzige noch nicht ausgenommene, war durch kriegerische Verhältnisse und Hunger verschlossen. Andererseits hörten wir von Saturnino höchst verlockende Beschreibungen vom Norden.

Schon seit einigen Jahren hatten Kioque, dann Bangala Elfenbein aus dem Lande der Tuschilange geholt und viel über den Reichthum des Landes Lubuku, d. i. Freundschaft, und der Zugänglichkeit der Eingeborenen erzählt. Ein Aviado, schwarzer Zwischenhändler, war vor einigen Monaten aus jenem gelobten Lande zurückgekehrt und hatte die Berichte der Kioque bestätigt. Der große Eifer, mit dem Saturnino uns die Vortheile jener Reise schilderte, erklärte sich später dadurch, daß er auf unsere Berichte hin selbst eine große Handelsexpedition in jene Länder unternahm. Alles dies in Erwägung ziehend, entschieden wir uns für den Norden und theilten unseren Trägern die Parole: »Lubuku« mit.

Zunächst war große Enttäuschung, da man allgemein angenommen hatte, wir würden nach Lunda gehen, bald jedoch meldeten sich zuerst unsere wilden Ʒinga und einige Malanʒeleute, und es gelang uns, die uns nöthige Zahl von 65 Trägern aus Kimbunduleuten zu ergänzen.

Diese Kimbunduleute erwiesen sich als das schlechteste Gesindel, das ich je im Dienste hatte. Es war der Auswurf der Angolaträger, meist Leute, die wegen begangener Verbrechen sich nicht in der Provinz sehen lassen konnten, und mehrfach wären sie uns später fast verhängnißvoll geworden.

Unsere Zeit wurde in Anspruch genommen mit Packen, astronomischen Beobachtungen und sonstigen Vorbereitungen zur Reise.

Mit einem Kaquata (Gesandten) Muata-Jamvo's und dessen aus 30 Mann bestehender Begleitung wäre es fast zu einem Gefecht gekommen, da derselbe, auf 5 Jahre alte, falsche Forderungen gestützt, auf unseren Dolmetscher Germano Erpressungen auszuüben versuchte. Unsere auf ihre Uebermacht pochenden Leute, natürlich die Ʒinga voran, trieben bald die Kalunda mit Geheul, wilden Sprüngen und Schüssen, aber ohne Verluste des Feindes zu erzielen, vor sich her und waren so muthig, daß sie dem 42 Kaquata, der uns drohte, die Kioque vor uns zum Kriege zusammenzurufen, viel Glück wünschten.

Fast alle Nächte hatten wir jetzt ein das ganze Lager auf die Beine bringendes imposantes Schauspiel eines Stierkampfes. Vier prächtige, in der vollen Kraft eines unthätigen Lebens strotzende Stiere Saturnino's besuchten die bei unserem Lager stehenden sechs von den Strapazen der letzten Sümpfe noch recht ermüdeten unserigen. Mit unheimlich in die Stille der Nacht hinausklingendem Brüllen wurde der Kampf eingeleitet. Bald krachten die Hörner auf einander, und nun entstand ein Drängen, Toben und Tosen, das jeder Beschreibung spottet. Im Kampfe wurde ab und zu eine Hütte niedergerannt, so daß sich die Insassen kaum davor retten konnten, unter die Hufe der mächtigen Kämpfer zu gerathen. Dann aber erschienen die aus dem Schlafe gestörten Träger mit Steinen, Stangen und Feuerbränden, und ein solcher Hagel von Würfen, Stößen und Schlägen regnete auf die fremden Eindringlinge, daß sie das Feld räumen mußten.

In frischer Erinnerung lebte ein afrikanischer Rinaldo, der, vor Kurzem verstorben, Kimbundu zum Mittelpunkt seiner Unternehmungen gemacht hatte. Ein wegen mehrfachen Mordes nach Angola deportirter Portugiese, hier Deliálo genannt, hatte mit erpreßten Mitteln eine kleine Schaar Neger anzuwerben gewußt und lebte mit denselben auf Kosten der von ihm terrorisirten Kioque und Makosa. Gewaltig von Statur und Körperkraft, mit der Stimme eines grollenden Löwen begabt, wie es hier heißt, mit wallendem, mächtigen Barte, war er bald der Inbegriff alles Schrecklichen geworden für die Kioque, die ihm Unverwundbarkeit und entsetzliche Zauberkräfte zuschrieben. Auf seinem gigantischen Reitstier »Locomotive« erschien er, von wenigen Negern begleitet, bei Weißen und Häuptlingen fordernd und drohend. Einst zog er inmitten seines Dorfes einen Häuptling wegen Mißhandlung seines Hundes zur Verantwortung und schoß ihn nieder, ohne daß die zahlreichen Bewohner gewagt hätten, ihren Herrscher zu rächen. »Das Leben eines Negers sei ihm, der schon so viele Weiße getödtet habe, weniger werth, als das eines Hundes«, war stets seine Erläuterung, wenn er seiner Laune ein neues Opfer gebracht hatte. Das Fieber befreite endlich das Land von dem thierisch rohen Auswurf Europa's, der in sonderbarer Weise hier die Strafe der Deportation verbüßte.

43 Obwohl neuerdings in Angola durch Anlage einer Sträflingscolonie die Verbrecher besser überwacht sind, kommen doch öfters noch Fälle vor, die auf Kosten der Menschheit zeigen, daß Kerker- oder Todesstrafe der Deportation vorzuziehen sind.

Mit dem 1. August war der Tag des Aufbruchs erschienen, und voller Hoffnung und Zuversicht zogen wir mit unserer kleinen Schaar nach Norden, dem viel verheißenden Lubuku zu. Zunächst am Luvo entlang bogen wir etwas nach Osten zum Luelle hinüber, dessen in reizender Abwechslung mit Urwald und Wiesen eingefaßten Ufern wir viele Tagemärsche nach Norden folgten. Der Weg war eben und ohne Hindernisse, wo nicht kleine, sich zum Luelle ziehende Quellsümpfe eine kurze Rast bedingten.

Am Luelle

Die besten Sänger unter den Trägern, die Ʒinga, hatten sich allmählich zu einheitlicher Leistung eingesungen; ein Vorsänger pries zur bekannten Melodie die vielversprechenden Genüsse der vor uns liegenden reichen Länder, und einstimmig fiel das Gros in den Refrain ein.

Bohnen, Fleisch und Massen von Fubamehl, sowie andere Leckerbissen gaben das Motiv zu den ermunternden Extemporationen des Volkssängers.

Die Gegend ist wildreich; Mbambi, Soko, Schila, Zwergantilopen und der Riedbock beleben die weiten Wiesen, die wunderlichen Schlangenhalsvögel und Cormorane hocken auf über die Bäche hängenden Zweigen, um ihre Ausschau zu halten; die ersten Flußpferdspuren, wahrscheinlich im Wechsel zwischen hier und dem Tschikapa hinterlassen, werden bemerkbar, und des Abends ertönt das einer heimziehenden Schafheerde, deren Mutterthiere mit vollem Euter nach den Kitzen rufen, täuschend ähnliche Geschrei eines aufgeschreckten Fluges von Ibissen.

Nachdem wir den 20 m breiten Luelle passirt und jetzt, seinem rechten Ufer folgend, bei Kamba-Poko unser Lager aufgeschlagen hatten, sahen wir die ersten Baschilange, Kinder Lubuku's, lange, magere Leute mit gutmüthigem, liebenswürdigem Gebahren, auf Stirn und Brust kunstvoll tätowirt, aber in Kioqueart gekleidet und frisirt. Wir hörten, daß dies Leute seien, die aus ihrem Lande in die Heimath zurückkehrende Kioque mit Elfenbein und Gummi begleitet hätten, jetzt schon seit Jahr und Tag auf Bezahlung warteten und vielleicht gar, wie es schon öfters vorgekommen sei, von ihren Schuldnern noch obenauf als Sklaven 44 behalten würden, da sie allein nicht im Stande seien, ihre Heimath zu erreichen.

Der erwähnte, bisher in Saturnino's Diensten stehende Johannes Biserra, genannt Kaschawalla, ein Ambaquist, d. h. Neger aus Ambaqua, kam uns von Mieketa, seinem jetzigen Wohnsitz, entgegen. In Ambaqua hatten früher Jesuitenschulen große Fortschritte der Einwohner im Lesen und Schreiben erzielt, und steht der Ambaquist noch jetzt im Rufe besonderer Gelehrsamkeit. Wir nahmen ihn als Dolmetscher und Führer bis Lubuku an, und verpflichteten ihn außerdem, uns zu einem großen Häuptling Namens Katschitsch, der an einem großen Flusse weit im Osten wohnen sollte, zu führen. Eine besondere Gratification wurde ihm nach Erfüllung dieser letzteren contractlichen Verpflichtung in Aussicht gestellt. Seine Hauptaufgabe sollte sein, uns in Lubuku Eingeborene zur weiteren Begleitung zu verschaffen.

Es sei hier gleich eine Beschreibung von dem noch so oft zu erwähnenden neuen Begleiter gegeben. Kaschawalla war die genaue Uebersetzung eines Fallstaff's in's Schwarze, nur in jüngeren Jahren, als unser alter Bekannter. Der erste Abgott dieses schwarzen Sybariten war sein Bauch, der zweite der Schlaf und der dritte die Bequemlichkeit; dabei trank er gern so viel, daß er sich in dem Stadium befand, das man bei uns in der Armee vom Feldwebel abwärts Trunkenheit nennt. In diesem Zustand schwang er sich manches Mal so hoch empor, daß er die ihm eigene, wahrhaft phänomenale Feigheit ganz vergaß, ja, sich zu kriegerischen Reden hinreißen ließ, die er in heroischen Stellungen mit Gesten so hübsch begleitete, daß er mit seiner hohen, gewichtigen Figur, die leider etwas zu viel Fettbildung zeigte, einem schwarzen Ajax glich. Bei derartigen Vorgängen konnte er sich dann, wieder ernüchtert, gar nicht genug über sich selbst wundern. Aber Kaschawalla hatte auch seine guten Seiten. Er war durchaus ehrlich, für einen Neger eine Eigenschaft, die schon allein genügt, um ihn unschätzbar zu machen. Dann hatte er ein dermaßen großartig entwickeltes Sprachtalent, daß er uns oft mit dieser Begabung große Dienste leistete. Er war mit viel natürlichem Witz begabt, so daß er stets die Lacher auf seiner Seite hatte, und, da er ein gutes Portugiesisch sprach, ein recht unterhaltender Gesellschafter wurde. Trotz dieses scheinbar höheren Standpunktes war er doch völlig in dem Glauben an Fetisch, bösen Blick oder Wunsch und dessen 45 Folgen befangen, daß er den Trägern gegenüber im entscheidenden Moment, aus Furcht fetischirt zu werden, vorsichtig und ängstlich ward. Seine Gutherzigkeit, die, zu seiner Ehre sei es gesagt, nur zum kleinen Theil aus obiger Furcht bestand, wurde oft ausgenutzt. Wegen der Schwäche, gern den großen Herrn spielen zu wollen und so gut zu leben, als es nur angänglich war, saß er stets in pecuniärer Klemme. Seinen europäischen Geschmack bewies das nette Aeußere und das gute Benehmen seiner Weiber.

Am 10. erreichten mir die Residenz der Lukokescha des Makosareiches, der Schwester des Mona-Kimbundu, und blieben 2 Tage, um Kaschawalla Zeit zu geben, sich mit seinem 20 Menschen zählenden Anhange von Weibern und Dienern reisefertig zu machen.

Am ersten Abend erschien, auf einem riesigen Sklaven reitend, die Lukokescha mit Geschenken. Eine schlanke, zierliche Figur mit fein geschnittener Adlernase, die den Zügen ganz das Negerhafte benahm, fiel sie besonders angenehm auf durch elegante, bemessene Bewegung und eine harmonische Vereinigung von Weiblichkeit und gebieterischer Festigkeit ihren Leuten gegenüber. Wir zollten ihr unverhohlen unsere Anerkennung und nahmen während der 2 Tage unserer Anwesenheit noch öfters Gelegenheit, uns an dieser liebenswürdigen, entgegenkommenden schwarzen Grazie zu erfreuen.

Der Onkel Kaschawalla's, ein 89jähriger Greis, der fast blind war, benutzte die Bekanntschaft mit Pogge, den er im Jahre 1875 im Lundareiche getroffen hatte, um, fast stets betrunken, mit erstaunlicher Consequenz zu betteln. Der alte Biserra ist vielleicht der am weitesten gereiste Neger in Westafrika. Leider verhinderte sein Normalzustand der Trunkenheit, aus dem Schatze seiner Erfahrungen, die durch ein unglaubliches Gedächtniß bewahrt wurden, zu profitiren.

Beim Mona-Kimbau, einem unverschämten Bettler, dem letzten Makosa, schlugen wir am 13. unser Lager auf. Kaum war der Bau meiner Hütte beendigt, als ich auch schon gezwungen wurde, dieselbe zu verlassen. Zwei verschiedene Völker Ameisen, scheinbar derselben Species angehörend, waren, an gegenüberliegenden Stützen der Hütte emporsteigend, sich begegnet und hatten einen Vernichtungskampf begonnen. Verstümmelt, sich noch nach dem Sturz mit ihren scharfen Zangen fest gepackt haltend, fiel eine solche Masse Todter und Verwundeter von oben herab, daß mein Bett und 46 Tisch mit ihnen vollständig bedeckt war. Schwer verwundet fielen sich die kleinen Helden noch an, um den Vernichtungskampf bis zum Tode fortzusetzen, und oben drängten sich immer neue Schaaren in's Getümmel. Ich war erstaunt, wie die verschiedenen Parteien sich herauserkannten, da ich durchaus keinen Unterschied zwischen den Individuen der feindlichen Parteien entdecken konnte.

Am Abend erschien noch einmal die Lukokescha, die uns von Mieketa nachmarschirt war, um Abschied zu nehmen.

Bei Cha-Fupa lagerten wir am nächsten Tage wieder im Lande der Kioque. Bei stets guten Wegen und Reichthum an Lebensmitteln in den großen Dörfern waren die Träger höchst animirt; Ziegen, Schweine, Hühner, Wildfleisch, Hirsebier, Maniok, Kartoffeln, Erdnüsse und Bananen gab es in Fülle, und die Preise waren nicht hoch. Auf unsere Münze, Riscado, d. i. gestreifter Calico von 65 cm Breite, reducirt, bezahlten wir für eine gute Ziege 4 Ellen, für 2 Hühner, 15 Maniokwurzeln, 1 Kürbisflasche von ca. 3 l Hirsebier, 25 süße Kartoffeln, 20 Bananen oder 6 Platanen und 1 l Erdnüsse je 1 Elle. Wir normirten die Preise aller übrigen Tauschartikel, als Maria segunda (eine große rothe Perle), Missanga branca (eine eben solche weiße), Stickperlen (Kassungo) und Pulver nach dem Werthe des Riscado, und gaben jedem Manne für 12 Tage den Werth von 4 Ellen in dem am meisten von den Eingeborenen geforderten Tauschartikel.

Vom Luellebach bog unsere Straße am 16. nach Osten ab und führte uns über ein mit dürrer Savanne bedecktes Plateau, das sich bald zum Thale des Tschikapa hinabsenkt. Es tritt hier wieder der rothe Laterit auf, und die sandigen, flachen Terrainwellen weichen zwischen tief eingeschnittenen Bächen nach Osten auslaufenden Höhenzügen. Mit dem Auftreten der rothen Erde erscheinen sofort wieder die Termitenbauten. Urwälder, die nicht allein an die Wasserläufe gebunden sind und uns auch auf die Höhen begleiten, zeigen die Landolphia, Gummi-Liane. Der Boden ist reich, er treibt Maniokbüsche bis zu baumartigen Gewächsen empor, und Mais und Hirse zeigen außerordentliche Ueppigkeit.

Die Gegend ist bevölkert, und die Dörfer sind so reich an Hühnern und Tauben, daß die Träger schwelgen.

Auf welch' tiefem Standpunkte der Kindlichkeit der Neger in mancher Beziehung steht, geht aus der völligen Gefühllosigkeit hervor, die er in der Behandlung der Thiere zeigt. Wenn wir 47 sahen, wie unsere Leute ihre Hühner lebendig rupften, sie zum allgemeinen Vergnügen in diesem nackten Zustande laufen ließen, um sie dann noch lebend in heißes Wasser zu stecken, und wir dann, empört über diese Rohheit, sie handgreiflich unsere Entrüstung fühlen ließen, so waren die Leute höchst erstaunt und entrüstet über diese ihnen ganz ungerechtfertigt erscheinende Strafe, so daß klar daraus hervorging, daß sie das Gefühl des Mitleids mit einem Thier ebenso wenig kennen, wie ein unmündiges Kind, das einer Fliege Flügel und Beine ausreißt.

Diese bevölkerte Gegend gehört zu dem Bereiche des mächtigen Kioque-Fürsten Mona-Kissenge, bei dessen jüngerem Bruder Mona-Hongolo wir am 19. lagerten.

Es begann nun eine Reihe von Erpressungsversuchen der Kioque, die stets mit der Erklärung eingeleitet wurden, daß wir nicht weiter nach Norden dürften, um ihnen nicht bei den Tubindi (ein Wort, mit welchem im Allgemeinen jedes tiefer stehende Volk bezeichnet wird) die Preise zu verderben. Gesandte des Mona-Kissenge erschienen, um einen Durchgangszoll zu erheben, wurden aber meist mit einer Kleinigkeit abgefertigt, nachdem wir ihnen auf den Kopf zugesagt hatten, daß wir schon früher mit dem weit im Süd-Süd-Osten wohnenden Kissenge verhandelt hätten, und daß sie Lügner seien, die nicht von jenem Häuptlinge gesandt seien.

Nach 3tägigen Verhandlungen mußten wir einwilligen, einen Verwandten Kissenge's, Mona-Mauila, und dessen Neffen Kimuti mit uns zu nehmen, natürlich gegen hohe Bezahlung, um von diesen ohne Schwierigkeiten durch das Gebiet der Kioque geführt zu werden.

Geschenke, verfrühte Forderungen der Träger um Rationen, sowie viele kleine Diebstähle unserer Leute machten ein besorgnißerregendes Loch in unsere Waaren.

In dem nahen Tschikapa machte ich einen prachtvollen Fang von vier Fischen, deren Gewicht je 12 bis 20 Pfund betrug. Als Köder an dem starken Angelhaken wurde rohes Fleisch angewendet. Drei rothgoldige Karpfen und einen Wels brachten wir heim. Von einem anderen riesigen Wels wäre ich fast in das Wasser gezerrt worden, wenn nicht ein Träger die Angelleine, die ich um das Handgelenk gebunden hatte, durchschnitten hätte. Bis über die Hüfte war ich in den Schlamm des Flusses gesunken, und die Leine hatte mir ein großes Stück Haut ausgerissen.

48 Die Tschikapa bog von hier etwas nach Osten, und wir folgten, wieder auf das Plateau hinaufsteigend, dem Lauf des Lomani, eines Nebenflüßchens des Tschikapa. Der Weg führte über sandigen flachen Boden dicht am Wasser, auf der Grenze zwischen der Savanne und den Flußwiesen entlang. Mehrere Tagemärsche wanderten wir durch völlig unbewohntes, in Folge dessen wildreiches Gebiet. Unsere Leute lieferten mehrere Antilopen und ein Warzenschwein zur Strecke, während Pogge und ich erfolglos blieben. Das afrikanische Wild jener Gegenden, wo der Neger noch mit dem Bogen jagt, wird bei einem Fehlschuß selten flüchtig; der Knall der Büchse veranlaßt nur ein Schütteln des Kopfes und Hin- und Herwerfen des Gehörs. Ist jedoch eine Bewegung des Jägers eräugt, dann ist es verlorene Mühe, dasselbe Wild weiter anzupürschen. Es beruhigt sich nie wieder, äugt zunächst scharf und warnt durch ein helles Pfeifen, Prusten oder durch unserem Rehbocke ähnliches Schrecken die anderen Stücke des Rudels. Mit leichten Sprüngen wird eine weitere Distanz von 200 m zwischen sich und den Ort des Mißtrauens gelegt, wieder geäugt, wieder eine Strecke von 100 m zurückgelegt und so fort, bis zu weit entferntem, gut übersichtlichem Stand, und selbst dann noch wird das Aesen durch wiederholtes mißtrauisches Sichern unterbrochen. Der gefährlichste Feind der Antilope, der unermüdlich lautlos anschleichende Leopard, hat sie dieses Benehmen gelehrt.

In dem ausgeworfenen Sande der grubenartigen Nachtlager von Schakalen oder Erdschweinen wurde vielfach gelbes Kopalharz gefunden.

Bei einem kleinen Wasserfalle, der ein prachtvolles Wellenbad bot, wurde der Lomani passirt und am linken Ufer fortwährend nördliche Richtung beibehalten. Wegen Entbindung der Frau eines Trägers wurde nur ein Tag in dieser Einöde gerastet; der nächste Morgen sah die Wöchnerin schon mit ihrem Kinde auf der Schulter einen vierstündigen Marsch bei glühender Hitze zurücklegen.

Ein Träger, dem ich Tags zuvor sehr eindringlich meinen Unwillen über mehrere kleine Diebstähle aufgeprägt hatte, entfloh mit der Begleiterin eines Malanʒemannes. Der von seiner Geliebten Verlassene, Namens Kabinda, setzte sich am andern Morgen auf die Fährte des Räubers.

Am 27. war endlich die volle Begleitung unserer beiden Kioquehäuptlinge eingetroffen und dadurch unsere Karawane um 49 30 Mann, 30 Bettler, vermehrt. In der Nacht zum 28. wurden unsere Stiere sehr unruhig, und einer derselben, der etwas abseits gelegen hatte, kam mit weiten Sätzen in's Lager. Noch ehe sich Jemand von der Ursache dieses Gebahrens überzeugen konnte, hatte sich mein Malucko losgerissen und ging brüllend und Erde hoch aufwerfend auf ein Dickicht los, ja drang in dasselbe ein. Ich holte ihn wieder zurück und, ein nächtliches Raubthier vermuthend, gaben wir einige Schüsse ab. Am anderen Morgen zeigten sich die starken Spuren eines Leoparden, des Urhebers der nächtlichen Störung.

In einem kleinen Dörfchen am Ufer des Kaschindebaches war kürzlich ein Tönnchen Pulver, welches 5 Kioque rauchend umsessen hatten, durch glimmenden Tabak explodirt und hatte 3 Mann getödtet und einen schwer verletzt.

Wir sahen hier, sei es aus Pulvermangel, sei es, weil ihnen durch erwähnten Unfall der Gebrauch der Feuerwaffen unheimlich geworden war, nur Pfeile und Bogen. Höchst eigenthümliche Formen der Pfeile, je nach ihrem Gebrauch auf kleine Vögel oder Ratten in 4–5 Spitzen oder einen breiten Klotz auslaufend, fielen uns auf.

Am 29. hatten wir abermals eine nächtliche Störung, die sehr komisch verlief. Ein Träger, Augusto, wälzte sich wie in epileptischen Krämpfen am Boden und stieß Laute aus, wie ein im Fieberfrost Liegender. Als ich besorgt hinzutrat, endeten die convulsivischen Bewegungen, und der Mann starrte, sich den Kopf haltend, wild umher. Ich reichte ihm Wasser, war aber höchst erstaunt, als er sehr ruhig behauptete, der Fetisch, mit dem er eben gekämpft habe, trinke nur Ualente (verdorbenes Wort für agua ardente). Ein schallendes Gelächter von allen Seiten belohnte meine Samariterdienste.

Der Lomani vergrößert sich schnell vom Bach zum Fluß; die Versumpfung der Ufer, mit dichten stachligen Bardao-Palmen bestanden, wird breit und schwer passirbar.

Eine meines Wissens unbekannte Antilopenart, hier Kakongo, in Angola Kuba genannt, von 1 m Länge und braunrother Färbung, auf jeder Seite des Nasenbeins unter den Augen eine Drüse aufweisend, die eine geruchlose Flüssigkeit absondert, wurde hier angetroffen. Sie hält sich nur in dichtem Urwald auf und verläßt nie die unmittelbare Nähe desselben; ihr Fleisch ist wohlschmeckend.

50 Am 2. September rasteten wir in einem verlassenen Dorfe innerhalb einer niedrigen Pallisadenumzäunung. Der würzige Geruch in dichten Büschen stehenden Jasmins erfüllte die Luft. Der Abend war schön und kühl, der Himmel ohne das geringste Wölkchen. Pogge und ich lagen vor unseren Hütten und gedachten, unsere großen Pfeifen dampfend, bei einer Tasse Thee der Heimath. Wir nahmen unsere Spieluhr heraus, um uns an den schon so oft gehörten, etwas schnarrenden und doch nach langer Entbehrung jeglicher Musik frohstimmenden Tönen zu erfreuen. Nach und nach sammelten sich unsere Leute in Gruppen je nach ihrer Zugehörigkeit im Halbkreise um uns. Auffallend war die scharf ausgeprägte Wirkung der Töne auf die verschiedenen Stämme, die in unseren Zuhörern vertreten waren. Die verschlagenen praktischen Kioque unterbrachen laut und roh das staunende Schweigen; die Bondoleute drückten offenen Mundes und stumpf nur sehr geringe Theilnahme aus; die wenigen Baschilange, Bewohner unseres Reiseziels Lubuku, lauschten in andächtiger Stille und mit leuchtenden Augen; die Küstenneger waren indifferent und wollten den Anderen zeigen, daß solche Zauberkunst für sie nichts Neues sei, und die Massongo brachen in jeder Pause in ein unmäßiges Gelächter der Bewunderung aus. Alle wetteiferten darin, den schüchternen Baschilange die unglaublichsten Wirkungen dieses Zauberinstrumentes vorzulügen: Nsambi spricht zu den Weißen durch den schön singenden Vogel in jenem Kasten.

Am 4. kehrte Kabinda zurück, der dem Räuber seiner Geliebten bis Mieketa gefolgt war. Er hatte sich Nachts an das im Walde schlafende Paar geschlichen, dem aufspringenden Entführer das Gewehr entrissen und kam nun mit seiner Amiga (Freundin) und der gestohlenen Waffe, von allen Seiten beglückwünscht, im Lager an.

Die Niederung des Kamassamo war ein Schlangennest, wie ich es nie wieder in solchem Maaße sah. Ein Träger wurde beim Baden in dem dunkelbraunen Wasser von einer giftigen Schlange gebissen, durch Anwendung von Salmiak aber gerettet. Eine Rhinozerosschlange und mehrere Puffottern wurden von den Trägern erschlagen und herbeigebracht.

Wir benutzten jetzt öfters von einer vor uns marschirenden Bihékarawane erbaute Kilombos. Die Bihéträger marschiren gewöhnlich bis zu Mittag, also das Doppelte des von uns 51 zurückgelegten Weges, und bauen dann noch ihren Patronen und sich so geräumige und solide Hütten, daß man sich darüber wundern muß, wie sie noch Zeit zum Einkauf von Lebensmitteln und Abkochen übrig behalten. Sie sind auch die muthigsten Träger Westafrika's, nehmen aber nur kleine Lasten bis zu 45 Pfund und sind bekannt als Diebe. Der Patron einer nach beendigter Reise zurückgekehrten Karawane hat an die Verwandten eines jeden an Krankheit gestorbenen, in seinen Diensten gewesenen Mannes eine große Entschädigungssumme zu entrichten, während für im Kampfe Gefallene Nichts bezahlt wird. Einen scharfen Gegensatz bildeten diese schönen Lager der Biannos gegen die von unseren Leuten erbauten. Da unsere Träger so faul waren, daß sie sich Gras und Bäume von den Eingeborenen gegen Bezahlung bringen ließen, so war fast nur mit Anwendung des Stockes eine einigermaßen schnelle Herstellung unserer Hütten zu erreichen.

Bevor wir am 9. unser Lager bei dem Dorfe des Mona-Kitari aufschlugen, wurde eine große Schlange, die mitten im Wege lag, erschlagen. Der Führer behauptete, dies bedeute Mißgeschick, und wirklich sollte diesmal seine Voraussagung zutreffen. Kaum hatten wir uns eingerichtet, als Kitari uns sagen ließ, wir könnten nur wählen, ob wir hier bleiben wollten um zu handeln, oder umzukehren; am Weitermarschiren würde er uns durch Krieg verhindern, da alle Kioque hier sich einig wären, daß der Weiße nicht auch hier im vielversprechenden Norden ihnen den Handel verderben solle. Unserer Versicherung, daß wir keine Händler wären, wurde kein Glauben geschenkt, und das Beispiel Schütt's, der auch in diesen Breiten zur Rückkehr gezwungen worden war, war für uns von bedenklicher Nachwirkung. Den Vorschlag, unseren Marsch durch sein Land zu erkaufen, wies er zurück, da er schon benachbarte Häuptlinge mit ihren Kriegern zusammenberufen habe, um uns aufzuhalten. Der Bruder Kitari's, ein schöner Mann mit stolzem Gebahren, benahm sich unseren Leuten gegenüber derartig herrisch, daß wir uns gewaltsam zwingen mußten, um den Frechen nicht aus dem Lager hinauszuwerfen. Wirklich erschienen am Abend von mehreren Seiten mit Gewehren bewaffnete und zum Kriege geschmückte Kioquetrupps, die mit Trommellärm und Hohnrufen bei unserem Lager vorbeitrabten. Jetzt mußte etwas geschehen. Wir vertheilten ostentativ an unsere Leute Munition und ließen Kitari sagen, er möge versuchen, uns morgen aufzuhalten.

52 Zum Glück waren unsere Ʒingaträger jetzt in ihrem Element. Sie baten um die Fahne und begannen ihren Kriegstanz aufzuführen, der auch den schon sehr gesunkenen Muth der übrigen Träger etwas hob. Bald hatten sich die Ʒinga so erhitzt, daß sie Schüsse abfeuernd begehrten, wir sollten sie gegen das Dorf Kitari's führen. Dies wirkte. Ein Bote jenes Häuptlings erschien im Lager, um uns zu fragen, wie viel wir denn für unseren Durchzug bezahlen wollten. Verhandlungen wurden angebahnt und um 2 Uhr Nachts mit der Bewilligung von 4 Stücken Zeug zu Ende geführt. Wir blieben hier noch den nächsten Tag, um das Gegengeschenk Kitari's, einen alten Ziegenbock, in Empfang zu nehmen.

Am westlichen Rande des Tschikapathales, durch Urwaldschluchten und über mit Baumsavannen bestandene Ausläufer des von vielen Bächen durchfurchten Plateaus ging es nun dem Norden zu. Zur Rechten ließen wir den aus dem Thale schroff emporragenden Berg Muhundu a Schaiassu und vom Fluß bis zu uns herübertönende Wasserfälle liegen und überschritten die Grenze des Lundareiches. 53

 


 


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