Vineta
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Es war am Abend desselbigen Tages. In Wilicza herrschte die vollste Ruhe und Stille im Gegensatz zu gestern, wo alles von Gästen schwärmte. Nach der Rückkehr von der Jagd hatte noch ein großes Souper stattgefunden, das sich bis in die Nacht hinein ausdehnte, und die meisten der Eingeladen hatten erst am heutigen Morgen das Schloß verlassen. Auch Graf Morynski und Leo waren zum Besuch eines der Gutsnachbarn abgereist; sie beabsichtigten erst in einigen Tagen heimzukehren. Wanda war zur Gesellschaft ihrer Tante zurückgeblieben.

Die beiden Damen befanden sich also heute abend allein im Salon; er war bereits erleuchtet, und die Vorhänge waren überall herabgelassen; man merkte hier drinnen nichts von dem rauhen Novembersturm, der draußen tobte. Die Fürstin saß auf dem Sofa, während die junge Gräfin von ihrem Sitze aufgestanden war; sie hatte den Sessel wie im Unmut zurückgestoßen und ging unruhig im Zimmer auf und nieder.

»Ich bitte dich, Wanda, verschone mich mit diesen Kassandrawarnungen!« sagte die ältere Dame, »Ich wiederhole dir, daß dein Urteil vollständig von deiner Antipathie gegen Waldemar beeinflußt wird. Muß er denn notgedrungen unser aller Feind sein, weil du fortwährend mit ihm auf dem Kriegsfuße stehst?«

Wanda hemmte ihren Schritt, und ein finsterer Blick flog zu der Sprechenden hinüber. »Vielleicht bereust du es noch einmal, Tante, daß du nur Spott für meine Warnungen hast,« erwiderte sie. »Ich bleibe dabei, du täuschest dich in deinem Sohne. Er ist weder so blind noch so gleichgültig, wie du und ihr alle glaubt.«

»Willst du mir statt all dieser dunkeln Prophezeiungen nicht lieber klar und deutlich sagen, was du eigentlich fürchtest?« fragte die Fürstin. »Du weißt, ich gebe in solchen Dingen nichts auf Meinungen und Ansichten – ich verlange Beweise. Woher kommt dir der Verdacht, an dem du so hartnäckig festhältst? Was hat dir Waldemar eigentlich gesagt, als du gestern mit ihm auf der Försterei zusammentrafest?«

Wanda schwieg. Dieses Zusammentreffen am Waldsee – nicht auf der Försterei, wie sie für gut befunden hatte, ihrer Tante zu sagen – bewies doch im Grunde nichts für ihre Behauptungen, denn Waldemar hatte ihr gegenüber nicht das geringste zugegeben, und sie hätte um keinen Preis der Welt die Einzelheiten ihres Gespräches mit ihm wiederholt. Sie konnte nichts anführen, als jenen seltsamen Instinkt, welcher sie von Anfang an geleitet hatte bei der Beurteilung eines Charakters, der sich sogar dem Scharfblick der Fürstin verhüllte, aber sie wußte sehr gut, daß sie Ahnungen und Instinkte nicht geltend machen durfte, ohne ein Spottlächeln auf die Lippen ihrer Tante zu rufen.

»Wir sprachen nur wenig miteinander,« entgegnete sie endlich, »aber es war genug, um mich zu überzeugen, daß er bereits mehr weiß, als er wissen sollte.«

»Das ist möglich,« versetzte die Fürstin mit vollkommener Ruhe, »und darauf mußten wir früher oder später gefaßt sein. Ich zweifle zwar, daß Waldemar selbst Beobachtungen angestellt hat, aber man wird ihm das Nötige wohl drüben auf dem Gutshofe eingeflüstert haben, wo er mehr verkehrt, als mir lieb ist. Er weiß eben, was der Administrator weiß, und was auch in L. kein Geheimnis mehr ist, daß wir zu den Unsern halten. Ein tieferer Einblick ist ihm so wenig möglich wie den andern; danach haben wir unsre Maßregeln genommen. Uebrigens beweist seine ganze bisherige Haltung, daß ihm die Sache vollkommen gleichgültig ist, und sie kann es ihm auch sein, da sie ihn persönlich nicht im mindesten berührt; in jedem Falle aber besitzt er Anstandsgefühl genug, seine nächsten Blutsverwandten nicht preiszugeben. Ich habe es erprobt, als es sich um die Entlassung Franks handelte; sie war ihm unangenehm – das weiß ich, und doch zögerte er nicht, sich auf meine Seite zu stellen, weil ich bereits zu weit gegangen war, als daß er noch hätte widerrufen können, ohne mich preiszugeben. Ich werde sorgen, daß ihm auch in ernsteren Fällen keine Wahl bleibt, wenn er wirklich einmal Lust zeigen sollte, den Schloßherrn oder den Deutschen herauszukehren.«

»Du willst nicht hören,« sagte Wanda abbrechend. »So mag denn die Zukunft entscheiden, wer von uns beiden recht hat. – Jetzt noch eine Bitte, liebe Tante! Du hast wohl nichts dagegen, wenn ich morgen früh nach Hause zurückkehre?«

»So bald schon? Es war ja ausgemacht, daß dein Vater dich hier abholen sollte.«

»Ich bin einzig hier geblieben, um eine ungestörte Unterredung mit dir über diesen Punkt zu haben; sonst hätte mich nichts in Wilicza zurückgehalten. Es war umsonst, wie ich sehe – also laß mich fort!«

Die Fürstin zuckte die Achseln. »Du weißt, mein Kind, wie gern ich dich um mich sehe, aber ich gestehe dir offen, nach dem heutigen Zusammentreffen bei Tische habe ich nichts gegen deine beschleunigte Abreise einzuwenden. Du und Waldemar, ihr wechselt ja auch nicht eine Silbe miteinander; ich mußte fortwährend den Doktor Fabian ins Gespräch ziehen, um nur einigermaßen die Pein dieser Stunde zu überwinden; wenn du dich bei den doch nun einmal unvermeidlichen Begegnungen nicht mehr beherrschen kannst, so ist es wirklich besser, du gehst.«

Trotz des sehr ungnädigen Tones, in welchem die Erlaubnis erteilt wurde, atmete die junge Gräfin doch auf, als sei damit eine Last von ihr genommen.

»So werde ich den Papa benachrichtigen, daß er mich bereits in Rakowicz findet und nicht erst den Umweg über Wilicza zu nehmen braucht,« sagte sie rasch. »Du erlaubst mir wohl auf einige Minuten deinen Schreibtisch?«

Die Fürstin machte eine zustimmende Bewegung; diesmal hatte sie in der That nichts gegen die Abreise ihrer Nichte einzuwenden, denn sie war es müde, fortwährend zwischen ihr und Waldemar stehen zu müssen, um eine Scene oder gar einen vollständigen Bruch zu verhüten, mit dem Eigensinn der beiden ließ sich nun einmal nichts anfangen. Wanda ging in das anstoßende Arbeitskabinett ihrer Tante, das nur eine halbgeöffnete Portiere von dem Salon trennte, und setzte sich an den Schreibtisch. Sie hatte jedoch kaum die ersten Worte geschrieben, als ein rasches Oeffnen der Salonthür und ein fester, sicherer Schritt, der sogar auf dem weichen Teppich hörbar wurde, sie innehalten ließ. Gleich darauf ertönte Waldemars Stimme nebenan. Langsam legte die Gräfin die Feder nieder; man konnte sie hier im Kabinett unmöglich bemerken, und sie fühlte keine Veranlassung, ihre Gegenwart kund zu thun, sondern verharrte unbeweglich, den Kopf auf den Arm gestützt; es entging ihr kein Wort von dem, was im Salon gesprochen wurde.

Auch die Fürstin sah beim Eintritt ihres Sohnes überrascht auf. Er pflegte sie um diese Zeit niemals aufzusuchen. Waldemar brachte die Abende stets in seinen eigenen Zimmern zu, in der ausschließlichen Gesellschaft des Doktors Fabian. Heute aber schien ein Ausnahmefall stattzufinden, denn er nahm nach kurzer Begrüßung an der Seite seiner Mutter Platz und begann von der gestrigen Jagd zu sprechen.

Einige Minuten lang drehte sich die Unterhaltung um gleichgültige Dinge. Waldemar hatte ein auf dem Tische liegendes Album mit Aquarellzeichnungen ergriffen und blätterte darin, während die Fürstin sich in die Sofakissen zurücklehnte.

»Hast du schon gehört, daß dein Administrator beabsichtigt, selbst Gutsherr zu werden?« warf sie im Laufe des Gespräches hin. »Er geht ernstlich damit um, sich in der Nachbarschaft anzukaufen. Die Stellung in Wilicza muß doch sehr einträglich gewesen sein, denn soviel ich weiß, besaß Frank kein Vermögen, als er hierher kam.«

»Er hat aber zwanzig Jahre lang ein sehr bedeutendes Einkommen gehabt,« meinte Waldemar, ohne von den Blättern aufzusehen. »Nach der Art, wie sein Haushalt eingerichtet ist, kann er kaum die Hälfte davon verbraucht haben.«

»Und nebenbei wird er auch wohl seinen Vorteil wahrgenommen haben, wo und wie es nur anging. Doch das beiseite – ich wollte dich fragen, ob du schon an einen Ersatz für ihn gedacht hast?«

»Nein.«

»So möchte ich dir einen Vorschlag machen. Der Pächter von Janowo vermag das Gut nicht mehr zu halten; er ist durch unverschuldete Unglücksfälle zurückgekommen und genötigt, sich wieder in Abhängigkeit zu begeben. Ich glaube, daß er sich für die Stellung in Wilicza ganz außerordentlich eignen würde.«

»Ich glaube es nicht,« sagte Waldemar sehr ruhig. »Der Mann ist den ganzen Tag betrunken und hat seine Pachtung durch eigene Schuld und in der unverantwortlichsten Weise zu Grunde gerichtet.«

Die Fürstin biß sich auf die Lippen. »Wer hat dir das gesagt? Der Administrator jedenfalls.«

Der junge Gutsherr schwieg, während seine Mutter in etwas gereiztem Tone fortfuhr:

»Ich denke begreiflicherweise nicht daran, dich in der Wahl deiner Beamten zu beeinflussen, aber in deinem eigenen Interesse möchte ich dich doch warnen, den Verleumdungen Franks so unbedingten Glauben zu schenken. Der Pächter ist ihm als Nachfolger unbequem und deshalb intrigiert er gegen ihn.«

»Schwerlich,« versetzte Waldemar mit derselben Gelassenheit wie vorhin, »denn er weiß bereits, daß ich ihm keinen Nachfolger zu geben gedenke. Für die Einzelheiten der Wirtschaft genügen die beiden deutschen Inspektoren vollkommen, und was die Oberleitung betrifft, so werde ich sie selbst in die Hand nehmen.«

Die Fürstin stutzte. Es war, als ob ihr etwas plötzlich den Atem raube. »Du selbst?« wiederholte sie. »Das ist mir neu.«

»Das sollte es doch nicht sein. Es ist ja stets die Rede davon gewesen, daß ich meine Güter einmal selbst übernehmen würde. Der Universitätsbesuch und die Reisen haben das wohl verzögert, aber doch nicht aufgehoben. Die Land- und Forstwirtschaft kenne ich genügend; dafür hat mein Vormund gesorgt. Ich werde allerdings einige Mühe haben, mich in die hiesigen Verhältnisse hineinzufinden, aber bis zum Frühjahr bleibt mir ja noch Frank zur Seite.«

Er warf das alles mit einer Gleichgültigkeit hin, als sage er ganz selbstverständliche Dinge, und schien dabei so vollständig in die Betrachtung einer Aquarellzeichnung vertieft zu sein, daß er die Bestürzung seiner Mutter gar nicht gewahrte. Diese hatte sich aus ihrer nachlässigen Stellung aufgerichtet und sah ihn forschend und unverwandt an, aber sie machte dieselbe Erfahrung wie gestern ihre Nichte – aus diesem Antlitze ließ sich nichts herauslesen.

»Es ist doch seltsam, daß du nie ein Wort über diesen Entschluß hast fallen lassen,« bemerkte sie. »Du ließest uns alle nur an einen kurzen Besuch glauben.«

»Er war auch anfangs beabsichtigt, aber ich sehe, daß den Gütern die Hand des Herrn fehlt. Ueberhaupt,« fuhr er nach einer Pause fort, »habe ich mit dir zu reden, Mutter.«

Er schloß das Buch und warf es auf den Tisch. Jetzt zum erstenmal kam der Fürstin der Gedanke, der »Instinkt« Wandas könne doch richtiger gesehen haben, als ihr eigener sonst so untrüglicher Blick; sie sah den Sturm kommen, aber sie war auch sofort bereit, ihm zu begegnen, und der Ausdruck von Entschlossenheit in ihrem Gesichte ließ keinen Zweifel darüber, daß es ein schwerer Kampf sein werde, den der Sohn mit ihr zu bestehen hatte.

»So sprich!« sagte sie kalt. »Ich höre dir zu.«

Waldemar hatte sich erhoben und das Auge finster auf sie gerichtet. »Als ich dir vor vier Jahren Wilicza zum Wohnsitze anbot, fühlte ich mich verpflichtet, die Stellung meiner Mutter in einer Weise zu regeln, daß sie hier als Schloßherrin auftreten konnte – die Güter selbst blieben ja wohl mein Eigentum?«

»Hat dir das schon jemand bestritten?« fragte die Fürstin in gleichem Tone. »Ich dächte, dein Recht auf deine Güter wäre noch von keiner Seite angezweifelt worden.«

»Nein, aber ich sehe jetzt, was es heißt, sie jahrelang in den Händen der Baratowski und Morynski zu lassen.«

Die Fürstin erhob sich jetzt gleichfalls. Mit ihrem ganzen Stolze stand sie dem Sohne gegenüber.

»Was soll das heißen? Willst du etwa mich dafür verantwortlich machen, wenn die Verwaltung nicht nach deinen Wünschen ist? Klage deinen Vormund an, der hier ein halbes Menschenalter hindurch eine ganz unerhörte Beamtenwirtschaft duldete! Mir ist das nicht verborgen geblieben, aber das hast du mit deinen Untergebenen auszumachen, mein Sohn, und nicht mit mir.«

»Mit meinen Beamten?« rief Waldemar bitter. »Ich glaube, Frank ist der einzige, der mich noch als Herrn anerkennt; die übrigen stehen sämtlich in deinen Diensten, und wenn sie es auch wohl nicht wagen werden, mir offen den Gehorsam zu verweigern, so weiß ich doch, daß jeder meiner Befehle ein Heer von Ausflüchten, Intriguen und Verneinungen hervorruft, sobald du es für gut hältst, dein ›Nein‹ dagegen zu setzen.«

»Du träumst, Waldemar,« sagte die Fürstin mit spottender Ueberlegenheit. »Ich habe nicht geglaubt, daß du so vollständig unter dem Einflusse des Administrators stehst, ich bitte dich aber ernstlich, diesem Einflusse Schranken zu setzen, sobald es sich um deine Mutter handelt.«

»Und ich bitte dich, gib die alten Versuche auf, mich zu stacheln!« unterbrach sie der junge Gutsherr. »Einst vermochtest du es freilich, mich mit der Furcht vor einem fremden Einflusse, der sich meiner bemächtigen könnte, geradeswegs in den deinigen hineinzutreiben; erst seit ich einen eigenen Willen habe, ist es mir gleichgültig, ob ich den Schein davon bewahre oder nicht. Ich habe wochenlang geschwiegen, eben weil ich den Berichten des Administrators nicht traute; ich wollte mit eigenen Augen sehen, jetzt aber frage ich dich: Wer hat die Pachtgüter, die vor vier Jahren noch sämtlich in deutschen Händen waren, an deine Landsleute ausgeliefert, zu ganz unglaublichen Bedingungen, ohne jede Garantie, ohne jede Sicherstellung gegen den Ruin, dem sie die Pachtungen entgegenführten? Wer hat in die Forstverwaltung ein Personal gebracht, das euren nationalen Interessen allerdings vorzüglich dienen mag, den Ertrag meiner Waldungen aber um die Hälfte verringert? Wer hat endlich dem Administrator seine Stellung so unerträglich gemacht, daß ihm nichts übrigblieb, als zu gehen? Er besaß zum Glück Energie genug, mich zu Hilfe zu rufen, sonst wäre ich wahrscheinlich noch länger fortgeblieben, und es war die höchste Zeit, daß ich kam. Du hast rücksichtslos alles den Traditionen deiner Familie geopfert, meine Beamten, mein Vermögen, meine Stellung sogar, denn man glaubt natürlich, es sei mit meiner Bewilligung geschehen. Die Güter sind zu Zeiten meines Vormundes schlecht verwaltet worden, aber es konnte ihnen nicht viel schaden, denn sie tragen unerschöpfliche Hilfsquellen in sich, erst die letzten vier Jahre unter deiner Hand haben sie an den Rand des Verderbens gebracht. Dir konnte das nicht verborgen bleiben. Du hast Scharfblick genug, zu sehen, wohin das schließlich führen mußte, und Energie genug, dem Verderben zu steuern, sobald du nur wolltest, aber freilich, solche Rücksichten konnten und durften nicht gelten. – Du hattest Wilicza ja einzig für die Revolution vorzubereiten.«

Die Fürstin hatte schweigend zugehört, mit einer Art von starrem Erstaunen, das sich mit jeder Minute steigerte und mehr der Haltung als den Worten ihres Sohnes galt. Es war ja nicht das erste Mal, daß in diesen Räumen solche Worte fielen: der verstorbene Nordeck hatte seiner Gemahlin oft genug vorgeworfen, daß sie »rücksichtslos alles den Traditionen ihrer Familie opfere«, nur daß er im Entstehen zu verhindern wußte, was jetzt nahezu ausgeführt war, aber nie hatte eine solche Scene stattgefunden, ohne daß sich die Natur des Gutsherrn in ihrer ganzen Roheit zeigte. Mit maßlosem Wüten und Toben, mit einem Strom von wilden Schmähungen und Drohungen versuchte er sein Gebieterrecht geltend zu machen, ohne daß er der stolzen, furchtlosen Frau jemals etwas andres entrissen hätte, als ein Lächeln der Verachtung. Sie wußte ja, daß der Emporkömmling weder Meinung noch Charakter besaß, daß sein Haß wie seine Parteinahme nur den niedrigsten Beweggründen entstammten, und wenn irgend etwas ihrer Verachtung gleichkam, so war es die Empörung darüber, daß man ihr einen solchen Mann als Gatten aufgezwungen. Hätte ihr Waldemar eine ähnliche Scene gemacht, es würde sie nicht im mindesten überrascht haben; daß er es nicht that, das eben machte sie so bestürzt. Er stand ihr in vollkommen ruhiger Haltung gegenüber und warf ihr kalt, aber mit vernichtender Schärfe Wort auf Wort, Beweis auf Beweis entgegen. Sie sah trotzdem, wie es in ihm kochte. Die Ader an seinen Schläfen schwoll drohend auf, und seine Hand vergrub sich krampfhaft in die Polster des Sessels, an dem er stand, aber das waren auch die einzigen Zeichen der inneren Gereiztheit. Blick und Stimme verrieten nichts davon; er beherrschte sie vollständig.

Es vergingen einige Sekunden, ehe die Fürstin antwortete. Ein Ableugnen oder Verbergen ließ ihr Stolz nicht zu – es wäre auch nutzlos gewesen. Waldemar wußte offenbar zu viel. Auf seine Blindheit konnte sie nicht ferner rechnen; es galt also, eine ganz neue Stellung einzunehmen.

»Du übertreibst,« entgegnete sie endlich. »Bist du so furchtsam, dein ganzes Wilicza bereits in Revolution zu sehen, weil ich bisweilen meinen Einfluß zu Gunsten meiner Schützlinge verwandt habe? Es thut mir leid, wenn einige derselben mein Vertrauen täuschten und dir Schaden zufügten, wo sie ihre Pflicht hätten thun sollen, aber das kommt überall vor; es steht dir ja frei, sie zu entlassen. Was ist denn eigentlich, was du mir zum Vorwurf machst? Die Güter waren so gut wie herrenlos, als ich hierher kam. Du kümmertest dich nicht darum, fragtest niemals danach. Da glaubte ich mich als Mutter berechtigt, die Zügel, die deiner Hand so vollständig entglitten, in die meinige zu nehmen, wo sie wohl immer noch besser aufgehoben waren, als bei deinen Untergebenen. Ich habe sie allerdings in meiner Weise geführt, aber du wußtest ja, daß ich von jeher auf seiten meiner Familie und meines Volkes gestanden habe – ich machte dir niemals ein Geheimnis daraus; mein ganzes Leben zeugt davon, und dir gegenüber bedarf das doch hoffentlich keiner Rechtfertigung. Du bist mein Sohn, so gut wie du der Sohn deines Vaters bist, und das Blut der Morynski fließt auch in deinen Adern.«

Waldemar fuhr auf, als wolle er mit vollster Heftigkeit gegen diese Behauptung protestieren, aber noch siegte in ihm die Selbstbeherrschung.

»Es ist wohl das erste Mal in deinem Leben, daß du mir überhaupt einen Anteil an diesem Blute zugestehst,« antwortete er schneidend. »Bisher hast du in mir immer nur den Nordeck gesehen und – verachtet. In Worten freilich zeigtest du mir das nie, aber denkst du, ich verstehe es nicht, Blicke zu deuten? Ich habe oft genug gesehen, mit welchem Ausdruck die deinigen sich von Leo oder deinem Bruder auf mich wandten. Du hast die Erinnerung an deine erste Ehe wie an eine Schmach und Erniedrigung von dir geworfen, hast an der Seite des Fürsten Baratowski, in der Liebe deines Jüngstgeborenen nicht nach mir gefragt, und als die Verhältnisse dich zwangen, dich mir wieder zu nähern, da war ich wohl das letzte, was du suchtest. Ich mache dir keinen Vorwurf daraus, mein Vater mag ja vieles an dir gesündigt haben, so viel, daß du seinen Sohn unmöglich lieben konntest, aber ebendeshalb wollen wir uns auch nicht auf Gefühle und Beziehungen berufen, die zwischen uns nun einmal nicht existieren. Ich werde dir in der nächsten Zeit wohl beweisen müssen, daß ich auch nicht einen Tropfen von dem Blute der Morynski in mir habe. Auf deinen Leo magst du es vererbt haben – ich bin aus anderm Stoffe gemacht.«

»Ich sehe es,« sagte die Fürstin tonlos, »aus anderm, als ich dachte. Ich habe dich nie gekannt.«

Er schien den Einwurf nicht zu beachten, »Du begreifst es also wohl, daß ich die Verwaltung der Güter jetzt in meine eigene Hand nehme,« begann er wieder, »Und nun noch eine Frage – was waren das für Besprechungen, die gestern nach dem Souper bei dir stattfanden und sich bis in den Morgen hinein ausdehnten?«

»Waldemar, das geht mich allein an,« erklärte die Mutter mit eisiger Abwehr. »In meinen Zimmern werde ich doch wenigstens noch Herrin sein.«

»Unbedingt, sobald es sich um deine Angelegenheiten handelt; für Parteizwecke gebe ich Wilicza nicht länger her. Ihr haltet hier eure Zusammenkünfte – von hier aus gehen die Befehle über die Grenze und kommen die Botschaften von dort; die Keller des Schlosses liegen voll Waffen! Ihr habt ein ganzes Arsenal da unten zusammengehäuft.«

Die Fürstin war bei den letzten Worten totenbleich geworden, aber sie hielt auch diesem Schlage stand. Nicht eine Muskel ihres Gesichtes zuckte, als sie erwiderte: »Und weshalb sagst du mir das alles? Weshalb gehst du nicht nach L., wo man deine Entdeckungen sehr bereitwillig aufnehmen wird? Du hast ja ein so ausgezeichnetes Talent zum Spion bewiesen, daß es dir nicht viel Ueberwindung kosten kann, nun auch noch zum Denunzianten zu werden.«

»Mutter!« Es war ein Aufschrei der leidenschaftlichsten Wut, der von den Lippen des jungen Mannes kam, und seine geballte Hand fiel mit zerschmetterndem Schlage auf die Lehne des Sessels nieder. Die alte Wildheit brach wieder hervor und drohte all die mühsam errungene Selbstbeherrschung der letzten Jahre mit sich fortzureißen. Er bebte am ganzen Körper, und sein Aussehen war derart, daß die Mutter unwillkürlich die Hand an die Klingel legte, als wolle sie Hilfe herbeirufen, aber gerade diese Bewegung brachte Waldemar wieder zu sich. Er wendete sich stürmisch ab und trat an das Fenster.

Es vergingen einige stumme peinliche Minuten. Die Fürstin empfand bereits, daß sie sich zu weit hatte fortreißen lassen, sie, die Kalte, Besonnene, ihrem Sohne gegenüber. Sie sah, wie furchtbar er mit seinem Jähzorn rang und was dieses Ringen ihm kostete, aber sie sah auch, daß der Mann, der mit so eiserner Energie eine unglückliche Naturanlage, das verhängnisvolle Erbteil seines Vaters, niederzuzwingen wußte, ein ebenbürtiger Gegner war.

Als Waldemar zu ihr zurückkehrte, war der Anfall vorüber. Er hatte die Arme übereinandergeschlagen, als müsse er sich gewaltsam zur Ruhe zwingen; seine Lippen zuckten noch, aber seine Stimme klang schon wieder beherrscht.

»Als du damals in C. die Zukunft meines Bruders meiner ›Großmut‹ übergabst, da dachte ich nicht, daß sie mir das eintragen würde. Spion! Weil ich mich unterfing, die Decke von den Geheimnissen meines Schlosses zu heben! Ich könnte dir ein andres Wort entgegensetzen, das noch schlimmer klingt. Wer genießt das Gastrecht in Wilicza, du oder ich, und wer hat es gebrochen?«

Die Fürstin sah finster vor sich nieder. »Wir wollen nicht darüber streiten. Ich habe gethan, was mir Recht und Pflicht hieß, aber es wäre nutzlos, dich davon überzeugen zu wollen. Was gedenkst du zu thun?«

Waldemar schwieg einen Moment lang, dann sagte er mit gesenkter Stimme, aber jedes einzelne Wort betonend: »Ich reise morgen ab. Ich gehe in Geschäften nach P. und kehre erst in acht Tagen zurück. Bis dahin wird Wilicza frei sein von allem, was es jetzt Ungesetzliches birgt; bis dahin werden all die Verbindungen abgebrochen sein, soweit sie das Schloß berühren. Verlege sie nach Rakowicz oder wohin du willst, aber mein Gebiet bleibt frei davon. Unmittelbar nach meiner Rückkehr findet hier eine zweite größere Jagd statt, der auch der Präsident und die Offiziere der Garnison von L. beiwohnen werden. Du hast wohl die Güte, als Repräsentantin des Hauses deinen Namen mit unter die Einladungen zu setzen?«

»Nein!« erklärte die Fürstin energisch.

»So unterzeichne ich die Briefe allein. Geladen werden die Gäste jedenfalls; es ist notwendig, daß ich endlich einmal Stellung nehme in der Frage, die jetzt die ganze Provinz beschäftigt. Man muß in L. wissen, auf welcher Seite man mich zu suchen hat. Es steht dir allerdings frei, an dem betreffenden Tage krank zu sein oder zu deinem Bruder zu fahren, ich gebe dir aber zu bedenken, ob es gut ist, wenn das Zerwürfnis zwischen uns öffentlich und damit unwiderruflich wird. Noch bleibt uns beiden die Möglichkeit, diese Stunde und dieses Gespräch zu vergessen. Ich werde dich nicht wieder daran erinnern, sobald ich mich überzeuge, daß meine Forderungen erfüllt sind; es steht also bei dir, was du thun willst. Ich habe Leos Entfernung abgewartet, weil sein heißes Temperament eine solche Scene nicht ertragen hätte, und weil ich ihm und dem Grafen Morynski die Demütigung ersparen wollte, das, was doch nun einmal durchaus gesagt werden mußte, aus meinem Munde zu vernehmen. Von dir werden sie es eher hören können. Ich bin es nicht, der den Bruch will.«

»Und wenn ich nun den Befehlen, die du mir so tyrannisch zuschleuderst, nicht nachkäme?« fragte die Fürstin langsam. »Wenn ich deinem anerkannten Erbrechte das meinige entgegensetzte, ich, die Witwe deines Vaters, die nur ein ungerechtes, unerhörtes Testament von dem Orte vertrieb, der von Rechts wegen ihr Witwensitz hätte sein sollen? Vor den Gesetzen werde ich allerdings nichts damit ausrichten, aber mir gibt es die Ueberzeugung, daß ich dir auf diesem Boden nicht zu weichen habe, und ich weiche dir nicht. Die Fürstin Baratowska müßte nach dem, was du ihr soeben anzuhören gegeben hast, mit ihrem Sohne gehen, um nicht zurückzukehren – die einstige Herrin von Wilicza behauptet ihr Recht. Sei auf deiner Hut, Waldemar! Ich könnte dich eines Tages vor die Notwendigkeit stellen, entweder dein Herrscherwort von vorhin zu widerrufen oder deine Mutter und deinen Bruder dem Schlimmsten preiszugeben.«

»Versuche es,« sagte Waldemar kalt, »aber mache mich nicht verantwortlich für das, was dann geschieht!«

Sie standen einander gegenüber, Auge in Auge, und es war seltsam, daß gerade jetzt eine Aehnlichkeit zwischen beiden hervortrat, die bisher noch allen entgangen war, eine einzige ausgenommen. »Die Stirn mit der seltsam gezeichneten blauen Ader hat er von dir,« hatte Wanda einst zu ihrer Tante gesagt, und in der That, es war dieselbe hohe machtvolle Wölbung, derselbe eigentümliche Zug an den Schläfen. Auch bei der Fürstin prägte sich jetzt in der äußersten Erregung die blaue Ader deutlich aus, während sie bei

Waldemar so gefahrdrohend anschwoll, als wolle das emporstürmende Blut sich dort einen Ausweg suchen. Und auf beider Antlitz stand der gleiche Ausdruck, eine unbeugsame Entschlossenheit, ein eiserner Wille, der bereit ist, alles an seine Ausführung zu setzen. Jetzt, wo sie einander den Kampf auf Leben und Tod ankündigten, zeigte es sich zum erstenmal, daß sie wirklich Mutter und Sohn waren; vielleicht fühlten sie es auch zum erstenmal.

Waldemar trat unmittelbar neben die Fürstin, und eine Hand legte sich schwer auf ihren Arm.

Waldemar trat unmittelbar neben die Fürstin, und seine Hand legte sich schwer auf ihren Arm.

»Meiner Mutter habe ich den Rückzug offen gelassen,« sagte er bedeutsam. »Der Fürstin Baratowska verbiete ich die Parteiumtriebe auf meinen Gütern. Geschieht es dennoch, treibt ihr mich zum Aeußersten, nun denn, so schreite ich auch dazu und müßte ich euch alle –«

Er hielt plötzlich inne. Die Mutter fühlte, wie er zusammenzuckte, wie seine Hand, die mit so eisernem Drucke die ihrige festhielt, sich auf einmal löste und machtlos niedersank; mit äußerster Befremdung folgte sie der Richtung seines Blickes, der wie gebannt an der Thür des Arbeitskabinetts hing – dort auf der Schwelle stand Wanda. Sie war, unfähig sich länger zurückzuhalten, hervorgetreten, und die heftige Bewegung, mit der dies geschah, hatte ihre Gegenwart verraten.

Ein Blitz des Triumphes schoß aus den Augen der Fürstin. Endlich war die verwundbare Stelle im Herzen ihres Sohnes gefunden. Wenn er sich auch im nächsten Moment wieder zusammenraffte und starr und unzugänglich dastand wie vorhin, es war zu spät – der eine unbewachte Augenblick hatte ihn verraten.

»Nun, Waldemar?« fragte sie, und es klang wie leiser Hohn in ihrer Stimme. »Es verletzt dich doch nicht, daß Wanda Zeuge unsres Gespräches geworden ist? Es galt ja zum großen Teile auch ihr. Jedenfalls bist du ihr und mir die Fortsetzung schuldig. Du wolltest uns alle – ?«

Waldemar war einen Schritt zurückgetreten. Er stand jetzt im Schatten, so daß sein Gesicht sich jeder Beobachtung entzog.

»Da Gräfin Morynska Zeuge des Gespräches war, bedarf es keiner Erklärung, ich habe nichts hinzuzufügen.« Er wandte sich zu seiner Mutter. »Ich reise morgen in aller Frühe. Du hast acht Tage Zeit, dich zu entscheiden. Es bleibt dabei.« Dabei verneigte er sich abgemessen wie gewöhnlich vor der jungen Gräfin und ging.

Wanda hatte während der ganzen Zeit auf der Schwelle gestanden, ohne den Salon zu betreten; erst jetzt trat sie vollends ein, und sich ihrer Tante nähernd, fragte sie leise, aber mit eigentümlich bebendem Tone:

»Glaubst du mir nun?«

Die Fürstin war in das Sofa zurückgesunken. Ihr Auge haftete noch an der Thür, durch die ihr Sohn sich entfernt hatte, als wolle und könne sie das eben Geschehene nicht fassen.

»Ich habe ihn immer nur nach seinem Vater beurteilt,« sagte sie, wie mit sich selber sprechend, »der Irrtum rächt sich schwer an uns allen. Er hat mir gezeigt, daß er – nicht wie sein Vater ist.«

»Er hat dir wohl noch mehr gezeigt. Du warst stets so stolz darauf, Tante, daß Leo deine Züge trägt; von deinem Charakter hat er wenig geerbt – den mußt du bei seinem Bruder suchen. Das war deine Energie, die dir vorhin so drohend gegenüberstand, dein unbeugsamer Wille; das war sogar dein Blick und Ton – Waldemar ist dir ähnlicher, als es Leo je gewesen.«

Es lag etwas in der Stimme der jungen Gräfin, das die Fürstin aufmerksam machte. »Und wer lehrte denn gerade dich diesen Charakter mit solcher Sicherheit enträtseln?« fragte sie scharf. »War es deine Feindseligkeit gegen ihn, die dich so tief schauen ließ, wo wir alle getäuscht wurden?«

»Ich weiß es nicht,« versetzte Wanda, den Blick senkend, »es war wohl mehr Ahnung als Beobachtung, die mich leitete, aber ich wußte es vom ersten Tage an, daß wir in ihm einen Feind hatten.«

»Gleichviel!« erklärte die Fürstin mit Entschiedenheit. »Er ist und bleibt mein Sohn. Du hast recht, er hat mir heute zum erstenmal gezeigt, daß er es wirklich ist, aber eben darum wird seine Mutter ihm wohl gewachsen sein.«

»Was willst du thun?« fiel Wanda ein.

»Den Kampf aufnehmen, den er mir bietet. Denkst du, ich werde seinen Drohungen weichen? Wir wollen doch abwarten, ob er wirklich zum Aeußersten schreitet.«

»Er schreitet dazu – verlaß dich darauf! Rechne nicht auf irgend eine Weichheit oder Nachgiebigkeit bei diesem Manne! Er opfert dich, Leo, uns alle schonungslos dem, was ihm recht heißt.«

Die Fürstin streifte mit einem langen forschenden Blick das erregte Antlitz ihrer Nichte. »Mich und Leo vielleicht,« entgegnete sie, »ich kenne aber jetzt die Stelle, wo seine Kraft erlahmt; ich weiß, was er nicht opfert, und es soll meine Sorge sein, ihm das im entscheidenden Augenblicke entgegenzustellen.« Wanda sah ihre Tante an, ohne sie zu verstehen. Sie hatte nichts weiter bemerkt als Waldemars plötzliches Verstummen, das sich durch ihr unerwartetes Erscheinen genug erklärte, und dann wieder seine starre, abweisende Haltung ihr und der Mutter gegenüber; sie konnte also nicht erraten, wohin diese Worte zielten, und die Fürstin ließ ihr auch keine Zeit, darüber nachzudenken.

»Wir müssen einen Entschluß fassen,« fuhr sie fort. »Vor allen Dingen muß mein Bruder benachrichtigt werden. Da Waldemar morgen früh abreist, fällt der Grund zu deiner beschleunigten Rückkehr fort. Du bleibst also und rufst deinen Vater und Leo unverzüglich nach Wilicza zurück. Was sie auch vorhaben mögen, es handelt sich hier um das Wichtigste. Ich lasse deinen Brief noch heute durch einen Eilboten abgehen, und morgen abend können sie hier sein.«

Die junge Gräfin gehorchte. Sie kehrte in das Arbeitszimmer zurück und setzte sich wieder an den Schreibtisch, vorläufig noch ohne Ahnung, welche Rolle sie auf einmal in den Plänen ihrer Tante spielte. Die längst abgethane und vergessene »Kinderei« gewann eine ganz andre Bedeutung, seit man wußte, daß sie eben nicht abgethan und vergessen war, hatte sie doch schon einmal geholfen, die Herrschaft über Wilicza zu erobern. Die Fürstin konnte es ihrem Sohne nicht vergessen, daß er sich so entschieden und beleidigend weigerte, das Blut der Morynski in seinen Adern anzuerkennen. Nun denn, so sollte er dafür an einer Morynska scheitern – wenn es auch nicht seine Mutter war.


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