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Der Sozialismus, zu dem ich mich in meinen Studententagen bekannte, wollte eine großzügigere und gerechtere Weltordnung schaffen. Allmählich aber wurde die Propaganda für eine weniger engherzige, konkurrenzbeschwerte, gierige und verderbliche Art, die Lebensbedürfnisse der Menschen zu befriedigen, zu einer heftigen Kampagne gegen bestehende Einrichtungen und Gebräuche, die man, um sie leichter schmähen zu können, unter dem Namen das ›Kapitalistische System‹ zusammenfaßte. Bei den sozialistischen Versammlungen, die ich besuchte, hörte ich immer mehr von den Übeln des Kapitalismus und immer weniger von irgend welchen erstrebenswerten Neuerungen, die seiner Unzulänglichkeit hätten abhelfen können. Allmählich drang die Kunde von einem gewaltigen Buch an mein Ohr, das alle anderen sozialistischen Schriften, Lehren und Predigten verdrängen sollte und auch heute noch von großer Bedeutung ist – › Das Kapital‹. Es werde darin festgestellt und nachgewiesen, daß das Kapitalistische System die Quelle und die treibende Kraft jedweder Form von Unterdrückung, Ausbeutung und Schmarotzertum unter den Menschen sei, behaupteten die jungen Leute, die es propagierten. Eine neue Art Sozialist tauchte auf, energisch, starrsinnig und von unerträglicher Schmähsucht erfüllt, und der moralische und geistige Niedergang des Sozialismus begann. Er hörte auf, eine schöpferische Bewegung zu sein und wurde ein Ventil für den Minderwertigkeitskomplex der Enterbten. Was er bis auf den heutigen Tag geblieben ist.

Es ist viel leichter, zu schmähen, als zu planen; es ist viel leichter, eine Ungerechtigkeit ins Auge fassen als eine Hoffnung. Jene neuen Sozialisten verspotteten alles Planen, und es gelang ihnen, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen einzureden, daß das Wort ›Utopie‹ etwas Verächtliches und Unphilosophisches bezeichne. Wozu Pläne machen? Hatte nicht der tiefsinnige und wunderbare Hegel, dieser Meisterintellekt, dieser höchste, wenn auch einigermaßen inkonsequente Gott des menschlichen Denkens, dargelegt, daß die Vernichtung des Dinges, welches ist, an und für sich auch bereits die Schöpfung des Dinges bedeute, welches noch nicht ist? Und so liefen alle unsere jungen Sozialisten, des Hohnes und des Heldenmutes voll, umher und arbeiteten nicht mehr für eine weltumspannende Organisation des Friedens und der Versorgung mit den wichtigsten Bedarfsartikeln, sondern nur noch für alles, was ›Nicht-das-Kapitalistische-System‹ war – wohin immer das führen mochte.

All das kam mit Unterbrechungen an mich heran. Es blieb mir wenig Zeit für sozialistische Versammlungen, seit ich bei Boys zu arbeiten begonnen hatte, und ich fand, daß mich die neuen Ansichten eher langweilten und abstießen, als zur Diskussion reizten. Heute fällt es mir schwer, mir den Inhalt, geschweige denn die Art der verschiedenen Dispute ins Gedächtnis zurückzurufen. Ich erinnere mich, daß ich einmal in einer Versammlung in Chelsea eine schlechte Rede aus dem Stegreife hielt, in der ich den utopistischen Sozialismus verteidigte; ich wurde spöttisch behandelt. Ich war damals, glaube ich, kaum noch scharfsinnig genug, um zu erkennen, daß Proletariat und Bourgeoisie, über welche die neuen Sozialisten endlos schwätzten, durchaus undefinierbare Klassen sind, und daß das Kapitalistische System, von dem sie so viel Wesens machten, ein Hirngespinst, ein die Wirklichkeit verzerrendes Blendwerk war und ist.

Heutzutage unterliege ich nicht mehr so leicht der sehr allgemeinen Neigung zu glauben, daß, wo ein Name ist, ein Ding sein müsse; ich habe gelernt, hinter die logische Außenseite jedes Argumentes und jeder Überzeugung zu blicken. Ich finde rückschauend, daß ich heute um eine Anzahl Ecken gucken kann, die mir damals die Aussicht versperrten. Das Alltagsleben ist an und für sich ein Training gegen falsche Klassifizierung und gegen die Gewohnheit, Bezeichnungen gelten zu lassen, ohne sie zu analysieren. Das ist, glaube ich, auch einer der Gründe, warum wir in vorgerückteren Jahren einsichtiger, dabei aber weniger logisch sind als in der Jugendzeit.

Eine zufällige Begegnung während meines letzten Aufenthalts in London kommt mir in den Sinn; sie ist eine Illustration all der Eigenschaften, die den Kommunismus zu einer Travestie vernünftiger revolutionärer Ideen machen. Ein junger Mann wollte mir ein System erklären. Wenn ich gegen den Kommunismus auftreten wollte, würde ich darlegen, wie vielfach irreführend das Wort System ist und meine Argumentation auf diese Tatsache stützen.

Das Wort ›System‹ hat außerordentlich viel Unheil angerichtet, nicht allein im Sozialismus, sondern auf dem ganzen Felde politischer und sozialer Diskussion. Seine besondere Tücke liegt darin, daß es völlig unorganisierten Dingen eine wohlerwogene Ordnung beimißt. System bedeutet ein geordnetes und gegliedertes Ganzes, wie es ein Flaschenzug oder das metrische System ist. Wenn aber Gelehrte angesichts einer zunächst zusammenhanglosen Gruppe gesonderter Tatsachen versucht haben, diese zu klassifizieren und zu ordnen, um sie bequemer betrachten und besprechen zu können, so sind solche Aufstellungen ebenfalls Systeme genannt worden, einerlei, ob der Begriff System den Tatsachen entsprach oder nicht, wie zum Beispiel im Falle des Linnéschen oder Kopernikanischen Systems. In vergangener Zeit, da die Menschen von der Idee eines planenden Schöpfers erfüllt waren, erweckte eine systematische Aufstellung nur zu leicht den Glauben, die klassifizierten Dinge selbst befänden sich in systematischer Ordnung. Man sprach zum Beispiel von der wundervollen Ordnung des Sonnensystems, als ob dieses etwas so endgültig Geregeltes wäre wie eine Uhr, und übersah infolgedessen die große Zufälligkeit des Zusammenhangs der Sonne mit ihren mehr oder weniger beständigen Satelliten, den Planeten, Planetoiden, Kometen, Meteoren und so weiter, die sie auf ihrem Fluge durch die funkelnde Wirrnis des Weltenraumes begleiten wie Mücken ein umherstreifendes Tier. Und wo von Natur aus überhaupt keinerlei Ordnung besteht, also zum Beispiel in Angelegenheiten des sozialen Lebens, ist die Unterschiebung von Zweck und Ordnung ganz besonders verhängnisvoll.

Ich erinnere mich, wie uns in der Schule das unendlich verwickelte soziale Gewirr des mittelalterlichen Europas und der allmähliche Verfall des Römischen Imperiums als das Feudal-System dargestellt wurden. Man machte uns glauben, daß da eine saubere, allgemein geltende, pyramidenförmig gestaltete Gesellschaftsordnung bestanden habe, in der jedermann seinen Rang, seinen Platz, seine Rechte und seine Pflichten auf das genaueste kannte. Die natürliche Neigung kleiner Teile treibenden Wracks, sich um größere Klumpen zu sammeln und ihnen anzuhangen, die offensichtlichen Phrasen, Schmeicheleien und konventionellen Gepflogenheiten eines derartigen Vasallentums, die üblichen Demütigungen des gemeinen Mannes und die erfinderischen Kniffe der mittelalterlichen Rechtsgelehrten, all das wurde von der romantischen Phantasie späterer Historiker aufgegriffen und zu einem wunderhübschen System verarbeitet. Millionen und aber Millionen gequälter, verworrener, einzig und allein ihren Instinkten folgender Menschen lebten und starben während der Jahrhunderte, in denen der Feudalismus planlos und schwankend emporwuchs, und hatten gewiß niemals auch nur den leisesten Verdacht, daß eines Tages ernsthafte Gelehrte enthüllen würden, wie herrlich systematisch ihr Dasein gewesen sei. Und heutzutage leben und arbeiten, leiden und gedeihen Millionen, die nur durch die Lektüre einer mißvergnügten und wenig anziehenden Spezial-Literatur oder durch zufällige Teilnahme an einer propagandistischen Versammlung eine Ahnung davon bekommen, was unter dem Kapitalistischen System zu verstehen ist, unter dem sie angeblich leben.

Es gibt zweifellos etwas, was man als Kapitalismus bezeichnen kann; es ist ein Komplex von finanziellen und wirtschaftlichen Ereignissen, aus kurzsichtigen Versuchen entstanden, die Großproduktion zu organisieren, die durch die moderne Wissenschaft und die Erweiterung der modernen Phantasie möglich geworden ist. Doch dieser Kapitalismus zeigt jährlich, monatlich, stündlich ein anderes Gesicht; er ist weder zu verschiedenen Zeiten noch an verschiedenen Orten ganz derselbe; Leute, die das kapitalistische System schelten und tadeln, eine Revolution organisieren, um es zu stürzen, und meinen, das goldene Zeitalter würde anbrechen, sobald der Kapitalismus ausgerottet ist, verschwenden ihre Kraft an einen Proteusschatten. Sie sehen Gespenster und bekämpfen Phantome. Es gibt heute genau so wenig ein Kapitalistisches System, wie im elften Jahrhundert ein Feudal-System bestand. Beides sind theoretische Systeme, viel weiter noch von der Wirklichkeit entfernt als das Linnésche oder das Ptolemäische System. Es hat bisher im sozialen und wirtschaftlichen Leben der Menschheit überhaupt noch kein wirkliches System gegeben. Vielleicht wird ein solches einmal geschaffen werden, aber die Zeit ist noch nicht gekommen. Gegenwärtig gleicht das soziale Leben einem riesenhaften Wasserlaufe, in dem die mannigfaltigsten Strömungen und Wirbel gegeneinander wirken. Wie ich die Dinge sehe, ist die nächste Aufgabe, die das Abenteuer des Lebens dem Menschen stellt, das System zu schaffen, das es noch nicht gibt, es dem Wirrsal der bestehenden wirtschaftlichen Methoden und Ideen aufzuzwingen und so die Welt seiner Sicherheit und seinem schöpferischen Glücke dienstbar zu machen.

Ich traf im Londoner Atelier meines Neffen und Patenkindes William Clissold einen jungen Mann, der mir die Folgen der Systembesessenheit deutlich vor Augen führte. »Der Kerl stinkt nach Intellekt«, sagte William, der sich in einer angeblichen Abkehr von geistigen Dingen gefällt. Der junge Mann, der gleichzeitig etwas Nervöses, Krampfhaftes und Arrogantes an sich hatte, bot ein Musterbeispiel zu den obigen Betrachtungen. Er war anscheinend unfähig, anders als in Systemen über menschliche Angelegenheiten zu denken. Ich konnte ihm nicht klar machen, daß es meiner Meinung nach im Wirtschaftsleben überhaupt kein System gebe; dieser Gedanke ging über seinen Horizont. Seine Hauptmanie war das Rittergutssystem; so nannte er den Plan einer künstlichen Neubelebung des veralteten Feudal-Systems in wirtschaftlicher Hinsicht; er schien es als den Schlüssel zu allen bestehenden sozialen und ökonomischen Beziehungen zu betrachten und war ehrlich entsetzt, als ich bekannte, daß ich noch nie davon gehört hätte.

Er war auch äußerlich ein durchaus unharmonischer Mensch. Sein Gesicht wies rote Flecken auf, er trug randlose Augengläser, und die schwarzen Haare standen ihm borstig und wild in die Höhe. Sein Benehmen hatte etwas Grimmiges, er sprach andauernd mit kreischend erhobener Stimme, und wenn er lachte, meinte man das Räderknarren eines schwerbeladenen Karrens zu hören.

»Oh, Sie sollten aber etwas über das Rittergutssystem wissen«, sagte er. »Es erklärt so vieles.«

Und er hob an, es darzulegen. Er schilderte das Mittelalter in leuchtenden Farben, schilderte das wunderbare Rittergutssystem mit seinen trefflichen Vögten und Aufsehern und dem Lehensgerichte – auf dieses legte er besonderen Nachdruck. In seiner Vorstellung von jener entschwundenen Zeit war das ganze Land fein säuberlich in nette kleine Rittergüter und etwas größere Grafschaften aufgeteilt, ein Besitz wie der andere mit einem schönen bunten Wappen verbrämt; und als Gegengewicht und Ergänzung dazu bestand in den Städten das Zunftwesen, wohlgeordnet, fein und human. Und allenthalben herrschten Glück und biedere Gerechtigkeit, und die Kunst – eine sehr bemerkenswerte Kunst – blühte. Und die Kirche breitete gütig und würdevoll die segnenden Arme aus. Und am Himmel leuchteten die Sterne, und alle Söhne Gottes schnurrten behaglich wie freundliche Kätzchen.

Ich mochte nicht in ihn dringen, mir doch zu sagen, wieso sich aus diesem Paradiese die Übel unserer Zeit entwickelt hätten. Ohne Zweifel trug die Reformation zum Teile Schuld daran, vor allem aber schuf die Entdeckung Amerikas Unordnung; und die Türken und Mongolen waren unerhört roh gegen die Krieger der Christenheit, und der schwarze Tod zog den schäbigsten Vorteil aus den fröhlich unbekümmerten sanitären Zuständen des Rittergutssystems.

Es war ein Paradies, das Paradies eines Gelehrten, sicher und fern von der dunklen Wildnis historischer Tatsachen. Man bedenke nur, wie jene Tage in Wirklichkeit beschaffen waren! Düstere Festungen und Burgen, Städte, die Verbrecherquartieren glichen, mit engen Straßen und verriegelten, verrammelten, oft geradezu befestigten Häusern; ungewaschene Körper, die in derbes, schmutziges Wollenzeug gehüllt waren; verrohte Gemeinwesen hier und Schreckensherrschaft dort, Räuberbanden im Besitz der Macht; abgelegene Klöster, in denen ungebildete Mönche und Nonnen hausten; weite Landstriche eine Wildnis, kaum gangbare Wege von einer Stadt zur anderen, keine Straßen außer vereinzelten, in Verfall begriffenen römischen Heerstraßen, keine Brücke außer den wenigen, die irgend welche mächtige Büßer sterbend errichten ließen, wilde Hunde auf dem Land, Schweine in den von Gestank erfüllten Straßen der Städte, endemische Pest. Zahllose Kinder wurden in die Welt gesetzt, doch waren die meisten schwach oder krank und starben, ehe sie heranwuchsen. Da und dort schenkte eine gütige Laune der Natur dem Leben eine kleine Spanne Aprilsonnenscheins, da und dort mochte die lässige Duldsamkeit eines heiter freundlichen Herrn oder Abtes etwas erträglichere Zustände schaffen. Doch das waren flüchtig vorübergehende Lichtblicke in der häßlichen Abfolge verkümmerter und elender Generationen. Jener Kerl aber – taub gegen die Tatsachen, die laut aus den dicken fensterlosen Mauern jeder mittelalterlichen Ruine zu uns sprechen, aus den Folterwerkzeugen und Keuschheitsgürteln in den Museen, aus den plumpen Rüstungen in den alten Waffenkammern und aus den Mängeln und Halbheiten im Bau der Kathedralen, die, unvollendetes Stückwerk zumeist, dennoch das Größte sind, was jene Zeit hervorgebracht hat, – jener Kerl rühmte seine Herrensitze und Zünfte und schien zu glauben, daß ein paradiesisches Leben geschaffen werden könnte, wenn man die Uhren der Weltgeschichte zurückstellte.

Ich fragte ihn aus, disputierte aber nur wenig mit ihm. Schließlich ging ich fort, um voll Verwunderung über ihn nachzudenken.

Am Ende ist sein Fall aber gar nicht so verwunderlich. Ein Physiker oder ein Biologe wendet sich wohl vom Getriebe der Welt ab, jedoch um sich an der chemischen Wage, im Laboratorium, in der maritimen Versuchsstation mit einer handgreiflicheren Realität zu beschäftigen. Er muß reisen und forschen, muß sich frei und selbständig den Dingen hingeben, Dingen, die ihn bei der kleinsten Unachtsamkeit in Stücke reißen oder tödlich verätzen können. Ein Student der Geschichte oder der Volkswirtschaft aber wendet aller Wirklichkeit den Rücken, sobald er sich von der Welt abkehrt; er geht in eine Höhle der Winde, in der eingebildete Stürme Dokumente umherwirbeln. Dreiste Behauptungen gelten dort mehr als Tatsachen. Er mag lügen, falsch urteilen und Schnitzer machen – nichts wird ihn in die Lüfte schleudern, sein Fleisch zerfressen oder ihn für immer purpurn färben. Alle Lebensumstände eines Gelehrten verschwören sich, seinen Blick nach innen zu kehren und vom trüben Hader des gemeinen Lebens abzulenken. Für ihn ist die Geschichte nicht, was sie sein sollte, nämlich eine Erweiterung der Wirklichkeit, sondern eine Zuflucht.

Wahrscheinlich ist es in erster Linie ein angeborener Wesenszug, der einen jungen Menschen dazu treibt, Lehrer oder Spezialforscher an einer Universität zu werden. Es dürfte in der Regel eine instinktive Furcht vor Unsicherheit und Verwirrung in ihm lebendig sein. Er hat etwas angstvoll Lauerndes an sich. Die Ausgestaltung seiner hellen Scheinwelt, die so viel einfacher und klarer als die Wirklichkeit und dabei vollkommen logisch ist, gibt ihm Sicherheit und läßt ihn die drohenden Gefahren des Lebens vergessen. Hat er einmal ein gewisses Ansehen errungen, so stößt er kaum mehr auf ernstlichen Widerstand; er kann die quälende Angst in den Wind schlagen und fortan gemächlich an seinem Schutzwalle weiter bauen. Eine Tatsache abzuleugnen, heißt in der wohlgeschützten Zurückgezogenheit solch eines Daseins so viel, wie sie aus der Welt zu schaffen, und der Verworrenheit ein System unterzuschieben, bedeutet fast, ihrer Herr zu werden. In seinen Vorlesungen, in seinen schriftlichen Kontroversen mag der theoretisierende Klausner zornig und geringschätzig werden; selbstzufrieden darf er seinen mit der Wirklichkeit leider unvereinbaren Ansichten Ausdruck verleihen.

Ein Mann, der sozusagen mit einem System verheiratet ist, verliert immer mehr die Fähigkeit, Tatsachen, die wider ihn sprechen, auch nur zu bemerken. Er wird wie die Hunde und Schweine, die man hier in Südfrankreich für die Trüffelsuche dressiert. Allüberall wittert er Beweise seines Systems. Was nicht zu seiner fixen Idee passen will, hört auf, ihn zu interessieren, hört auf, für ihn zu existieren; gleichgültig und verachtungsvoll geht er daran vorüber.


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