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11

Wenn jetzt die neugebildeten Truppen verladen wurden, tönten die Hurras nicht mehr ganz so laut. Der Krieg dauerte schon zu lange; zwei Kriegswinter, das halte einer aus! Die Urlauber, die aus dem Westen kamen, hatten grausige Dinge erzählt; kein Wunder, daß es manchem jungen Kerl, der früher keine Furcht gekannt, kalt über den Rücken lief. Was nützte es, daß Montenegro um Frieden gebeten hatte – die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen – noch immer war kein Frieden in der Luft. Und doch begann die Natur Lenzesahnung zu zeigen. Es war ein frühes Frühjahr. Schon im Februar spielten die Mücken über den aufgeweichten Gärten in steigenden Säulen; sie vollführten einen lustigen Tanz.

Und ein Tanz war's auch vor Verdun; aber ein blutiger. Wer von da wiederkam, konnte von Glück sagen. Die Frauen, die ihre Männer bei Verdun wußten, liefen herum wie Hühner, die der Habicht scheucht. War denn wohl eine unter ihnen, die bestimmt sagen konnte: Mein Mann lebt noch?! Briefe und Karten blieben aus. Postsperre. Man konnte jetzt auch keine Päckchen schicken. Und das war fast das Härteste. Wie gern hatte man gekauft von den Fischkonserven, von den Kognakfläschchen, von den Fleischpasten und Tortenschächtelchen, von den Schokoladetafeln und Erfrischungsbonbons, die trotz ihres hohen Preises aus den Schaufenstern verschwanden, so schnell, wie der Wind leere Spreu wegwirbelt. Es kam ja keiner darauf an, die letzten Scheine auf den Ladentisch hinzulegen für einen einzigen Leckerbissen. Dann hatte der Mann doch mal einen Tag, an dem ihm was schmeckte. Manches Mutterchen probte erst mal mit bescheidenem Lecken an der Süßigkeit, die sie einpackte: Ja, die war noch gut, noch nicht Ersatz, da war noch richtiges Mehl dran, richtige Butter. Der Junge aß für sein Leben gern Kuchen. Und sie schmunzelte in sich hinein und hatte noch den Geschmack süß auf der Zunge, wenn sie selber trockenes Brot mampfte.

Mit dem Urlaub schien es jetzt auch nichts zu sein, es kamen keine Urlauber von der Westfront; nur aus Rußland erschienen welche, aber dahin brannte das Interesse nicht so. Verdun, Verdun – um das drehten sich alle Gedanken. Ungezählte Kinder im deutschen Reich falteten beim Nachtgebet ihre Hände für den Vater, der Douaumont und Vaux erstürmte, Panzerfesten mit so furchtbaren Zähnen, daß kein Ungeheuer je hatte so grimmig beißen können. Unzählige Herzen im großen Berlin standen still vor Entsetzen über die Todesanzeigen, die die Spalten der Zeitungen überfüllten – blieb denn noch ein Mensch übrig? ›Heftige Nahkämpfe‹ – das wußte man ja, was das bedeutete.

Im Vorort draußen war von all den Frauen, deren Männer bei Verdun standen, die Dombrowski vielleicht die einzige, die das Lachen noch nicht verlernt hatte. Daß ihr Stanislaus nicht schrieb, machte sie nicht unruhig; er hatte ja auch vordem nicht oft geschrieben. Und immer nur wenig: ›Liebe Minka, ich bin gesund. Auf ein Wiedersehen. Es grüßt Dich Dein Stanislaus.‹ Ob sie das nun las oder nicht! Er war zu schlecht mit der Feder. Sie war auch schlecht mit der Feder. In ihrer Heimat, Oberschlesien, ganz weit weg, wo er im Bergwerk arbeitete und sie ihn kennengelernt hatte, als sie beim Fördern der Kohlen half, da kam's nicht an aufs Schönschreiben. Nun war der Stanislaus ja auch zu alt dazu, an die Vierzig, der lernte es nicht mehr besser. Ach, er würde auch schon noch am Leben sein, wenn der liebe Gott es so wollte. Wußte sie doch nicht einmal genau, ob er gerade mit vor Verdun war, auf seiner letzten Karte hatte nur gestanden: Westen!

Wenn die anderen Frauen, die die schöne Minka beim Einholen traf, vor Unruhe verzehrt aussahen wie im Wind flackernde Flammen, die schnell ausbrennen, glänzte ihr Gesicht in behaglicher Fülle. Es ging ihr nicht schlecht. Wer es verstand, kriegte schon noch was; sie hatte ja auch ihr Stückchen Land, und dann hatte sie noch … hatte noch … sie sagte nicht gerade heraus, was sie noch hatte. Aber an Andeutungen ließ sie es nicht fehlen. Wenn ihrer Mieterin ernste Augen dann vorwurfsvoll, mit einer gewissen Verächtlichkeit auf sie blickten, lachte sie sich eins: Die war schön dumm, die Hieselhahn, die war doch nicht häßlich, die hätte es auch besser haben können. Die brauchte nur mal abends mit ihr zu schlendern zum Bahnhof, wo die Soldaten, die jetzt hier in Garnison lagen, sich bei Dietrich Zigarren kauften oder den Hauptbericht am Schwarzen Brett lasen und herumständerten. Dann hätte sich sicher auch für sie noch einer gefunden, der was hatte. Die Hieselhahn war selber dran schuld, wenn es ihr erbärmlich ging.

Gertrud war mit der Miete in Rückstand geraten. Heut war Anfang März, sie hatte wieder zu zahlen und konnte dabei noch von vordem nicht alles glattmachen. Zögernd trat sie in die Küche, in der die Dombrowski am geheizten Herd saß und sich den Rücken wärmte. Sie war noch in Nachtjacke und Unterrock, Schlaf klebte ihr die Augen halb zu. Es war Gertrud, als drehe sich etwas in ihr um – da saß nun die Frau, faul und vergnügt, und der arme Dombrowski lag draußen im schlammigen Graben oder vielleicht in seinem Blut. Es stieg ihr etwas in die Kehle und wollte heraus, aber sie mußte jedes Wort hinunterschlucken, selbst ihre Blicke durften nicht sprechen. Sie kam ja, um zu bitten. Mit niedergeschlagenen Augen näherte sie sich.

»Schon ausgeschlafen?« sagte die Dombrowski und kratzte sich in ihrem reichen Haar. »Ich leg mer noch mal 'rin, 's is ja noch so früh. Da« – sie zog, ohne aufzustehen, eine Tasse heran und schenkte ein – »da, trinken Se auch vorerst 'n Schluck Kaffee.«

»Nein, danke.« Gertrud glaubte keinen Schluck annehmen zu dürfen, und doch zog ihr der Duft lieblich in die Nase. Das war noch echter Kaffee; lange, lange hatte sie den nicht mehr gekostet. »Wir haben schon März«, fing sie an zu stottern, »aber ich kann Ihnen die Miete – die Miete kann ich doch noch nicht bezahlen – nur erst die rückständige.«

»Nu ja.« Die Dombrowski gähnte. »Wieviel sind Se mir denn noch schuldig?«

»Den ganzen Februar noch«, sagte Gertrud leise. Eine flammende Röte schlug ihr ins Gesicht.

Die schöne Minka regte sich nicht auf. »Das 's ja nich schlimm.« Sie lachte. »Verhungern wer' ich drum auch noch nich. Sie können mir ja nächsten Monat alles zusammen bezahlen.«

»Wenn ich das nur kann!« Eine beklemmende Angst machte Gertruds Stimme ganz klein. »Wenn das Kind nicht krank gewesen wäre und ich deswegen hätte nicht aufhören müssen bei den Tornistern und mir dann erst neue Arbeit suchen, dann wär' ich nicht so in Rückstand geraten. Das Strohsäckenähen bringt nicht so viel ein. Entschuldigen Sie vielmals!« Sie zählte Geld auf den Herdrand: »Das ist also für Februar. Und Sie warten noch? Danke auch vielmals.«

Die Dombrowski schenkte sich aufs neue ein und warf zwei Stück Zucker in die Tasse. »Bald soll's ja auch nich Zucker mehr geben. Na, wenn's nur noch Männer gibt!« Sie lachte hell. »Machen Se doch nich so'n Gesicht, Fräuleinchen, ich meine ja bloß Soldaten, die de Franzosen verkloppen.«

Gertrud wandte sich ab: Durfte sie denn sagen, was sie eigentlich dachte?

Es war noch früher Morgen, noch war die Sonne nicht heraus, ein feuchtes, fahles Grau schimmerte durch die angelaufenen Scheiben des kleinen Küchenfensters. Draußen lagen die Felder, den Frühling erwartend; aber sie waren noch kalt, das Grün der Saat hatte noch keinen warmen Ton. In der Ferne der Wald lag wie Blei. Im Hofe klappte der Märzwind mit der Schuppentür. Und durch diesen Wind mußte Gertrud jetzt gleich gehen, gegen ihn ankämpfen – es fröstelte sie. »Wollen Sie so gut sein, Minka, und dann nach dem Kleinen sehen? Jetzt hat er Milch getrunken. Sein Süppchen zum Mittag hab' ich in die Röhre gestellt. Nicht wahr, Sie vergessen ihn nicht?« Mit gesenktem Kopf schlich sie zur Tür; es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß die Dombrowski vergessen hätte, nach dem Kind zu sehen.

»Warten Sie doch mal!« schrie die Dombrowski. Sie sprang auf und lief hinter der anderen her. Die schöne Minka trug nicht nach, in diesem Augenblick sah sie nur Gertruds trauriges Gesicht und wußte nichts mehr von verächtlichen Blicken und daß die nicht mit ihr zum Bahnhof gehen wollte. Sie schlang ihren vollen Arm um die Schultern des Mädchens: »Na, was, immer fidel! Daß Sie de Miete nicht zahlen können, das macht gar nischte. Da!« Sie rannte zum Herd, packte das Geld und wollte es Gertrud wiedergeben: »Nehmen Se das man ooch wieder. Es hat noch Zeit.«

Gertrud nahm das Geld nicht zurück. Aber als sie zum Bahnhof lief im Geschwindschritt, lief die Gestalt der Frau mit dem üppigen Busen und den blank herumguckenden Augen immer vor ihr her, wirbelte mit im prasselnden Wind. Auch bei der Arbeit verließ die sie nicht. Was sollte werden, wenn der Mann dahinterkam? Warnen ließ sich die Minka ja nicht. Ach, und es war nicht einmal immer derselbe! –

Die Frauen, die mit Gertrud in dem kalten großen Hofraum, einer früheren Werkstatt, Strohsäcke nähten, hatten heute viel zu erzählen. Heute wurden nicht soviel Stück geschafft wie sonst, selbst die emsigste Akkordarbeiterin machte heut öfter einmal Pause. Sie waren alle ganz aufgeregt. Hatte das Fräulein es denn nicht gelesen, es stand doch schon in allen Zeitungen?!

»So 'n gemeines Stücke, so 'ne Vettel! Der Mann is im Feld, und sie schafft sich derweile 'nen Liebhaber an. Er kommt auf Urlaub, kommt eher an als sein Brief, der es ihr verkünden soll. Es läßt ihn einer ins Haus mit 'rein, in stockdunkler Nacht klettert er die Treppe 'rauf – in der Ackerstraße, hinten im Hof vier Treppen – leise, ganz leise – wird die sich freuen! Da hört er drinnen eine Männerstimme – halt, wer ist denn da bei ihr? Die Stimme kennt er nicht – ein Fremder? – und nachts um halb zwei?! Er guckt durchs Schlüsselloch, der Schlüssel steckt von innen, er kann nichts sehen, aber unter der Tür her fällt schwacher Lichtschein. Die ist nicht alleine, die hat einen bei sich! Jetzt lacht sie – seine Frau – oh, wie er die am Lachen kennt! Und zärtlich sind die. Kreuzhimmeldonnerwetter, verflucht noch mal! Und er, der Mann, steht hier draußen und kann nicht herein!«

»Und da hat er denn die Tür eingetreten«, erzählte eine. »Und als er denn ringeplatzt war wie 'ne Bombe in seine Küche, sah er die Bescherung. Grad im rechten Momang. Da hat er den Kerl denn kaltgemacht. Kann man ihm det verdenken?«

»Und ihr, ihr, hat er ihr auch was getan?« fragte Gertrud zitternd.

»Ich weeß nich. Sie hat wie doll geschrien. Er war wohl gerade dabei, da kamen Leute zu. Schade drum, die hätt' er nur ooch kaltmachen sollen.«

Kaltmachen! Gertrud überlief es.

»Lassen Se man gut sein«, sagte eine alte Frau, die bis dahin geschwiegen hatte, und ein seltsames Lächeln, halb spöttisch, halb traurig, zerrte an den Falten ihres verhärmten Gesichts. »Die Männer machen es nich anders. Glauben Sie, daß die bei de Französinnen oder wo se sonst sind, immer treu bleiben? Se denken nich dran. Aber wir, wir –« ihre heisere Stimme schlug um, wurde heftig – »wir sollen uns nie was erlauben. Glaubt ihr denn, für so 'ne junge Frau – vielleicht hat sie ihren Mann gar nich mal gerne, oder es kann auch sein, se denkt zuviel an ihn – glaubt ihr, für 'ne Frau is det leicht, nu so zu bleiben? Alleine, ohne was fors Herz?«

»Nanu, aber nanu!« Die Jüngere, die vorher gesprochen hatte, tat ganz entsetzt: »Sie wollen det wohl noch entschuldigen? Na ja, Sie!« Das ›Sie‹ klang verächtlich. »Ich sage, wenn mein Mann aus's Feld käme und fände mir bei so was – na, ich danke!«

Die Meinungen waren geteilt. Die einen konnten es wohl verstehen, daß man eine Entschuldigung für die Frau fand, die anderen hätten es richtig gefunden, das treulose Weib dem Liebhaber nachzuspedieren. Sie zankten sich beinahe darum. Sollte die denn so ganz ohne Strafe davonkommen? Den armen Mann sperrten sie ein, der hieß nun Mörder – sie, die Schuldige, ließ man frei laufen.

»Die? Die is schon gestraft genug«, sagte leise die alte Frau. Sie nickte vor sich hin. Eine traurige Erinnerung war ihr gekommen: Jung gewesen und allein geblieben war auch sie einmal. Sie wischte sich über Stirn und Augen, wie um etwas zu verscheuchen.

Gertrud hörte still dem Durcheinander der Weiber zu; die schwatzten und stritten, gelacht wurde auch. Alles, was sich durch den Schlamm der Straße wälzt, wurde heut hier breitgetreten. Der Geschichte des Urlaubers folgten andere Geschichten: Nicht nur in der Ackerstraße passierte so etwas, das kam überall vor in der Welt. Mitunter kreischte eine laut auf: Das war ja zum Totlachen!

Die Alte, die Seifert, lachte nicht mit. Sie erzählte auch nichts. Die Lippen zusammengekniffen, saß sie da, einen steinernen Ausdruck auf dem mageren Gesicht, und nähte. Ihre groben Finger waren sehr geschwind. Gertrud paßte auf: Der konnte sie nicht beibleiben, trotz ihrer Gewandtheit. Die Fingerspitzen schmerzten sie zu sehr von der rauhen Sackleinewand, der harte Faden schnitt ihr ins Fleisch. Was war das für eine Frau? Die sah aus, als trüge sie schwer an etwas. Unwillkürlich mußte Gertrud wieder nach ihr hinsehen. Und die Seifert, als wittere sie in dem Blick Neugier, sagte grob: »An mir is nischt zu sehn!« Gertrud wurde rot und murmelte etwas, das wie eine Entschuldigung klang.

Gegen Mittag verschwand die Seifert für eine Stunde. »Jetzt muß sie ihren Sohn futtern gehen«, sagte die junge Kriegerfrau, die neben Gertrud saß. »Sie müssen ihr nich immer so ankucken, Fräulein, det mag se nich. Mit die is det nämlich nich koscher – von dazumal her noch. Ihr Mann war im Krieg, siebzig.«

»Was hat sie denn getan, dazumal?« fragte Gertrud, seltsam bewegt. Die Frau sah so aus, als könne sie nie mehr froh sein.

Die andere zuckte die Achseln: »Was Genaues weiß man nich. Sie wird sich wohl ooch 'n Liebhaber angeschafft haben dazumal; darum entschuldigt se ooch die in de Ackerstraße. Neulich nähte eine Frau hier, die ihr näher kannte – vor Gericht soll se dazumal gewesen sein, aber freigesprochen is se worden, aus Mangel an Beweisen. Der Sohn hat keine Arme mehr. Bei Schemisel haben sie ihm beide kaputtgeschossen.«

Die Unglückliche! Gertrud mußte noch an die Seifert denken, als sie längst den kalten Hofraum verlassen hatte, in der Bahn saß und nach Hause fuhr. Das war noch schrecklicher, wenn man büßen muß im Alter, was man in der Jugend verbrochen hat! Und neben das verhärmte Antlitz mit den eingegrabenen Falten schob sich der Dombrowski rundes, immer vergnügtes Gesicht.

 

Es war nicht viel zu verdienen beim Strohsäckenähen. Eine Arbeit war's auch, die eigentlich jedermann machen konnte, der eine grobe Nadel grob zu führen verstand. Aber es war jetzt nicht an der Zeit, wählerisch zu sein. Selbst für den, der Geld genug hat, war es jetzt nicht so leicht, immer satt zu werden. Brot, Fleisch, Butter, Fett, Mehl, Zucker – alles nur auf Karten.

Wenn der Krieg noch lange dauerte, würde man auch jeden Schluck Wasser, jeden Mundvoll Luft nur gegen Karte zu schnappen kriegen! Und daß man dazu noch so ewig stehen mußte, bis man sein bißchen weg hatte! In Berlin, bei den vielen Menschen war es am schlimmsten, da standen sie in langen Reihen vor den Butter- und Fleischerläden, Frau hinter Frau, viele Hunderte; wenn man sich nicht dabei hätte etwas erzählen können, wäre es entsetzlich gewesen. So fand man sich drein.

Hier draußen war es auch langwierig genug. Wenn die Dombrowski nicht gewesen wäre, die für sie mitstand, hätte Gertrud Hieselhahn hungern müssen; sie hatte nicht die Zeit, stundenlang zu stehen und zu warten, bis sie an die Reihe kam. Der Dombrowski machte die Steherei Spaß. Es ging jetzt gegens Frühjahr, die Luft war linder, es war recht angenehm, wenn der sanfte Wind so ums Gesicht fächelte und mit den losen Haaren im Genick spielte. Die schöne Minka empfand dies wie eine Liebkosung. Zwischen all den blassen Gesichtern fiel ihr Gesicht doppelt auf. Sie sah anders aus als Margarete Dietrich, die sich auch mitunter mit ihrem Körbchen anstellte, so vertattert und verträumt dastand, daß sie gar nicht merkte, wenn sie endlich dran war. Meist aber kam Frau Dietrich selber, still und gedrückt und ganz verschüchtert; wenn man sie nach ihrer Tochter fragte, zuckte sie zusammen.

Margarete Dietrich wartete noch immer auf ihren Bräutigam. Im Schrank, in einen weißen Überzug gehüllt, hing das Brautkleid, zum Anziehen fertig; die Schneiderin, die selber einen Bräutigam draußen hatte, hatte eigene Liebe und Sehnsucht hineingenäht. Falten und Fältchen, Säume und Säumchen waren wie hingehaucht, ein Duft, ein Traum. Jeden Abend, ehe Margarete ins Bett stieg, lüftete sie den verhüllenden Überzug im Schrank ein wenig, das Brautgewand guckte hervor: weiß, seiden, in glückverheißender Herrlichkeit. Dann stand sie, versunken in Betrachtung, ihre Augen hatten einen selig-verlorenen Ausdruck, ein irres Lächeln spielte um ihren Mund; sie konnte sich nicht trennen. Mit nackten Füßen stand sie lange, lange, sie merkte nicht, daß es kalt in der Stube war; spitz stachen ihre mageren Schulterknochen aus dem Hemdausschnitt, sie fror blau und merkte es nicht. Da, da hing ihre ganze Seligkeit! Zögernd nur ließ ihre Hand endlich den Zipfel fallen. Als letztes vom Tag, als Traum für die Nacht nahm sie das Brautgewand mit hinüber. –

Heute war ihre Mutter ausgegangen. Seit jenem Tag, an dem Margarete in die Kirche gelaufen war, um die Bertholdische Hochzeit zu sehen, traute sich die Mutter kaum mehr fort. Damals hatten ihr zwei mitleidige Frauen die Tochter nach Hause gebracht, sie zwischen sich schleppend wie eine ganz Willenlose. Gretchen hatte, als sie der Mutter besorgtes: »Kind, was ist dir?« hörte, bitterlich zu weinen angefangen. Sie schluchzte laut. Dann aber fing sie an zu lachen, lachte, lachte wohl eine halbe Stunde lang. Frau Dietrich konnte den Gedanken daran gar nicht mehr loswerden, sie war immer unruhig seitdem. Heute hatte Gretchen ihr so zugeredet: Tante in Berlin würde es sehr übelnehmen, wenn die einzige Schwester nicht mal käme, ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Es war zudem Sonntag, der Laden nicht geöffnet, das Wetter schön, so entschloß sie sich denn; Gretchen war ja auch heute ganz wohl. Und so ruhig.

Als sie schon beinahe am Bahnhof war, kehrte sie doch noch einmal um, es trieb sie förmlich mit Gewalt zurück: Würde Gretchen auch nicht irgend etwas anstellen? Aber die saß ganz friedlich in der Vorderstube und las in einem Buch. Verwundert sah sie auf, als die Mutter nochmals eintrat. Frau Dietrich machte sich eine Ausrede: »Habe ich vielleicht meine Handschuh hier liegen lassen?« Sie suchte im Zimmer herum.

»Aber, Mutter, du hast sie ja an!« rief Gretchen und lachte sie aus.

»Na, so was!« sagte Frau Dietrich und lachte auch. Und dann gab sie ihrer Tochter einen Kuß. »Auf Wiedersehen denn!«

Nun war Margarete Dietrich ganz allein. Allein –! Sie klappte plötzlich das Buch zu und sprang auf, mit einem seltsamen Lächeln sah sie sich um. Da war der alte Regulator an der Wand – ›tick – tack‹ – das war der einzige Laut. Sonst nichts. Gott sei Dank! Der sollte auch nicht tick-tack machen, das klang so hart, das schlug ihr immer auf den Kopf. Sie sprang auf einen Stuhl und hielt das Pendel an. Es machte sie ganz schwindelig mit seinem ewigen Hin und Her.

So – nun war's gut! Sie atmete auf. Und dann lief sie nach hinten in ihr Stübchen. Sie öffnete den Schrank und nahm das verhüllte Kleid heraus. Es auf beiden Armen vor sich hertragend, brachte sie es in die Vorderstube. Ah, heut hatte sie ja einmal das Reich für sich! Hier war's viel heller und der Spiegel auch größer. Scheu sah sie sich um: Es war ihr doch so, als ob jemand da wäre. Nein. Heut konnte sie ungestört Hochzeit spielen.

Nun holte sie auch noch Kranz und Schleier herbei, die sie in der Kommode verschlossen gehalten hatte. Wie der Kranz sich freute, ans Licht zu kommen! Seine Myrte blühte plötzlich weit auf, das Grün seiner Blättchen wurde lebensfrisch. Er drängte sich förmlich auf ihren Kopf, er senkte sich nieder auf ihren Scheitel. Sie mußte ihn aufsetzen, er ließ nicht nach.

Und ebenso ging es jetzt mit dem Kleid. Ehe sie wußte, wie es kam, war ihr die Wollbluse, der wollene Rock vom Leibe gefallen, über sie sank das Hochzeitsgewand. Die Seide hüllte sie ein, weiß und weich, der duftige Schleier war wie eine Wolke; sie ward gehoben, getragen. Ein schönes Bild lächelte sie aus dem Spiegel an, ein Wesen aus den seligsten Höhen. Nun war sie nicht Gretchen Dietrich mehr, das einsame Mädchen, das vor Sehnsucht verschmachtet – sie war geliebt, begehrt, sie war eine Braut am Hochzeitstag. Gleich, gleich trat er ein, der sie begehrte – ha, da war er schon!

Hastig fuhr sie herum, ihr lächelndes Gesicht wurde noch lächelnder, mit einem leisen Schrei streckte sie die Arme aus: »Kommst du?«

Wie aus weiter Ferne klang es, und doch so nahe: »Ich komme zu dir!«

»Wo du hingehst, will ich auch hingehen!«

Sie sank ihm an die Brust, er schloß die Arme um sie, fest, fest; so fest, daß sie ächzte. Aber sie entwand sich nicht seiner Umarmung. Mochte es auch weh tun – oh, so weh! –, sie pressen wie in einem furchtbaren Krampf, der die Brust einschnürt, den Atem verfängt, den Herzschlag anhält, so, so nur war ewige Liebe! Sie lag ganz hingegeben, sie schloß die Augen. Dunkel, dunkel, nichts sehen, nur hören, was er flüsterte.

Es flüsterte in ihrem Ohr: »Ich liebe dich!«

Sie flüsterte zurück: »Ich liebe dich!«

»Du bist jetzt mein!«

»Ich bin jetzt dein!«

Er nahm ihr den Kranz aus dem Haar, sie ließ ihn sich ruhig nehmen. Da lag er am Boden, der schöne Kranz! Sie wollte sich bücken, ihn aufheben, aber seine Hand hielt sie zurück: »Laß ihn liegen, du brauchst keinen Kranz.«

»Ich brauche ihn, ich brauche ihn wohl. Man setzt mir den Myrtenkranz auf im Sarg.«

»Wo wir hingehen, gibt es keinen Sarg; da ist ein Bett nur, der Freuden voll, da ist ewige Lust.« Er stieß den Kranz mit dem Fuß beiseite. »Kommst du mit mir dahin?«

Ihre Hand faßte nach dem Schleier, sie riß auch den vom Kopf: »Ich komme mit!«

Er war hastig und ungestüm, er konnte es nicht erwarten. »Komm doch, so komm doch!«

»Meine Mutter, was wird die sagen? Die grämt sich um mich.«

»Was ›Mutter‹, was ›grämen‹ – du bist jetzt mein, komm du nur, komm!«

»Lieber, Geliebter, ich will meinen Mantel anziehen, daß die Leute mein Kleid nicht sehen, mein weißes Kleid, das leuchtet so weit.«

»Ziehe deinen Mantel an, damit niemand dich sehe, aber dann komm, komm! Ich habe nicht Zeit. Es ist Krieg. Ich fliege über die ganze Welt; nie bin ich so eilig gewesen wie jetzt. Komm, Gretchen! Komm, Mädchen! Komm, liebste Braut!« Seine Stimme klang schmeichelnd.

Es zog sie fort mit Liebe, es zog sie fort mit Gewalt. Es gönnte ihr kaum Zeit, den Mantel über ihr Hochzeitsgewand zu werfen. Sie ließ in der Stube alles zurück: Kranz, Schleier, ihr tägliches Kleid. Das lag alles am Boden. Die Mutter würde es schon finden, in Ordnung bringen, aufheben. Sie warf keinen Blick mehr zurück. Fünfundzwanzig Jahre hatte sie hier gelebt, hier in diesen Räumen, hier war sie geboren, hier hatte sie als Kind gelacht, gespielt, ihre ersten Lieder gesungen, ihre ersten Tränen geweint, ihren ersten Traum geträumt. Hier war ihr Vater gestorben. Hier hatte ihre Mutter sie liebgehabt, für sie gesorgt, um sie gesorgt. Das war alles nichts.

»Komm, Gretchen, komm!«

Als Frau Dietrich in Hast eintrat, erwiderte niemand ihr »Guten Abend!« Sie war eher wiedergekommen, als sie eigentlich beabsichtigt hatte; kein Zureden der Schwester, doch zum Abendbrot, das heute, dem Geburtstag zu Ehren, reichlicher als sonst war, dazubleiben, hatte sie halten können. Sie mußte nach Hause, sie mußte nach Hause. Es trieb sie. Gretchen war doch jetzt immer so merkwürdig, es war nicht gut, daß sie die so lange allein gelassen hatte. Noch war es nicht ganz dunkel, der Märzabend nicht vollends hereingebrochen. Sie sah es weiß am Boden schimmern, und dann stolperte sie: Was war das?! Um ihren Fuß hängte sich etwas. Kleine künstliche Knospen aus Wachs, weiße Blütchen, zertretenes Grün. Wie ein Totenkranz. Abergläubisch überrieselt sah sie sich um.

»Gretchen!«

Keine Antwort.

Die Hände der Mutter, die unruhig nach den Streichhölzern suchten, waren so ungeschickt, daß ein Streichholz nach dem andern aufzischte und erlosch. Endlich brannte Licht. Da lag der dunkle Rock, die dunkle Bluse am Boden, die Gretchen heute angehabt hatte, und drüberhin wand sich wie eine Schlange ein langer weißer Schleier. Was war das, was war denn das?! Ein unklares Entsetzen lähmte die Frau, sie stand ganz starr. Wie kam das hierher, Brautschleier und Kranz?

»Gretchen! Gretchen!« Der Ruf der Mutter gellte durch die leere Wohnung. Was hatte die Tochter nun wieder angefangen? Und fort war sie. Frau Dietrich riß den Schrank auf: Ihre Sachen waren alle da. Nur der Mantel am Haken fehlte. Wo war sie hin? Zur Bahn, der Mutter entgegen? Ach nein! Zu ihrer Freundin, Fräulein Hieselhahn? Ach nein. Sie war ja menschenscheu, sie ging zu niemandem mehr. Vielleicht hatte sie wieder einen Brief geschrieben, trug den nun gerade zur Post? Ach nein. Es könnte wohl sein, aber es war nicht so. Das fühlte die Mutter plötzlich deutlich. Gretchen war fort, Gretchen rannte draußen umher, von irgend etwas getrieben. Und es wurde Nacht. Wie lange mochte sie schon fort sein? Wenn sie doch wiederkäme, wenn sie doch bald wiederkäme!

Zitternd leuchtete die Frau in alle Winkel, sie suchte eine Spur. Und plötzlich fing sie an zu weinen in großer Angst: Ihr Kind, ihr Gretchen, wenn dem nur nichts Schlimmes widerfuhr! Sie riß das Fenster auf und spähte hinaus.

Die Straße war leer, sonntäglich still. Drüben auf der anderen Seite stand ein verlaufener Hund und winselte. Es hörte sich schrecklich an.

Die Verängstigte sah nach der Uhr: Die stand auf vier. Ein Stuhl war darunter gerückt, das Glastürchen, das den Regulator verschloß, stand geöffnet – um vier war sie also noch hier gewesen. Sie klagte manchmal: ›Die Uhr, die Uhr, die dröhnt mir im Kopf‹ – die hatte sie da wohl angehalten. Nun war es Stunden später.

Die Kirchenuhr schlug. Die Frau zählte: Gott im Himmel, war's nur möglich, schon neun? Ach, wäre sie doch nicht fortgegangen, hätte Gretchen nicht allein zu Hause gelassen! Neun, und Gretchen noch immer nicht da!

Oft hatte Frau Dietrich schon auf die Tochter warten müssen; wenn die gehen wollte, ging sie eben, eigensinnig, da half kein Bitten und auch kein Schelten. Aber heute hielt sie das Warten nicht aus. Etwas Merkwürdiges, Unerklärliches schwebte in dem kleinen Zimmer, hauchte sie an, daß es ihr bald eiskalt wurde, bald glutheiß zu Kopfe stieg. Gedanken auf Gedanken kamen, stießen, hetzten sich, trieben der Mutter Füße wieder zum Hause hinaus auf die Straße. Erst zum Bahnhof. Eine leise Hoffnung führte sie: Vielleicht stand die Tochter da und wartete.

Niemand hatte Gretchen gesehen. Vergeblich stand die Frau am Bahnhofseingang und spähte die Straße hinauf und hinab; sie hörte noch immer den verlaufenen Hund winseln.

Es war ein hübscher kleiner Hund mit langhaarigem Fell, man sah es gelb schimmern im Laternenschein; mit suchenden Augen sah das Tierchen sie an, es hob bittend die Pfote, sie stürzte an ihm vorbei. ›Gretchen, Gretchen!‹ schrie es in ihr. Halb unbewußt schlug sie den Weg zur Hieselhahn ein. –

Gertrud Hieselhahn wollte sich eben niederlegen. Das Kindchen schlief, die Dombrowski war aus, was sollte sie noch so einsam aufsitzen; es war unnütz, daß sie noch Licht verbrannte. Da hörte sie ihren Namen rufen. Durch die große Stille klang es langgezogen und hohl wie Käuzchenruf. Das Hoftor war geschlossen, es stand jemand draußen auf der dunklen Chaussee und rief nach ihr.

Sie machte das Fenster auf: »Wer ist denn da?«

»Ich, Fräulein Hieselhahn, ich! Ach, ist Gretchen bei Ihnen?«

»Frau Dietrich? Nein, Gretchen ist nicht bei mir. Warten Sie, ich komme raus!« Es war etwas in der Stimme der Frau, das Gertrud mit Mitleid erfüllte und mit Angst ansteckte: Die suchte ihr Kind.

Klein, noch kleiner als sonst, wie ein verscheuchtes Tierchen, stand die Frau in der Nacht auf der einsamen Chaussee; Beistand suchend klammerten sich ihre feucht-kalten Finger um Gertruds Hand. »Gretchen ist fort – ach Gott, die Angst! Fräulein Hieselhahn, verlassen Sie mich nicht!« –

Sie suchten beide. Nun schon lange. Sie wußten nicht, wie lange schon. Durch die dunklen Felder stolperten die zwei einsamen Frauen. Erst hatten sie rund ums Haus, ums ganze Gehöft gesucht. Warum sie das taten? Es konnte doch sein, meinte Gertrud, daß Gretchen sie hatte besuchen wollen. Nun suchten sie weiter draußen und riefen und riefen. Immer abwechselnd. Dazwischen wimmerte die Mutter leise: Sie hatte es ja längst geahnt, daß es kein gutes Ende nehmen würde mit Gretchen. Sie hatte es nur nicht wissen wollen, es sich selber immer wieder ausgeredet. Hatte es auch nicht sagen mögen, zu keinem anderen sprechen von ihrer Angst. »Man will das doch nicht, Fräulein Hieselhahn. Aber heute, heute – ich kann nicht mehr schweigen. Ach, meinen Sie, sie hat sich was angetan?«

Gertrud biß die Zähne zusammen: War das grausig. Ja, auch sie hatte längst gedacht: Ist alles wahr, was Gretchen erzählt? Oder alles gelogen? Nein, Lüge durfte man das nicht nennen, Lüge nicht – oh, das arme Mädchen! »Wir müssen umkehren, Frau Dietrich«, sagte sie weich. »Hier ist Gretchen nicht. Wir wollen nach Hause gehen, vielleicht, daß sie jetzt da ist. Wenn nicht, laufe ich noch auf die Polizeiwache.«

 

Das war etwas für die Frauen, die am andern Tag vorm Buttergeschäft standen. Sosehr sie sonst auf das Stehen schalten, heute wurde es ihnen nicht zuviel. Das war ja schrecklich mit der Dietrich! Die kam nun nach Dalldorf. »Fortgelaufen is se von Hause«, erzählte eine, »im Hochzeitsstaat. Mit ihr weißes Kleid. Untenrum in die Püffchen lauter kleine Myrtensträußchen. An die Taille vorn auch 'n Myrtenbukett. Meine Frieda hat's jesehn, heute bei's Zeitungsaustragen, als sie ihr brachten. Heute morgen. Dem Polizeiwachtmeister sein Hund hat ihr aufgespürt. Ganz weit draußen ins Feld bei den Tümpel, unter dem Kiefernbusch, dicht am Rand vons Wasser, soll se jelegen haben. Die Nacht is noch kalt, sie war janz verklammt.« Man drängte sich neugierig näher heran. Ob sie sich da hatte ertränken wollen?

»Nu, weil se verrückt is. Die hat zu lange auf den Bräutigam warten müssen.«

Ob sie denn wirklich verlobt war? Man hatte den Bräutigam noch niemals gesehen.

Die Frau, die in der Nähe von Dietrichs wohnte, zuckte die Achseln. »Kann sind, kann ooch nich sind. Wer weiß Bescheid mit die Mädchens. Soviel is sicher: Wenn eine jetzt einen draußen hat, un er schreibt nich un kommt nich und se weiß nich, hat se'n noch oder hat se'n nich mehr, denn kann et ihr ooch schon so jehn wie der Dietrich.«

Ja, das konnte es! Es ging wie Entsetzen über aller Gesichter, sie blickten scheu. Von ferne nahte sich ihnen einer mit harter Faust, der packte die Herzen, daß sie zerbrachen. Der nahm die Gedanken und schüttelte sie, daß sie untereinandergewirbelt wurden wie Spreu in einem Sieb – das war der Krieg.


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