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IX.

Das Liebesnest nannten die zahlreichen Kurgäste des in unmittelbarer Nähe von Schloß Schönblick gelegenen Weltbades nach wenigen Wochen das von Ewald und Irma bezogene elegante Heim.

Das junge Paar hatte entgegen den allgemeinen Erwartungen keine Besuche gemacht. Das festliche Diner, auf das alle Honoratioren des Städtchens und die vornehmsten der fremden Gäste, die allsommerlich Besucher des Bades zu sein pflegten, gerechnet hatten, war ausgeblieben.

Es dauerte nicht lange, da erzählte man sich in der ganzen Umgegend Wunderdinge von dem Liebesleben der »Einsamen«.

Die eleganten Toiletten, die sich Irma hatte anfertigen lassen, hingen unbenutzt in den Schränken, und alle Welt zerbrach sich den Kopf darüber, wie die vergnügungssüchtige, an die reichen Abwechslungen des städtischen, gesellschaftlichen Lebens gewöhnte junge Frau dieses Dasein auf Schloß Schönblick an der Seite des doch immerhin sehr einfachen Gatten ertragen könne.

Die Bauern aus den umliegenden Dörfern, die ihr Weg alltäglich an dem Schloß vorüberführte, sprachen auch nur noch von dem Liebesneste und erzählten auf dem Markte in dem kleinen Badestädtchen die unglaublichsten Geschichten von einer romantischen, schon an Überspanntheit grenzenden Liebe, die sie von dem Gärtner, einem der Diener oder der Waschfrau gehört haben wollten.

Außer diesem Klatsch erfuhr die Außenwelt von dem Leben und den Vorgängen auf Schloß Schönblick nichts.

Tatsache war nur das eine, daß der Wagen mit den Schimmeln, in dem das junge Paar einst vor jener liebestollen Nacht seinen Einzug auf Schloß Schönblick gehalten, an jedem Nachmittage hinausfuhr in den Wald und erst spät in der Nacht mit Ewald und Irma nach dem Schlosse zurückkehrte.

Friedrich, des Kommerzienrates alter Kutscher, den Irma mit diesem Dienste betraut hatte, war verschwiegen wie das Grab. Auf alle an ihn gerichtete Fragen hatte er nur die eine Antwort, daß er seine Herrschaften im Walde spazieren zu fahren habe. Über das Ziel und alle näheren Einzelheiten dieser Ausfahrten gab er keinerlei Auskunft.

Erst als Irma wenige Wochen nach ihrem Einzuge auf Schloß Schönblick eine ganz abseits gelegene, von hohen Fichten umrahmte Waldwiese, auf der ein alter, in griechischem Stile gehaltener Tempel stand, kaufen und einzäunen ließ, sah man in diesen alltäglichen Waldfahrten eine neue Überspanntheit der jungen Millionärin und kümmerte sich in der kleinen Stadt um diese Närrin nicht mehr.

Der Platz, bei dessen erstem Anblick Irma in Ausrufe des Entzückens ausgebrochen, und den sie alsbald in ihren Besitz gebracht hatte, lag unvergleichlich. Hohe, schlanke Riesen von Fichten umschlossen das Ganze, über dem die freundlichen Berge mit ihren dunkelgrünen Wäldern die Wacht hielten. Die tiefe und vollständige Ruhe des wunderbaren Hochwaldes wurde hier nur von dem Klopfen des Buntspechtes und dem heiseren Schrei des Eichelhähers unterbrochen. Tief drinnen im Gebirge lag der einsame Platz mit dem Tempel, der einst der fürstlichen Jagdgesellschaft als Unterkunft gedient hatte, und den sie sich und Ewald für die heißen Stunden einer sommerlichen Liebe erkoren, in denen der Dämon ihres Wesens zu voller Entfaltung kam.

Ein blumengestickter Teppich, stieg die Waldwiese langsam zu mäßiger Höhe empor. Am Rande des Forstes, beschattet von zwei mächtigen Fichten, erhob sich hier der halbverfallene, aus Holz gebaute Tempel.

Diesen hatte sie äußerlich notdürftig herrichten lassen, dafür aber im Inneren eigenhändig ausgestattet, so daß der einzige in dem kleinen Gebäude befindliche Raum den Augen der beiden, für die allein er bestimmt war, einen berauschenden Anblick bot.

Auf ihren vielen Reisen in den Orient und nach Italien hatte Irma manchen verschwiegenen Rest antiker Schönheitskulte, manche Villa aus der üppigen Zeit der Renaissance gesehen, wo einst die Mächtigsten dieser Erde ihren Lüsten und Wünschen weder Zaum noch Zügel angelegt.

Die keusche, germanische Landschaft des herben Hochwaldes wollte zwar schlecht zu einem Heiligtume der Aphrodite, wie sie das Tempelchen in ihren Träumen nannte, passen.

Aber wenn sich die schweren rotseidenen Vorhänge hinter der Tür geschlossen, dann empfing sie und den Geliebten in diesem Raume der entnervende Duft welkender Rosen, und eine eigenartige, aus antiken und orientalischen Elementen sich zusammensetzende Einrichtung kitzelte die überreizten und müden Sinne. Und so zauberte das Ganze in der Schwüle dieser heißen Spätsommernachmittage bei Irma das Gefühl hervor, sie befinde sich in einem Heiligtume der Aphrodite, wie es griechische Sinnenlust auf einer der vielen der Liebesgöttin geweihten Inseln vor Jahrtausenden errichtet hatte.

Schwere, goldgestickte indische und persische Teppiche aus roter und blauer Seide, die Irma einst selbst von einer Reise aus Smyrna und Konstantinopel mitgebracht hatte, bedeckten die Wände des kleinen Tempels, in dessen Mitte nun das Ruhebett mit dem Eisbärfelle aus Schloß Schönblick, die erste Stätte ihrer unersättlichen Liebessehnsucht, stand.

Eine Nachbildung der mediceischen Venus aus Carraramarmor hob sich hier von dem dunkeln Grün der Myrten und Lorbeerbäume ab und bildete den Hintergrund zu einem kleinen Altare, den Irma selbst an jedem Nachmittage mit roten Rosen bekränzte. Wenn sie in dem Tempel weilte, brannte hier starkduftendes Holz in blauer Flamme und verglühte langsam mit scharfem, den Atem benehmendem Geruche in weiße Asche.

Hierhin schleppte sie Ewald, der seit jener Nacht ihr Sklave geworden war.

Sein Widerstand gegen Irma und die furchtbare Gewalt, die sie auf seine Sinne ausübte, war vergeblich gewesen. In den ersten Wochen seiner Ehe hatte er den Kampf auf sich genommen. Nun, nachdem er ihr einmal in diesen Tempel der Liebe gefolgt, war alles vorbei.

Zu Anfang, da hatte er es über sich gebracht, sie allein in dem Schlosse zu lassen und in das Geschäftshaus seines Schwiegervaters zu fahren. Aber sein armer Kopf war nicht mehr bei den vielen Zahlen und bei der Arbeit gewesen, die ihm heute noch gleichgültiger schienen, als damals, da sie ihn als den Buchhalter seines Chefs so gut wie gar nichts angegangen.

Mit einem verächtlichen Blicke aus den großen schwarzen Augen hatte Irma ihn gemessen, wenn er des Morgens von seinen Pflichten und der Arbeit des Tages gesprochen.

Aber trotz allem, er hatte sich losgerissen von ihr und dem Schlosse und war hingeeilt, wohin ihn seine Stellung in Langs Geschäftshause, wie er meinte und wie er noch immer das Leben auffaßte, gerufen hatte.

Dann hatten ihn quälende Gedanken der Eifersucht und der Sehnsucht den ganzen Vormittag verfolgt und nicht mehr losgelassen, bis Schloß Schönblick wieder vor seinen Blicken aufgetaucht war, und er Irmas Gestalt auf der stolzen Altane des ersten Stockwerkes erblickte.

Der alte Lang machte sich über ihn lustig. Der freute sich über die Verliebtheit seines Schwiegersohnes, von dessen kaufmännischen Talenten er niemals viel gehalten hatte, ohne den er sehr gut in seinen Geschäften fertig werden konnte, zumal da sich der gewandte und umsichtige Harry Seliger in wenigen Wochen vorzüglich eingearbeitet hatte.

Hatte er Ewald doch die Stellung als Prokurist seiner Firma von vornherein nur des Scheines halber übertragen. Wenn der ruhig draußen blieb auf seinem Schlosse und Irma die Cour machte, das hatte nichts zu sagen. Was wollte der in dem Bankhause, der Phantast, der nichts als Musik und Stimmung in seinem Inneren fühlte, und der täglich die Lombarden mit den Anteilscheinen der ungarischen Eisenbahnen zu verwechseln imstande war?

Kommerzienrat Adolf Lang konnte sich diese Drohne als Schwiegersohn leisten, und Hilfe für die Arbeit in seinem Geschäfte hatte er bei seinen Angestellten und seinem Neffen Harry Seliger mehr als genug.

Der Umstand, daß sich Ewald selber in dem Privatkontor des Kommerzienrates so überflüssig vorkam, daß er dort nichts anderes zu tun fand, als die Zeitungen zu lesen oder hier und da einmal einen gepfefferten Witz seines Schwiegervaters mit anzuhören, Irmas Leidenschaft, der herrliche Sommer draußen auf dem Schlosse, das alles verleidete ihm in wenigen Wochen das Bureau.

Mitten in den Geschäftsstunden überraschte er sich dabei, wie seine Phantasie in den hohen Laubgängen des Parkes lustwandelte, wie der Blick seines inneren Menschen an den sanften Linien der das Schloß umrahmenden Berge hing. Er sehnte den Geschäftsschluß herbei, er harrte der Stunde, da sich die Huftritte seines Schimmelgespannes auf dem Pflaster der Straße bemerkbar machen, da er in die weichen Polster des Wagens sinken würde, um durch die üppigen Felder des Sommers hinauszufahren nach Schloß Schönblick und dort in Irmas Arme zu sinken, von der er wußte, daß sie den ganzen Tag auf ihn gelauert hatte.

Und dennoch, so sehr er das Wiedersehen mit seiner Frau herbeisehnte, so sehr bangte ihm auch vor dieser. In jenen ersten Wochen nach der Hochzeit hatte er Stunden, in denen er sich selbst verfluchte, in denen sich sein Wille mächtig aufbäumte, da er drauf und dran war, zu der Mutter, zu Rolf und Paulchen in die einfache Wohnung zurückzueilen, und dort sein hartes Bett wieder aufzusuchen und sich, aller Liebesfesseln ledig, wieder um eine kärglich besoldete Stelle zu bemühen.

Aber wenn er einen solchen Gedanken faßte, dann lächelte er in der nächsten Minute wieder mitleidig über sich selber. Als ob er sich jemals in seinem Leben wieder frei machen könnte!

Die Mutter wartete sehnsüchtig auf die Herbstferien, um sich in Schloß Schönblick einzunisten, Rolf sprach von nichts anderem mehr, als von einem feudalen Kavallerieregimente, in das er, das Oberprimanerzeugnis in der Tasche, zu Ostern als Avantageur eintreten wollte, Paulchen, mit dessen Versetzung es immer gehapert, sollte zu dem Professor in Pension.

Wenn er sich so umschaute, dann war er schon jetzt, erst wenige Wochen nach seiner Hochzeit, gebunden an Händen und Füßen, dann konnte er weder vorwärts noch rückwärts und mußte stillhalten und die Wege wandeln, die ihn das nun einmal selbstgewählte Schicksal führte.

Und dann! Wenn er ernstlich mit sich selber zu Rate ging, wollte er es denn anders? Riß ihn nicht täglich, stündlich aufs neue seine unfaßbare Leidenschaft in Irmas Arme, die ihm in der ersten Liebesnacht seines Lebens den Fuß in den Nacken gesetzt hatte?

Es war, so mußte er manchmal denken, als ob sich dieses Jahr, als ob sich dieser Sommer selber gegen ihn zu seinem Untergange verschworen hätte.

An jedem neuen Morgen der gleiche wolkenlose, dunkelblaue Himmel, von dem sich lockend und ladend die feinen Linien der nahen Berge und die dunkle Silhouette des Waldes abhoben. Kein Regentag, keine Wolke, nur hier und da in der Nacht oder gegen Abend ein rasch verfliegendes Gewitter, das Riesengestalten einer ungeheuern Phantasie an den nächtlichen Horizont malte, wenn die Donner in den nahen Bergen krachten und minutenlang dumpf nachrollten, wenn der Strahl des Blitzes das ganze Tal mit einem Schlage gespensterhaft erleuchtete.

Und dann wieder am nächsten Morgen das tiefe Blau, wieder diese entsetzlich lähmende Schwüle, die seine Sinne gefangen nahm, seinen Verstand einlullte und seinen Körper zu widerlicher Knechtschaft nach Irmas Willen zwang.

In dem Parke von Schloß Schönblick blühten Georginen und Astern. Sechs Wochen waren seit dem Tage der Hochzeit ins Land gegangen, und heute fühlte Ewald sich mehr denn je gefesselt an Irma und an dieses Schloß, in dem er sich an manchem Tage, in mancher schweren Stunde innerlicher Kämpfe, wie Tannhäuser im Hörselberge vorkam.

Seit vierzehn Tagen fuhr er nicht mehr in die Stadt. Irma hatte so lange gequält, hatte ihm die Einsamkeit der Vormittagsstunden so eindringlich geschildert, daß er endlich voll inneren Widerstrebens nachgegeben. Er wußte ja, in dem Geschäfte seines Schwiegervaters entbehrte ihn kein Mensch.

Der alte Lang war herzlich froh, Harry Seliger Ewalds Platz in seinem Privatkontor einräumen zu können, da er sich mit seinem Neffen vorzüglich verstand und mit seinem Schwiegersohne eine vernünftige allgemeine oder gar geschäftliche Unterhaltung nicht zu führen vermochte.

Und Ewald? Er wußte, er fühlte es jeden Tag deutlicher, daß er seit seiner Verheiratung mit Irma eine Drohne in des Wortes eigentlichster Bedeutung geworden war, ein Spielzeug in den Händen eines Weibes, ein Zeitvertreib, an dem sich die Millionärin, so lange sie Gefallen daran fand, ergötzte.

Die großen Transaktionen, die das Bankhaus Adolf Lang an der Börse in Szene zu setzen hatte, sie gingen glatt und sicher vonstatten auch ohne ihn, wie sie ohne ihn in all den Jahren glatt und sicher vonstatten gegangen waren. Wenn er in dem Geschäfte fehlte, geschah es keinem zuleide, am allerwenigsten Lang selber, der sich von seinem Neffen Seliger von Tag zu Tag mehr leiten ließ.

Wenn er den jungen und gewandten Juden, der schon heute nach wenigen Monaten die Abschlüsse für das Haus Adolf Lang an der Börse besorgte, so im stillen beobachtete, dann mußte er sich allerdings sagen, daß ihm selbst zu einem kaufmännischen Genie so gut wie alles fehlte. Die Unverfrorenheit, die Skrupellosigkeit, der Wagemut und die Sicherheit, die zähe Ausdauer in der Durchführung des einmal Angefaßten, lauter Eigenschaften, die dieser Seliger in überreichem Maße an sich hatte, das alles ging ihm schlechterdings ab.

Seliger handelte zehnmal, bis er einmal gefragt hatte, und Ewald verstand zur Genüge die vielsagenden Blicke, die sich Harry Seliger und Adolf Lang zuzuwerfen pflegten, wenn er mit einer naiven geschäftlichen Frage kam, auf die eine Antwort zu erteilen die beiden gar nicht für nötig hielten.

Lang selber hatte es ihm jüngst nahe gelegt, doch bei diesem heißen Wetter lieber draußen auf dem Schlosse zu bleiben. Und er, der sich drinnen in der Stadt, in dem Geschäfte seines Schwiegervaters so überflüssig vorkam, hatte eines schönen Tages den Bitten Irmas nachgegeben.

Der September hatte angenehmeres Wetter gebracht. Zwar immer noch um Mittag diese unerträgliche Hitze, aber die hohen, wundervollen Bäume des Parkes begannen schon, sich kaum merklich zu verfärben, und gegen Sonnenuntergang und des Nachts wehte eine angenehme Kühle von den Bergen herab in das Tal.

An solchen Abenden atmete Ewald auf. Wenn er sich von Irma losmachen konnte, stahl er sich dann in das Klavierzimmer des Schlosses und gab sich im stillen seinen alten musikalischen Liebhabereien hin. Irma schien merkwürdigerweise in der Ehe ihr altes Interesse an der Musik völlig verloren zu haben, wenigstens hatte sie während Ewalds Anwesenheit seit ihrem Aufenthalte auf Schloß Schönblick keine Taste mehr angerührt.

Schon vor Jahren hatte er den kühnen Plan gefaßt, einmal eine Oper zu komponieren. Freilich, es war immer bei dem Plane geblieben, da er stets aufs neue, wenn er sich an die Arbeit setzte, einsehen mußte, daß ihm die nötigen musiktheoretischen Kenntnisse mangelten, und daß es mit dem angeborenen Talente allein nicht getan sei.

Jetzt schlich er sich wieder oft des Abends, da es schon früh dunkelte, in das im Erdgeschosse des Schlosses gelegene Klavierzimmer, und versenkte sich am Klaviere in Phantasien, die eine Vorbereitung zu der großen Liebesszene seiner Oper bilden sollten.

Irma und das Schloß, der unerhörte Reichtum, der ihm über Nacht geworden, der finstere Tannenwald und der Liebestempel da draußen, das alles lebte in seinem Inneren und verdichtete sich allmählich zu einem romantischen Stoffe, der vielleicht, wie er dachte, alles bisher auf dem Gebiete der Oper Dagewesene an Feuer und Leidenschaft, an Schwermut und Tiefe des Gefühls übertreffen könne.

Eines Abends, er saß wieder am Klavier, solchen Schwärmereien und Gedanken hingegeben, trat Irma, leise auf den Zehenspitzen gehend, in den Musiksalon. Ganz versunken in den Wohllaut der Akkorde, die unter seinen Händen dem prächtigen Instrumente entströmten, bemerkte er sie erst, als sie dicht hinter ihm stand und ihm, wie sie das gerne zu tun pflegte, ihre Hände vor beide Augen hielt.

»Du bist es, Irma?« fuhr er erschreckt empor.

»Die dich mit Blindheit schlägt, Ewald,« erwiderte sie lachend. »Laß das Komponieren, wir wollen ausfahren.«

Willenlos, schlaff glitten seine Hände von den Tasten herab.

»Ausfahren?« stammelte er. »Wohin so spät, die Sonne geht schon unter?«

»Wir haben Vollmond,« lautete nun ihre Antwort, »in den Wald, in unseren Tempel, beeile dich.«

Sie war aus dem Zimmer. Ohne einen Versuch des Widerspruches folgte er ihr. In der Vorhalle reichte ihm der Diener Hut und Mantel. Dann stieg er zu ihr in den Wagen und, sich an ihre Seite setzend, meinte er: »Die kühle Nachtluft wird dir doch nicht schaden, Irma?«

Während die Schimmel anzogen, lachte sie hellauf. »Mir schaden? Ich könnte nackt durch diese Wälder wandern, wie eine Nymphe des Bergquells.«

In schlankem Trabe verfolgten die Pferde den ihnen so wohlbekannten Weg.

»Ich habe alles einpacken lassen,« sagte nun Irma, »wir wollen diese Vollmondnacht in unserem Walde verbringen, oder ängstigst du dich?«

Erschrocken sah er sie an. Welch seltsame, welch verrückte Ideen sie sich immer in ihrem Kopfe zurechtlegte, mußte er da denken. Aber offen und mutig wagte er keinen Widerspruch.

Schon nahmen sie die hohen Tannen des Waldes auf, und die Pferde verlangsamten den Schritt. Es galt, eine kleine Steigung zu überwinden. Dann bog der Wagen nach links, und nun gewahrte Ewald, daß sich die blasse Scheibe des Vollmondes tatsächlich schon über dem sanft gewölbten Rücken des turmgekrönten und waldbedeckten Hügels erhoben hatte.

Es war so still in dem hohen Tannenwalde, dicht bedeckten die verwesenden Nadeln den Boden des Weges, so daß die Räder fast lautlos über den Pfad durch die einbrechende Dämmerung rollten.

Als sie die Waldwiese mit dem Tempel erreicht hatten, stand der Mond bereits in vollem Glanze am nächtlichen Himmel und sandte sein weißes, mildes Licht über das unter dem ersten sanften Kusse des Herbstes langsam ersterbende Grün. Scharf fielen die Schatten der schlanken ionischen Säulen, die Irmas Tempel trugen, auf die sich mählich senkende Fläche. Die Riesenstämme der hohen Fichten waren auf dem Boden in der silbernen Lichtfläche zu gigantischen Schatten verzerrt. Im leisen Nachtwinde bewegten sich ihre großen Äste, nickten und winkten, als seien sie mit einem Schlage lebendig geworden.

Vor dem Eingang des Tempels befahl Irma dem Kutscher zu halten. Auf ihre Weisung trug er den Wein und die Speisen, die sie in einem Korbe mitgenommen hatte, bis dicht vor den Eingang. Sie selber nahm dann den Korb und stellte diesen hinter den purpurseidenen Vorhang, der das Innere des Tempels vor jedem Blicke Fremder verdeckte. Dann gab sie dem Kutscher die Weisung, nach Schloß Schönblick zurückzukehren und kurz vor Mitternacht wieder an dieser Stelle zu sein, um dann sie und den Herrn zurückzubringen.

Als sich der Tritt der davoneilenden Pferde in der Ferne verloren hatte, fragte Ewald endlich:

»Was hast du vor, Irma, hier im Walde, mitten in der Nacht, bis Mitternacht?«

Ein spöttisches Lächeln flog um ihre Mundwinkel.

»Fürchtest du dich, du Mann, du? Fürchtest du dich vor mir? Komm, setz' dich an meine Seite, iß und trink, damit du dich nicht fürchtest, damit du siehst, daß du und ich aus Fleisch und Blut gemacht sind, keine Schemen und keine Elfen, keine Fabelwesen, die des Nachts auf der mondbeglänzten Wiese ihren Spuk treiben!«

Sie hatte die Worte in so derb-komischem Tone gesprochen, daß er nun unwillkürlich über sich und seine Angst lächeln mußte, zumal, da sie diese ihre Worte damit begleitete, daß sie ihm ein mit Rebhuhnbrust belegtes Butterbrot hinhielt.

Dann goß sie roten Portwein aus einer der von ihr mitgebrachten Flaschen in einen silbernen Becher und sagte:

»Trinke an der Stelle, wo meine Lippen getrunken haben. Der Wein ist wie Feuer, und er ist rot wie das Blut, es ist, als ob man das Herzblut seines Todfeindes austrinken dürfte.«

Willenlos folgte er ihrer Weisung.

Da schlug sie den gelbseidenen Staubmantel, den sie auf ihren Ausfahrten zu tragen pflegte, zurück.

Verwirrt sah er sie an.

»Wie siehst du aus, Irma?« fragte er stammelnd.

Sie lachte.

»Es ist das Kostüm einer Bacchantin, das ich mir gezeichnet habe. Ich habe es mir selbst für den heutigen Tag zurechtgemacht. Gefall' ich dir so?«

Sie zog den goldenen Kamm, der die schweren Flechten ihres Haares zusammenhielt, vom Kopfe, und wie ein dunkler Strom fielen die dichten Strähne über ihre ganze Gestalt, über die runden Brüste und den schneeweißen Hals, die das Kostüm nicht bedeckte, und nun sah er, daß sie goldenen Staub, der im Lichte des Mondes flimmerte und glitzerte, in das dicke, blauschwarze Haar gestreut hatte.

»Was soll das, Irma?« kam es wie ein Ruf des Entsetzens von seinen Lippen.

Und wieder mit einem spöttischen Lächeln maß sie ihn von oben bis unten, denn sie bemerkte nur allzu deutlich die Verwirrung, die ihn angesichts ihrer Erscheinung in diesem unvermuteten Kostüme erfaßte.

»Du tust mir leid,« antwortete sie nun endlich mit fast zärtlicher Stimme. »Ich will dich begeistern zu neuem, wirklichem Schaffen. Als ich vorhin zu dir in das Musikzimmer trat und die Akkorde hörte, in denen sich Schmerz und Sehnsucht Luft machten, da wußte ich mit einem Male, daß ich recht handelte, dir in diesem Kostüme in dieser Vollmondnacht entgegenzutreten. Du brauchst einen Stoff, einen Vorwurf, in den du alles, was du fühlst und dichtest und denkst und leidest, ja leidest,« wiederholte sie noch einmal mit scharfer Betonung, »hineinlegen kannst. Was gibst du mir, wenn ich dich zum großen Künstler mache, wenn ich hier auf der Wiese vor deinen Augen im Glanze des Vollmondes als Mänade tanze?«

Er verstand sie nicht.

Was sollte er hinter dieser neuen und unerhörten Laune ihres rätselvollen Wesens vermuten? Hatte sie wirklich einen Blick in sein Innerstes getan? Begann sie ihn zu begreifen und zu verstehen, seine Schmerzen und seine Sehnsucht, sein heißes Begehren und seine ihm selber unerfüllbar erscheinenden Wünsche nach der Betätigung einer großen Künstlerschaft?

Sollte sie, die ihn entnervte, die ihn aufrieb mit jedem neuen Tage, die es endlich fertig gebracht, ihn völlig von seiner alltäglichen Beschäftigung zu entfernen, wirklich so etwas wie Mitleid mit ihm in ihrem Innersten empfinden?

War sie am Ende dazu berufen, ihm trotz allem den richtigen Weg zu zeigen, daß er nicht, ein Überflüssiger, eines schönen Tages in das Grab sank, sondern, daß er etwas schuf und leistete, was erst der Tatsache, gelebt zu haben, den Stempel der Berechtigung und der Weihe lieh?

Die Gedanken, die auf ihn einstürmten, die Fragen, die er sich vorlegte, schien Irma zu erraten.

Den vollen, entblößten Arm um seinen Nacken schlingend, tröstete und schmeichelte sie jetzt:

»Schon damals, da wir uns verlobten, Ewald, da du mir das Lied von Schumann vorgesungen, fühlte ich, daß ein großer Künstler in dir steckt. Du weißt, von meiner Mutter her habe ich ein gewisses Talent geerbt, das auf den ersten Blick zu erkennen. Nur die Begeisterung fehlt dir, nur die Tatkraft, die sollst du beide von mir empfangen. Deine Liebe zu mir, die dich allein beherrschende, soll in dem Mittelpunkte deines Werkes stehen und sie soll deine Phantasie beflügeln, daß die Träume, die du heute dem Instrumente entlocktest, zur schönen Wirklichkeit sich gestalten. Was tust du für mich, wenn ich dich den Weg zur Höhe führe, wenn ich heute hier in diesem Walde als Mänade vor dir tanze?«

Er schwieg. Sein Auge glitt über ihre verführerische Gestalt, die, des Mantels beraubt, nun in all ihrer Grazie und unverhüllten Anmut vor ihm stand, durch das reiche und auf den sinnlichen Reiz gearbeitete Kostüm mehr entschleiert als verborgen.

»Du hast keine Antwort für mich?« bebte Irmas Stimme.

Da brach er los:

»Was kannst denn du von meinem Sehnen und Hoffen, von meinem Wünschen und Wollen wissen, du, der von Kindesbeinen an alle Schätze dieser Erde in den Schoß gefallen sind? Hast du gehungert den Eltern und Geschwistern zuliebe wie ich? Hast du den heißesten Wunsch deines Herzens aufgeopfert auf dem Altare der Pflicht wie ich? Weißt du, was es heißt, Jahre seines Lebens im Frondienste anderer zu verbringen? Hast du eine Ahnung davon, wie da alle Willenskraft und aller Stolz zuschanden werden, wie einem langsam das Mark aus den Knochen gesogen wird, wenn man sich Kuli und immer wieder Kuli fühlt? Weißt du, daß eine Künstlernatur in einer solchen Lage langsam, aber sicher zu Tode gemartert wird, bis von ihr nichts anderes mehr übrig bleibt, als eine Schlacke, eine ausgebrannte Schlacke, in der der erstorbene Glanz dessen, was einst gewesen, was hätte sein können, hier und da noch leuchtet und funkelt? Das alles weißt du nicht, das alles kannst du ja nicht wissen. Laß mich und meine Pläne, meine Phantasien und meine Träume, und sieh in mir wie bislang dein Spielzeug, deinen Sklaven, mit dem du machen kannst, was du willst, dessen erstorbene Kraft du aber niemals mit der Wünschelrute deiner Schönheit und deiner Begierde nach Genuß wirst ins Leben zurückrufen können.«

Er war verzweifelt in der Erkenntnis dessen, was ihm so wahr, so unweigerlich, so unerbittlich erschien, in der Tatsache, daß er mit seiner Heirat mit Irma den letzten Rest seiner Persönlichkeit aufgeopfert, daß er in der Tat eine willenlose Marionette in ihren Händen geworden, deren Fäden durch die Finger des schönen, jungen, reichen Weibes liefen.

»Fühlst du denn nicht, begreifst du denn nicht, daß du der Vampir bist, der mein Blut saugt?«

Er hatte diese Worte auf den Lippen, aber er wagte es nicht, sie auszusprechen, als schon wieder ihre Sirenenstimme an sein Ohr schlug:

»Was gibst du mir, wenn ich hier auf der Waldwiese vor dir tanze und dich zu einem großen Künstler mache?«

»Was soll ich dir geben?« lachte er bitter, »ich, der ich nichts habe, dir, die alles ihr eigen nennt? Soll ich dir ein Perlenhalsband versprechen und es bezahlen mit dem Gelde deines Vaters, mit dem ihr auch mich bezahlt habt? Oder ein Diamantengeschmeide, das man mir auf den Kredit des Hauses Lang borgen wird? Was willst du, Irma, rede, was soll ich dir versprechen, rede, quäle mich nicht!«

Aber wie ein eigensinniges Kind beharrte sie trotz seiner Vorwürfe auf ihrer Frage:

»Was gibst du mir? Wenn ich einmal im Leben etwas von dir verlangte, etwas wie die höchste Selbstaufopferung oder das Herz meines Todfeindes, meines Beleidigers oder sonst irgend etwas, was nur der bieten kann, der für den anderen, den er liebt, auch das Letzte tut, Ewald, würdest du dann an dir selber oder an einem Dritten mir zuliebe das tun?«

»Auch hassen kannst du,« rief er nun entsetzt, »so hassen, Irma!?«

Ein Schauer lief durch seinen Körper, da er die, von der er wußte, daß sie ihm gegenüber allmächtig war, nun so vor sich sah: mit bebenden, fast blutleeren Lippen, den stechenden Blick dieser rätselvollen, schwarzen Augen bohrend, fragend auf ihn gerichtet.

»Ich will dich zum großen Künstler machen, ich will dich über dich selber hinausheben, Herr sollst du aus einem Sklaven werden, wenn du mir das versprichst, hörst du?«

Leidenschaftlich und sich überstürzend waren diese Worte aus ihrem Innersten hervorgebrochen. Und nun stand sie schon unter einer der hohen Fichten, des Mantels entkleidet, in dem goldüberschütteten Gewande, das Pantherfell um die Lenden.

Weitgeöffneten Auges wie eine Erscheinung starrte Ewald die junge Frau an. Ein bacchantischer Taumel schien Irma mit einem Schlage erfaßt zu haben. Auf der Spitze des einen Fußes drehte sie sich in rasendem Tanze.

»Versprichst du es mir?« scholl es zu ihm hinüber, da sie nun wie eine Mänade das goldgestickte Tuch von ihrem Busen riß und ihm ihre weiße, starre Brust im Glanze des Vollmondes enthüllte. Dann wieder das tolle Wirbeln und Wogen, und dann plötzlich ein gellender Schrei – – –

Ohnmächtig war Irma unter der Fichte auf dem grünen Teppich der Wiese zusammengebrochen, wie ein gehetztes Wild, das der Flintenschuß des Jägers gefällt hat.

Erschrocken sprang Ewald auf und barg sie in seinen Armen.

Wächsern war das schöne Gesicht, die Lider der Augen geschlossen.

»Irma, Irma,« rief er, »was ist dir? Hier in der Einsamkeit mitten im Walde, komm zu dir! Irma, Gott, mein Gott.«

Wie tot lag sie da. Sie hatte sich die Lippen blutig gebissen, und langsam rann ein kleiner Tropfen nach dem anderen über das Kinn auf den weißen Busen hinunter.

In seinen Armen trug er ihren wie leblosen Körper in den Tempel und bettete ihn auf dem Eisbärfelle, das ihm im Glanze des in ihr Heiligtum hineinflutenden Vollmondes wie geisterhaft entgegenschimmerte.

Da erinnerte er sich des schweren Portweines, den sie ihm vorhin gereicht hatte. Richtig, da lag ja die Flasche im Moose der Wiese neben der zu ihrem Tempel emporführenden Stufe.

Rasch nahm er sie an sich, bestrich mit dem schweren Weine Lippen und Stirn der Ohnmächtigen und versuchte ihr dann mit Hilfe des silbernen Bechers einige Tropfen der belebenden Flüssigkeit einzuflößen.

Endlich schlug sie die Augen auf und erwachte.

»Irma, was ist dir, was hast du getan, stirbst du, Irma?« kam es jetzt von seinen Lippen. »Sprich ein Wort, Irma, ach Irma.«

Die Augen, die sie nun aufgeschlagen, blickten verwirrt um sich, verzerrt erschienen die Züge ihres schönen Gesichtes, als wenn ihr ganzer Körper in unerträglichem Schmerze zerrissen würde. Einen Augenblick schien es, als ob sie Ewald erkenne.

»Gott, es war zu viel – es schmerzt zu sehr,« stammelte sie.

Er preßte das Ohr an ihre Lippen, damit ihm keines ihrer Worte entgehen sollte.

»Das Kind, das Kind« – vernahm er nun die Stimme der wie im Fieberwahne mit sich selber Redenden und sich vor Schmerzen unter seinen Augen Krümmenden.

Entsetzt fuhr er zurück. Wie ein Blitzstrahl der Erkenntnis leuchtete es ihm mit einem Male entgegen.

Ein furchtbares Geheimnis, ein unerhörter Frevel, dessen Opfer kein anderer als er selber sein konnte, lag also dem rätselhaften Wesen dieses Weibes zugrunde, an dessen Seite er in wenigen Wochen ein sich selbst verachtender Trottel geworden war.

Ihr Haupt, das er noch eben liebevoll gestützt hatte, entsank seinen kraftlosen Händen. Im Schimmer des Vollmondes starrte er sie an, die ihren Leib mit all seinen Reizen noch eben im Tanze vor ihm entschleiert hatte.

Und da sah er, daß er in all den Wochen ein Blinder gewesen. Da bemerkte er die auffallende Wölbung ihres Leibes und die Rundung ihrer Hüften, da sah er, daß diese Brüste in wenigen Wochen voller, runder, fester geworden waren, und mit einem Schlage kam ihm die fürchterliche Erkenntnis, daß er einem frechen Betruge zum Opfer gefallen, daß man seine Unschuld und seine Ehre um schnödes Geld gekauft hatte.

Denn die, die so vor ihm lag, konnte nicht seiner Umarmung das junge Leben verdanken, das sie schon seit Monden, wie er nun einsah, unter ihrem Herzen trug.

Und in dieser fürchterlichen Erkenntnis fiel es mit einem Male wie Schuppen von seinen Augen. Das also war die Lösung ihres ganzen rätselvollen Wesens. Darum ihre Sucht, ihn mit allen Mitteln an sich zu fesseln, ihn zum Sklaven ihrer Launen, zum Hörigen ihrer wunderbaren Schönheit und unerschöpflichen Sinnengier zu machen, darum, darum!!

Und ganz unvermittelt sah er sich da an ihrer Seite, an jenem warmen Frühsommerabend auf dem Rückwege von der Oper der Villa ihres Vaters zuschreiten, und wieder hörte er ihre Frage: »Sie könnten es also verstehen und verzeihen, wenn ein Mensch im Banne eines solchen Zaubers eine Schuld auf sich laden würde?«

Das also, das hatte sie damals gemeint.

Und heute, daß sie ihn zum großen Künstler machen, daß sie ihn über sich selber hinausheben wollte, alles, alles aus diesem einen Grunde.

Nein, das würde er niemals verstehen, das niemals vergessen und niemals verzeihen können, diesen Betrug niemals!

Als sei sie ihm plötzlich eine Fremde geworden, als ginge sie ihn nichts mehr an, ließ er sie liegen.

Und Ekel vor sich selber, Ekel vor dem Weibe, das ihn so betrogen, eilte er aus dem Tempel, den sie sich und ihrer Liebesraserei errichtet hatte.

Ohne sich einen Gedanken darüber zu machen, sie in diesem Zustande mutterseelenallein im Walde zu lassen, trat er den Heimweg nach dem Schlosse an, um den Wagen zu holen. Bis zu seiner Rückkehr würde sie aus ihrer Ohnmacht erwacht sein.


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