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Carl Spitteler als Student der Theologie

Carl Spitteler als Student der Theologie 1865-1871

Lebensbeschreibung

Der Basler Theologischen Prüfungsbehörde eingereicht. 1871

Nachdem ich meine vier ersten Lebensjahre (1845-1849) in meinem Geburts- und Heimatorte Liestal zugebracht, siedelten meine Eltern nach Bern über, wohin mein Vater zu der Stellung des eidgenössischen Staatskassiers berufen worden war. In Bern habe ich denn auch einen großen Teil meiner Schulzeit zugebracht, von welcher ich vorerst einiges Nähere mitteilen will.

Es bestand damals eine Privatschule von ziemlich verbreitetem Ruf, die unterdessen mit den öffentlichen Schulen ist verschmolzen worden: die Anstalt von Herrn Wenger zur Vorbildung der jungen Knaben auf die Berner Realschule. Der Eintritt geschah gewöhnlich mit dem siebenten Lebensjahre; doch wurden natürlich ausnahmsweise auch ältere Kinder angenommen, die dann nach einem abgelegten kleinen Examen in eine entsprechend höhere Klasse eingeteilt wurden. Ich befand mich in dem letzteren Falle, weil meine Eltern mir gerne den Genuß der frischen Landluft, bei häuslichen Privatstunden, zugunsten der Gesundheit um ein Jahr verlängerten. Als ich dann eintrat, ergab es sich, daß ich in einzelnen Fächern meinen Altersgenossen voraus, in andern nachstehend war; unter den letzteren erwähne ich die Musik. In jener Schule nämlich und überhaupt in Bern wurde damals nicht nur praktischer, sondern auch theoretischer Musikunterricht dem frühesten Knabenalter erteilt, so daß Kinder von acht bis neun Jahren in Mensur, Rhythmus, Vorschrift, Schlüssel und so weiter die Anfangsgründe zu wissen bekamen. Ich könnte nicht sagen, daß es ungern gelernt wurde; ein freundlicher junger Mann, Organist, wußte einem die Sache lieb zu machen und der Nutzen dieser Theorien wurde den Knaben durch die innige Verbindung mit Gesangübungen klar, die ›Papa‹ Wenger selbst hielt und aus denen er sich ein ganz besonderes Vergnügen machte. Die ganze Schule war in diesen Gesangstunden vereinigt, die einen bedeutenden Raum im Pensum einnahmen. Mit welchem Ernst dieser Unterricht betrieben wurde, läßt sich daraus entnehmen, daß die größere Hälfte jeder Singstunde in verschiedenen Zimmern gehalten wurde, das heißt: jede Stimme bezog zu Anfang ihre besondern Quartiere unter ihrem besondern Lehrer, und erst nachdem sich Herr Wenger selbst überzeugt hatte, daß die Aufgabe gehörig geübt war, wurden die Schüler zusammengerufen und dann eine Art Konzert gehalten. Ich erwähne das gerne, weil mir die Erinnerung daran sehr lieb ist, und zugleich, weil es den Ernst und die Liebe kennzeichnet, mit welcher Herr Wenger seine Pflichten erfüllte. Neben der Musik waren es die deutsche Sprache, Orthographie, Rechnen, namentlich aber das Französische, auf welche ein Hauptaugenmerk gerichtet war. Es ist ja bekannt, daß in Bern das Französische noch Gesellschaftssprache ist; kein Wunder, wenn daher der Bürger vom Lehrer dessen fleißige Übung verlangt. In allen Schulen wird dasselbe ungefähr mit dem Eifer gelehrt, womit zum Beispiel in Basel das Lateinische behandelt wird, und so kam es, daß ich mit zehn oder elf Jahren im Französischen weiter war als je später. Der Hauptwert der genannten Schule bestand übrigens doch nicht in dem Wissen, das den Kindern beigebracht wurde, obschon die aus ihr Promovierten meistens die ersten Plätze in den höhern Lehranstalten gewannen, sondern in der Erziehung im weitesten Sinne. Der Direktor, der die Anstalt gegründet, hielt sie wesentlich durch seinen persönlichen Einfluß, und mit Recht wurde sie daher nach seinem Namen genannt. Er war ein milder, herzensguter, pflichtgetreuer Kinderfreund und von einer warmen Frömmigkeit durchdrungen, weshalb man seine Schule die ›fromme‹ zu nennen pflegte. Mit Gebet wurde jeder Unterricht begonnen und beschlossen, die Religionsstunden waren häufig, und er behielt sich dieselben selbst vor zu erteilen; bloß in seiner Abwesenheit durften sie durch einen andern ersetzt werden, und dann am liebsten durch seine Frau. Statt der öffentlichen Kinderlehre gewährte er seinen Schülern den Besuch der sonntäglichen Andachtstunden im Schulgebäude, denen er selbst vorstand und in welcher er, nach Absingung der während der Woche einstudierten Lieder durch die Kinder, einige wenige, aber schöne Worte zu der kleinen Gemeinde sprach. Auf diese Weise wurde ich in den Geist des religiösen Lebens geführt oder in den ›Pietismus‹, wie man das in Bern zu nennen pflegte, und ich fühlte mich glücklich und heimisch darin. Kam einem doch gar kein Gedanke, daß es überhaupt anders sein könnte!

Um das freundliche Bild dieses herzlichen Lebens zwischen Lehrer und Schüler zu vollenden, muß ich noch erwähnen, in welcher Weise Herr Wenger für die Erholung der Kinder selbst sorgte und nicht bloß alles der Familie überließ. Geturnt wurde zwar nicht, dagegen fanden Spaziergänge bei weitem häufiger statt, als es sonst in Schulen zu geschehen pflegt. Die Umgebung Berns ist aber auch dazu angetan, dem jugendlichen wie dem erwachsenen Spaziergänger alles zu bieten, was die Natur überhaupt nur schenken kann. Und dann beschränkten sich diese Erholungsreischen keineswegs auf das Weichbild der Stadt Bern, sondern es wurden Partien von zwei Tagereisen gemacht, mit Benutzung von Post und Wagen. Man kann sich denken, welch einen Genuß das jungen Augen und Herzen bereitete und wie die gewonnenen Erinnerungen noch heute den Dank an den guten Schulvater warm halten! Die Stelle des Turnens vertrat das Baden in der Aare, übrigens weniger geliebt, weil zwangsweise durchgeführt, ohne allzugroße Rücksicht auf die Individualität und die stets ungemein niedrige Temperatur jenes Flusses; dabei hatte der sonst so gute Mann eine kleine Schwäche, die von uns als Grausamkeit empfunden wurde: es machte ihm Vergnügen, die Schüler der Reihe nach einzeln ins Wasser zu werfen, und wehe dem, der sich da entzogen hätte, auch wenn das Wasser kaum den Boden deckte, so daß der Körper geschabt wurde.

Übersieht man den Charakter dieser Schule, so gewinnt die Pietät ihrer Führung, verbunden mit der Tüchtigkeit des Lehrplanes und seiner Erfüllung, einen großen Reiz; es war Herrn Wenger darum zu tun, neben der Erziehung sich die Liebe der Kinder zu erwerben, und weil es ja so sehr Bedürfnis der Kinder ist, sich geliebt zu wissen, werden seine Schüler seinem Andenken steten Dank bewahren, nachdem er nun schon längst dahingeschieden.

Ein ganz anderer Geist wehte in der Berner Realschule, welche auch von denjenigen besucht zu werden pflegte, die sich später dem akademischen Studium zu widmen gedachten. Von familiärem Verhältnis war keine Spur mehr, und der einzelne verschwand in der Masse. Statt des gemütlichen war es eine Art militärischen Charakters, der die Schule stempelte: sämtliche Schüler mußten Uniform tragen, der Eintritt in das Kadettenkorps wurde sehr gewünscht, aber auch der Schulorganismus war geschnürt: Geldbußen waren eine Hauptstrafe, daneben ein ›Dabehalten‹, das abzusitzen dem Schüler in großherziger Weise selbst überlassen wurde. Man durfte sich nämlich die Zeit selbst wählen und brauchte bloß den Schein des Pedellen für die Absitzung vorzuzeigen; was aber besonders bezeichnend ist, das ist, daß jeder Schüler im Gebäude ein eigenes Kästchen, mit Nummer versehen, besaß, wohin nach vollendeter Stunde Bücher und Schriften zu legen waren. Diese Nummer war dann selbstverständlich für den Organisator zur Kontrolle des Individuums dienlich und ersetzte den Namen, so daß der Schüler sich daran gewöhnte, zuerst Nummer so und so viel zu sein und erst in zweiter Linie der N. N.

Für das jugendliche Leben neben der Schule wurde wenig gewirkt, im Gegenteil, da man gerne den Knaben frühzeitig selbständig, ordnungstüchtig und willenskräftig sehen wollte, übersah man die Kehrseite; die Ungezogenheit, die sich ebenfalls ihrer Kraft freute. Ich muß mich namentlich über das Kadettenwesen ungünstig aussprechen; denn daselbst bekam man neben der Roheit einzelner Knaben noch diejenige der Instruktoren zu Gesicht, und dazu trugen Schärpe, Säbel und Pulverdampf nicht wenig bei, die Eitelkeit, das Selbstbewußtsein und den Trotz zu entfalten, welche in diesem Alter (von neun bis zwölf und weiter) doch sonst noch nicht so an den Tag zu treten pflegen.

Auch die Religionsübungen litten an demselben Mangel an Weihe wie das Schulleben; schon der Unterricht, spärlich und ohne Energie betrieben, machte keinen Eindruck mehr; dazu kam, daß die Persönlichkeit des Lehrenden die Schüler nicht gewann; es war ein Pfarrer, der viel auf die äußere Würde der Religionsstunde hielt und Disziplinarvergehen als Angriffe auf die Religion behandelte und danach bestrafte. Selbst die sonntäglichen Schulgottesdienste wurden etwa durch Inquisition oder Strafreden unterbrochen.

In wissenschaftlicher Hinsicht ist die Realschule gewiß eine ausgezeichnete Anstalt; es schwebt mir von dem Vielen besonders noch das in Erinnerung, daß Mathematik, Französisch und Kunst sehr weit gediehen. Von letzterer muß ich freilich die Poesie sehr ausnehmen; dagegen schritt die Musik unter Professor Methfessel in den Bahnen des Herrn Wenger mit großem Erfolg weiter, und zu dem in jener Schule Begründeten trat das Zeichnen frisch hinzu. Dieser Zeichenunterricht ist es denn auch, der mich der Realschule am meisten verpflichtet; und er wurde unter der Leitung eines Herrn Senn ganz vorzüglich erteilt, so daß ich bei meiner Abreise von Bern im zwölften Jahre ebenfalls besser zeichnete als später mit sechzehn Jahren: ganz so wie es mir mit dem Französischen und dem Schreiben ergangen ist.

Erholungen bot die Schule dem Knaben keine; Turnen und Schwimmen waren freigegeben, die Spaziergänge hörten auf.

 

Nachdem meine Eltern ungefähr acht bis neun Jahre in Bern geblieben, kehrten sie nach Liestal zurück; wir Kinder wurden zu nahen Verwandten in Basel getan, damit wir die dortigen Schulen genießen könnten. Ich trat in die vierte Klasse des humanistischen Gymnasiums ein, mein Bruder in die dritte. Da die Verhältnisse der Schule bekannt sind, will ich mich auf Berührung des Kirchlichen beschränken; meine Verwandten wohnen im Steinenquartier, und so wurde ich den Altersgenossen der Sankt Leonhardsgemeinde zugeteilt, welche ihren Religionsunterricht durch Herrn Pfarrer Respinger erhielten. Es war ein Glück für mich, daß ich wieder einen milden Religionslehrer bekam, der sich selbst zu beherrschen wußte; denn auf diese Weise wurde mir der Besuch der Kinderlehre lieb gemacht, was für die Aufnahme des Gebotenen gewiß stets von Vorteil ist. Ich darf wohl sagen, daß ich damals wieder wahrhaft Christ wurde, wenn auch der ganze Ernst des Christentums durch jugendlichen Übermut aufgehalten war.

Anders wurde es jedoch, als ich aus dem Gymnasium in die Gewerbeschule und das Pädagogium übertrat; denn es überkam mich da die bekannte Frei- oder besser Schöngeisterei. Die Ursachen bin ich geneigt, in das eifrige Studium der deutschen Klassiker in Wort und Ton und in das nie aufhörende Zeichnen zu legen; daraus entstand eben zuerst eine Entfremdung, dann eine Abneigung, wie gegen das Dogma, so bald auch gegen das Kirchliche und endlich gegen das Christliche. Zwar ist der Konfirmationsunterricht, den ich bei meinem hochverehrten und geliebten Herrn Pfarrer Widmann genoß (und privatim), imstande gewesen, diesen Geist der Welt zurück-, nicht aber ihn abzuhalten; mit der Pause, die nach der ersten Kommunion im äußern kirchlichen Leben eintrat, stellte sich auch die innere Entleerung heraus. In den Unterrichtsstunden des Pädagogiums würde ich allerdings Gelegenheit gehabt haben, mich eines Bessern zu belehren, namentlich durch Herrn Professor Wackernagel, der sein Licht nicht unter den Scheffel stellte, und Herrn Professor Hagenbach. Aber es war nicht die Gelegenheit, die mir fehlte, sondern der Geist gebrach mir; was der Konfirmationsunterricht (nicht) zu hindern vermochte, wie hätte das die Religionsübung der Schule abhalten sollen!

In wissenschaftlicher Beschäftigung war ich ebenfalls recht nachlässig und suchte bloß, was ich anderswo schlecht gemacht hatte, bei Herrn Wackernagel wieder gut zu machen, an den ich mich mit glühender Hingabe angeschlossen. Selbst Burckhardt, dem ich dann während der Studentenjahre geradezu alle nichttheologische Bildung verdanke, wußte ich damals nicht recht zu schätzen.

Als es sich darum handelte, daß ich einen ›Beruf‹ ergreifen sollte, war ich sehr unschlüssig. Daß ich ›ein Mensch‹ werden wollte, im höhern Sinn des Wortes, das pflegte ich auszusprechen; womit aber dieser Mensch sich seine Nahrung verschaffen werde, das wußte ich nicht zu sagen, ja es war mir gleichgültig. Unter solchen Umständen ergreifen junge Leute gerne den Beruf des Vaters, und daher ließ ich mich in Basel in die juridische Fakultät immatrikulieren. Ein liebenswürdiger junger Privatdozent las damals Institutionen und Pandekten für zwei bis drei Zuhörer; es war natürlich diese geringe Zahl für uns von großem Vorteil: es wurde konversiert, interpretiert und examiniert, und die Stunden gewährten mir viel Freude. Mit besonderer Vorliebe habe ich die Lehre von den Obligationen angehört, und die dort gewonnenen Rechtsanschauungen halte ich noch heute als einen kleinen Schatz in Ehren.

Es war daher durchaus nicht etwa Abneigung gegen das Rechtsstudium, welche mich von der Jurisprudentia zur Theologie getrieben hätte; es war viel mehr das höhere Interesse, das ich an letzterer nahm. Der Umschwung ging folgendermaßen vor sich. Eine schwere Krankheit durchbrach das Studium, nötigte mich zu langer Muße und gab mir Zeit und Anlaß, mich näher zu prüfen. Nun hatte mittlerweile die Entfremdung vom christlichen Geist einem halb negativen, halb positiven Interesse an den Dogmen Platz gemacht; ich war begierig geworden, die wissenschaftliche Begründung, die Darstellung des Christentums zu hören; und während daher die Genesung mich weiter über das Verhältnis meines Glaubens zum Glauben der Kirche nachdenken ließ, kam ich endlich zum Entschlüsse, das bisher von mir auf die Seite Geschobene erst einmal gründlich zu prüfen und zu verstehen, und zu diesem Zwecke nahm ich das Studium – nicht der Theologie, sondern des Christentums auf. Ich mußte dabei auf eine zwiefache Möglichkeit gefaßt sein: entweder die Beschäftigung des akademischen Studiums vermöge mich von der Wahrheit christlichen Glaubens zu überzeugen; dann wußte ich, daß ich mich dieser Wahrheit mit ganzer Seele hingeben würde; oder aber ich konnte nicht belehrt werden – dann blieb mir der Übertritt ins Lehrfach weltlicher Art frei, und ich hatte dem Glauben der Väter doch nicht leichtsinnig entsagt.

Diese Art der Berufung ist nun gewiß nicht die gewöhnliche, und ich bekam es leider sehr zu fühlen, indem die Kollegien mir nicht immer darauf antworteten, worüber ich in meinem Herzen fragte, und da auch der Privatumgang mit Lehrern nicht auf Proselyten des Tores, sondern auf Christen eingerichtet war. Der Weg, den ich einschlagen mußte, war deshalb ein ungemein mühsamer; neben dem, was mir das Studium der Theologie als Fachstudium zu lernen gebot, war ich unaufhörlich bemüht, die Grundlagen erkennen zu können, welche als Voraussetzung dienten und nicht einmal ausgesprochen wurden. »Warum werden keine Kollegia gelesen«, fragte ich mich unaufhörlich, »mit dem Titel: ›Das Wesen des Christentums‹ oder ›Vorzug des Christentums vor den andern Religionen?‹« – Es war weder Dogmatik noch Ethik, auch nicht Apologetik, die ich hören wollte (obschon letztere meinen Wünschen vielleicht am ehesten entsprochen hätte), ich verlangte vielmehr als Einleitung den Vortrag des ganzen Christentums seinem Inhalte und Wesen nach. Daß ich bei solchen Umständen nicht den regelmäßigen Studiengang einschlug, begreift sich leicht; wie hätte ich eine Exegese der Apostelgeschichte oder [der] Korintherbriefe anhören können, während ich nicht einmal wußte, ob ich die Heilige Schrift als Glaubensnorm anzuerkennen habe oder nicht; ich entschloß mich also, diejenigen Kollegien zuerst zu belegen, in welchen ich am meisten Übersicht und Einsicht zu erhalten hoffte: Dogmatik und Ethik.

Nun die Wahl der Universität. In Beziehung auf Basel hatte ich ein Vorurteil, das ich mich auszusprechen schäme, obschon es der Aufrichtigkeit zuliebe gesagt sein muß: ich glaubte an der dortigen Universität bloß eine Art Kinderlehre für Große zu treffen, deren ich für meinen Zweck entbehren zu können glaubte. Dagegen versprach mir die philosophische Aufschrift der Zürcher Hochschule eine objektive, prinzipielle Betrachtung und Behandlung des christlichen Glaubens. Unklare Sympathien und der Wunsch, einmal etwas anderes zu hören und zu sehen, gaben den Ausschlag, und ich reiste im Winter fünfundsechzig auf sechsundsechzig nach Zürich.

 

Nach meiner Ankunft in Zürich wurde ich von Kommilitonen auf Schweizer aufmerksam gemacht als das Haupt der Universität in Theologie; ich sagte mir: »Schweizer ist alt, er kann dir wegsterben; du mußt ihn hören, solange er noch lebt«; zudem las er eben Ethik, von welcher ich die Darstellung der Wirkung des Christentums erwartete. »An den Früchten will ich es erkennen«, versprach ich mir und belegte. Ich wurde im höchsten Grade verletzt und abgestoßen. – »Was bekam ich zu hören? Ein Schubfach mit immer kleineren Kästchen, von denen das eine in das andere mit vieler Kunst, Mühe und Wichtigkeit gepaßt wurde; dies die Hauptarbeit, Inhalt wenig, Begründung keine.

Dagegen fesselte mein Interesse Keims Einleitung zum Neuen Testament, von welcher ich mir aus Unkenntnis dessen, was darunter verstanden wird, wenig versprochen hatte. Auch Schraders Einleitung zum Alten Testament wollte ich ursprünglich belegen, bin aber erschreckt worden, als in Paragraph zwei ein ausführlicher Abschnitt über die Sprache des Alten Testaments angekündigt wurde; ich hatte ja noch keinen hebräischen Buchstaben gesehen!

Wer mich übrigens am meisten gewann, das war Biedermann; zunächst in seiner Theologischen Enzyklopädie durch die liebevolle, gewissenhafte Art der Behandlung, worin Ermahnungen und Warnungen nicht fehlten, dann aber hauptsächlich in seiner Dogmatik. Der Eindruck dieses energischen und religiösen Gedankenwerkes mußte auf mich doppelt groß sein, da ich mit dem christlichen Inhalt zugleich eine vollständig durchgearbeitete hegelsche Begriffswelt erhielt, mir vollständig neu und deshalb spannend. Ich zögerte nicht mehr, mich als einen Schüler speziell Biedermanns zu bekennen; und in der Tat, er hat mich den ersten großen Schritt ins Christentum mit Bewußtsein tun lassen, während ich bis anhin an der Grenze geschwankt hatte.

Fast ganz isoliert standen damals in Zürich zur linken und rechten Seite Fritzsche und Volkmar; beide von ihren Kollegen etwas vernachlässigt und dann unvermeidlich auch von den Studierenden. Gegen Volkmars extrem-kritische Ansichten war ich durch die gesundere Methode Keims und Biedermanns mißtrauisch geworden, leider nur allzusehr; denn ich habe später, als ich Johannes durch ihn hörte, sehr bereut, mich seinem Einfluß entzogen zu haben; nicht zwar, als ob ich seinen kritischen Demonstrationen geglaubt hätte, aber der Gewinn, den ich aus seinem Vortrage gezogen, war nach einer andern Seite sehr groß: es waren wirkliche Religionsstunden, die Volkmar hielt, so auffallend das klingen mag. Auch will ich nicht versäumen, mich daran zu erinnern, daß sein Auftreten, seine Arbeit, seine Deklamation geradezu glanzvoll sind. Ohne Heft, ja häufig ohne Buch legte er ganze Abschnitte aus, mit vielen Zitaten, die wir beim Nachschlagen stets richtig fanden; von seiner berüchtigten Polemik ließ er auch nicht ein Wort hören. Fritzsche hingegen hörte ich gleich mit dem ersten Semester; er führte mich auch in seiner Familie ein und war somit der einzige Lehrer, mit welchem ich auch außer dem Kolleg sprechen konnte; ich hätte sehr gerne namentlich von Biedermann häusliche Belehrung über vieles empfangen; er fand meine Fragen aber so sonderbar, daß er nicht recht wußte, wo er sie hinlegen solle. Bei Fritzsche ging ich nun aus und ein, und es ist mir von großem Wert, einen leibhaften Rationalisten selbst gesehen und gekannt zu haben; ich habe mich dadurch überzeugt, daß diese Klasse von Theologen besser ist als ihr Ruf; einmal frömmer und dann wissenschaftlicher. Fritzsche hat mir oft versichert und mit Beispielen dargetan, daß die Rationalisten weit mehr das eigentliche Wissen gefördert haben als die Schüler Baurs und vielleicht auch Schleiermachers; er zeigte, wie das sich selbst aufopfernde Arbeiten, der Fleiß, die Gelehrsamkeit damals mehr geübt worden seien als heute, wo das Interesse an der Wissenschaft vielfach das Wissen verschlinge. Diese Behauptungen haben mich nicht überzeugt, weil ich sie nicht kontrollieren konnte; dagegen haben sie mich abgehalten, bloß der Spur nach je über das Verdienst jener Männer abzuurteilen, wenn auch meine Individualität nichts weniger als dem Rationalismus günstig aufgebaut ist. Was Fritzsche über Baur sagte, daß er nämlich nicht ein Mann von genialer Bedeutung gewesen, das glaube ich heute auch; seine Geschichtskonstruktionen bestimmen mich dazu; ich habe überhaupt die Baursche Schule nicht durchgelebt, sondern bloß studiert, was wohl nicht bloß individuelle Ursachen hat; ich schreibe es vielmehr dem Einfluß der Zeit zu, welche jene Periode schon benützt, ersetzt und teilweise verurteilt hat.

Noch muß ich eines etwas sonderlichen altern Privatdozenten gedenken: des Herrn Altpfarrer Egli. Ich hatte Jeremia bei ihm belegt, nachdem ich die Anfangsgründe des Hebräischen bei meinem Freunde Widmann nachgeholt, und obschon ich der einzig Angemeldete war, las Dr. Egli Jeremia. Bis ich eines Tages durch Unwohlsein am Besuch verhindert wurde und der abgeschickte Expresse Herrn Egli nicht zu Hause traf, worauf mir letzterer die Proposition machte, er wolle meine Sprachkenntnisse im Hebräischen revidieren in wöchentlich zwei Privatstunden; was ich denn auch einging. Nun lernte ich bei dem trefflichen Lehrer, der seine acht Sprachen versteht, während drei Semestern, und da ich überhaupt Privatstunden liebe, machte ich mir ein Vergnügen daraus, das Pensum der Aufgaben stets voll zu leisten, und erntete dabei den doppelten Vorteil, einmal für Exegese reifer zu werden und dann die Liebe für Sprachenlernen im allgemeinen zu gewinnen. Denn seither würde ich es mir als ein Vergnügen ausbitten, Slawisch, Ungarisch, Türkisch lernen zu dürfen! Alttestamentliches hatte ich in Zürich aus den angegebenen Gründen nichts belegt, und als ich unter Egli anfing, dazu fähig zu werden, entschloß ich mich, nach Heidelberg zu gehen, um dort ausschließlich und gleichsam in einem Zuge alles Versäumte bei Hitzig nachzuholen. Egli war selbst ein Schüler Hitzigs und sprach mir täglich das Lob seines Meisters.

Hitzig bekennt sich als Professor der Philologie und hat schon mehrmals bei Hofe darum angehalten, daß er in die philosophische Fakultät möchte versetzt werden; es ist ihm aber stets abgeschlagen worden. Ich bekam daher in Heidelberg von Theologie nicht allzuviel zu hören, und das wenige, was Hitzig bot, konnte ich mir nicht aneignen; was half es mir, wenn Hitzig mit hohen Worten über den Geist der Genesis sprach, nachdem er dieselbe soeben aus Rigweda, Zend, Berosus oder weiß der Himmel woraus noch erklärt hatte! Ich habe noch jetzt die allergrößte Mühe, der Genesis als einem religiösen Buche gerecht zu werden. Oder wenn Hitzig die Zitate des Apostels Paulus beleuchtet und beifügt, daß zwar die Beweise, die derselbe anführe, alle miteinander nicht Stich hielten, wir ihm aber auch unbewiesen glauben sollen – so fragte ich mich, ob wohl Paulus selbst die Behauptung würde festgehalten haben, wenn ihn Hitzig von der Unrichtigkeit seiner biblischen Stützen unterrichtet hätte! In wissenschaftlicher Tüchtigkeit ist natürlich Hitzig viel zu bedeutend, als daß ich es wagen dürfte, ihn zu loben; ich habe den Eindruck erhalten, daß er der größte Gelehrte sei, dem ich noch begegnet. Es schadet ihm gar nichts, wenn er zuzeiten mit Vorliebe Verkehrtes behauptet, man empfindet das bei persönlichem Umgang mehr als Laune, ja als Ironie. Trotz diesem großen Lehrer ist der Stand des hebräischen Studiums in Heidelberg nicht entsprechend hoch; die Sprache wird zwar äußerst gründlich gelernt, es fehlt aber – natürlich sehr gegen den Willen Hitzigs – an copia verborum, weil sich niemand veranlaßt fühlt, außer Psalmen, Jesaja und Genesis noch etwas zu lesen. So ist auch das hebräische Examen in Heidelberg ziemlich leicht, und im Seminar sind oft in der Stunde bloß sechs bis sieben Verse aus den Königsbüchern durchgenommen worden. Ich möchte den Unterricht Hitzigs sprachphilosophisch nennen. Daneben wurde auf richtiges Lesen ungemein viel Wert gelegt, ein schlecht betontes Wort war Hitzig ein größerer Greuel als ein Schnitzer. Hitzigs Sprachunterricht hat mich für ferneres Studium in dieser Richtung eher entmutigt. Wenn doch jedes zweite Wort arabisch, das dritte chaldäisch, das vierte phönizisch, das fünfte äthiopisch und erst das zehnte wieder hebräisch war, wohin sollten wir mit unserm armen Gesenius reichen? Ebenso umgarnte er die Syntax, die sich hilft, wie sie kann, mit so viel Regeln, daß kein ungelehrter Fuß wagen mochte, sich in den Maschen selbst zurechtzufinden. Und endlich: wer sollte die Textfehler, deren Zahl Hitzig ich glaube auf dreitausendfünfhundert für das Alte Testament berechnete, erkennen, wenn nicht Hitzig ihm die Augen öffnete? So verlor ich jeden Mut, etwas zu lesen, was ich nicht schon bei Hitzig oder seinem Schüler Steiner gehört.

Ich hatte nunmehr sechs Semester, und da ich bedachte, daß ich an die Jurisprudentia zwei bis drei Semester gewendet, beschloß ich, mich zum Examen zu melden. In religiöser Beziehung hatte ich einen festen Standpunkt gewonnen: ich hielt mich zu Biedermann; dagegen wurde ich von diesem Standpunkte aus bald durch Konsequenzen in ein weit extremeres Feld geschoben. Biedermann fußte auf hegelschen Prinzipien: ich teilte das, nur nahm ich Herbart statt Hegel; er war überzeugt, daß alle Religion Offenbarung sei, das Christentum absolute Religion: ich begriff den ersten Satz, schloß aber daraus, daß das Christentum bloß relativ das Höchste sei; er sprach es aus, daß »Christus allein« die »Bibel« ist: so folgerte ich, man möge wegschneiden, was vor dem Matthäus- und hinter dem Lukas-Evangelium stehe, und so noch vieles. Man würde mir Unrecht tun, wenn man glaubte, ich sei damals nicht religiös oder nicht christlich fromm gewesen; ich hatte mich ernst geprüft, ehe ich mich zum Kandidatenexamen meldete; aber freilich war es ein subjektives Christentum, und man konnte darüber streiten, ob die Grenzen des kirchlichen Amtes auch bis dahin reichten. Es ist denn auch gestritten worden und schließlich erkannt: quod non. Dazu kam freilich der Mangel an liebevollem Eingehen in den Geist der Heiligen Schrift, der sich dann in der Auslegung als Irrtum qualifizierte. Da ich die philosophischen Grenzpflöcke derjenigen Schule, die ich durchlaufen, nicht für verpflichtend anerkennen konnte, zerfiel ich natürlich auch mit der ›liberalen‹ Richtung, wurde dadurch heimatlos und machte mich mit dem Mute der Verzweiflung daran, mir eine eigene Exegese, Geschichte, Ethik und Dogmatik zusammenzuschmieden. Also endete ich nach dreijährigem Studium damit, Autodidakt zu werden!

Das Prüfungskollegium von Baselland machte mir hierauf klar, wie es mit mir stehe; aber es ist das persönliche Verdienst von Herrn Pfarrer Oeri, das er um mich erworben, daß er mich nicht aufgab, sondern einsah, ich sei wohl verirrt, aber nicht allzuschwer auf den rechten Weg zu lenken. Er riet mir, die Universität Basel zu besuchen, woselbst ich vieles finden werde, was ich nicht suche und was ich suche. Und er hatte recht. Am ersten Tage schon – es war noch nicht Abend –, da erfaßte mich die Liebe zu dem Studium neu, und zwar durch das Vertrauen, das ich in meine Lehrer setzte; und das steigerte sich von Tage zu Tage, bis ich mit Ende des ersten Halbsemesters mich freudig und genesen zu einem Anhänger baslerischer Frömmigkeit in meinem Innern bekennen konnte. Ich will, versuchen, einige Momente anzudeuten, welche mich gewannen.

Ich hatte mir erlaubt, einen kritischen Grundsatz aufzustellen, nach welchem ich demjenigen, welcher gegen den Katholizismus zu Felde zieht, erstens den Liberalismus und zweitens die Berechtigung zu geschichtlicher Argumentation absprach. Nun war mir von jeher aufgefallen, daß gerade die ›freisinnigsten‹ Theologen, von welchen ich am ehesten Unbefangenheit erwartet hatte, am heftigsten sich über den Katholizismus äußerten; wenigstens war das in Zürich und Heidelberg so. Dagegen wollte es sich treffen, daß der erste Tag, den ich auf der Basler Akademie verlebte, mir eine pietätvolle und verständnisinnige Auseinanderlegung des katholischen Lehrbegriffs brachte, was mir ungemein wohl gefiel; denn ich verehrte in dem Katholizismus von jeher einen Bruder des Protestantismus, den man selten bekämpfen, nie aber verspotten und kränken müsse. Auf anderer Seite überraschte mich die Seelenstärke und Milde, mit welcher unartige Angriffe von Meinungsgegnern entgegengenommen und ruhig zergliedert wurden. Dann tat mir die Aufmerksamkeit wohl, welche von den Lehrern dem einzelnen geschenkt wird und welche besonders in den Kränzchen so segensreich wirkt. In Heidelberg ist man zum Nachtessen oder Tee eingeladen worden, oder gar zum Tanz, in Zürich gar nicht, in Basel allein zu Gedankenaustausch und Belehrung. Aber auch die Kollegien nehmen in Basel mehr Rücksicht auf den Studierenden; während anderswo einfach doziert wird, wird hier sehr oft erklärt, wo der Lehrer das Verständnis noch nicht erfolgt sieht. Ich habe Dozenten gehört, die sich eher hätten absetzen lassen, als eine erläuternde Bemerkung aus der Exegese in die Geschichte einzuschieben oder umgekehrt, und von Hitzig zum Beispiel bin ich überzeugt, er hätte vieles geduldet, ehe er je auf dem Katheder über eine grammatische Form Aufschluß gegeben hätte.

Die Tatsache des Umschwunges vollendete übrigens die Wissenschaft der Alt- und Neutestamentlichen Theologie und die Exegese, mit andern Worten: das Bibelverständnis. Es war ja doch eine ganz andere Sache, mir zu gestatten, die Bibel mit einfachem, religiösem Verständnisse zu genießen und mich unmittelbar daran zu erbauen, als mir ein Begriffssystem zu entwickeln und mir aufzugeben, daß ich dazu die Bibel als Wurzelwörterbuch nachschlagen und studieren solle! Oder mit andern Ausdrücken: statt der begrifflichen Auffassung der biblischen Religion die genetisch-religiöse; statt der Mißehe von Philosophie und Religion die Anerkennung, daß die Poesie eine Schwester biblischer Frömmigkeit ist. Diesen Hauch, der doch die biblischen Schriften belebt, wurde mir nun zu sehen gestattet und nicht verlangt, daß ich ihn sofort nach seinem dogmatischen Geldwerte abschätze. Wurde mir hiemit die Bibel teuer und heilig, so kam das nach und nach auch der Dogmatik zugute, die ich nun anfing als ein Fortspinnen des goldenen Fadens anzusehen; obschon ich gestehe, daß ich trotz Ernst und gutem Willen den vollen Wert der begrifflichen Ausbildung der biblischen Religion noch nicht erkannt habe. Ich hoffe aber, daß die Erleuchtung darüber mir nicht immer werde versagt bleiben!

Aber auch meinen Mitstudenten habe ich vieles zu verdanken. Einmal die Anregung; denn ich hatte keine solche Tätigkeit noch angetroffen, wie sie in Basel unter den Theologiestudierenden herrscht. Wohl arbeitet man auch in Heidelberg auf das Examen hin, und in Zürich herrschte das philosophische Fieber während der zwei ersten Studienjahre endemisch; aber das gleichmäßige, regelrechte und ruhig angestrengte Arbeiten während acht Semestern war mir noch nicht vorgekommen. Ich würde nicht gewagt haben, an der Seite dieser Leute mich zum Examen zu melden, wenn mich nicht der freundliche Zuspruch einiger meiner Lehrer und die Ermunterung meiner Kommilitonen ermutigt hätten. Ebenfalls wohltuend berührte mich die Höflichkeit und Zuvorkommenheit, mit der ich in den Freundeskreis aufgenommen wurde; denn auch das war mir neu. Und endlich traf ich ein ziemlich reges Interesse für das Geistige, auch wenn es nicht Examenfach ist; eine Tugend, die, wenn ich nicht irre, in früheren Zeiten noch häufiger zu finden war als heutzutage.

Nach diesem Abriß einer innern Lebensgeschichte gebe ich zum Schlusse noch eine Andeutung darüber, wie ich das Amt eines Pfarrers zu verwalten gedenke, wenn es Gottes Wille ist, daß er mir ein solches anvertraut.

Nach zweien Zielen werde ich meinen Weg richten: das erste heißt Gott und das zweite Mensch; die beiden Wege, welche stets ineinanderlaufen, heißen Gottesdienst und Seelsorge. Als Diener Gottes wird mir die Verwaltung seiner Gnaden, Wort und Sakrament, obliegen; als Seelsorger nehme ich die Verpflichtung auf mich, Vater, Bruder und Freund meiner Gemeinde zu sein und sie ihrem Heile zuzuführen.

Ich glaube, daß ich in diesen Worten mich verständlich gemacht habe darüber, was ihnen zugrunde liegt. Aus vollem Herzen bete ich zu Gott, daß er mir die Kraft, den Mut und insbesondere den Trost verleihen möge, ohne welchen ich den erwählten Beruf nicht erfüllen kann.


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