Mendele Moicher Sfurim
Fischke der Krumme
Mendele Moicher Sfurim

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Glossar

Ab siehe Uw. »Achtzehn und dreizehn«: Macht 31 und ist der Buchstabenwert des Wortes Lej

Agune: Frau, deren Mann verschollen ist und für die es unmöglich ist, sich wieder zu verheiraten, solange der Tod des Mannes nicht konstatiert werden kann.

Alter: Vorname. Oft werden auch ältere Leute mit »Alter« bezeichnet.

Anejnu: »Erhöre uns« – ein Gebet, das an Fasttagen gesprochen wird.

Arbe-Kanfes (Arbekanfes): Religiöses Kleidungsstück – leinenes Leibchen mit den »Schaufäden«, das jeder Jude unter der Kleidung trägt.

Baal-Schem (Balschemm): »Meister des göttlichen Namens«, Stifter des Chassidismus; Wundertäter.

Badchen (Mz. Badchunem): Spaßmacher bei Hochzeiten; Deklamator (Gelegenheitsdichter); Wahrheitsmahner.

Bar-Mizwe (Barmizwe): »Sohn des Gesetzes« heißt ein Jude an seinem 13. Geburtstage, an dem er die religiöse Volljährigkeit erreicht.

Batlen, Battlen (Mz. Batlonim, Batlunem): Unpraktischer Mensch. Jemand, der Honorar erhält, um seine Zeit dauernd im Lehrhaus zuzubringen, damit dort immer »gelernt« werde.

Batlonim, Batlunem siehe Batlen.

»Behole«: (= Bestürzung) nannte man die Zeit um 1830, als unter den russischen Juden das Gerücht aufkam, daß die bei ihnen üblichen frühen Ehen verboten werden sollten, und als alle Eltern sich beeilten, ihre oft noch minderjährigen Kinder so schnell als möglich zu verheiraten.

Bejssmedresch (Bessmeddresch, Bejs-Hamidrosch): Lehr- und Bethaus.

Belfer: (= Behelfer) Lehrergehilfe in religiösen Kleinkinderschulen.

Ben-Sochor: Familienfeier am ersten Sabbat nach der Geburt eines Sohnes.

bentschen: »benedeien«, segnen. Segensspruch nach der Mahlzeit.

Bileam: Bekannt aus der Bibel; Heide. (Bileams Esel, der verfluchen sollte und statt dessen segnete.)

»Billett«: Anweisung auf eine Sabbatmahlzeit in einem wohlhabenden Bürgerhause.

»Bolok«: 4. Buch Moses, 22-25. Der Abschnitt »Bolok«.

Bove-Maisses: Erfundene, wertlose Geschichten.

Briss: Beschneidungsfeier.

Chanukke (Chanukka, Channeke): 8tägiges Lichtfest zur Erinnerung an die Religionsverfolgungen des syrischen Hellenismus, die Siege der Makkabäer und Wiedereinweihung des von den Syrern geschändeten jerusalemischen Tempels (165 v. Chr.). Die Chanukke beginnt am 25. Kisslew.

Chanukkegeld: Almosen an Arme und Geschenke an Kinder und Dienerschaft, die an diesem Feste gespendet werden.

Chasanim siehe Chasen.

Chasen (Mz. Chasanim): Vorbeter, Kantor.

Cheder (Chejder): Jüdische Elementarschule.

Chejder siehe Cheder.

Chewre-Kadische: Beerdigungsbrüderschaft.

Chimmesch: (= »Fünftel«) So heißen die fünf Bücher Mose (Pentateuch).

Chremslach (Chremsel): Westjüdische Bezeichnung eines aus Kartoffeln oder Mazzamehl hergestellten Passah-Pfannkuchens.

Chuppe (Chippe): Traubaldachin.

Dajen (Mz. Dajonim): Rabbinergehilfe, Rabbinatsbeisitzer.

Dajonim siehe Dajen.

Diamant: Schriftcharakter.

Dümmingen: Erdichteter, satirischer Stadtname.

Ejn-Komejcho: (»Niemand ist dir gleich«) Hebräisches Gebet.

Elul (Ellel): Monat im Herbst, der dem Andenken der Verstorbenen gewidmet ist; er entspricht dem September.

Erez-Jissroel: Land Israels.

Essreg: »Paradiesapfel«, wird beim Gottesdienst am Laubhüttenfest in der Hand gehalten.

Ester-Fasttag: Der Tag vor Purim.

fasten: Am Vortag des Passahfestes fasten die Erstgeborenen zur Erinnerung, daß die Israeliten in Ägypten vom Sterben der Erstgeburt verschont blieben.

Faulburger: Der chassidische Rebbe von Faulburg, einem satirisch erdachten Städtchen.

»Franzosen«: Die »Modernen«.

»Goldsuppe«: Suppe, die das Brautpaar nach der Trauung ißt.

Golem: »Klumpen«, Lehmfigur in menschlicher Gestalt. Die Sage erzählt, ein berühmter kabbalistischer Rabbi habe eine Lehmfigur geformt, der er mit Hilfe von Amuletten Leben eingehaucht haben soll.

Haggode: Erzählung vom Auszug Israels aus Ägypten, wird an den ersten beiden Passahabenden bei Tisch verlesen.

Haman: Persischer Minister unter Xerxes (Ahasveros), der die Juden vernichten wollte.

Hawdole (Hawdule): Zeremonie der Trennung des Sabbats vom Werktage, am Ende des Sabbats. Über eine geflochtene Wachskerze wird ein eigenes Gebet gesprochen.

Hejschanes (Schanes): Weidenruten, die am 7. Tage des Laubhüttenfestes (Hejschano-Rabbo) im Gebet verwendet werden.

Hekdesch: Herberge für obdachlose Bettler, oft im Gebetshaus.

Hundertzwanzig Jahre: Das Maximum des Lebensalters, das man sich und den andern wünschen darf.

Jaknhas: Hier Familienname. Akroistisches Merkwort für die Reihenfolge der Segenssprüche (Jain = Wein, Kiddusch = Weihespruch, Ner = Licht usw.), die zu verrichten sind, wenn der erste Passahabend auf einen Sabbat fällt.

Jehuppez: Erdichteter, satirischer Stadtname.

»Jekum-Purkon«: Ein Gebet in aramäischer Sprache, das im westlichen Gottesdienst oft ausgelassen wird.

Jeschiwe: Freie Akademie für höheres jüdisches Wissen.

Jeschiwe-Bocher: Schüler einer Jeschiwe. Die Jeschiwe-Bochers bekommen meistens ihre Beköstigung bei den wohlhabenden Bürgern in einem wöchentlichen Turnus; das nennt man »Tage essen«.

Jontew: Feiertag, Fest.

Kaddisch (Kaddesch): Ein kurzes Preisgebet; auch das Gebet, welches die männlichen Nachkommen für das Seelenheil ihrer verstorbenen Eltern oder nahen Verwandten während des ganzen Trauerjahres und an deren Sterbedaten sagen.

Kaftan: Kleidungsstück (meist im Ostjudentum vertreten).

Kamejes: Amulette.

Kapore (Kapures): »Sühne«. Hahn oder Henne, welche am Vorabend des Versöhnungstages (Jomkipper), nach altem Brauch, als symbolisches Sühnopfer dargebracht werden. Dieser Akt heißt: Kapores schlagen.

Kiddesch-Lewune (Neumond bentschen): Austausch von Segenssprüchen angesichts des Neumondes.

Kiddusch (Kiddesch): »Heiligung«. Segensspruch über einen Becher Wein vor den Abend- und Mittagmahlzeiten an Sabbaten und Feiertagen.

Kines (Kinnes): Die Klagelieder für den 9. Ab (Tempelzerstörung).

Kittel (Kittl): Weißes, leinenes Hemd, welches bei feierlichen Gelegenheiten, z. B. bei Hochzeiten, beim Ssejder und am Versöhnungstage über die Kleider angezogen wird. Der »Kittel« bildet auch einen Bestandteil der Sterbekleider.

Klous (Klois): Bet- und Lernstube.

Knotenlegerinnen und Feldmesserinnen: Frauen, die die Gräber der Verstorbenen mittels Fäden »messen«, welch letztere nachher als Dochte in den Seelenlichtern verwendet werden.

Kol-Nidrej (Kolniddre): »Alle Gelöbnisse . . .«, Anfangsworte des feierlichen Gebetes in der Synagoge, womit der Versöhnungstag eingeleitet wird.

Köst (Kest): Beköstigung und freie Wohnung, die das junge Paar in den ersten Jahren nach der Hochzeit im Elternhaus bekommt und einen Teil der Mitgift darstellt.

Krone: Gemeint ist ein gerollter Haarzopf.

Kugel (Kiggel): Sabbatspeise, welche am Freitag schon (aus Nudeln oder Reis) zubereitet und für den Sabbat in den Backofen gegeben wird.

Leckisch: Narr.

Leierkasten: Gemeint ist die Orgel (auch die Drehorgel der Straßenbettler), die in Rußland nur in einigen wenigen Reformsynagogen zu finden ist.

Lej: Nichts; soviel wie »Unsinn«.

Lichtbentschen: Segen, welchen die Frauen am Freitagabend über die angezündeten Lichter sprechen.

Lielew (Lulew): Laubhüttenfest-Strauß aus Palmzweigen und Bachweide, welcher am Laubhüttenfest im Gebet als Symbol verwendet wird.

Lokschen: Nudeln zur Suppe.

Lulew siehe Lielew.

Machsejrim siehe Machser.

Machser (Mz. Machsejrim, Machsoirem): Festtagsgebetbuch für das ganze Jahr oder einzelne Feste.

Mamalyga: Beliebte Speise aus Maismehl; eine Art Polenta.

Mane-Loschens: (»Antworten der Zunge«) Klagegebets-Schrift; Gebete, die auf Gräbern (von Verwandten, meist Frauen) gesprochen werden.

Masel-Tow (Maseltoww): Gut Glück!

Mazza (Mz. Mazzot, Mazzes): Ungesäuertes, flaches Passahbrot.

Mazzes, Mazzot siehe Mazza.

Mechutten (Mz. Mechuttonim): So nennen sich gegenseitig die Väter von Braut und Bräutigam.

Mechuttonim siehe Mechutten.

Megille: das Buch Esther, das am Purim im Bethause vorgetragen wird; reiche Frauen lassen es sich zuweilen bei sich zu Hause vorlesen.

Mejer-Baal-Hanes: ein in Palästina verstorbener Wundertäter, mit dessen Namen bestimmte Armenbüchsen bezeichnet werden.

Melamed, Melammed (Mz. Melamdem): Kleinkinderlehrer.

Mesise siehe Mesuse.

Mesuse (Mesise): Pergamentröllchen mit gewissen Bibelstellen, die in einem Gehäuse (meist Blechröhrchen) an dem Türpfosten eines jeden Raumes angebracht werden. Ein Mesuse-Beschauer kontrolliert die vorschriftsmäßige Beschaffenheit der Mesuse.

Mezize: Das Aussaugen des Blutes aus der Beschneidungswunde. Gilt als Ehrenamt.

»Mi-Schebejrach«: »Wer gesegnet hat«, so beginnt ein Segensspruch.

Mikwe: Rituelles Tauchbad.

Minche: Nachmittagsgebet.

Mischnajes: Hauptteil des Talmuds. Es ist Sitte, für das Seelenheil eines Verstorbenen ein Kapitel Mischnajes zu »lernen« oder lernen zu lassen.

Misrach: Osten, Morgen, Orient. – Diese Himmelsgegend hat für die Juden eine besondere Bedeutung, weil sich dort ihr Vaterland, Palästina, befindet. Deshalb werden die Synagogen nach der Richtung des Morgenlandes, das ist Jerusalem, gebaut. Aus demselben Grunde werden diejenigen Plätze in der Synagoge, welche an der »Misrachwand« gelegen sind, besonders geschätzt und teuer bezahlt. In Privatwohnungen wird häufig eine geschnitzte und bemalte Tafel mit der Inschrift »Misrach« angebracht, um dem Betenden die Richtung nach dem Osten anzuzeigen.

Mizwe siehe Mizwo.

Mizwo (Mizwe): Göttliches Gebot, gottgefälliges Werk (z. B. erste Mizwe: das erste in der Heiligen Schrift erwähnte Gebot, nämlich: »Seid fruchtbar und mehret euch!« – oder: Mizwe der Vier Becher Wein, die am Ssejder-Abend zu trinken sind).

Mussef: »Zusatzgebet« an Sabbaten und Feiertagen.

nebbich: Mitleidender, mitfühlender, oft auch geringschätzender Ausdruck.

Neumond bentschen siehe Kiddesch-Lewune.

Neun Scheffel Rede: Nach einer im Talmud wiedergegebenen Meinung besitzen die Frauen »neun Scheffel Rede« von den zehn, die es überhaupt auf Erden gibt.

Oz-Kejzez: Ein sprachlich außerordentlich schwieriges Feiertagsgebet.

Owinu Melech: »Unser Vater und König«, bekanntes Volkslied.

Parsches: Abschnitte aus dem Pentateuch, die der Reihe nach an allen Sabbaten des Jahres gelesen werden. Die Parsche »Jissre« fällt auf den Februar.

Peje: Schläfenlocke. Pejssach (Pejssech, Pessach): »Passah« (Osterfest), wörtlich Vorübergehen. Erinnerungsfest der Juden an den Auszug aus Ägypten, vor welchem der Todesengel, der die Erstgeborenen mordete, an den jüdischen Häusern »vorbeigegangen« war. Das Fest dauert acht Tage, während welcher zur Erinnerung an das ungesäuerte Brot der eilig aus Ägypten aufgebrochenen Juden nur die ungesäuerte »Mazza« gegessen werden darf.

Perl: Schriftcharakter.

Pristaw: Höherer Polizeibeamter im zaristischen Rußland.

Prokim: Schriftcharakter.

Purim (Pirem): Erinnerungsfest an die Errettung der Juden vor der Vernichtung durch den persischen Minister Haman. Fällt in den Februar (am 14. Udor) und entspricht der Fastnacht.

Rabbi siehe Row.

Rabbiner: Verdeutschte Form des Wortes »Row«. Diese Form wird aber nur auf den talmudgelehrten Rabbiner im traditionellen Sinne und vor allem auf beamtete Rabbiner des Westens angewendet. Der chassidische Rabbi ist kein »Rabbiner«.

Rabbonim siehe Row.

Raschi: Der große traditionelle Kommentator (eigentlich Salomo ben Isaak, berühmtester Exeget von Bibel und Talmud im 11. Jahrhundert). – Nach ihm wurde auch ein Schriftcharakter benannt.

Reb: Ehrentitel für einen Gebildeten, Geachteten, Frommen oder einen älteren Mann (siehe auch Row).

Rebb Jid: (Herr Jude) Anrede, soviel wie »Herr Nachbar«.

Rebbe: Kleinkinderlehrer. – Begründer chassidischer Richtungen.

Rebbezin: Rabbinerfrau, auch Frau des Rabbi.

Reziees: Die Riemen an den Tfillim.

Rosch-Haschono (Roscheschune): Jahresanfang, jüdisches Neujahrsfest (am 1. und 2. des Monats Tischri), fällt in den Herbst und wird sehr ernst mit Gebet begangen.

Row (Mz. Rabbonim): Gelehrtentitel, Schriftgelehrter, Titel des offiziellen Gemeinderabbiners; Anredeform: Rabbi = mein Meister, mein Lehrer, mein Herr.

Sabbat (Schabbes): Siebter Tag der Woche; Ruhetag mit strengen Vorschriften über die Vermeidung von jeglicher Arbeit.

Sabbatstiche: Das sind Stiche, mit denen der Schneider am Freitag ein Kleid fertignäht, das bis Sabbatanbruch abgeliefert sein muß; also nachlässig.

Sambation (Ssambatjen): Sagenhafter Fluß, der am Sabbat ruht. Hinter diesem Fluß wohnen nach der Sage die verlorengegangenen Zehn Stämme Israels, die sogenannten »Roten Juden«.

Sandek: Einer, der das Kind während der Beschneidung hält.

Schabbes siehe Sabbat.

Schahbesgoj (Schabbes-Goi): Nichtjude, der gegen bescheidenes Entgelt einige den Juden am Sabbat verbotene Arbeiten verrichtet: Ofenheizen, Lampenanzünden usw.

Schächter: Derjenige, welcher Tiere nach jüdischem Ritus schlachtet.

Schadchen (Mz. Schadchonim): Heiratsvermittler.

Schaile: Rituelle Frage, mit der man sich an den Row (Rabbiner) wendet.

»Schalscheles«: Triller.

Schames, Schammes (Mz. Schamossim): Bethausdiener, »Synagogenwart«, »Küster«.

Schamossim siehe Schames.

Schanes siehe Hejschanes.

Scheifres siehe Schejffor.

Schejffor (Schoifer; Mz. Scheifres, Schoifres): Widderhorn-Posaune für das Neujahrs- und Versöhnungsfest und den Monat Elul.

Schihl siehe Schul.

Schiwe: Sieben. So heißen die sieben ersten Tage der Trauer, die die Hinterbliebenen auf niederen Schemeln sitzend zubringen müssen; dies nennt man »Schiwe sitzen«.

Schweossor-be-Tammus: Der 17. Tammus, Fasttag zur Erinnerung an die Belagerung von Jerusalem.

Schlemiel: Narr; unfähiger, weltfremder Mensch.

Schnorrer: Ein wandernder Jude, der von Almosen lebt.

Schnorringen: Erdichteter, satirischer Stadtname.

Schoifer, Schoifres siehe Schejffor.

Scholem- (Schulem-) Alejchem: »Friede mit Euch«; Begrüßung bei der Ankunft verreist Gewesener oder Fremder: »Willkommen«. – Auch ein Lied, das am Freitagabend im häuslichen Kreise gesungen wird: »Seid gegrüßt, ihr Engel«.

Schor-Habor: Der Riesenstier der Talmudischen Sage.

Schul (Schihl): Synagoge.

Sfiro (Sfire): Die 49 Tage zwischen Passah und Wochenfest sind eine Zeit der Trauer. Auf den Herbst fällt der Versöhnungstag. Auf die Sommermonate zwischen Sfiro und Versöhnungstag fallen alle Fast- und Trauertage des jüdischen Kalenders.

Sliches (Slieches, Ssliches): »Verzeihung, Vergebung; Versöhnung«. Bußgebete, die vor den hohen Festtagen (im Herbst), sowie an Fasttagen vor Tagesanbruch in der Synagoge verrichtet werden.

Ssedre: Wochenabschnitt aus dem Pentateuch.

Ssejder: »Ordnung«. Mit allerlei Zeremonien verbundene Familientafel (siehe Haggode) an den ersten beiden Passahabenden. Unter anderem ist es den Teilnehmern vorgeschrieben, vier Glas Wein zu leeren.

Ssimchas-Tejre (Ssimches-Toire): »Thorafreude«, der Abschluß des Laubhüttenfestes.

Ssore bas Tuwim: Sagenhafte Verfasserin sehr beliebter »Tchines« (Frauengebete).

Straimel (Streimel, Stramel): Eigentümliche Pelzmütze, die von geistlichen Personen, in manchen Gegenden auch von allen Männern, am Sabbat und an Feiertagen getragen wird.

Streimel siehe Straimel.

Ssjdder: Gebetbuch.

Tachnun: Ein tägliches Bußgebet, bei dem man den Kopf nach links neigt.

Talejssim siehe Taliss.

Taliss (Tales, Talks; Mz. Talejssim): »Gebetsmantel«; ein weißer Überwurf mit Schaufäden, dessen sich die Juden beim Morgengebet und bei feierlichen Zeremonien bedienen.

Tales, Talks siehe Taliss.

Tales-Kotten (Talles-Kuien): (= kleiner Tales) Dasselbe wie »Arbe-Kanfes«, leinenes Leibchen mit den »Schaufäden«, das von jedem Juden unter der Kleidung getragen wird.

Talmud: Das Kompendium der mündlich überlieferten Auslegung des mosaischen Gesetzes, auch »Tojru-scheb'-al-pe« und »Gemure« genannt. Der Talmud zerfällt in einen »Talmud-bawli« und einen »Talmud-j'rüschalmi«, von denen ersterer in den babylonischen, und letzterer in den palästinensischen Hochschulen entstanden ist.

Talmud-Thora (Talmed-Toire): öffentliche, von der Gemeinde unterhaltene Religionsschule (Elementarschule) für arme Kinder; »Unterricht in der Lehre«.

Tammus (Tammes): Benennung eines jüdischen Monats, dem Juli entsprechend.

Taschlech: Der Brauch, am Neujahrsfest zu einem fließenden Gewässer zu gehen, dort zu beten und die Sünden des ganzen Jahres symbolisch ins Wasser zu werfen.

Tchines (Tchinnes): Frauengebete in jüdischer Sprache.

Tfillim (Twillen): Gebetsriemen (Phylakterien), die an Wochentagen bei Verrichtung des Morgengebets an der Stirn und an dem entblößten linken Oberarm angelegt werden, als Symbol, daß man dem Schöpfer mit Herz und Kopf ergeben ist.

Thora (Toire): »Lehre«, besonders die mosaische Lehre. Fünf Bücher Mose, Pentateuch.

Tikanto-Schabbes: Anfang eines Gebetes, das von den Juden am Sabbat gesprochen wird. Wörtlich bedeutet Tikanto-Schabbes: »Du (Gott) hast den Sabbat gestiftet.«

Tische-be-Ow (Tiscbebuww): der 9. Uw – Fasten zur Erinnerung an die Zerstörung Jerusalems.

Trejfe (Gegensatz von Koscher): Rituell verboten. Auch soviel wie: »verdammtes Glück«.

Tscholent (Tschulent): »Schalet«; für den Sabbat warmgestellter Buchweizenbrei mit Bratensauce und großen Bohnen.

Unessane-Tejkef (Inssanne toikef): Eine mit großem Nachdruck vorgetragene Gebetsstelle am Neujahrs- und Versöhnungsfest. Auch soviel wie: »Lade mich vor Gericht!«

Uw: Monat Ab, dem August entsprechend.

Vorsagerinnen, Vorbeterinnen: Die den des Lesens unkundigen Frauen die Gebete vorsprechen.

Waschti: Königin; Ehefrau des Königs Ahasveros (Buch Esther).

Widuj: Sündenbekenntnis vor dem Tode.

Zimmes: Eingedünstetes Gemüse- oder Obstkompott.

Zizzes: Schaufäden.

Zusatzseele: Die Zusatzseele erhält nach dem Volksglauben jeder Jude am Sabbat und Feiertag.

 


 


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