Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

I.
Die Zwietracht zieht in die Eintracht

Wirklich – es war etwas »los« in der Eintracht – zum ersten Male seit so vielen Jahren, als sich ihrer das älteste Mitglied der Kaufmann und Rentner Grawe erinnern konnte; und er war über 45 Jahre Mitglied. Sonst wickelte sich die abendliche Schoppenstunde bürgerlich ehrbar, d. h. in vollkommener Ruhe ab: Jeder kannte seinen Platz. Jeder nahm seinen Platz, nachdem er mit der Hand die anderen Tische gegrüßt hatte. Jeder sprach so langsam, wie er seine ein bis zwei Schoppen trank, und so gedämpft, wie er an der Zigarre sog, nach festgelegter Reihenfolge über sechs Punkte, die sicher im Statut des Klubs festgelegt waren: Zuerst über Familienfälle, besonders die Todesfälle der letzten 24 Stunden, über die Stadtverwaltung, dann über das Landestheater und das Varieté, über die Lage der Industrie, den Diskontsatz der Reichsbank und schließlich über den Stand der Arbeiterbewegung am Tage. Dann war es 8 Uhr 30 Minuten, und der Klub wurde leer. Diesmal war das Gespräch nicht über den ersten Punkt herauszubringen, und die etwa zwölf Tische hatten auch keinen Präsidenten, der etwa die Diskussion über den zweiten Punkt aus dem Kindbett heben konnte. Alle Augen an den zwölf Tischen, an denen je fünf bis acht Personen saßen, starrten vollkommen verblüfft auf einen sechseckigen Tisch an hervorragender Stelle, an dem drei Männer in lautem Gespräch sich bewegten und Champagner tranken.

Sogar die Kellnerinnen, welche lautlos die Gäste bedienten, waren so im Banne des Sechsecks, daß sie fast mit den Flaschen und Gläsern an Stühle und Menschen stießen.

»Es ist wirklich eine neue Zeit«, sagte ziemlich laut der Fritz Kraforst, ein junger überlanger und überschlanker Mensch, »eine große Zeit, meine Herren, eine Zeit der Revolution oder vielmehr der Reformation. Wenn das Reich des Antichrist naht, so sollen die Sterne vom Himmel fallen, hier erschienen neue Sterne – offenbar ist das Reich Gottes im Anzuge.«

Fritz Kraforst war das dritte Geschlecht der großmächtigen, angesehenen Eisenwalzwerk-Lords und hieß deshalb in der Klubsprache Kraforst III; er liebte starke Ausdrücke und galt deshalb als Demokrat, obgleich er so klotzkonservativ war wie sein Großvater.

Die Versammlung ging auf den Ton nicht ein, selbst nicht die nächsten Tische; sie wartete auf den Vorstand, wie die Gläubigen auf den heiligen Geist.

 

Dieser Vorstand saß währenddem nichtsahnend im sogenannten Königzimmer und besprach die laufenden Klubfragen.

Rechtsanwalt Duwenspeck präsidierte und berichtete über die Eingänge: Weinofferten, Rechnungen, Reparaturen des Hauses, Grundsteuererhöhung, Kassenbestand – alles umständlich und endlos.

»Ich denke, wir gehen zur Sache über«, brummte der kurze, dicke Braß.

»Und ich denke, ich bin in den Sachen«, meinte der Rechtsanwalt ohne Spuren des Gekränkten.

»Wir sind hier, um über neue Aufnahmen zu reden«, sagte Braß wieder kurz und übellaunig.

Der Tuchfabrikant Dieckmann schnitt den Fall an: »Es haben sich drei neue Mitglieder gemeldet: der sogenannte Industrielle Uhlenburg, der sogenannte Unternehmer Banning und der sogenannte Bankier Ommekamp, und der Herr Vorsitzende gab ihnen das Recht auf zehnmaliges Erscheinen.«

»Ohne uns zu fragen«, knurrte Braß.

»Nach dem Statut steht mir das Recht zu.«

»Richtig, lieber Duwenspeck«, bemerkte der Großhändler Dumpé, »aber es ist immer zweckmäßig, das Gutachten des Vorstandes zu holen, oder es geht auf Ihre Verantwortung.«

»Und die trage ich,« erklärte Duwenspeck – »drei erstklassige Leute, der Stolz, die Zukunft unsrer Stadt.«

»Wollen Sie damit sagen, daß wir der Vergangenheit angehören«, kam die etwas krähende Stimme Grilechers, des einflußreichen ersten Direktors des Rheinischen Diskont-Vereins.

Duwenspeck erschöpfte sich in gegenteiligen Beteuerungen: »Vor allem muß ich bei den Gegnern der Aufnahme um Unterlagen, um Gründe, um Beweise bitten. Was meinen denn die andern Herren?«

Der Zeitungsverleger Arnoldi, den Duwenspeck ermunternd ansah, erwog, daß es für seinen Beruf nicht vorteilhaft sei, drei so stark am Himmel aufsteigende Fixsterne kritisch mit dem Fernrohr zu behandeln, er begnügte sich mit der Erklärung, daß die drei neuen Männer allerdings kühn vorgingen, aber erfolgreich; seinem Blatt würden zwar Kritiken zugetragen, immer jedoch ohne greifbare Unterlagen.

Kirking, Generalsekretär eines großen Wirtschaftsverbandes strich sich über das spärliche, dunkellockige Haar: Man konnte nicht wissen, ob es sich um Meteore oder echte Fixsterne handelte – wer war denn frei in dieser Stadt, wo alles körperlich nah und geschäftlich verfilzt war!

Braß fing einen Blick von Grilecher auf. »Ich nehme an,« sagte er, »daß alles, was hier fällt, unter Ehrenwort geheim bleibt.«

»Selbstverständlich« erklärte der Vorsitzende.

»Natürlich«, nickten die andern.

»Dann habe ich zu sagen,« sagte Grilecher ganz gemütlich, »daß die ehrbare altangesehene Kaufmannschaft alle drei als waghalsige Spekulanten betrachtet –«

»Schwindler«, brummte Braß.

Duwenspeck sah fassungslos nach der Reihe den ganzen Vorstand an.

»Das ist – ein starkes Wort, lieber Braß.«

»Gewiß, Herr Grilecher, voreiliges Wort«, atmete Duwenspeck auf.

»Mag sein, daß es ein Jahr voreilt«, sagte Braß.

Grilecher setzte sich behaglich hin: »Banning ist ein Mann, der vor zwei Jahren nichts hatte, und er kauft schockweise Grundstücke und baut dutzendweise Ziegeleien, natürlich mit Hypotheken, Versprechungen und Pump, Uhlenburg bemächtigte sich kleiner Eisenquetschen, fauler Zementwerke, flickt sie, wirft die Warenpreise, um überhaupt Aufträge außerhalb der Syndikate zu bekommen, und treibt die Kurse seiner Werke hoch; das Bankhaus Ommekamp ist auf den Gedanken gekommen, in jedem Nest eine Filiale zu gründen, saugt das Kapital aus dem Mittelstand und wirft damit ziemlich jeden Monat eine industrielle Neugründung heraus, alle Banken boykottieren diesen Bankier, der vor zwei Jahren kleiner Kontorist war, keine Bank nimmt seine Wechsel.«

»Aber« – meinte der schweigsame Arzt Rolef bedächtig, »wir müssen doch das Gutachten von Unbeteiligten haben.«

Braß geriet fast in Bewegung: »Unbeteiligten, mein Herr? Sollen wir vielleicht einen Pastor über Zement vernehmen und einen Arzt über Banken?«

»Es gibt noch andre Gutachter«, wehrte sich der Arzt. »Wir müssen warten.«

»Ah so, warten, bis gewisse voreilige Worte Tatsache sind und der Klub blamiert ist«, lächelte Grilecher. »Wissen Sie denn, warum diese drei Herren sich bei uns melden?«

»Sie haben mir versichert,« beteuerte Duwenspeck, »daß es für sie eine Ehre ist« –

»Eine Ehre ja, noch mehr: ein Vorteil, wenn sie auf ihren Visitenkarten drucken können: ›Mitglied der Eintracht‹. Ich sage, ich setze keinen Fuß in einen Klub, in dem ein Ommekamp sitzt.«

»Ommekamp muß sofort heraus«, brummte Braß.

Duwenspeck wurde es jetzt tatsächlich schwül: »Ich kenne Ommekamp seit mehreren Jahren genau. Ich verbürge mich, daß er ein Kavalier ist vom Haar bis zur Zehe.«

»Ein Kavalier ist wohl ein Mensch, der ein Reitpferd hat,« röhrte Braß – »dann stimmt's.«

Grilecher lächelte. Er wußte sehr wohl, daß Duwenspeck durch Ommekamp spekulierte und tief in der Kreide saß. Er sah dem Ommekamp sehr tief in das Geschäft, das ihm täglich Kunden abtrieb und ihn ebenso täglich in grüne Wut trieb. »Wir können unter vier Augen über den Fall noch reden.« Er wußte, daß er Duwenspeck haben konnte, sobald seine Bank ihm die Kredite gab.

»Machen wir es kurz«, brummte Braß. »Wir müssen aufräumen. Zuerst muß Banning heraus.«

»Aber der ist doch unzweifelhaft der anständigste,« fuhr Rolef auf, »meinetwegen waghalsig, aber er hat eine jahrzehntelange anständige Laufbahn hinter sich, arbeitsam und aufsteigend.«

»Mir scheint, er steigt nicht, er springt«, schnob Braß.

»Bis er wieder fällt«, lächelte Grilecher.

Banning hatte keinen festen, das heißt interessierten Freund. Der Vorstand beschloß, die erteilte Besuchererlaubnis ihm zu entziehen; aber an dem schon stark befestigten Einfluß von Ommekamp und Uhlenburg zersprangen alle Angriffe Grilechers und Braß'; sie setzten nur noch durch, daß über diese beiden in vierzehn Tagen entschieden werden sollte.

Die acht Herren standen langsam auf und marschierten nacheinander durch einen langen Gang zum Klubsaal, gemäß der Rangordnung: zuerst der Vorsitzende Duwenspeck.

Er drückte die Klinke der Saaltür und trat hinein, unsichtbar angetan mit seiner ganzen Würde. Er fühlte, daß er zu repräsentieren habe wie ein Fürst beim Hofempfang und daher auch in jedem Zoll etwas Hoheit zu stecken habe.

Drei Schritte machte er vorwärts – – da blieb er stehen, verworren klar und doch unklar über das Ungeheure, was er sah.

Der flinke Dumpé kam noch mit hinein und grüßte die nächsten Tische. Er hatte die Sachlage noch nicht erfaßt.

Hinter ihnen kam der dicke Braß. In der Kurve erstarrte er zu Stein und sperrte allen Nachfolgenden zwanzig Pulsschläge lang die Einfahrt.

Links sah ihm Grilecher über die Schulter, rechts Kirking. Der lange Arzt Rolef äugte über seinen Kopf hinweg und wurde wissend.

Die anderen standen in dem halbdunkeln Gang und ahnten nichts von der Katastrophe im Klub.

»Zum Teufel, voran,« schrie Arnoldi, »ich habe Durst nach den Reden.«

Duwenspeck machte noch einen Schritt, Braß flog von hinten gedrückt zwei Schritte weiter, wie ein Spund aus dem Faß. Die anderen Klubführer folgten in den Saal, und allen Acht entwickelte sich die Bühne mit einem unfaßbaren Schauspiel.

Obenan in einer Art Ehrenstellung thronte der sechseckige Tisch, an dem seit 120 Jahren immer die sechs prominentesten Männer der Stadt, die anerkannten Häupter des Klubs gesessen hatten, deren Magnifizenz und ungeschriebenem Tischrecht sich alles beugte.

An diesem sechseckigen Tisch saßen lautfröhlich Ommekamp, Uhlenburg und Banning und tranken Champagner.

War es schon vorgekommen, daß ein Jemand in Leinenkittel und roter Ballonmütze zum Tisch des Abendmahles angetreten war? Das wäre so etwa dasselbe gewesen. Aber so etwas gab es ja niemals.

Seit einer gewichtigen Reihe von Jahren waren an den sechs Ecken gefestigt und eingeschworen:

der Oberbürgermeister Zwintscher, Mittelecke vorn.
Generaldirektor Kommerzienrat Grilecher, linke Vorderecke.
Braß, rechte Vorderecke.
Kraforst II, hintere Mittelecke.
Generalsekretär Kirking, rechte Hinterecke.
Fabrikant Dieckmann, linke Hinterecke.

Ja, tatsächlich an diesen sechs Ecken thronten Uhlenburg, Ommekamp, Banning.

Jeder hatte zwei Ecken besetzt: an der einen saß er, an der andern hatte er seinen Champagnerkübel stehen.

Allein dieser Umstand war eine Revolution; mehr noch: eine Kränkung und Verhöhnung. Es war so gut wie statuarisch: an den Wochentagen trank man nur dünne Schoppen, Sonntags eine Kreszenz, an den Vereinsfesten Champagner.

Der lange Bengel Kraforst III rief den acht Erstarrten ein Willkommen zu: »Meine Herren, kommen Sie zu sich und kommen Sie zu uns. Wir allein wissen die Ehre zu schützen. Es lebe der Umsturz.«

In diesem Klub war vor etwa 50 Jahren das gemilderte indische Kasten-System eingeführt worden: jeder Neuling konnte seinen Tisch wählen, dann war er aber diesem Tisch für den Rest seines Lebens verfallen. So gab es denn je einen Tisch der Richter, Anwälte, Ärzte, Bankiers, Studienräte, an den andern Tischen sammelten sich die Titellosen herunter bis zu den Namenlosen.

Braß machte einen schief verzerrten Mund und ging an die Industriellen-Tafel, Dieckmann schwankte an den Tisch der Studienräte, wo der Gymnasialdirektor Philipp, der eine Tante von Kraforst II geheiratet hatte, die soziale Frage abendlich löste, Grilecher fand sich mit Duwenspeck am Tisch der Anwälte zurecht; wie er dorthin kam, wußte er später nicht.

Die neuen drei Sechseckigen saßen vergnügt und keines Fehles bewußt; man hatte ihnen bedeutet, daß die Wahl des Tisches erstmalig freistünde und das leere Sechseck hatte die kühn Emporsteigenden und Zukunftsicheren magisch angezogen. Sie tranken unbekümmert Bekannten im Saale zu. Ommekamp hatte zwei Referendare, welche auch Neulinge waren, aufgefischt, an seinen Tisch gebracht und bewirtete sie, nachdem einige andere burschikose Einladungen bald bündig, bald verlegen abgelehnt waren. Und er, der fabelhafte Kapitalist, der in zwei Jahren sein Haus neben die größten Banken stellte und in Bildung und Manieren den vollendeten Typ des kaufmännischen Gentlemans abgab, war mit Witz und Liebenswürdigkeit der Mittelpunkt des Saales, welcher binnen einer Stunde beinahe die würdestarke Tradition aus hundert Jahren verlor.

Punkt acht Uhr betrat der Oberbürgermeister den Saal. Er ließ sich jeden Abend dreißig Minuten bewundern, dann ging er.

Sonst holte ihm stets einer der Herren einen Stuhl zu dem Adeltisch, manchmal ging er einige Minuten herum und hielt Cercle. Grilecher stand gebrochen auf und teilte ihm das Schrecknis mit. Man trat zu einem Kollegium zusammen, das der ganze Saal mit Aufmerksamkeit verfolgte. Beschluß: Punkt 1: Der Oberbürgermeister geht an den Tisch und unterhält sich gemessen mit den Eindringlingen. Punkt 2: Die neue Artusrunde wird sodann gesprengt. Duwenspeck als Vorsitzender sollte sprengen, aber der erklärte sich für nervös-abgespannt und drückte sich. So fiel die Wahl auf Braß, dessen Spezialität ja das Sprengen von Generalversammlungen war.

Der Oberbürgermeister ging an das Sechseck, von Ommekamp jovial und geräuschvoll empfangen: »Ich begrüße Sie herzlich, wirklich herzlich. Ich glaube, daß meine Bank berufen ist, noch einst unsrer Stadt unschätzbare Dienste zu leisten. Ich trinke mit diesem edelen perlenden Saft auf diese Zusammenarbeit, Herr Oberbürgermeister.« Zwintscher dankte kalt und trank seinen Schoppen dünnen Mosels.

Braß hatte inzwischen durch den Landgerichtsdirektor die zwei Referendare von dem Tisch abhalftern lassen und ging jetzt ohne Umstände auf sein Ziel los; er bat Banning auf eine Minute abseits und sagte ihm ohne jede Einleitung und kühl: »Es sollte Ihnen eigentlich erst morgen geschrieben werden, aber ich habe Ihnen namens des Vorstandes zu erklären, daß der Vorstand die Erlaubnis, hier zur Vorstellung zehnmal zu verkehren, schon heute zurückziehen muß.« Banning machte Anfänge zu reden, brachte aber nichts heraus.

Dann ging er bleich und stolz heraus. Seinen Platz nahm Braß ein, auch der Fabrikant Dieckmann setzte sich, kühn geworden, auf seinen Stammstuhl. Doch, wenn Braß geglaubt haben sollte, auch mit den zwei andern fertig zu werden, so irrte er sich. Der Oberbürgermeister, Braß und Dieckmann redeten eine Viertelstunde nur unter sich, aber Ommekamp fuhr unbekümmert dazwischen und schlug durch überraschende Kenntnisse auf allen Gebieten Dieckmann und Braß direkt um.

Braß grobste Uhlenburg an: »Sie sitzen auf meinem Platz«; Uhlenburg machte ihn frei und setzte sich heiter auf einen andern. Als schließlich noch Grilecher, gepeinigt vor Zorn, daß Ommekamp an seinem Tisch Triumphe genoß, und gerädert von Scham, daß er mit »Schmutzkonkurrenten« an einem Tisch sogar sitzen mußte, doch erschien und den sechsten und letzten Platz einnahm, da pürschte sich Uhlenburg sofort an ihn heran, erzählte ihm berauschende Schilderungen von seinen Werken und deutete an, daß er bereit sei, mit ihm in Bankverbindung zu treten. Grobheiten von Braß beantwortete Uhlenburg mit Gelächter, Ommekamp mit überlegenem Witz, die beiden waren nicht zu schlagen, nicht zu verjagen. Sie waren geradezu unangreifbar.

Diese denkwürdige Sitzung lief so langsam ab wie eine mittelalterliche Marter. Endlich waren die oberbürgermeisterlichen, dem Klub bewilligten dreißig Minuten um.

Die Pendeluhr schlug achteinhalb. Der Oberbürgermeister erhob sich. Mit ihm Braß, Grilecher, Dieckmann.

Sie fühlten, daß der ganze Saal sie ansah.

Die zwei Neuen blieben sitzen.

Auch die andern Gäste brachen zumeist auf.

Die zwei Eindringlinge blieben sitzen.

Der Saal war jetzt fast leer.

Die zwei Champagnerfreunde tranken weiter.

Die paar andern – die sogenannte Nachtschicht – rückten an den sechseckigen Tisch heran, und es begann eine ausgedehnte und ziemlich laute Zecherei.

Die zwei Klubstürmer saßen da als die neue Zeit. Sie saßen da als sichtbares Zeichen, daß der alte Kapitalismus gesprengt war und daß neue Männer in die Metallstadt gedrungen waren.


 << zurück weiter >>