Moritz Gottlieb Saphir
Album geselliger Thorheiten
Moritz Gottlieb Saphir

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Wachskerzen, Talgkerzen, Räucherkerzen, Himmelskerzen, Hochzeitskerzen, Grabeskerzen, Apollokerzen, Millykerzen, Stearinkerzen, oder: Woher kommt es, daß wir jetzt immer mehr Kerzen und immer weniger Lichter haben?

Die Geschichte des Lichtes und der Finsternis, meine höchstverehrten Hörer und Hörerinnen, ist ganz kurz. Zuerst ward die Erde unförmlich und finster, dann ward Licht, dann ward die Erde wieder förmlich finster, und dann wurden wieder – Millykerzen!

Was haben wir bei diesem Tausch von Licht auf Kerzen drauf bekommen? Die Lichtputzen. Eine Lichtputze, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, hat viel Ähnlichkeit mit einem Rezensenten; ist das Licht und das Werk gut, so braucht man weder Lichtputze noch Rezensenten; sind Licht und Werk schlecht, so nützt alles Rezensieren und Lichtputzen nichts; auch sind Rezensent und Lichtputze darin gleich, daß, wenn sie viel geputzt haben, man sie zuweilen ausklopfen muß.

Darin unterscheiden sich unsere sogenannten Lichter von unsern Kerzen: unsere Kerzen müssen geputzt werden, unsere Lichter putzen sich gegenseitig, ein jedes unserer Lichter ist zugleich die Lichtputze seines Kollegen.

Es ist ein Glück, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, daß die Astronomen zu ihren Tubussen und Fernröhren noch keine Fernlichtscheren erfunden haben. Ich bin überzeugt, wenn wir mit einer großen Lichtputze hinauf könnten in den Himmel, wir würden der Sonne und dem Mond schon alles Licht heruntergeputzt haben! Gewiß, wenn die Menschen in dem Himmel so wirtschaften könnten wie auf der Erde, wir hätten in fünfzig Jahren eine Stearinsonne und einen Margarinmond, und wir würden bald eine Einladung lesen:

»Millykometen auf Aktien.«
Das Pfund zu 40 kr. K. M.

Ein Komet, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, ist dazu beschaffen, aus Aktien beschaffen zu werden, denn er besteht aus einer lockeren Masse und am Anfang und am Ende aus einem großen blauen Dunst! Einige Philosophen halten die Kometen für Seelen verstorbener Geister, die in die Höhe steigen, und auch in dieser Hinsicht sind sie den Aktien gleich, die auch oft arme Seelen sind, mit dem Unterschiede, daß sie nicht steigen!

Lange Zeit, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, waren die Philosophen nicht einig, ob die Henne oder das Ei früher erschaffen worden ist; ich bin leider gottlob! kein Philosoph, allein ich weiß ganz bestimmt, das Ei ist früher auf der Welt gewesen, denn wäre die Henne früher auf der Welt gewesen, sie hätte ihr Ei bloß auf Aktien gelegt; denn was ist die Aktiensucht anders als ein Gackern und Krähen um ungelegte Eier? Bevor das Ei gelegt ist, krähen und gackern alle Hühner; wenn das Aktienei einmal gelegt ist, kräht kein Hahn mehr darum.

Die Aktienunternehmungen, die Betrunkenheit und die Weltgeschichte sind darin gleich, daß sie alle drei mit einem Nebel anfangen, und daß sie dann ins Fabelhafte übergehen. Ein Betrunkener und Aktienspekulant sieht alles doppelt. Die Eisenbahnfahrten sind schon vom europäischen Nebel in einen europäischen Rausch übergegangen, und jede Eisenbahnfahrt ist ganz wie ein wahrer Rausch, sie fängt nämlich mit einem Pfiff an und hört mit einem Pfiff auf.

Es ist möglich, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, daß das wahre Licht auf Aktien erschaffen wurde, daß deshalb das Kapital gar nicht mehr existiert, und daß alle unsere Kerzen bloß die Dividende desselben sind.

Wenn die Erfindung der Dampf- und Maschinenkraft ein stiller Vorwurf an die Schöpfung ist, daß sie zu viel Menschen gemacht hat, so ist die Erfindung der neuesten Kerzen ein erweiterter Vorwurf an die Schöpfung, daß sie auch zu viel Bienen gemacht hat. Keine Wachslichter, keine Bienen! Was wird der Staat mit seinen überflüssigen Bienen machen? Wenn die Bienen nicht Wachs, sondern Stearinsäure erzeugt hätten, würden die Menschen Wachs auf Aktien gemacht haben.

Die Wachskerzen, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sind jetzt nur auf zwei Gattungen reduziert worden: auf Hochzeitstkerzen und auf Todeskerzen. Die Hochzeit und der Tod sind sich darin gleich, daß der Mann vor beiden seinen letzten Willen zu machen hat. Bei der Hochzeit ist's des Mannes erster letzter Wille, bei dem Tode sein letzter letzter Wille. Der Mann hört am Altar das letzte »Ja« seiner Frau, dann kommt das immerwährende »Nein!« Der letzte Wille des Mannes ist der erste Wille, den die Frau auch will!

Jeder Mann geht so lang nach Körben aus, bis er den letzten Korb bekommt, und zwar am Hochzeitstag, nämlich: – den Maulkorb.

Die Ehen werden im Himmel geschlossen, das ist recht, die Hochzeitskerzen am Himmel sind zugleich die besten Ehehimmelskerzen; darum, weil die Ehen im Himmel geschlossen werden, gibt's bloß über der Sonne glückliche Ehen, aber keine unter der Sonne.

Die Männer, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, lieben die Sonne, und warum? Weil die Venus da zuweilen vorbeigeht; die Frauen hingegen lieben den Mond, und warum? Weil er alle Monat einmal neu ist.

Das Herz der Mädchen ist wie eine Mimose, je reizbarer, desto leichter verschließt es sich; das Herz der Männer ist wie ein Schlagfluß, je reizbarer, desto gewisser die Lähmung. Ein Mädchenherz ist wie ein hölzerner Eimer; wovon es zum erstenmal erfüllt ist, das tropft und sickert gleich durch, man muß es ein paarmal füllen, bis der Inhalt festhält. Es geht den Mädchen mit der Liebe, wie es den Menschen mit dem Niesen geht. Wenn so ein Mädchenherz zum erstenmal niest, sagt die ganze Welt: »Helf' Gott!« dann darf es hundertmal niesen, bekümmert sich kein Mensch darum. In der Ehe hingegen wird nachher die erste Liebe zum wahren Heu- und Regenwinkel in diesem Herzen, alle Ungewitter, die gegen den Mann losbrechen, ziehen aus dieser Gegend her.

So ein Mädchenherz ist wie ein Theekessel, soll es zum erstenmal heiß werden und sieden, muß es eine große Flamme, ein großes Licht haben; wenn es einmal gekocht hat, dann kocht es bei jedem kleinen Spiritusflämmchen. Es ist falsch, wenn man glaubt, ein Mädchen, das schon unglücklich geliebt hat, sei schwer zu erobern; grade ein solches Herz fängt gleich Feuer, so wie ein Licht nie leichter anzuzünden ist, als wenn man's eben erst ausgeblasen hat. Wenn ich von dem kalten und Eisherzen eines Mädchens höre so denke ich mir: gut, die führt Eis, sie legt sich in der Herzensgrube eine Eisgrube an, bloß um dann die Liebhaber darauf zu legen, damit sie sich länger halten.

Überhaupt ist der jetzige Weg der Liebe zur Ehe eine wahre Beutelschneiderei; zuerst führt der Strickbeutel mit dem Tabaksbeutel ein kleines Vorpostengefecht, dann kommt aber der Geldbeutel und schneidet dem Herzbeutel den Rückzug ab. Das Unglück in der Ehe, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, ist nur, daß die Eheleute ihre Leiden und Unpäßlichkeiten nicht zugleich haben; wenn die Frau Kopfweh hat und zu Hause bleiben muß, hat der Mann Magenweh und muß ausgehen; wenn sie Nervenübel hat und ins Seebad muß, hat er Leberleiden und muß nach Karlsbad; welche Harmonie aber würde in der Ehe herrschen, wenn Mann und Frau immer zugleich Zahnweh hätten, oder Keuchhusten, oder Leberverhärtungen! In jeder Ehe gibt es einen weiblichen und einen männlichen Reim, den weiblichen Reim bei der Frau: »Zunge« auf »Lunge«, und den männlichen Reim beim Mann: »stumm« und »brumm«!

Das Herz eines Ehemannes, wenn es auch ganz seiner Frau eingeräumt ist, hat doch noch ein kleines Seitenkabinett mit separiertem Eingang. Wenn der Mann der Frau noch so entgegenkommt, so macht er's doch immer wie die frommen Pilger: wenn er drei Schritte vorwärts thut, so macht er gleich wieder einen zurück!

Man sagt, es gibt keine Märtyrer mehr, das ist wahr, allein es gibt leider noch Märtyrerinnen! Ach, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, wenn wir sie nur alle kennten die Märtyrerinnen im Kalender der Ehe, die nicht rot angestrichen sind! Wenn wir sie nur alle kennten, die Dulderinnen, deren Herz hinter dem einsamen, eingedruckten Brustgitter die Dornenkrone tief eingedruckt hat; wenn wir sie nur alle kennten, die verhüllten, eingemauerten Opfer der Lieblosigkeit, der Härte, der Roheit u. s. w., wie sie still und heimlich aus allen fünf Wunden ihrer Sinne bluten, wie für sie jeder Tag ein neuer Grabgang ist und jeder Schlaf eine kleine Kreuzabnahme, wie alle ihre Tücher nur Thränentücher sind! Wenn wir sie zählen könnten, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, alle die Thränen, welche der verheimlichte Schmerz in der Ehe vergießt; wenn wir sie zählen könnten, alle die Thränen, welche leise und heiß in so manchen Strumpf mit eingestrickt werden; wenn wir sie zählen könnten, alle die gepreßten Seufzer, die mit in jedes Tuch eingesäumt werden; wenn wir den Schmerz hörten, der desto lauter schreit, je stiller er ist; wenn wir das Weh vernähmen, welches desto höher steigt, aus je tieferer Tiefe es kommt, dann, dann, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, würden wir neben vielen glänzenden Boudoirs eine solche Märtyrerkapelle erblicken, und dann würden wir vor so mancher Frau niederknien und sie verehren als Dulderin, als Heilige!

Ein jeder Mensch, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, feiert drei Hochzeiten im Leben, die erste mit der Liebe zu zwanzig Jahren, die silberne Hochzeit mit der Hoffnung zu fünfundvierzig Jahren, und zu siebenzig Jahren die goldene Hochzeit mit dem Glauben. Die Grabeskerzen sind zugleich die Hochzeitskerzen zu dieser goldenen Hochzeit.

Amor hat eine Fackel, Hymen hat eine Fackel, und der Tod hat auch eine Fackel. Amor hat eine Talgfackel, die schmilzt schnell, Hymen hat eine Wachsfackel, die brennt dunkel, und der Tod hat eine Pechfackel, die läuft ab.

In der Gesellschaft, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sind die Frauen die Himmelslichter, die Männer aber bloß die Windlichter. Die Frauen sind ganz wie die Lichter, da, wo es am meisten zieht, da schmelzen sie am meisten, und je mehr sie geputzt werden, desto lieber gehen sie aus! In jeder Gesellschaft kann man die Bemerkung machen, je kürzer die Lichter werden, desto länger werden allmählich die Gesichter, und oft läuft die Gesellschaft ab, bevor noch die Lichter abgelaufen sind.

Fast jede große Gesellschaft ist nichts als eine beleuchtete Finsternis, eine in Kerzen gesetzte Frage: Wo sind unsere Lichter? Ein jeder Mensch, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, ist eine Anekdote, die sein Vater, Großvater und Ahnherr schon der Welt erzählt hat, jeder Tag ist ein altes Zeitungsblatt aus der Weltgeschichte, und jede Gesellschaft ist nichts als ein großes Picknick aus Notlüge, in welcher einer dem andern vorlügt, er unterhält sich. Man sagt: »Jeder Mensch hat sein Schicksal«; es ist nicht wahr, es gibt gar kein Schicksal, die Gesellschaft des Menschen ist sein Schicksal!

Ohne zwei Dinge könnte man in der Gesellschaft nicht leben: ohne schöne Redensarten und ohne schöne Frauen. Ich betrachte eine jede große Gesellschaft wie eine Erinnerung an eine Rheinreise. Auf dem großen Fahrwasser des Stoffes treibt das Dampfboot des Gespräches, die Männer liefern Wind und Dampf, und an Kohlen kann nie Mangel sein, denn man verbraucht nur die Kohlen, welche einer auf das Haupt des andern sammelt! Die schönen Frauen, die auf beiden Seiten sitzen, sind die reizenden Ufer, bald blumig und pittoresk, bald erhaben und düster, immer aber interessant; die alten Frauen sind die ehrwürdigen Ruinen, die dem Ganzen einen romantischen Anblick gewähren; in diesen Ruinen leben alte Sagen und schauderhafte Volksschichten.

Viele Menschen, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, bringen zur Gesellschaft eine ganze Schneiderwerkstätte in ihrem Munde mit: den Faden des Gesprächs, die spitzige Nähnadel, dasselbe einzufädeln, die Elle, die Ehre des Nebenmenschen zu messen, die Schere, um diese Ehre sogleich abzuschneiden, und auch noch das Bügeleisen, um mit glatter und heißer Zunge darüber hinzufahren!

Rousseau sagt: »Der Mensch ist ein geselliges Tier.« Er hätte hinzusetzen sollen: der junge Mensch. In der Jugend, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, liebt man die Menschen und vernachlässigt die Menschheit.

Je älter man wird, desto mehr liebt man die Menschheit und zieht sich aber von den Menschen zurück, so wie der Mensch in der Jugend den bunten Lichtern nachjagt und nicht der Flamme, im Alter die wärmende Flamme sucht und die bunten Lichter vermeidet.

Die Menschheit ist wie eine Ebene; wenn man in ihr steht, ist sie flach und langweilig, wenn man über ihr steht, wird sie unendlich und erhaben, und das farblos Irdische erscheint im himmlischen Lichte.

Von den Himmelslichtern sollte der Mensch lernen, wie seine Lebenslichter beschaffen sein sollten; das Licht der Liebe, die Venus, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, warum ist sie der schönste Stern am Himmel? Weil sie der Sonne nicht bloß bei ihrem Aufgehen zur Seite bleibt, sondern weil sie auch mit ihr untergeht; weil sie nicht nur Morgenstern, sondern auch Abendstern ist. Von dem Regengestirn sollt' er lernen, daß man im Trüben und Dunkeln erst recht nah zusammenrücken muß; von den Mond- und Sonnenfinsternissen soll er lernen, daß es nicht wahr ist, wenn man sagt, die großen Lichter haben sich verdunkelt, sondern, daß es immer nur die Erde ist, die mit ihrem dunklen Körper dazwischen getreten ist, und selbst von dem Regenbogen, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, von dieser leuchtenden Amnestie nach gerechtem Zorn und Unwetter, von diesem Liebesschwur des Himmels an die Erde, soll der Mensch lernen, daß jede Versöhnung, wie der Regenbogen, am schönsten hervorgeht aus dunklem Hintergründe, aus gebrochenen Strahlen und aus fallenden Thränen, daß jeder Liebesschwur, wie der Regenbogen, aus nichts bestehen sollte, als aus gebrochenen Strahlen und fallenden Thränentropfen aus dunklen Herzenwolken.

Was ist der Unterschied zwischen Licht und Flamme? Alle Lichter brennen herab, alle Flammen lodern hinauf, alle Trauerkerzen, Freudenkerzen und Apollokerzen brennen herunter, je langer sie brennen, desto mehr Asche bedeckt dann ihr Haupt, nur die Flamme der Menschenliebe brennt zum Himmel empor, sie ist der heilige Busch, der stets flammt und sich nie verzehrt, und sie überflammt alle Fortuna-, Amor- und Apollokerzen.

Apollokerzen! Wenn wir, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, die Mythologie unserer Stadt durchstöbern, stoßen wir auf eine sonderbare Götterlehre. Amor verkauft Gros de Naples und Mousselin de Laine; Merkur verkauft Häring und Sardellen; Fortuna handelt mit Reis und Zibeben; Zephyr bietet Messingknöpfe feil, Iris Zwirnfäden, und Apollo ist ein Seifensieder geworden!

Apollo hat lange geschwiegen, man wußte nicht, was das zu bedeuten hat, was er im Schilde führt, jetzt weiß man, was er im Schilde führt: zwei Pfund Kerzen! Warum haben die Seifensieder einen Löwen im Schild? Weil ein Seifensieder, wie die Löwen, keinen Hahn krähen hören kann. Denn wenn der Hahn kräht, wird Tag, und am Tag braucht man keine Kerzen.

Apollo heißt auch Phöbus, der Leuchtende, also jetzt, da er keine Lichter und keine Dichter mehr zum Leuchten hat, so hat er sich Kerzen angeschafft, um seinen Dichtern nach Haus zu leuchten.

Man glaubt, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, wenn man die Dichter hört, wie sie den Frühling besingen, es geschähe aus Begeisterung über die Wiederbelebung der Natur; das ist nicht an dem, sie freuen sich bloß, daß die Mitternächte vorbei sind, in denen sie kein Licht und kein Holz haben! Wenn ich unsere Frühlingsdichter singen höre:

»Holder Lenz, du Fürst der Herzen,
Mit dem süßen Blumenschein,
In die offnen Menschenherzen
Ziehst du wonnetrunken ein,
Mai und Frühling, blühend schon,
Jubeln um den Himmelsthron.«

so übersetze ich mir diese Zeilen in ihre ursprüngliche Sprache zurück, wie folgt:

»Holder Lenz, du Fürst der Herzen,
Du mein süßer Blumenschein,
Ich erspar' schon fünf Pfund Kerzen,
Und ich heize nicht mehr ein,
Pelz und Mantel, dir zum Lohn,
Jubeln im Versatzamt schon!«

Der Frühling, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, ist auch kein Narr, er läßt sich auch nicht gerne tausend Gedichte vorlesen, darum läßt er sich vor den Frühlingsdichtern ganz verleugnen! Der Frühling läßt sie vom 22. März bis in den tiefen April vor der Thüre stehen, läßt sich nicht blicken, dann ruft er durchs Schlüsselloch hinaus: »Meine Herren, ich bin nicht zu Haus!«

Der Frühling hat sich zurückgezogen, er lebt einsam in Kalendern, Musenalmanachen und Taschenbüchern, da stört ihn keine Seele. Man sagt, der und jener ist ein Weiberfeind; es ist nicht wahr, es gibt nur einen Weiberfeind, und das ist der Kalender, der kommt alle Jahr und sagt ihnen eine Grobheit, und das noch dazu um drei Monate früher, ehe er die Erlaubnis dazu hat.

Ein Taschenbuch hingegen ist nichts als eine dreisilbige Buchhändlerscharade: Taschenbuch, ein Drittel ist aufs Buch berechnet und zwei Drittel auf die Taschen, der Buchhändler nämlich.

Die meisten jetzigen Bücher, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, haben alle nur einen Weg zu machen, vom Dieb zum Gefängnis und vom Gefängnis zum Richtplatz, ober zu deutsch: vom Verfasser zum Buchhändler und vom Buchhändler zum Käshändler. In jeder Greislerei ist das Jüngste Gericht der Autoren. Der Greisler ist die letzte Instanz, wenn der keine Würze hineinbringt, ist alles vorbei! Es wäre überhaupt besser, anstatt daß die Bücher vom Autor dem Rezensenten und vom Rezensenten dem Gewürzkrämer zugeschickt werden, wenn die Bücher erst zum Gewürzkramer und dann erst zum Rezensenten kämen. Überhaupt zeigen die Rezensenten immer nur an, wo das Buch erschienen ist; es wäre besser, wenn sie einmal anzeigten, wohin das Buch verschwunden ist! Neben dem Leipziger Meßkataloge der in jedem Jahre erschienenen Bücher sollte auch ein Makulaturkatalog erscheinen, mit den Namen aller Spezereihandler, die nichts sind, als die letzten Verleger aller Bücher und die eigentlichen Buchhandlungen, welche die Werke eines Dichters und seine Unsterblichkeit so recht unters Volk bringen; darum lebt in jedem Dienstmädchen ein innerer Takt, wo die Lorbeerkränze der Dichter eigentlich hinkommen, und wenn es um zwei Groschen Zibeben kauft, so sagt es ganz richtig: »Ich bitt', gebens mir ein paar Lorbeerblätter drauf!«

Überhaupt, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sollte jeder Schriftsteller sein eigener Rezensent und sein eigener Makulaturverschleißer sein. Man schimpft gewöhnlich auf Rezensenten, die sich selbst beurteilen, aber das sind gewöhnlich die tugendhaftesten Menschen; erstens, wenn er sein eigenes Werk rezensiert, so weiß der Rezensent doch, welche Gedanken des Autors neu sind, und welche gestohlen; zweitens macht man den Rezensenten so oft den Vorwurf, daß sie die Werke, welche sie beurteilen, gar nicht lesen; dieser Vorwurf fällt gewiß weg, wenn man sich selbst rezensiert.

Allein, rezensiert sich nicht jeder Mensch alle Tage hundertmal selbst? Wenn der Mensch fagt: »Das will ich mir erst überlegen«, so heißt das nichts als: »Auf zwei oder drei Seiten später finden sich in mir gute Gedanken!« Wenn der Mensch sagt: »Ich bin ein guter Narr!« so ist es eine Selbstrezension, von der er überzeugt ist, man wird ihm als Rezensenten nur die Hälfte glauben; er meint, man wird das »gut« glauben, die Welt glaubt aber bloß den Narren. So oft der Mensch gähnt, so ist das eine Selbstrezension und heißt in Worte gesetzt:

»Diese Stelle ist in mir langweilig.«

Die Langeweile, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, braucht die meisten Kerzen. Die Finsternis gibt der Phantasie, dem Geiste die glänzendsten Privilegien, und das Licht raubt sie wieder. Die Langeweile ist eine Tochter des Lichts, eine sogenannte Soiree ist nichts als eine mit Apollo- oder Milly- oder Wachskerzen beleuchtete Langeweile!

Jeder trachtet, sein Licht leuchten zu lassen, wenn man's aber beim Licht betrachtet, ist man hinters Licht geführt, und wenn man's beim rechten Licht betrachtet, so hat einem in der ganzen Soiree niemand ein Licht aufgesteckt, als der – Bediente!

Der ewige Frieden, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, hat auf nichts so segenreich eingewirkt, als auf die – Langeweile, und die ewige Langeweile wirkt auf nichts so segenreich ein, als auf die – Verleumdung!!

Seitdem die Zeitungen an Gelegenheit zu Interesse, das heißt zu Lügen, verloren haben, seitdem sie nicht heute 40,000 Menschen umbringen, um sie morgen wieder lebendig zu machen, seitdem hat es in der menschlichen Gesellschaft jedes einzelne Individuum übernommen, selbst ein Zeitungsblatt zu sein. Der Mund ist der Sehkasten, die Lunge ist die Dampfpresse und die Zunge der Expeditionstisch dieser Zeitung; diese Zeitung wird mit scharfen Lettern und mit der vollkommensten Schwärze gedruckt!

Ja, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, die erste Zunge war die erste Schlange, so wie der erste Augapfel der erste Sündenapfel war; in dem Augapfel liegt der Text zur Tugend und zur Sünde, auf den Wangen steht der Kommentar zu diesem Text, und um die Augen schreibt die Zeit Randglossen. Die Zunge, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, setzt den ewigen Krieg im ewigen Frieden fort, den Bürgerkrieg gegen Freund, Nachbar und Verwandten!

Man sagt, es gibt keine Riesen mehr, es ist nicht wahr, man gehe nur in manche Gesellschaft, da findet man Maulriesen, die mit einer Kinnbacke zehntausend Namen totschlagen.

In keiner Zeit, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, hat die Verleumdung so um sich gegriffen als jetzt. Die Verleumdung ist der Bandwurm der Gesellschaft, man wird seines Kopfes nie mächtig! Man läßt in jeder Gesellschaft alle Abwesenden Spießruten laufen und macht mit den Zungen türkische Musik dazu! Viele glauben, man müsse gegen Verleumdung etwas thun, dagegen reden, sich verteidigen u. s. w., allein das ist ebenfalls wie mit dem Glockenläuten gegen den Blitz; man glaubt, es leitet den Blitz ab, allein es zieht ihn gerade noch mehr an!

Man verleumdet in der Gesellschaft wie in einem Pilgerzug, zuerst kommen die Kinder, dann die Mädchen, dann Männer und Frauen, dann ganz zuletzt kommen die alten Weiber, die das größte Geschrei machen!

Die Verleumdung, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, ist wie ein Truthahn, je mehr Farbe und Glanz ein Gegenstand hat, desto erboster wird sie, und desto lauter kollert sie. Der Blitz und die Verleumdung treffen meist nur hohe Gegenstände. Eine Frau braucht nur eine hohe Schönheit zu sein, eine Person braucht nur einen hohen Rang einzunehmen, ein Mann braucht nur ein hohes Genie zu sein, und der Verleumdungsblitz trifft ihn ohne Schonung. Selbst die besten Menschen, wenn sie auch nicht mit Verleumdung blitzen, so wetterleuchten sie doch, das nennt man wie das Wetterleuchten: sich abkühlen. Es ist sonderbar, um einen Menschen zu verleumden, beginnt man damit, ihn ein bißchen zu loben; man macht's mit den Menschen wie mit den Kastanien, man schneidet sie erst ein bißchen auf, um sie dann besser zu braten. Alles haben die Menschen schon zur Verleumdung gemißbraucht: Philosophie, Poesie und Stenographie, und bloß darum allein schon verdient die Musik eine göttliche Kunst genannt zu werden, weil man mit Musik allein weder eine Verleumdung noch eine Zweideutigkeit sagen kann!

Die Sonne des Genies hat fast immer das Schicksal wie die Sonne selbst, man späht nach nichts eifriger als nach ihren Flecken, man schließt die Augen zu, solang' sie bei uns weilt, und sieht ihr nur dann freundlich nach, wenn sie untergegangen ist.

Wenn in dem Brunnen der Gesellschaft die Menschen den Kopf und das Herz eines ausgezeichneten Mannes erschöpfen wollen, so gehen sie mit ihnen um wie mit zwei Eimern in jedem andern Brunnen; beide, Kopf und Herz, können sie nicht oben lassen, eines muß hinab: haben sie das Herz erhoben, so stoßen sie den Kopf hinab, müssen sie seinen Kopf erheben, so suchen sie sein Herz hinunter zu bringen, und auch seinen Kopf halten sie nur oben, solange er voll ist; wenn sie ihn mit durstigen Zügen ausgeleert haben, lassen sie ihn wieder sinken. – Viele Menschen lieben auch die Dichter bloß so, wie sie den Käse lieben, das heißt, sie finden ihn nur dann erst gut, wenn er von den Würmern angegangen wird. Die Menschen hören nur dann auf, einen Stein auf ihre ausgezeichneten Geister zu werfen, wenn sie ihm einen Stein setzen können.

Es ist thöricht, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, daß man so viel Subskriptionen für Monumente großer Männer macht; wenn man sie nur sammeln wollte, alle die Steine, welche ihre Mitwelt auf sie warf, so würde auch der mittelmäßigste Geist einen Stein wie eine Pyramide bekommen!

Was ist ein Monument? Es ist nicht ein Denkmal, das an die Verdienste des Toten erinnert, sondern ein Denkmal an die Undankbarkeit der Lebendigen!

In fünfzig Jahren wird vor lauter Monumenten die Erde aussehen wie ein Stachelschwein; allein jedes Monument ist nicht so sehr eine Ehre, die wir dem Toten erweisen sollen, als vielmehr eine jämmerliche Entschuldigung in Stein und heißt: »Entschuldige, daß wir dir beim Leben kein Brot gaben, nach dem Tode geben wir dir dafür einen Stein vor!«

Es ist sonderbar, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, der Mensch fühlt nicht eher Bei- und Mitleid mit dem Menschen, als bei seinem Tode; dann kommt aber der Nebenmensch und sagt: »Alle Beileidsbezeigungen werden verbeten!«

Der Mensch, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sieht den Menschen nur dann in einem gnädigen Licht, wenn er ihm sein Grabeslicht anzündet, und nur dann zündet er ihm mit vollem Herzen die Räucherkerzen an, wenn er sie zu den Totenkerzen stellen kann. – Die Totenkerzen, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sind beim Wachs geblieben, denn es ist der Mensch wie Wachs, bevor er zum Licht gelangt, muß er gebleicht werden.

Das Leben ist nichts, als die große Bleiche der Menschen; nach und nach bleichen sich Hoffnungen, Wangen, Haare, und dennoch denkt der Mensch nie daran, daß jedes Erröten nichts ist, als eine Vorspann mehr zum Erbleichen! So denkt auch kein Mensch daran, wenn er eine Uhr schlagen hört, daß jeder Uhrschlag nichts spielt, als wieder eine Note aus seinem Totenmarsche; so klettert der Mensch auch sein ganzes Leben lang von Berg zu Berg, um eine große Aussicht zu haben, und denkt nicht daran, daß er die größte Aussicht nur vom kleinsten Hügel haben kann, vom Grabeshügel, und so sieht der Mensch tausend Lichter und Flammen brennen und denkt nicht daran, daß alle brennenden Lichter nichts absetzen, als – Asche.

Was ist der Unterschied, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, zwischen unsern brennenden, das heißt lebenden, Lichtern und Dichtern und unsern Kerzen? Unsere Kerzen setzen sich selbst herab, unsere Lichter setzen sich bloß gegenseitig herab. Die Kerzen setzen sich nur um einen gewissen Preis herab, die Lichter setzen sich um jeden Preis herab! »Herabgesetzte Preise!« das ist jetzt der allgemeine Preisgesang! Wie das Publikum eine Sache preisgibt, wird der Preis herabgesetzt.

Man macht den meisten Kerzen den Vorwurf, daß man nichts bei ihnen sieht! Da sind die Menschen daran schuld, sie zünden sie immer bei Nacht an, wenn es finster ist; man zünde sie einmal beim Tag an, dann werden alle Menschen sagen: »Bei diesen Kerzen sieht man prächtig, das liegt am Tage!«

Der Mensch ist undankbar gegen seine Beleuchtungsanstalten, so wie überhaupt gegen alle seine Anstalten, und meint, sie entsprechen ihrem Namen nicht, das ist nicht wahr: alle Anstalten entsprechen ihrem Namen, sie machen immer Anstalten, zum Beispiel: Beleuchtungsanstalten, Löschanstalten, und ich bin überzeugt, wenn das Feuer zur gehörigen Zeit in die Anstalt käme, es wäre gleich gelöscht! Unsere Löscheimer, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sind wie unsere Thränen: bloß Löschanstalten. Im Theater da strömen die Thränen bachweise bei dem Unglücke des Nebenmenschen; im wirklichen Leben, bei demselben wirklichen Unglück vergießt kein Auge eine Thräne; grad wie die Löscheimer, wenn sie probiert werden, sind sie voll Wasser, wenn sie wirklich gebraucht werden, geben sie keinen Tropfen her. – Man irrt sich bloß in der Bedeutung des Wortes »Anstalt«; eine Anstalt ist gemacht,um dabei angestellt zu werden, und wir haben bloß Anstellungsanstalten.

Der Mensch geht oft an den ausgezeichnetsten Anstalten vorüber und denkt nicht daran. Wer denkt zum Beispiel, wenn er an einem recht fetten Ochsen vorübergeht, daß das eine lebendige Beleuchtungsanstalt ist? Jede Biene ist eine Wachskerzenanstalt und jeder Ochs eine lebendige Talg- und Stearinkerzenfabrik!

Nicht nur alle unsere Kerzen sind bloß Beleuchtungsanstalten, sondern auch unsere Lichter, die geistigen Lichter, sind solche Beleuchtungsanstalten, die Anstalt steht der Beleuchtung im Licht. Wir hatten einmal ein großes, unsterbliches Licht: Shakespeare; darauf kamen die kritischen Beleuchtungsanstalten, die Apollokerzen: Johnson, Warburton u. s. w. beleuchteten den Shakespeare; dann kamen die Millykerzen: Voß, Eschenburg u. s. w. und beleuchteten diese Apollokerzen; dann kamen die Stearinkerzen: Tieck, Horn u. s. w, und beleuchteten diese Millykerzen; jetzt kommen noch alle kritischen kleinen Margarinkerzen und beleuchten wieder diese Kerzen; kurz, sie haben seit ein paar hundert Jahren den Shakespeare so beleuchtet, daß wir ganz im Dunkeln über ihn sind. So geht es uns auch mit unsern wirklichen Kerzen. Wenn wir ein Talglicht anzünden, so müssen wir zwei Wachskerzen dazu anzünden, um zu sehen, wie es brennt; um aber zu sehen, wie wir das sehen, müssen wir vier Apollokerzen dazu anzünden. Wenn wir diese Lichter nun mit acht Millykerzen beleuchten und um und um sechzehn brennende Stearinkerzen stellen, um nicht im Finstern zu tappen, dann, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, würde ich wohlmeinend geraten haben, eine kleine Laterne mitzubringen, um diese Sache bei Licht betrachten zu können!

Bei den Kerzen, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, gehört es zur Sitte, das Ende nicht zu gebrauchen; nur die gemeinen Leute benutzen die Endchen, sie haben kleine Lichtknechte dazu, die man »Profitchen« nennt, aber der gute Ton erfordert, das Ende wegzugeben! So machen wir es auch mit den geistigen Lichtern, wenn von einem geistigen Lichte etwas zu sehen ist, das Ende wollen wir nicht; darum gehen bei jeder Vorstellung so viele Menschen vor dem Ende weg; bei ihnen heißt Profitchen umgekehrt, sie profitieren vom Ende nicht! Besonders kitzlig ist eine solche Produktion, wenn sie die Mittagslinie zu passieren hat, da muß wie bei der Stadtlinie der Geist an den Magen Verzehrungssteuer abliefern, und viele Hörer denken bei dem Lesetisch nur an den Eßtisch.

Wirklich, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, sollte jemand es versuchen, vor dem Ende seiner Produktion, Vorlesung, Theaterstück, Oper u. s.w. eine kleine Pause zu machen und folgende Worte an das Publikum zu richten:

»Meine hochverehrten, gütigen, liebenswürdigen Zuhörer und Zuschauer! Mein Ende naht heran; es ist eine der frömmsten Pflichten, das selige Ende eines Menschen nicht zu stören; ich werde deshalb jetzt eine kleine Pause machen für denjenigen verehrten Teil, welcher vor dem Ende hinausgehen will, damit derjenige Teil, welcher mit Ergebung das selige Ende abzuwarten so geduldig ist, in diesem frommen Werke nicht gestört werde! Dafür bitte ich auch denjenigen verehrten Teil, welcher bis ans Ende zu bleiben die Güte hat, die Fortgehenden in ihrem Genusse nicht zu stören, denn im Grunde ist das Fortgehen vor dem Ende auch ein Kompliment für die Sache: es sagt erstens, daß die Leute der Fortgang sehr interessiert, und daß sie sehr begierig auf den Ausgang sind!«

Wie! Sie benutzen diese Pause nicht? So zahle ich diese Vorlesung zu meinen gewonnenen Schlachten; ich berechne aber meinen Sieg nicht nach der Zahl derer, die ich in die Flucht geschlagen, sondern nach der Anzahl derer, die auf dem Platze geblieben sind!

Ihre Güte, meine freundlichen Hörer und Hörerinnen, hat kein undankbares Herz getroffen; fürchten Sie nichts, alle diese Blätter, die Sie noch da sehen, sind unbeschrieben. Auf diesen Blättern rechts hielt ich eine Vorlesung zum Besten der unglücklichen Menschheit, auf diesen Blattern links halte ich keine Vorlesung zum Besten der glücklichen Menschheit!


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