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Neunzehntes Capitel.


Eingeborene von Feuerland. – Waffen. – Vögel. – Klima. – Herrschende Winde. – Fluth. – Abfahrt aus der St. Martinsbucht. – Burdwoodbank. – Beauchène-Insel. – Ankunft in Port Louis. – Das königliche Schiff Philomele. – Anpflanzung der Bäume von der Eremiteninsel. –


Während unseres Aufenthalts in der St. Martinsbucht statteten uns die Eingeborenen häufige Besuche ab; sie kamen in kleinen Gesellschaften und wohnten stets in dem Wigwam im Hintergrunde der Bucht, der eine Art Gemeingut zu sein schien. Er bot nur einen höchst dürftigen Schutz gegen das rauhe Wetter dieser Jahreszeit; aber diese Leute sind so daran gewöhnt, dass wir sie an einigen der kältesten Tage ohne eine andere Bedeckung als ein kleines Otterfell das den Rücken nur halb schützte, knietief im Schnee waten sahen.

Die Feuerländer werden in Wahrheit als die elendeste und am niedrigsten stehende Menschenrace beschrieben. Die Eskimo's der nördlichen Regionen stehen an Intelligenz und an Civilisation so weit über ihnen wie die Neuseeländer der südlichen Hemisphäre; und selbst die barbarischen Bewohner des australischen Binnenlandes leben in einem Zustand verhältnissmässigen Comforts.

Eingeschüchtert von unsrer Mehrzahl erlaubten sie sich nur ein paar kleine Diebstähle. Sie wissen die Geberden Anderer trefflich nachzuahmen und waren gern in der Gesellschaft unsrer Leute, mit denen sie sangen und tanzten und an jedem Spass, den die Matrosen so sehr lieben, eifrig Theil nahmen. Ihre Versuche, die Worte und Töne ihrer Lieder nachzuahmen, was sie mit wunderbarer Leichtigkeit bewerkstelligten, anzuhören war zu gleicher Zeit interessant und spasshaft. Als ich eines Morgens unerwartet landete, fand ich meine Leute beschäftigt, ihnen zu lehren, sich das Gesicht zu waschen; aber da die Seife sie in die Augen biss, beschränkten sie ihre Waschungen auf Füsse und Hände; alsdann puderten die Matrosen ihnen das Haar mit Mehl und behängten sie mit lächerlichem Schmuck. Die Eingeborenen ergötzten sich höchlichst über ihre ganz veränderte Erscheinung und ihre Freude wurde noch vermehrt durch einen vollständigen Anzug, welchen jeder geschenkt erhielt, und viele nützliche Gegenstände, die wir ihnen an Bord des Schiffes gaben. Sie verliessen uns des Abends reich und glücklich.

Wir sahen nie mehr als 15 auf einmal beisammen. Sie wohnten bei einander wie eine Familie in der Joachimsbucht nicht weit vom Strande, und die uns besuchenden Gesellschaften bestanden meistens aus drei Männern, zwei Weibern und zwei bis drei Kindern. Die Männer kamen ohne Furcht auf das Schiff, aber die Weiber durften nie das Canot verlassen und tauchten unterdessen, um Meereier (Echinus esculentus) zu suchen, oder sammelten Napfmuscheln, die ihre Hauptnahrung bildeten.

Die einzigen Waffen, welche wir in ihrem Besitz fanden, waren Speere von dreierlei Art, ähnlich denen der Eskimo's, aber viel schlechter gearbeitet. Sie waren von verschiedener Grösse, nach dem Zwecke, zu dem sie bestimmt waren, und der Stärke ihres Besitzers. Der grösste war aus Buchenholz, neun Fuss lang und vier Zoll im Umfang, mit einer 13 Zoll langen, ganz geraden und geschärften Spitze von starkem Knochen. Sie war am schweren Ende des Speeres in einer Vertiefung eingefügt und mit einem starken Riemen von Robbenhaut festgebunden. Wenn die Spitze ein Thier getroffen hat, so fällt sie aus der Vertiefung und bleibt in der Wunde stecken, während der Stab auf dem Wasser schwimmt. Dieser Speer wird nur zum Erlegen der grössten Robben gebraucht.

Ein anderer Spiess, länger und leichter als der eben beschriebene, mit rothem Ocker gefärbt und mit einem mit Widerhaken versehenen und fein zugespitzten Knochen bewehrt, aber ohne Riemen, wurde wahrscheinlich gegen die kleinen Robben gebraucht oder diente vielleicht als Kriegswaffe, denn die ersten Eingeborenen, welche wir trafen, hatten Speere dieser Art im Walde verborgen.

Die dritte Art war kaum fünf Fuss lang und verhältnissmässig dünn, bewehrt mit einem Knochen mit 17 nach der Spitze zu allmälig grösser werdenden Kerben. Dieser war wahrscheinlich bestimmt, Vögel zu tödten. In einem der neben dem Schiff liegenden Canots bemerkten wir drei sehr roh gearbeitete Pfeile mit Obsidianspitzen, von denen sie sich nicht trennen wollten; den Bogen hielten sie sorgfältig versteckt. In demselben Canot war ein weisser Hund, auf den sie so viel hielten, dass ich sie nicht einmal bewegen konnte, mir ihn zu zeigen. Dies waren übrigens Fremde; und als sie in der Bucht landeten, wurden sie von unsern ersten Freunden schweigend und mit feierlichem Angesicht empfangen. Sie gingen nach dem Wigwam und setzten sich in einen Kreis um das Feuer, ohne ein Wort zu sprechen oder durch Geberden Freude oder ein anderes Gefühl auszudrücken. Die Frauen blieben wie gewöhnlich im Canot und nach ungefähr einer Stunde verliessen sie alle den Hafen. Sie kamen von einer der benachbarten Inseln und waren viel schmutziger als alle, die wir früher gesehen hatten; Gesicht und Körper hatten sie sich mit rothem Ocker und Oel oder Fett von unausstehlichem Geruch eingerieben.

Die Feuerländer sind kleiner als ihr nördliches Prototyp, die Eskimo's. Die durchschnittliche Höhe von sechsen überstieg kaum fünf Fuss. Sie sind sehr träge und überlassen das Rudern der Canots und das Einsammeln der Muscheln den Frauen. Während unsers ganzen Aufenthalts zeigten sie sich friedlich und harmlos und ihre Lustigkeit und Gutmüthigkeit machte uns ihre Anwesenheit fast angenehm. Da wir ihnen viele nützliche Gegenstände, wie Messer, Beile, Sägen, alle Arten Zimmermannswerkzeuge, Angelschnuren und Haken und viele ähnliche Artikel schenkten, so hoffe ich, dass ihnen unser Besuch zum grossen Nutzen gereichte.

Ihre Sprache ist sehr schwer und nicht nachzusprechen, so dass wir uns nur durch Zeichen verständlich machen und daher von ihren religiösen Begriffen nichts erfahren konnten; wir dürfen aber jetzt hoffen, dass der Tag nicht mehr fern sein wird, wo die Segnungen der Civilisation und die freudige Botschaft des Evangeliums bis zu diesen noch so tief in Rohheit versunkenen Menschen gelangen wird, denn ich habe gehört, dass einige Missionaire auf dem Punkte stehen, ihre frommen Bestrebungen unter den Patagoniern zu beginnen, welche an der Südküste des americanischen Continents wohnen.

Sie zeigen nicht die Abneigung sich das Haar schneiden zu lassen, welche Capitain King bei den Feuerländern in der Fortescuebucht bemerkt hat. Nach seinem Bericht glaubte ich mit Vorsicht verfahren zu müssen, um eine Locke von einigen unsrer Gäste zu bekommen; als aber der Oberbootsmann ihnen eine Locke gab, die er in ihrer Gegenwart mir abgeschnitten hatte, so machten sie nicht die mindeste Einwendung, sich ebenfalls eine Locke abschneiden zu lassen und sie mir zu geben; und ehe wir den Hafen verliessen, hatten sich fast Alle ihr langes schmutziges Haar abschneiden lassen und waren damit sehr zufrieden.

Das schlechte Wetter verhinderte uns, unsere Forschungen auf die benachbarten Buchten und Inseln auszudehnen. Die plötzlichen und heftigen Windstösse oder Williwa's, die von den Höhen herabkommen, machen das Fahren in offenen Booten höchst gefährlich; und da nach den genauen Untersuchungen King's und Fitzroy's in diesen Gegenden kaum mehr etwas zu entdecken ist, so hielt ich mich nicht für berechtigt, blos zur Befriedigung unsrer Neugier das Leben unsrer Leute auf das Spiel zu setzen. So oft es das Wetter erlaubte, fällten sie Bauholz, welches nach den Falklandsinseln gebracht werden sollte, wo grosser Mangel daran ist, oder hoben unter der Leitung Dr. Hooker's viele hundert junge Bäume verschiedener Art aus, die ich auf jene Inseln verpflanzen wollte.

Bei den meisten Wigwams fanden wir Sellerie, den die Eingeborenen wahrscheinlich bauten, und um ihren Vorrath von Gemüse zu vermehren, säeten wir auf verschiedenen, vorher freigemachten Stellen Petersilie, Kohl, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen und den Kohl der Kergueleninseln. Mehrere Paar Kaninchen, die wir zu diesem Zweck von den Falklandsinseln mitgebracht hatten, setzten wir an verschiedenen Stellen im Hafen und auf den benachbarten Inseln ans Land; und ich zweifle nicht, dass sie bei dem üppigen Pflanzenwuchse gut fortkommen und sich zahlreich vermehren werden.

Aus dem Norden kamen täglich Vögel von verschiedenen Arten an und unsere Jäger versahen unsern Tisch beständig mit Waldhühnern, Wachteln, Berggänsen und Wasserralen, während dem Cormoran, der dickköpfigen Ente und der Kelpgans von den weniger ekeln Feuerländern, welche diese Vögel in einem Zustand der Fäulniss vorzuziehen schienen, eifrig nachgestellt wurde.

Weder mit dem Netz noch mit der Angel gelang es uns Fische zu fangen; wahrscheinlich kommen sie so früh im Jahre nicht in diese Häfen. Eines Abends war das Wasser in der Bucht ganz hellroth gefärbt; bei näherer Untersuchung zeigte es sich, dass die Ursache dieser ungewöhnlichen Färbung eine ungeheure Menge kleiner Krebse war, welche mit ihren zahllosen Jungen, die in der Masse zuerst nicht zu unterscheiden waren, wahrscheinlich von dem süssen Wasser, welches sich im Hintergrunde der Bucht in einem Strom ins Meer ergoss, hieher gelockt worden waren.

Unsere meteorologischen Beobachtungen im October, dem zweiten Frühlingsmonat dieser Regionen, zeigten, dass die mittlere Temperatur etwas über 8° niedriger als die Temperatur des Aprils, des entsprechenden Monats in England, ist; man darf aber nicht vergessen, dass wir dem Pole um 4½ Breitengrade näher waren als das Observatorium in Greenwich, und wenn auch der Unterschied etwas grösser ist, als man diesem Umstand zuschreiben kann, so scheinen doch unsere Beobachtungen der gewöhnlichen Behauptung zu widersprechen, dass die südliche Hemisphäre 10° kälter sei als die nördliche. Die Temperatur am Cap Horn bewegt sich im October von 56° bis 30°. Im April in England hat sie einen viel grösseren Spielraum, von 74° bis 29°.

Die Menge des gefallenen Regens giebt ein Maass für die Feuchtigkeit des Klima's, und obgleich wir nur sechs Tage ohne Regen oder Schnee hatten, so waren doch die Güsse weder so heftig noch von so langer Dauer wie in Neuseeland. Aber nach Capitain King giebt es hier ebenfalls eine Regenzeit; denn er fand nach Verlauf von 30 Tagen im Monat Mai 8¼ Zoll Regen in Capitain Foster's Pluviometer, und wenn man die Verdunstung mit in Rechnung bringt, so lässt sich die während jener Zeit gefallene Quantität gewiss auf 12'' annehmen. Rathsamer wäre es, die Angabe des Pluviometers täglich niederzuschreiben, wodurch man eine genauere Kenntniss der Verdunstung und des Niederschlags der atmosphärischen Feuchtigkeit erlangen könnte. Die mittlere Temperatur des Thaupunktes zeigt 5°,8 Trockenheit; sie ist daher grösser als in Neuseeland und etwas kleiner als in England, wo sie sich im April auf 6°,4 beläuft.

Die mittlere Höhe des Barometers war 29,293 Zoll und seine Bewegung betrug während des ganzen Monats 1,55 Zoll. Unsere Beobachtungen waren nicht von genügender Dauer, um uns in Stand zu setzen, den Betrag der atmosphärischen Fluth zu bestimmen; er ist jedoch unbedeutend und übersteigt nicht 0,026 Zoll; der geringste Druck findet gegen Mittag und der grösste gegen Mitternacht statt.

Südwestwinde sind vorherrschend und wir hatten vier Schneestürme, während deren die Windstösse oder Williwa's so heftig waren, dass sie den Schaum hoch über unsere Mastspitzen schleuderten, obgleich die Schiffe blos eine Viertelmeile von der Luvküste entfernt waren. Wenn diese Windstösse sie von der Seite trafen, legten sich dieselben fast auf die Raaen. Diese Stürme werden meistens durch den niedrigen Stand des Barometers angekündigt; und die Feuerländer wussten sie noch mit grösserer Sicherheit vorauszusagen, während wir noch kein Anzeichen entdecken konnten. Oestliche Winde sind meistens von geringer Stärke und von schönem Wetter und hohem Barometerstand begleitet.

Das erste Hochwasser nach dem Vollmond war am 4. Oct. um 3 Uhr 15 Minuten, bei Neumond am 19. um 4 Uhr; bei Vollmond am 2. November um 3 Uhr 37 Minuten, wonach sich als mittlere Zeit 3 Uhr 37 Minuten herausstellt.

Während des ersten und letzten Viertels trat das Hochwasser am 27. Sept. um 9 Uhr 30 Minuten ein; am 11. Oct. um 9 Uhr und am 26. Oct. um 9 Uhr 15 Minuten; die mittlere Zeit war also 9 Uhr 15 Minuten.

Die höchste Fluth tritt entweder beim 7. oder 8. Hochwasser ein, und die grösste Fluth von 6 Fuss bis 7 Fuss 1 Zoll beim achten Tiefwasser nach Vollmond und Mondwechsel.

Nach 140 Beobachtungen während der Fluth und Ebbe berechnete Capitain Crozier die mittlere Höhe des Meeres. Ein diesem Resultat entsprechendes Zeichen wurde an der senkrechten Wand der Südostseite der Bucht eingehauen.

Die Breite des Observatoriums, das an der Spitze der Bucht 50 Yard über der Hochwasserlinie stand, war 55° 51' 20" südlich, die Länge 67° 32' 10" westlich, die magnetische Inclination 58° 12' 8" südlich und die mittlere Declination für den October 22° 56' 0,2" östlich.

Am 7. November segelten wir aus der St. Martinsbucht und fuhren bei günstigem Winde durch den Canal zwischen ihrer Südspitze und der Chanticleerinsel. Die Strasse ist eine volle Meile breit, aber es befinden sich mehrere gefährliche Klippen darin, welche nur sichtbar werden, wenn Wellenschlag genug vorhanden ist, um Brandung hervorzubringen.

Nachmittags den 11. unter 54° 18' südl. Br. und 60° westl. L. in der Nähe der angeblichen Burdwoodklippen legten wir bei und fanden mit 50 Faden Grund, konnten aber weder die Klippen, noch brandende Wellen entdecken, obgleich das Wetter hell war und das Meer hoch genug ging, um eine weithin sichtbare Brandung hervorzubringen. Den Rest des Tages brauchten wir zum Sondiren und Aufnehmen der Burdwoodbank, welcher wir 12 bis 13 Meilen nach Osten folgten.

Als geringste Tiefe fanden wir 24 Faden und die Bank bildete einen schmalen vulcanischen Felsrücken, der fast gerade von Osten nach Westen ging; auf beiden Seiten dieser Bank nahm die Tiefe des Wassers sehr rasch zu. Die Farbe des Meeres war über der Untiefe dunkelbraun; in ihrer Nähe bemerkten wir einige grosse Flächen Seegras (macrocystis) und ihre Richtung war durch kurze krause Wellen bezeichnet.

Zehn Meilen weiter nördlich fanden wir in 80 Faden Grund mit feinem schwarzen Sand; 30 Meilen weiter nördlich konnten wir mit 300 Faden den Meeresboden noch nicht erreichen.

Den nächsten Morgen um 6 Uhr erblickten wir die Beauchène-Insel und legten gegen Mitternacht auf der Höhe des Caps Pembroke bei, um das Tageslicht abzuwarten; da wir aber am nächsten Morgen Westwind hatten, brauchten wir 12 Stunden um den Berkeleysund hinauf zu laviren; erst um 6 Uhr Abends konnten wir in Port Louis vor Anker gehen.

Lieutenant Sibbald überbrachte uns Depeschen und Briefe aus England, welche während unsrer Abwesenheit mit der Brigg Philomele angekommen waren; er stattete uns auch einen befriedigenden Bericht über die Gesundheit und das Benehmen der unter seinem Befehl stehenden Abtheilung ab.

Am nächsten Tage kam ein englisches Barkschiff, der Governor Halkett, mit einer werthvollen Ladung Thran von Sidney an; es hatte, kurz nachdem es den Hafen verlassen, einen Leck bekommen. Wir schickten sogleich von beiden Schiffen so viel Leute an Bord als sie brauchten, um die Ladung zu löschen und nach dem Leck zu sehen. Es war ein Glück, dass wir uns gerade im Hafen befanden, sonst wäre dieses schöne Schiff, aus Mangel an Mitteln zur Ausbesserung, verloren gewesen. Unsere Leute brauchten fast eine Woche, um das Fahrzeug auszuladen, und jetzt entdeckte man am Bug einen sehr gefährlichen Leck, den unsere Zimmerleute ausbesserten; und obgleich alles Mögliche gethan wurde, um die Ladung schnell wieder an Bord zu bringen, konnte das Schiff doch erst am 1. December seine Reise nach England fortsetzen.

Die Philomele legte am 22. in Port Louis an und blieb einige Tage da, was mir Gelegenheit gab, Capitain Sullivan von der richtigen Lage der Burdwoodbank zu unterrichten und ihn zu einer genaueren Untersuchung derselben zu veranlassen, eine Sache von grosser Wichtigkeit, da Schiffen die unregelmässige Brandung, die bei stürmischem Wetter über der Untiefe vorkommen muss, sehr gefährlich werden kann.

Während der grössere Theil unserer Schiffsmannschaft an Bord des Governor Halkett beschäftigt war, brachte der Rest das Bauholz und die jungen Bäume, welche wir von der Eremiteninsel mitgebracht, ans Land; letztere bestanden aus beinahe 800 Stück, hauptsächlich antarktischen und immergrünen Buchen als Nutzholz und verschiedenen strauchartigen Zierpflanzen, die wir unter dem Schutz der den Begräbnissplatz umschliessenden Mauer in die Erde setzten; und da alle, kurz nachdem sie gepflanzt waren, frische Knospen bekamen, so lässt sich hoffen, dass diese Inseln bald die ihnen so nöthigen Bäume besitzen werden.

Da wir keine Leute zur Hornviehjagd erübrigen konnten und frisches Fleisch aus den Regierungsvorräthen nur in kleinen Quantitäten zu erlangen war, so schickten wir zuweilen kleine Abtheilungen aus, um zu fischen oder einiges Wild zu schiessen, und mit dem Ertrag dieser Jagd und den zahlreichen Pinguineneiern, welche wir sammelten, war unser Tisch stets zu Aller Zufriedenheit versehen.

Das Resultat unsrer magnetischen Beobachtungen zeigte die Inclination und mittlere Declination jedes Monats wie folgt:

 

April Declination 17° 50' 18" östl. Inclination 52° 26' 7"
Mai " 43' 47" " 25' 7"
Juni " 38' 10" " 25' 5"
Juli " 35' 39" " 22' 4"
Aug. " 33' 0" " 23' 1"
Septbr. " 32' 19" " – –
Oct. " 30' 10" " – –
Nov. " 27' 33" " 18' 8"
Decbr. " – – " 16' 1"

 

Die Breite des Observatoriums ist 51° 32' 5" südlich, die Länge 58° 7' westlich.

Die mittlere Höhe des Meeres wurde nach fünfmonatlichen Beobachtungen bestimmt und 5 Fuss 8 Zoll über derselben an einem Felsen ein wenig südlich von dem Hafendamme zwei Kupferplatten eingesenkt mit den Worten: 5 Fuss 8 Zoll über der mittleren Höhe des Oceans. August 1842. J. B. M. Schiffe: Erebus und Terror. Auf diese Weise lässt sich jede Veränderung in der Durchschnittshöhe des Meeres in diesen Gegenden schnell entdecken.


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