Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Motiv aus dem Beagle-Kanal

VI. Das Feuerland und die Ona-Indianer

Am 15. Juni verliessen wir die Küste von Süd-Georgien, und nachdem wir uns in einem weiten Bogen noch Norden hinaufgekreuzt hatten, liefen wir am 4. Juli wohlbehalten in Port Stanley ein. Hier sollte die »Antarctic« bis zum Ende des Winters liegen bleiben, und es galt, während dieser Zeit den an Bord weilenden Naturforschern die bestmögliche Gelegenheit zum Arbeiten zu verschaffen. Ein Farmer, Mr. V. Packe, stellte uns in entgegenkommender Weise sein im Winter unbewohntes »Cook-house« in Port Louis zur Verfügung, und hier verbrachten Skottsberg und ich fast einen Monat des Spätwinters, mit allerlei botanischen und zoologischen Untersuchungen beschäftigt.

Mitte August kehrten wir nach Port Stanley zurück, um an Bord der »Antarctic« Anordnungen für unsere bevorstehende Reise nach dem Feuerland zu treffen.

Um diese Zeit wurde die Expedition und nicht zum wenigsten die gute Kameradschaft an Bord von einem schmerzlich empfundenen Verlust betroffen. Der ältere von den beiden an Bord befindlichen Zoologen, der Dozent Axel Ohlin, musste nämlich, seiner Gesundheit halber, unsern Kreis verlassen und nach Hause zurückkehren, wo er am 12. Juli 1903 starb.

Voll Dankbarkeit für die liebenswürdige und gastfreie Bevölkerung der Falklandsinseln verliessen wir am 6. September Port Stanley und steuerten nach einem kurzen Besuch in Port Albemarle auf Westfalkland nach der südlich von den Falklandsinseln belegenen Burdwood-Bank, wo drei erfolgreiche Schleppnetzzüge ausgeführt wurden. Dann liefen wir am 15. September in den Beagle-Kanal ein.

Axel Ohlin † in Schweden den 12. Juli 1903

Der Hauptzweck unseres Besuchs in Feuerland war, vor Beginn der zweiten Sommerfahrt nach dem südlichen Eismeer die Segel und Takelage der »Antarctic« in Ushuaia einer gründlichen Ausbesserung zu unterwerfen und Kohlenvorrat und Konserven-Proviant einzunehmen, was alles, dank der grossartigen Freigebigkeit des argentinischen Staates, dort zu unserer Verfügung stand.

Aber wir wollten auch jede Gelegenheit benutzen, um unsere Kenntnisse von der Natur des Feuerlandes zu bereichern. Skottsberg war schon bei dem früheren Besuch der »Antarctic« in Ushuaia (im März) durch den Waldgürtel hindurchgedrungen und hatte die Flora der Bergregion bis zu einer Höhe von fast 1300 m studiert. Jetzt setzten er und K. A. Andersson die Untersuchungen in der Umgegend von Ushuaia fort und machten zusammen einen Ausflug nach dem in der Lapataia-Bucht gelegenen Lago Roca.

Ich selber wollte eine Aufgabe lösen, deren Vorgeschichte ich hier mit wenigen Worten erzählen will.

Als in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eine argentinisch-chilenische Kommission mit der Ausarbeitung der Grenzlinie zwischen den beiden Ländern beschäftigt war, wurde im Innern des Feuerlandes ein bedeutender, zehn Meilen langer See entdeckt; er erhielt seinen Namen nach einem Pater Fagnano, der diesen See einige Jahre früher auf einer Fahrt landeinwärts von der Ostküste des Feuerlandes gesehen zu haben glaubte. Der Lago Fagnano mündete durch einen nur 15 km langen Fluss, den Rio Azopardo, in den Almirantazgo, eine Bucht des Magelhaenssundes. Die Grenzkommission machte eine Kartenskizze von dem See und es wird auch berichtet, dass Boote der Kommission den Rio Azopardo hinauf in den Fagnanosee vorgedrungen wären und dass man eine sehr bedeutende Tiefe gelotet habe.

Im Februar bis Marz 1896 versuchten Nordenskjöld und Ohlin, die sich damals auf einer Expedition nach diesen Gegenden befanden, mit einem Boot den Rio Azopardo hinauf zu gelangen, um im Lago Fagnano zoologische Untersuchungen anzustellen. Der Versuch blieb indes wegen Mangel an Zeit resultatlos.

Da nun eine zoologische Untersuchung des grossen Sees im Innern des Feuerlandes von verschiedenen Gesichtspunkten aus grosses Interesse hatte, beschloss ich, mit einem leichten Fahrzeug dahin vorzudringen und mit Schleppnetz und Planktonketscher das unbekannte Wasser zu erforschen.

Ich hatte anfangs gehofft, mit der »Antarctic« eine Fahrt in den Magelhaenssund bis Almirantazgo zu machen, um mich von dort nach dem Lago Fagnano zu begeben. Allerlei Umstände, denen gegenüber ich machtlos war, verzögerten indes unsere Abfahrt von den Falklandsinseln, und der Gedanke an diese Fahrt und die Benutzung des Almirantazgo als günstige Operationsbasis mussten völlig aufgegeben werden. Die natürliche Einfahrt in den Lago Fagnano lag daher ausserhalb meines Bereichs.

Da fiel mir eines Tages während unseres letzten Besuchs auf den Falklandsinseln ein, dass Kapitän Willis mir einmal auf unserer gemeinsamen Fahrt mit der »Fair Rosamond« erzählt hatte, vor mehreren Jahren sei eine kleine Anzahl Indianer vom Onastamme, deren Heimat der nördlich von den Kordilleren gelegene Teil des Feuerlandes, d. h. das Gebirgsgebiet, ist, von dem östlichen Ende des Fagnanosees nach dem Beagle-Kanal bei Harberton durch einen Pass in der Bergkette hinab gekommen.

Der glückliche Zufall wollte, dass einer der drei Brüder, denen das Settlement Harberton gehört, Mr. William Bridges, der jüngste Sohn des verstorbenen Missionars unter den Yagan-Indianern, Thomas Bridges, sich zufällig auf Besuch in Port Stanley befand. Dieser junge Mann erzählte, er und seine Brüder hätten mit Unterstützung der argentinischen Regierung und mit Ona-Indianern als Arbeitern einen Reitweg durch den Urwald bis an den genannten Pass ausgeholzt und weiter auf der andern Seite desselben am Lago Fagnano vorüber, quer durch das Feuerland bis zu seiner östlichen Küste, fortgeführt wo sie südlich von Rio Grande von der argentinischen Regierung ein Landgebiet zur Anlegung einer neuen Schaffarm gepachtet hätten. Bei Harberton sei ein kleines Segeltuchboot angefertigt, das, von den Indianern getragen, über die Kordilleren bis an den Atlantischen Ozean transportiert werden sollte, um dort zur Lotung eines kleinen Hafens verwendet zu werden. Auf meine Bitte erklärte sich Mr. Bridges bereit, mir dies kleine Fahrzeug für die zoologischen Arbeiten in dem Lago Fagnano zu leihen.

Mit einem Empfehlungsschreiben Mr. Williams an die daheim weilenden Familienmitglieder versehen, wurde ich am 15. September von der »Antarctic« an Land gesetzt, die am folgenden Tage ihre Fahrt gen Westen durch den Beagle-Kanal nach Ushuaia fortsetzte.

In Harberton wurde ich auf das gastfreundlichste von dem ältesten der drei Brüder, Mr. Despard Bridges, und seiner jungen Frau, einer in Buenos Aires geborenen Dame englischer Abstammung, empfangen. In Gesellschaft dieses ebenso liebenswürdigen wie energischen jungen Paares wie einer älteren Verwandten von Mr. Bridges, einer wohlwollenden und freundlichen Greisin, verbrachte ich hier einige an angenehmen Erinnerungen reiche Wochen.

Den Schilderungen meiner Versuche, nach dem Lago Fagnano vorzudringen, muss ich noch einige Worte über das Verhältnis der Familie Bridges zu den Indianern vorausschicken.

Der Ona-Indianer war einstmals der Herr des Feuerlandes, der frei umherstreifte und das Guanaco jagte, wo er es antraf, von der Mündung der Magelhaensstrasse bis zu der Bergkette im Süden. Stürmisch und rauh war das Klima in seinem Lande, ein Guanacofell, lose um seinen Körper geworfen, machte seine ganze Bekleidung aus, einfach waren seine Waffen, und die Nahrung war oft kärglich. Aber er war ein freier Nomade. Bald schwelgte seine Familie in dem verfaulten Fleische eines im Atlantischen Ozean gefundenen Walfisches, bald stieg der blaue Rauch seines Lagerfeuers durch den Buchenwald am Strande des Cami, des grossen Sees im Herzen seines Landes, auf.

Da aber kamen in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die weissen Eindringlinge, die Goldgräber und Schafzüchter. Der Ona-Indianer hatte keine Ahnung von dem Verhältnis des Eigentumsrechtes der Weissen. Das ihm neue Tier, »das weisse Guanaco«, das die Jagdgründe seiner Väter betrat, war seiner Auffassung nach eine ihm gehörige Beute. Er jagte das Schaf, anfänglich nur zur Ernährung seiner Familie, später zu Hunderten, um sich für die Verfolgungen der Schafhirten zu rächen.

Gruppe von Ona-Indianern

Der Ausrottungskrieg war bald im vollen Gange. Das Winchestergewehr säuberte nach und nach den nördlichen Teil des Landes von den rotbraunen Dieben, und es wird erzählt, man habe eine Zeit lang ein englisches Pfund für jeden gefällten Indianer verdienen können.

Während diese Verschiebungen des Landeigentumsrechts im nördlichen Feuerland stattfanden, traten auch wichtige Veränderungen in den Kolonisationsverhältnissen an der Südseite der Kordilleren, am Beagle-Kanal, ein. Die englische Missionsstation in Ushuaia, die schon 1869 unter den Kanalindianern vom Yaganstamme wirksam gewesen war, schwand mehr und mehr hin, nachdem der argentinische Staat im Jahre 1884 in Ushuaia eine Regierungsstation gegründet hatte. Als der Missionsvorsteher Thomas Bridges sein Amt niederlegte, erhielt er von der Regierung als Geschenk ein Landgebiet in der Gegend von Harberton und wandte sich mit seiner Familie der einträglichen Beschäftigung des Schafzüchtens zu.

Eines Tages erschien in der Nähe von Harberton, wahrscheinlich infolge des Druckes der im nördlichen Feuerland stattfindenden Verfolgungen, eine Schar der in diesen Gegenden fremden Ona-Indianer. Die Familie Bridges nahm von Anfang an die Inlandindianer freundlich auf, und mittels energischer und konsequenter, aber wohlwollender Behandlung schufen sie aus ihnen für dies Settlement einen billigen und leicht zu lenkenden Arbeiterstamm.

Zur Zeit meines Besuches war der alte Bridges bereits einige Jahre tot, aber seine tatkräftigen Söhne setzten die Entwicklung der Farm fort, die jetzt die blühendste am ganzen Beagle-Kanal war. Noch immer ist um Harberton herum eine grössere oder kleinere Zahl von Onafamilien ansässig, die teils in hölzernen oder in Blechhütten der einfachsten Art wohnen, teils, ihren eigentümlichen Lebensgewohnheiten folgend, in Fellzelten bald hierhin, bald dorthin ziehen. Kaum eine dieser Familien kann bei Harberton als fest ansässig bezeichnet werden. Wenn die Wanderlust über sie kommt, brechen sie auf und ziehen über die Kordilleren nach Norden hinauf am Lago Fagnano vorbei. Sie kommen und gehen, aber die Gebrüder Bridges haben allmählich Verbindung mit allen Onas südlich vom Rio Grande angeknüpft, so dass es ihnen nie an willigen Arbeitern fehlt. Ein wenig einfache Speisen, hin und wieder ein altes Kleidungsstück und ein ganz geringer Tageslohn, das ist der Ersatz, den die arbeitenden Ona-Indianer erhalten und mit dem sie sehr zufrieden zu sein scheinen.

Nach und nach dehnten die jungen Gebrüder Bridges ihre Exkursionen von den nächsten Umgebungen des Settlements nach Norden zu bis an die Kordilleren aus. Mit Ona-Indianern als Begleitern überschritten sie die Bergkette auf dem Pass, der den Indianern als Weg diente und den ich auf meiner Kartenskizze nach diesen ehemaligen, jetzt im Aussterben begriffenen Herren des Landes benannt habe. Die unternehmenden Ansiedler drangen an dem östlichen Ende des Fagnanosees vorüber, bis an die Ostküste südlich von Rio Grande vor, und da sie hier ein unbewohntes, für die Schafzucht geeignetes Gebiet fanden, unternahmen sie die Riesenarbeit, einen Reitweg durch die ganze Waldregion von einem Ufer zum andern auszuhauen.

Als ich am 15. September in Harberton anlangte, hatten die ersten Frühlingsboten sich eben gezeigt. Draussen am Ufer des Sees lagen die Felder schon schneefrei da, drinnen in den Wäldern aber waren noch hohe Schneemassen aufgehäuft und zeugten von einem ungewöhnlich harten Winter.

Es war meine Absicht, das Segeltuchboot, Proviant und meine übrige Ausrüstung auf einem Schneeschuhschlitten zu transportieren, den während unseres Aufenthalts in Port Stanley und der Ueberfahrt nach dem Feuerlande der dritte Steuermann der »Antarctic«, Reinholdz, angefertigt hatte. Meine Kameraden auf dieser Fahrt waren der junge Matrose Wennersgaard, der mit mir die »Antarctic« verliess, sowie zwei Indianer, die Mr. Despard für mich ausgewählt hatte. Der ältere der letzteren, ein noch junger Mann, aber Familienvater mit zwei Frauen, trug den echten Indianernamen Anikin, während sein jüngerer Kamerad Modesto seinen Namen aus der spanischen Sprache erhalten hatte, in der die Gebrüder Bridges mit den Indianern verkehrten.

Diese beiden Ona-Indianer, die meine Begleiter auf der Reise an den Lago Fagnano sein sollten, waren nach europäischen Begriffen keineswegs angenehme, zuverlässige Individuen. Im Gegenteil, sie waren schlimme Mörder, obwohl sie vielleicht gerade deshalb in den Augen ihrer Stammesgenossen für ehrenhafte, tüchtige Kerle gelten mochten.

Unter vielen der kleinen Familiengruppen, in die der Onastamm sich zergliedert, herrscht nämlich eine alte Vendetta. Der ursprüngliche Anlass zu solchem Zwist soll oft so alt sein, dass er völlig in Vergessenheit geraten ist, trotzdem aber schleicht die Blutrache heimtückisch und verheerend durch den Urwald als innerer Feind eines in seiner wilden Freiheit herrlichen Menschenschlages, der jetzt schnell dezimiert wird durch die teuflischen Gaben der Weissen: Winchestergewehr, Lungenschwindsucht und andere Infektionskrankheiten.

Ona-Indianer. Vor ihm liegen seine Kleider, links sein Köcher

Anikins und Modestos Stamm besass eine Gruppe von Feinden irgendwo in den Wäldern nördlich von dem Lago Fagnano. Diese Nordindianer – wie ich sie der Einfachheit wegen nennen will – hatten einmal zwei Männer des Stammes getötet. Das war an und für sich nichts ungewöhnliches und würde ohne weiteres keinen Anlass zu einer so mächtigen Fehde gegeben haben, wie sie hier zum Ausbruch gelangte. Da aber trugen umherstreifende Indianer ein Gerücht bis zu der Sippe des Anikin und Modesto, welches besagte, dass die Frauen der Nordindianer die Leichname genommen und sie dann ihren Hunden als Frass vorgeworfen hätten. Eine so unerhörte Kränkung forderte Rache, blutige, vernichtende Rache, nicht nur an den kampffähigen Männern, sondern vor allem an den Frauen, eine totale Vernichtung der ganzen Rotte!

Ona-Frau, das Familienzelt tragend

Ein weisser Mann, ein Goldgräber, ein »explorer«, wünschte Indianer als Wegweiser durch die Wälder und über die Berge von Harberton bis an den Atlantischen Ozean. Anikin und alle Männer seines Stammes zeigten die grösste Bereitwilligkeit, unter sehr billigen Bedingungen mit ihm zu gehen. Der Goldgräber war im Besitz eines Winchestergewehres. Aber die Indianer meinten, das sei nicht genug. Es sind unsichere Zeiten in den Wäldern, sagten sie. So gingen sie mit dem Weissen nach einem Sägewerk, das in der Nachbarschaft von Harberton lag, und liehen sich dort noch ein zweites Gewehr.

Als sie eine Strecke jenseits des Lago Fagnano angelangt waren, machten die Indianer den Vorschlag, der weisse Mann solle bei dem Gepäck bleiben und dieses bewachen, während sie das Gewehr nahmen und auf die Guanacojagd gingen. Ein wenig tiefer in den Wald hineingekommen, legten die Indianer ihre Schuhe aus Guanacofell ab, wie es unter den Onas Sitte ist, wenn sie in den Kampf ziehen. Der junge Modesto, der jüngste der Schar, musste sie bewachen.

Während er hier neben dem Bündel Schuhe sass, in der grössten Spannung auf den Ausgang des Streites wartend, schlichen die Krieger mit lautlosen Schritten davon.

Plötzlich, ohne alle Vorbereitung, brachen sie in das feindliche Lager ein. Schüsse knatterten und Pfeile pfiffen durch die Luft. Als der Kampf beendet war, lagen elf tote Feinde, Männer, Frauen und Kinder auf dem Platz, aber auch Anikins Schar zählte Tote und Verwundete.

Dies hatte sich ein halbes Jahr vor meiner Ankunft in Harberton zugetragen, und die Sache war daher noch in frischem Andenken. Die Indianer waren von den Gebrüdern Bridges gestraft worden, indem diese sich weigerten, ihnen Arbeit zu geben. In die Wälder wagten sie sich nicht, aus Furcht vor der Rache der überlebenden Feinde, und schliesslich kamen sie mit sehr demütigen Mienen nach dem Settlement und baten, man möge sie wieder in Gnaden annehmen.

Ich hatte nichts von Anikin und Modesto zu fürchten, als ich mich unter ihrem Geleit auf den Weg machte. Der Lohn, den ich für jeden täglich auf zwei englische Shilling festgesetzt hatte, sollte durch Mr. Bridges nach meiner Rückkehr ausbezahlt werden, und zwar erst, nachdem ich meine Zufriedenheit mit ihren Leistungen geäussert hatte. Mr. Bridges meinte, es sei ihnen ganz klar, dass sie alles verlieren und nichts gewinnen würden, wenn sie mir einen Schaden zufügten. Sollten sie auf den törichten Gedanken kommen, mich und Wennersgaard zu überfallen, um sich unsere Waffen und unser Gepäck anzueignen, so wussten sie, dass ein solches Verbrechen weitgehende Folgen haben würde. Anikin durfte nie wieder zu seinen Frauen und Kindern zurückkehren, die in Harberton als Pfänder für unsere Sicherheit zurückgehalten wurden, und die kleine Unterstützung, die Modestos Mutter durch meine Fürsorge während seiner Abwesenheit zu teil wurde, hörte auf. Nach einer gewissen, verabredeten Zeit sollte Mr. Bridges mit seinen Arbeitern aufbrechen, um uns zu suchen. Anikin und Modesto hatten in den Wäldern Feinde genug, die nur zu bereit gewesen sein würden, sich an der Suche nach ihnen zu beteiligen. Und die beiden Indianer wussten aus alter Erfahrung, dass Señor Despard, obwohl er der sanfteste der drei Brüder war, eine harte Hand hatte, wo es sich darum handelte, zu strafen.

Von diesen meinen beiden Begleitern hatte ich also nichts zu befürchten. Wie sich indessen die Verhältnisse gestalten würden, wenn wir mit ihren Feinden oben im Walde zusammentrafen, das war eine andere Frage. Aber ich konnte gewiss sein, dass sie gegen diese Eventualität gut auf der Hut sein würden, indem sie rechtzeitig Schutz suchten hinter den Schusswaffen, die Wennersgaard und ich mit uns führten.


 << zurück weiter >>