Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

19.

Der Zug war überfüllt und mit Mühe und Not fand sie eine Ecke in einem Kupee zweiter Klasse. Der Lärm und Trubel taten ihr beinahe wohl. Sie ließen die Gedanken und Grübeleien nicht an sie heran.

Sie war sonst gar nicht für so langausgedehnte Reflexionen, die doch in nichts anderes als Selbstquälereien auszuarten pflegen. Bei all ihrer kühlen und selbstsicheren Überlegtheit war es nur der Impuls, der ihre Handlungen diktierte. Das Nachdenken kam nachher. Nachdenken will ja auch nichts weiter besagen als nachher denken. Einen Entschluß fassen und ihn ausführen, war eins bei ihr. Sie war ihrer so sicher, daß sie überzeugt war, nie einen Fehler zu begehen. Nie! Eine Tatsache, deren Unumstößlichkeit sie ihrem Chef, Herrn Generaldirektor Eilitz, ebenso energisch eingehämmert hatte wie dem Manne, den sie sich vorgenommen hatte, zu heiraten.

Aus dieser Impulsivität heraus hatte sie sich auch zu der Fahrt nach Genf entschlossen. Sie wollte fort aus dem Hotel. Fort von den beiden, zwischen denen sie als Hindernis stand. Kämpfen. – Es war doch nicht ihre Art, widerstandslos über sich ergehen zu lassen, was anderen beliebte. Warum wich sie also aus? Warum griff sie nach dieser Ausrede, die ihr die Reise nach Genf bot? Sie hatte ja in Genf gar nichts verloren! Was ging sie schließlich der Bruder Sophie Petroffs an? Diese ganze thrazische Angelegenheit, die sie zwar nicht als eine reine Verrücktheit ansah wie Roland, die aber doch persönlich sie gar nicht berührte? Also warum? Was war da plötzlich in ihrem Innern umgeknickt? Sie wußte doch – –

» Les billets, s'il vous plaît!« schnarrte die Stimme des Kondukteurs.

Margot gegenüber saß eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern. Hübsche, pausbäckige Blondköpfe, aber wilde, verzogene Rangen. Die Mutter wehrlos, hilflos. Es gab Krawall, Unruhe. Zum Schluß Geschrei und Weinen. Margot hatte Kinder ganz gern. Aber mehr theoretisch. So aus der Ferne.

»Meine Kinder,« hauchte die glückselig-unglückselige Mutter, »sind durch die Fahrt so aufgeregt. Ich versichere Sie, mein Fräulein, man hört und sieht sie sonst nicht.«

»Oh, sie könnten ja noch wilder sein,« flötete Margot mit heuchlerischem Augenaufschlag. »Sie könnten ja auf das Gepäcknetz klettern oder die Fensterscheiben einschlagen –«

Die zwei süßen Blondköpfchen waren über die Anregung aufs höchste erbaut und machten sich sofort daran, sie in die Tat umzusetzen. Sie versuchten festzustellen, wer von ihnen schneller in das Gepäcknetz hinaufkäme. Die arme Mutter bekam einen Verzweiflungsausbruch, und Margot schwor sich, nie – – –

Ein älteres Ehepaar, das auf der anderen Seite des Wagens saß, mischte sich in den Tumult. Die Dame, der man die liebevolle Großmutter auf den ersten Blick ansah, kam der jungen Frau zu Hilfe, indem sie eine große Schachtel Pralinen aus dem Koffer holte und damit die unternehmungslustigen Hochtouristen zu sich hinüberlockte. Für einige Zeit herrschte Ruhe in dem schwergeprüften Abteil – – Margot sah auf einmal Bilder vor sich, Erinnerungen schlichen in ihr empor. An den Abend dachte sie zurück, an dem sie Roland kennengelernt hatte. Auf dem Presseball war es. Ja, sie erinnerte sich ganz deutlich. Er hatte neben ihr bei der Tombola gestanden und ihr heiter kondoliert, als sie drei Nieten hintereinander zog. So hatte es angefangen. Nieten! War jetzt wirklich wieder eine Niete herausgekommen? Zu dumm! Was sollte all dieses Grübeln? Diese Fragen, die sie an sich stellte und sich selbst nicht beantworten konnte. Sie schloß die Augen und redete sich ein, sie wäre schläfrig – – –

Sophie Petroff war wirklich schön. Sie war tadellos gewachsen – – der Blick einer Frau, noch dazu einer eifersüchtigen Frau, geht ja durch Zementwände. Margot fühlte auch bei dem Mädchen die klare Unberührtheit, die auf die Erlösung durch den Mann wartete. Man muß nur gerecht sein – – und Margot Geldern hatte sich immer viel darauf zugute getan, daß sie gerecht war. Gegen jeden. Sogar gegen sich selbst – –

Warum bin ich eigentlich davongelaufen? Stolz knirschte in ihr. Eifersucht? Verwundete Eitelkeit? Oder gar am Ende Liebe, die vor dem eigenen Schmerz erschrickt?

In Lausanne stieg die mit den beiden Rangen gesegnete Mutter aus. Unter vielen Entschuldigungen und Dankesbeteuerungen. Alle Welt atmete erleichtert auf, und Margot lief auf den Perron, um sich mit Lektüre zu versorgen. Dabei erinnerte sie sich, daß auch ihr Magen Forderungen stellte, die sie am Bufett mit zwei Schinkenbrötchen und einer Tasse heißer Bouillon befriedigte. Als sie dann an den Zeitungsstand trat, entdeckte sie unter den Titeln der großen Blätter auch einen, der sie sofort interessierte: » La Thrace enchaînée«.

Mit beiden Händen griff sie danach.

In den Abendblättern war noch nichts von dem Attentat im Hotel Bellevue zu lesen. Auch sonst nicht viel Interessantes. Ein Raubmord in Paris, eine Sensationsehescheidung in London – – Eine Rede des deutschen Reichskanzlers! Großer Gott!

Sie nahm sich »Das gefesselte Thrazien« vor. Fulminanter Leitartikel, mit Blut geschrieben. Bomben explodierten darin, Revolverschüsse krachten. Augenscheinlich legte die Leserschaft dieser Zeitung mehr Wert auf Temperament als auf klare Ausdrucksweise und geschliffenen Stil. Irgendwo in einer Ecke aber entdeckte sie eine Notiz, die nicht uninteressant war. Da stand etwas von dem Verräter Pawel Petroff, den der Zorn seines Volkes früher oder später treffen würde, und wenn er sich auch noch so geschickt zu verbergen wüßte. »Verräter müssen sterben. Ein geknechtetes Volk wie das thrazische kann sich nicht die Schwäche erlauben, Milde zu üben. Es muß stark bleiben. Pawel Petroff ist der Sohn des Generals Petroff, eines Mannes, der sich um die Sache des thrazischen Volkes hochverdient gemacht hat, den wir, trotzdem wir seine Ansichten bekämpfen, hochschätzen und verehren. Das verhindert aber nicht, daß wir über seinen Sohn das Anathema aussprechen müssen. Wir wissen, daß er sich in der Schweiz aufgehalten hat, daß er sich noch in ihr aufhält. Wir kennen sogar seine Verkleidung. Wir wissen, daß ein gewisser Herr Bowers, der aus Sidney in Australien zu stammen vorgibt, und seit gestern im Hotel Bellevue in Bern weilt, der Persönlichkeit des Verräters so nahesteht, daß er der für Pawel Petroff bestimmten Strafe nie und nimmer entgehen kann. Wir bringen hier sein Bild, damit alle thrazischen Patrioten ihn erkennen, wenn sie ihm begegnen.«

Darunter eine Photographie – Rolands! Mit dem Bart, in dem charakteristischen Touristenanzug, den er bei seiner Ankunft in Bern trug.

Armer Roland! Er, dieser leichtlebige, leichtblütige, leichtsinnige Mann, hatte für einen anderen bluten müssen. Tapfer war er gewesen. Viel tapferer als – sie gestand es sich mit Scham – sie ihm je zugetraut hätte. Und sofort kam der Zweifel. Vielleicht hatte er diese Tapferkeit nur gezeigt, um Sophie Petroff zu imponieren? Ihr selbst gegenüber. – Sie wurde auf einmal wütend, ballte die Zeitung zusammen und warf sie unter die Bank.

So kam sie in Genf an. Wütend auf Roland. Wütend auf sich selbst. Wütend auf diesen Pawel Petroff, den seine Schwester als Helden malte, und der am Ende ein höchst zweifelhaftes Individuum war – – wütend auf Eilitz – – wütend auf die ganze Welt. –

Vom Bahnhof fuhr sie direkt zur Polizei. Hier traf sie Monsieur le Commissaire im Wirbelsturm der Arbeit. Die Nachricht von dem Attentat in Bern hatte wie eine Bombe eingeschlagen und Durand hatte, ohne viel Federlesen zu machen, Wolopoff, Sadeff und den Montenegriner Vuiè hinter Schloß und Riegel setzen lassen.

Er war außer sich. Er empfand das Attentat auf den charmanten Mr. Bowers aus Sidney als eine gegen das Ansehen der Schweiz und seine eigene Person gerichtete Gewalttat. Er hatte sich für die Sicherheit des Fremden verbürgt. »Wir werden sie vor Gericht stellen,« erklärte er Margot. »Sie schwören ja alle drei, von der Sache nichts zu wissen, aber sie werden schon klein beigeben. Wir werden den Namen des Revolverschützen herausbekommen. Dann marschiert die ganze Gesellschaft ins Zuchthaus.«

In seiner Erregung vergaß Herr Durand, sich danach zu erkundigen, wer eigentlich diese elegante, junge, hübsche Dame war, die ihm in der Nacht um halb elf ins Büro schwebte und die Adresse eines so verdächtigen Subjektes wie dieses glatzköpfigen Montenegriners zu wissen begehrte. Mit all dem Takt des gebildeten Westschweizers stellte er nun diese Frage.

Margot zögerte einen Augenblick. Was sie zu sagen hatte, kam ihr schwer über die Lippen. – »Ich bin die Braut des Herrn, der in Bern verwundet wurde.«

»Ah!« Kommissar Durand überstürzte sich in Beteuerungen seiner Sympathie. »Gott sei Dank, daß die Wunde nicht schlimm ist!« rief er, »aber ich versichere Ihnen, daß der Attentäter und seine Hintermänner trotzdem die schwerste Strafe – – –«

Margot schüttelte den Kopf. »Herr Kommissar, mein Bräutigam hat mich zu Ihnen nach Genf geschickt, eben um das zu verhindern.«

Der Polizeirat riß Augen und Mund weit auf. »Was zu hindern?«

»Eben die Bestrafung der drei Männer, die Sie eingesperrt haben, Herr Kommissar. Ich glaube, es ist an der Zeit, daß Sie die volle Wahrheit erfahren.«

»Ich glaube das auch,« bekräftigte der sonst so liebenswürdige Beamte mit etwas spitziger Ironie.

Margot besänftigte ihn durch einen Blick ihrer grauen Augen unter halbgesenkten Lidern hervor. Monsieur Durand verbeugte sich, bot Mademoiselle eine Zigarette an und war bereit, sich erleuchten zu lassen.

»Ich selbst bin erst heute nachmittag in die Dinge eingeweiht worden,« begann sie. »Ganz klar sind sie mir auch jetzt noch nicht und werden es auch nie werden, denn diese thrazischen Angelegenheiten sind so kompliziert, daß man wirklich Nur-Thrazier sein muß, wenn man sie begreifen will. Ich stamme aus Berlin. Meine engere Heimat ist der Olivaer Platz. Gerade keine Pflanzstätte für verstiegene patriotische Gefühle. Immerhin, Herr Kommissar – ich gestehe, daß man die Dinge, die sich zwischen diesen Thraziern abspielen, doch durch eine andere Brille betrachten muß als durch die unserer Kultur.«

»Ich weiß, daß die Thrazier ein wirklich unterdrücktes Volk sind und alle Sympathien verdienen. Es wird ihnen nicht so schwer fallen, diese in der ganzen Welt zu erringen, wenn sie ihre Propaganda anstatt durch überspannte Revolverschützen durch solche Anwälte betreiben, wie ich eben zu hören das Vergnügen und die Ehre habe.«

Abermals ein Blick von unten herauf. Verstärkt durch Margots charmantestes Lächeln. Sie fand allmählich wieder zu sich selbst zurück. Die weibliche Überlegenheit setzte sich auch der Polizei gegenüber durch. Sie lehnte sich in ihren etwas unbequemen Stuhl zurück, zupfte mit der Geste unserer Zeit den Rock über die wohlgeformten Knie zurecht. –

»Die Wahrheit ist die, daß Sie den Menschen, der sich Vuiè nennt – übrigens ein schrecklicher Name, nicht wahr? – nicht verhaften können, aus dem einfachen Grunde, weil er Pawel Petroff ist, eben der Mann, für den die Thrazier Mr. Bowers halten. Mr. Bowers ist aber auch nicht Mr. Bowers, sondern der berühmte Filmschauspieler Richard Roland aus Berlin, eben mein Bräutigam. Sie kennen ihn doch?«

»Selbstverständlich, gnädiges Fräulein. Wie soll ich Herrn Roland nicht kennen?!«

Keine Ahnung hatte der gute Kommissar von der Existenz des »berühmten« Filmschauspielers!

»Herr Pawel Petroff ist gar kein Verräter, sondern ist nach Genf gekommen, um hier die Leute aufzuspüren, die wirklich für den Verrat verantwortlich sind. Um dieses tun zu können, hat er meinen Verlobten, der ihm sehr ähnlich sieht, gebeten, ihn so lange darzustellen, bis ihm sein Vorhaben geglückt ist. Also, Mr. Bowers, der verwundet wurde, ist eigentlich Richard Roland, und Richard Roland vertritt Herrn Pawel Petroff, der hier Vuiè heißt, und ganz bestimmt kein Attentat organisieren wird, zu dessen Opfer er selbst ausersehen ist. Das ist doch klar?«

»Ja, das ist klar,« stöhnte der Kommissar und faßte sich verzweifelt an den Kopf.

Aber schließlich gelang es Margot, ihn doch ins Bild zu bringen.

»Ich muß Herrn Petroff unbedingt sprechen. Sie können aber doch nicht ihn allein freilassen, und die anderen nicht. Er wird bestimmt nicht davonlaufen, und seine beiden Gefährten werden Sie wohl im Auge behalten können.« – –

»Das will ich glauben.«

»Es wäre auch ganz gut, wenn in der Presse die Nachricht verbreitet würde, daß der Verletzte sich in höchster Lebensgefahr befände. Mein Bräutigam, – Herr Roland, meint, es kann Herrn Petroff nur wünschenswert sein, wenn die Attentäter glauben, sie hätten den Mann, den sie suchen, tatsächlich unschädlich gemacht. Dann hat er freie Hand.«

Monsieur le Commissaire läutete hintereinander sämtliche Redaktionen an und mühte sich, durch die grauen Augen seiner Besucherin zu höchster Energie angeeifert, in dramatischen Schilderungen von der großen Lebensgefahr, in der das Opfer des Attentats schwebte. Er entwickelte Schwung. Er erfüllte die Reporter mit dem eigenen Feuer. Er erging sich in amerikanischen Größenverhältnissen.

Dann ließ er die drei Verhafteten vorführen, und Margot, hinter einem Wandschirm verdeckt, nahm sie in Augenschein. Wolopoff, unsympathisch, ein Barbar, ein wildes Tier, das durch die Kultur nur halb gebändigt war. Boris Sadeff, schön und bemitleidenswert. Eine Enttäuschung aber die Erscheinung dieses verkleideten Pawel Petroff! Ein schmalbrüstiger, bebrillter Mensch, der eher nach einem schwindsüchtigen Stubenhocker als einem tatkräftigen Freiheitskämpfer aussah. Ähnlichkeit mit Roland? Nun – von der war ihrer Meinung nach gar nichts zu finden, aber schon gar nichts. Sie war mehr als enttäuscht. – –

Der Kommissar hielt seinen drei Gefangenen eine ebenso kurze wie energische Ansprache, in der er ihnen erklärte, daß er sie freiließe, weil er ihnen eine Mittäterschaft an dem verabscheuungswürdigen Attentate, durch das die von der Schweiz geübte Gastfreundschaft aufs gröblichste verletzt worden sei, bis zur Stunde nicht nachzuweisen vermocht hätte. Er würde aber seine Bemühungen in dieser Richtung fortsetzen, und warnte sie davor, Genf zu verlassen. »Sie haben das Vertrauen, das wir in Ihr Wort setzten, aufs schmählichste hintergangen. Sie können nicht erwarten, meine Herren, daß wir noch irgendwelche Rücksicht walten lassen. Sie sind von nun an unter ständiger polizeilicher Beobachtung und müssen sich darauf gefaßt machen, jede Minute wieder verhaftet zu werden!«

*

Wolopoff ballte die Fäuste, und man sah ihm an, welche Anstrengung es ihn kostete, nicht zu antworten. Der schöne junge Mensch mit dem Klumpfuß hörte mit gebeugtem Kopf zu, und Margot glaubte ganz deutlich zu sehen, wie Linien der Bitterkeit und des Grams sich um den feingeschwungenen Mund zogen. Der dritte, der Mann, um dessentwillen sie nach Genf gekommen war, blieb kühl. Die Hände in die Taschen seines armseligen Rockes gesteckt, stand er zwischen seinen beiden Gefährten und machte ein gleichgültiges, beinahe stumpfsinniges Gesicht.

Thrazien kann mir leid tun, sagte sich Margot Geldern.

Die drei Thrazier standen vor dem Tor der Präfektur und wußten nicht recht, was sie mit sich anfangen sollten. Wolopoff schlug vor, ins Café zu gehen und »die Sache richtig durchzusprechen.« Jedoch weder Sadeff, den auch die plötzliche Freilassung nicht aus seiner Niedergeschlagenheit reißen konnte, noch Vuiè waren einverstanden. Der junge Mensch erklärte sich müde und abgespannt, der Montenegriner brummte etwas davon, daß er wichtige Briefe zu schreiben hätte.

»Kommt morgen früh zu mir,« sagte er. »Dort können wir ungestört sprechen. Wenn wir jetzt in ein Café gehen, sind wir nicht sicher davor, daß sich nicht rings um uns herum Polizeispitzel setzen.«

Das leuchtete Wolopoff ein, und er zog mit Sadeff nach dem Viertel Plainpalais ab, wo sie wohnten. Vuiè ging langsam seinem Quartier zu, das sich in einer der alten, winkligen Gassen befand, die sich hoch oben um die Kathedrale herumziehen.

Still und verlassen lagen die finsteren Straßenzüge, in denen noch das alte Genf haust. Aus dunklen, geheimnisvollen Winkeln fielen tiefe Schatten über das holperige Pflaster. Schwarze Fenster starrten – – –

Plötzlich hörte der einsame Passant einen leichten Schritt hinter sich. Eine weiche, halb spöttische Frauenstimme fragte: »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Herr Petroff?«


 << zurück weiter >>