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XXV
Gewissenspflicht

Auf dem Heimweg kam Rudolph erst die Erinnerung, dass er Hedwig hatte vergeblich auf sich warten lassen. Der Tag mit seinen unerhörten Aufregungen war so schnell an ihm vorübergegangen, dass die Stimme seines Herzens völlig hatte schweigen müssen. Jetzt freilich war es zu spät, aber er beschloss, schon in aller Frühe des nächsten Morgens Hedwig zu besuchen und ihr, so gut er vermochte, Worte des Trostes zu spenden.

Als der junge Rechtsanwalt das väterliche Haus betrat, so nahm er alsbald eine befremdliche Unruhe in demselben wahr. Mit verstörten Gesichtszügen eilte ihm auf dem unteren Hausflur die Wirtschafterin entgegen. »Gut, dass Sie endlich kommen«, rief sie aufgeregt, »Fräulein Hildegard ,–«

»Was ist geschehen?« forschte Rudolph, von banger Ahnung erfasst.

»Sie ist krank, schwer krank. Der Doktor ist bereits bei ihr, er hat den Friedrich nach der Apotheke geschickt.«

»Wo befindet sich meine Schwester?«

»Sie liegt oben in ihrem Schlafzimmer. Ach, mein Gott, sie sah gleich so verstört aus, wie sie vorhin nach Hause kam. Aber es lässt sich ja denken, das zarte junge Blut vermag unmöglich einen so großen Schrecken zu ertragen. Ich werde es mein Lebtag nicht vergessen, wie sie mir die Hand drückte, als sie aus dem Wagen stieg. ›Ich bin so müde‹, sagte sie, und dabei schauten ihre Augen so traurig auf mich. ›Ich will schlafen, recht lange schlafen‹, und dann fing sie plötzlich zu weinen an. Ich weiß nicht, wie es kam, aber es schnitt mir ins Herz, und ich wusste gleich, dass das Unglück da war. Aber kaum hatte ich sie zu Bett gebracht ,– sie ließ sich still und ruhig ausziehen, wie früher als Kind ,– da fing sie schon an irre zu reden. Ihr Gesicht wurde ganz dunkelrot, man sah ihr ordentlich an, wie das Fieber stieg. Das machte mich ängstlich, und ich rief den Herrn Vater herbei. Er schickte sofort nach dem Arzt, und der ist nun schon seit einer Stunde oben.«

Die letzten Worte der geschwätzigen Alten hörte Rudolph kaum mehr. Er eilte die Treppe nach dem ersten Stockwerk empor. Auf dem oberen Korridor traf er mit dem Arzt und seinem Vater zusammen. Beide hatten soeben das Krankenzimmer verlassen und waren in angelegentlichem Gespräch miteinander.

»Ich werde Ihnen, wie gesagt, sofort eine zuverlässige Krankenwärterin senden, spätestens in einer Stunde ist sie hier, denn ich fahre unverzüglich beim Krankenhaus vor«, hörte Rudolph den Arzt soeben sagen, der ihn jetzt erst bemerkte und grüßte. Er bestätigte auf Rudolphs ängstliche Frage, dass die Gefahr keine geringe sei, und empfahl, die Kranke bis zur Ankunft der Krankenpflegerin ungestört in der Obhut des Dienstmädchens zu lassen. Der Rechtsanwalt gab dem Doktor das Geleite. Als er wieder in das Haus zurücktrat, das so plötzlich eine Stätte des Jammers und der Sorge geworden war, erstaunte er nicht wenig, als er oben auf der Treppe seinen Vater auf sich warten sah.

»Ich wünsche mit dir zu sprechen«, sagte der alte Herr, und Rudolph nahm mit Befremden wahr, wie die Stimme seines Vaters von innerer Gereiztheit durchbebt war. Schweigend folgte er dem alten Herrn nach dem von dem Krankenzimmer Hildegards durch mehrere Räume getrennten Rauchzimmer.

»Hast du mir etwas Dringendes mitzuteilen«, meinte Rudolph, verstimmt durch die barsche, fast verletzende Art seines Vaters, »sonst ,–«

»Doch, doch, es muss klar zwischen uns werden«, sagte der alte Herr. »Du bist es, der die arme Hildegard vielleicht aufs Sterbelager geworfen hat!«

»Ich weiß nicht, was du damit sagen willst«, entgegnete der Sohn in nur mühsam ruhig gehaltenem Ton. »Ich begreife deine tiefe Verstimmung, aber bitte, werde erst ruhiger, ehe du sie mir gegenüber zum Ausdruck bringst. Die Ereignisse des heutigen Tages haben mich ebenfalls schwer getroffen, und ,–«

»Ach was, dadurch wird nicht das Geringste an der Tatsache geändert, dass du es gewesen bist, der unauslöschlichen Schimpf auf unser Haus, unseren Namen gebracht hat.«

»Ich verstehe dich noch immer nicht«, entgegnete Rudolph. »Du ließest heute Nachmittag schon solche Andeutungen fallen. Ich möchte dich wirklich bitten, dich deutlicher auszudrücken.«

Auch Rudolphs Stimme war während der letzten Worte immer gereizter geworden.

»Ich nenne es gemein und hinterlistig gehandelt, gegen den Bräutigam deiner Schwester zu intrigieren. Anscheinend verfolgtest du seine Interessen vor Gericht, in Wirklichkeit aber denunzierst du ihn eines ungeheuerlichen Verbrechens.«

Rudolph hatte sich hoch aufgerichtet, sein Gesicht war totenbleich geworden, und ein tiefer Ernst sprach aus seinen Zügen. »Du bist gereizt, Vater, das entschuldigt viel«, meinte er ruhiger wie vorhin. »Indessen irrst du dich, wenn du mich für einen Denunzianten hältst. Ich habe zur Sache wenig getan, sondern die Wucht plötzlich eingetretener Verhältnisse hat mich selbst überwältigt. Und übrigens«, setzte er in entschiedenerem Ton hinzu, »wenn dieser Herr von Engler wirklich, wie ich glaube, das unerhörte, ihm jetzt zur Last gelegte Verbrechen, wegen dessen ein Unschuldiger heute verurteilt worden ist, begangen hat, so wäre es nur meine Pflicht und Schuldigkeit als ehrlicher Mann gewesen, die Sache zur Anzeige zu bringen, unbeschadet dessen, dass dieser Mensch es verstanden hat, das Herz meiner armen, unglücklichen Schwester zu betören.«

»Nein«, widersprach der alte Herr, »deine Pflicht und Schuldigkeit war es, das graue Haar deines alten Vaters zu respektieren und seinen makelreinen Namen, den er durch ein langes, arbeitsreiches Leben erworben, nicht in den Kot hinabzuziehen! ,– Sprich mir nicht dagegen«, stammelte er in fast sinnloser Wut. »Das hast du getan, du selbst bist es gewesen, der die Schergen auf meinen Grund und Boden geführt hat. Unsere Wege sind fortan geschieden. Die Wunde, die du mir geschlagen, ist unheilbar, der Riß, der zwischen uns beiden entstanden ist, wird nicht wieder vernarben!« Ohne seinem Sohn noch ein Wort der Entgegnung zu gönnen, wandte er sich hastig und eilte aus dem Zimmer.

Rudolph sah ihm traurig nach. Lange Zeit sah er düster vor sich hin, endlich aber forderte die Natur ihre Rechte. Er begab sich zur Ruhe, aber der Schlaf floh ihn. Fast die ganze Nacht hindurch wälzte er sich wach auf seinem Lager umher, tausend quälende Gedanken folterten sein ermüdetes und überreiztes Gehirn.

Erst gegen Morgen schlief er auf eine kurze Weile ein. Als er sich aber gegen die achte Morgenstunde erhob, da fühlte er sich noch matter und niedergeschlagener wie am Abend vorher. Sein erster Gang war nach dem Schlafzimmer seiner kranken Schwester. Er fand eine Diakonissin dort vor, welche bei seinem Eintritt mahnend den Zeigefinger an den Mund legte, um anzudeuten, dass äußerste Ruhe geboten sei. Auf den Zehenspitzen trat Rudolph näher an das Lager seiner Schwester heran. Tiefes, bitteres Weh durchzuckte ihn, als er wahrnehmen musste, welche Veränderung mit den lieblichen Gesichtszügen des jungen Mädchens vorgegangen war. Ihre sonst so kirschroten Lippen waren schwärzlich, sie zeigten sich angeschwollen und gesprungen. Ein unsagbar schmerzlicher Ausdruck prägte sich in ihren Zügen aus, pfeifend, röchelnd kam der Atem in unregelmäßigen Zwischenräumen über ihre Lippen. Letzteren entrangen sich unverständliche, halblaute, zuweilen wie an einen Schreckensruf gemahnende Worte.

»So ist es schon die ganze Nacht hindurch«, sagte die Wärterin im Flüstertone zu dem ergriffen dastehenden jungen Rechtsanwalt. »Es wird immer noch schlimmer werden. Das geht bis in die dritte Woche, es ist der Typhus. Ich habe ihn schon an manchem Krankenbette zu beobachten Gelegenheit gehabt. Aber Sie brauchen sich nicht zu ängstigen, gerade solch zarte Wesen kommen am ersten glücklich durch, während er starken, kräftigen Männern meist verhängnisvoll wird.«

Rudolph ließ, einer unwillkürlichen Regung nachgebend, beide Hände wie schirmend über die fieberglühende Stirn des jungen Mädchens gleiten, dann reichte er der barmherzigen Schwester seine Rechte und verließ mit stummem Gruße das Zimmer.

Eine furchtbare Erbitterung hatte sich seiner bemächtigt. Wie er jenen Mann hasste, der all das Weh und Herzeleid über Hildegard verhängt und diese an den Rand des Grabes gebracht hatte! Die flüchtigen Zweifel, die gestern und die schlaflose Nacht über in seinem Innern an Hugos Schuld aufgetaucht waren, wurden von dieser Fülle des Hasses und der Erbitterung überstimmt und zum Schweigen gebracht.

Er vermied es an diesem Morgen, mit seinem Vater zusammenzutreffen. Frühzeitig verließ er die Villa und begab sich nach der Stadt. Noch ehe er indessen sein Bureau aufsuchte, begab er sich nach dem entlegenen Hause, in welchem Hedwig früher gewohnt hatte. Dieselbe war, ihrem Versprechen getreu, bei ihrer früheren Wirtin abgestiegen und von dieser herzlich aufgenommen worden. Sie empfing Rudolph in offenbar ängstlicher Spannung. »Du musst verzeihen, dass ich nicht gestern bereits bei dir vorgesprochen habe«, begann Rudolph, nachdem die erste Begrüßung vorüber und er von Hedwig nach ihrem Zimmer geführt worden war. »Aber du wirst mein Fernbleiben begreifen, wenn ich dir alles erzählt haben werde.«

»Vor allen Dingen sage mir nur eines«, entgegnete Hedwig, ihm angstvoll in die Augen schauend. »Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können, nachdem ich gestern abend vergeblich auf dein Kommen gewartet hatte. Du sprachst in gar hoffnungsvollem Ton von meinem armen unglücklichen Vater, ehe wir gestern schieden. Ich suchte ihn im Gefängnis auf, aber er teilt deine frohen Hoffnungen nicht, er scheint endgültig mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Ich kann nicht sagen, wie sehr es mir ins Herz schnitt, als er den Tod als Erlöser von allen Leiden herbeisehnte.«

Rudolph schaute einen Augenblick nachdenklich zu Boden. »Es ist vielleicht vorschnell von mir gehandelt gewesen, liebe Hedwig, in dir Hoffnungen rege zu machen, denen eine augenblickliche Erfüllung nicht nachfolgen kann. Aber verstehe mich recht«, setzte er gleich darauf hinzu, als er das tiefe Erschrecken in den Gesichtszügen des geliebten Mädchens wahrnahm, »du sollst und darfst hoffen, denn Unerwartetes ist geschehen, doch haben sich die Verhältnisse noch nicht klar genug entwickelt, um die sofortige Freilassung deines Vaters, dessen Unschuld sich in Bälde herausstellen wird, jetzt schon herbeiführen zu können.«

»Du spannst mich auf das Äußerste«, unterbrach ihn Hildegard. »So sage mir endlich, was ist eigentlich geschehen?«

In gedrängter Kürze berichtete Rudolph, oftmals von den erstaunten Ausrufen des jungen Mädchens unterbrochen, diesem die Vorkommnisse des letztvergangenen Tages. Als er geendet hatte, starrte ihn Hedwig verständnisvoll an. »Mein Gott, alles, was du sagst, klingt so überzeugend und wahrhaftig«, murmelte sie, »aber dennoch kann ich mich keiner rechten Freude hingeben. Es will mir so ungeheuerlich erscheinen, dass ein hochgebildeter und vornehmer junger Mann ein solches Verbrechen begangen haben soll! ,– du sagst doch, dass mein Vater in ihm nicht jenen Mann mit dem grauen Mantel wiedererkannt hat; sollte da nicht wiederum ein verhängnisvoller Irrtum vorliegen? Ach, Rudolph, seit ich jene Gefängnisräume betreten, weiß ich erst, was es eigentlich heißt, hinter Schloss und Riegel ausharren zu müssen. Mein armer, teurer Vater, was alles mag er an jenem grässlichen Orte erlitten und durchgemacht haben!«

»Seine Leidenszeit wird sich hoffentlich bald ihrem Ende nähern«, entgegnete Rudolph. »Freilich, heute und morgen dürfen wir noch nichts hoffen. Indessen ist sein Los schon jetzt ein bedeutend milderes geworden. Der Untersuchungsrichter hat in anerkennenswerter Weise dafür gesorgt, dass ihm eine freundlichere Zelle angewiesen worden ist. Ich werde ihn gleich nachher besuchen und ihm Grüße von dir übermitteln.«

Hedwigs Augen füllten sich von Neuem mit Tränen, und es schnitt dem jungen Rechtsanwalt tief ins Herz hinein, als er die Geliebte weinen sehen musste. Er fasste plötzlich beide Hände der leise Widerstrebenden. »Hedwig, lass mich heute ein aufrichtiges Wort zu dir sprechen«, begann er. »Umstände, die ganz unabhängig von unserer Verlobung sind, haben eine tiefgehende Entfremdung zwischen meinem Vater und mir herbeigeführt. Ich werde nicht lange mehr im Hause meines Vaters bleiben, und da möchte ich dich doch fragen, Hedwig ,–«

»Sprich nicht davon, Rudolph«, bat sie mit zuckenden Lippen, »du kennst meine Antwort, rühre nicht an meinen Entschluss, der unwiderruflich ist! Gerade, wenn du in Zukunft auf deine eigenen Kräfte allein angewiesen im Kampfe ums Dasein bestehen sollst, darf ich deine Frau nicht werden. Du kennst die kleinlichen Ansichten in dieser Stadt noch nicht genug, man würde dich ebenfalls wie einen Verpesteten meiden, besonders jetzt, wo mein Vater, wenn auch nur vorläufig, wie du sagst, verurteilt worden ist. Mein Entschluss ist bereits gefasst. Wie du wohl in Erfahrung gebracht haben wirst, wohnte ich die letzten Wochen in einem kleinen Gasthofe außerhalb der Stadt, morgen reise ich von hier ab, ich begebe mich nach der Residenz.«

»Hedwig, das könntest du tun?« rief der junge Rechtsanwalt außer sich.

Aber mit ruhiger Entschlossenheit, während trotzdem ihre Lippen leise bebten, neigte Hedwig den Kopf. »Ich muss es tun«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Mein teurer Vater gab mir gestern bedingungslos Recht. Ich finde in der Residenz Mittel und Wege genug, mich ehrlich und rechtschaffen zu ernähren. Dringe nicht in mich, lieber Rudolph! dir deinen Wunsch schon in deinem eigenen Interesse versagen zu müssen, tut mir bitter weh. Aber wir sind beide noch jung, und das Leben liegt noch vor uns. Du weißt ja, dass ich dich über alles liebe; sieh es als meine größte Liebestat an, dass ich meiner Pflicht Folge leiste. Und wenn mich früher der Schmerz ein wenig bitter gemacht und Worte gegen meinen Wunsch unfreundlicher von meinen Lippen hat klingen lassen, wie es von mir in Wirklichkeit gemeint war, so nimm die Versicherung jetzt in dieser Scheidestunde hin, dass ich ewig dein bleiben werde. Fügt es der Himmel so, dass ich in Ehren auch vor deinem Vater deine Frau werden kann, dann rufe mich, dann will ich gern alles verlassen, um dir anzuhangen bis in den Tod. Aber höher als selbst meine Liebe steht mir meine Gewissenspflicht und meine Ehre!

Und nun, lieber Rudolph, lass uns nicht mehr darüber reden, lass uns so lange, bis jener Zeitpunkt eintritt, treue Freunde sein, nicht wahr?«

»Du hast unser beider Urteil gesprochen, und ich muss mich fügen«, versetzte Rudolph mit leisem Vorwurf. »Gott allein weiß, ob du Recht getan hast; Ich bin zu sehr Partei, als dass ich nicht gestehen sollte, dass deine Worte alte Wunden neu in mir aufgerissen haben. Aber sei es denn«, setzte er mit männlichem Stolze, als er das Erbleichen Hedwigs wahrnahm, hinzu. »Warten wir, bis die Sonne wieder scheint. Das Eine aber musst du mir versprechen, du darfst mir nicht verloren gehen. Ich verspreche dir dagegen, dass bis zu glücklicheren Zeiten kein Liebeswort mehr zwischen uns beiden gewechselt werden soll.«

»Ich werde dir zuweilen schreiben«, entgegnete das junge Mädchen.

»Auf jeden Fall werde ich mir angelegen sein lassen, dich über alle deinen Vater betreffenden Angelegenheiten auf dem Laufenden zu erhalten. Ich will mich jetzt zu ihm begeben, um mich mit ihm wegen der einzulegenden Nichtigkeitsbeschwerde zu beraten. Dich aber werde ich jedenfalls nochmals vor deiner Abreise sehen?«

»Nein, mache mir das Herz nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist«, flüsterte sie leise. »Lass es genug sein, Rudolph, geh' jetzt, und Gott sei mit dir!«

Der junge Rechtsanwalt senkte das Haupt und schwieg; tief ergriffen legte er seine Rechte in die schmale, feine Hand des jungen Mädchens. »Mein bist du, mein bleibst du«, sagte er mit zitternder, dennoch aber von unbeugsamer Willensfestigkeit zeugender Stimme. »Ich verliere die Hoffnung nicht, dass ein Tag kommen wird, an welchem die Sonne wieder scheint. Und nun lebe wohl, meine süße, holde Braut!«

In plötzlicher Ergriffenheit beugte er sich über sie und küsste sie auf ihre zuckenden Lippen.

Sie ließ es willenlos geschehen.


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