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Das große Ereignis und eine seltsame Wendung

 

Zur Uraufführung unseres Films

» Chaplin auf der Verbrecherjagd«

werden Sie für Sonntag herzlich eingeladen.
Beginn 16 Uhr

In vorzüglicher Hochachtung
Nord-Süd-Filmgesellschaft
i. A. Konrad Kühn

Krahneburg, Photofabrik

 

Diese Karte lag schon am folgenden Morgen auf Pauls Tisch. Konrad hat etwas los, dachte Paul. Ich glaube, er bringt es fertig und lädt die Redaktion des »Krahneburger Anzeigers« ein. Vielleicht würde sogar jemand kommen. Ob es nicht besser wäre, wenn man vorher in aller Stille sich den Film probevorführen ließe? Den ganzen Tag über grübelte Paul, dann ging er hinüber in eine Gastwirtschaft und rief Konrad an.

Es meldete sich der Pförtner, dann das Dienstmädchen. »Nein, Konrad ist bei Herrn Baumeister im Vorführungsraum.«

Was er dort mache, fragte Paul.

»Ich glaube, sie sehen sich den Film an. Soll ich etwas ausrichten?«

»Nein, danke.«

So ein Schlauberger! dachte Paul. Er will also ganz sicher gehen. Mir sagt er davon keinen Ton. Warte, ich werde dir's unter die Nase reiben! Paul nahm es sich zwar vor, aber die Abreibung fiel nicht so heftig aus.

»Was denkst du denn? Wir wollen uns doch keine Blöße geben«, erwiderte Konrad, als sie eine Stunde vor der Uraufführung davon sprachen. »Es konnte doch irgend etwas falsch gemacht sein. An einer Stelle kam die Schrift verkehrt, siehst du; an zwei andern waren die Szenen ungenau geklebt, und einmal riß der Film, weil die Azetonsäure beim Kleben zu rasch verdunstet ist.«

Konrad hatte recht. Wenn solche Dinge – an und für sich nur Kleinigkeiten – erst bei der Uraufführung gemerkt wurden, so machte das einen schlechten Eindruck.

»Aber weshalb hast du mir nichts davon gesagt?«

»Du sollst den Film so sehen wie die andern. Ich freue mich schon auf dein Gesicht.«

»Ist er gut?« fragte Paul gespannt.

Konrad zuckte die Achseln und setzte ein geheimnisvolles Gesicht auf. »Wird nicht verraten. Herr Baumeister sagte …«

»Was sagte Herr Baumeister?«

»Ach was, ich werde es dir nicht auf die Nase binden! In einer knappen Stunde sehen wir ja unser Werk.«

Allmählich fanden sich die Darsteller ein. Frau Kühn hatte einen Riesenpudding machen lassen, aber merkwürdig, keiner zeigte eigentlich rechten Appetit. Alle Augenblicke sahen sie durchs Fenster nach der großen Fabrikuhr. Nur Kurt ließ sich nicht stören und löffelte zum dritten Male seinen Teller leer.

»Noch zwanzig Minuten«, verkündete Emil.

»Achtzehn«, verbesserte Franz.

Der Zeiger rückte gar zu langsam vor.

»Wo ist denn eigentlich Karl?« fragte einer.

»Bei den Großen. Unsere Gäste wollten ihn gern kennenlernen, da hat ihn mein Vater vorhin geholt. Nun füttern sie ihn drüben mit Schokolade.«

»Möcht' ich auch mal haben«, sagte der Dicke.

Die Jungen neckten ihn. »Wenn du erst Chaplin bist – stundenlang.«

Eben kam Felix zur Tür herein. Er war ganz atemlos. »Wißt ihr schon, Chaplin kommt morgen nach Berlin! Ich habe es heute morgen in der Zeitung gelesen.«

»Wahrhaftig?«

»Ja, er ist schon in Europa, irgendwo in Paris oder London.«

Die Jungen vergaßen eine Weile die Fabrikuhr. Das Ereignis wurde eifrig besprochen.

»Was nutzt das uns?« meinte Paul nach einer Weile. »Die Berliner können ihn sehen, wir gucken wieder in den Mond.«

»Du kannst doch nicht verlangen, daß er nach Krahneburg fährt«, sagte Felix. »Da hätte er viel herumzugondeln. Übrigens werden die Berliner Jungen auch nichts Besonderes zu sehen bekommen. Alles ist abgesperrt, überall ein toller Andrang, stand in der Zeitung. Sie hätten ihn fast totgequetscht, wenn die Polizei nicht dagewesen wäre.«

Herr Kühn trat ein, hinter ihm Karl Kiepenkerl.

»Da kommt ja Chaplin!« rief Konrad lachend.

»Also, wir sind bereit. Unsere Gäste sitzen schon im Vorführungsraum.«

Im Nu war das Zimmer leer.

Der Vorführungsraum lag in einem Seitenflügel des Fabrikgebäudes. Es war fast ein kleiner Saal. Zwischen der Kammer des Vorführers und der Leinwand standen Polsterstühle wie im Kino. Der halbe Raum war besetzt.

Als die Jungen ankamen, stand Kommissar Pelke auf. »Erst wollen wir aber die Filmhelden kennenlernen«, sagte er zu Konrad.

»Das kann Paul machen, der Regisseur; ich will schnell noch einmal zu Herrn Baumeister.« Konrad verschwand in der Kammer.

Paul Poller stellte der Reihe nach vor: »Das ist Charlie Chaplin, den kennen Sie wohl schon. Hier, der Dicke, das ist der Verbrecherkönig, dort Franz, sein Helfershelfer. An der Ecke die beiden Großen, das sind die Schupos; daneben steht der Polizeikommissar. Das Mädchen vor ihm – hätte ich beinahe vergessen – ist Chaplins Schwester, die von den Verbrechern geraubt wird. Alle andern haben nur bei der Verfolgung mitgespielt.«

Die Jungen saßen mit roten Köpfen still auf ihren Polsterstühlen. Endlich rief Konrad durch das viereckige Fensterchen an der hinteren Wand: »Achtung, es geht los!«

Das Licht erlosch. Ein leises Summen ging durch den Raum. Jetzt schnarrte der Apparat. Der erste Titel erschien auf der Leinwand:

Chaplin auf der Verbrecherjagd

Alle Wetter, wie ein richtiges Kino, genau so! Zwanzig Herzen klopften.

Der nächste Titel war zu sehen:

Ein lustiger Film
von Karl Kiepenkerl

»Die Geschichte hat der kleine Mann selbst geschrieben«, hörte man Herrn Kühn sagen.

Wieder wechselte der Titel:

Regie:
Paul Poller

An der Kamera:
Konrad Kühn

Totenstill war es jetzt; nur das Surren des Vorführungsapparates drang durch das Fensterchen in den Raum.

Charlie Chaplin: Karl Kiepenkerl

Die Schrift wurde immer dunkler und verschwand schließlich ganz. Das erste Bild erschien: Ein Verbrecher, die Geldkassette unterm Arm, stürzt aus dem Fabriktor ins Freie, wo sein Helfershelfer ihn erwartet. Sie sprechen hastig zusammen, als ein Mädchen auf sie aufmerksam wird und ihnen in den Weg tritt. Sie will Leute herbeirufen. Es ist aber niemand in der Nähe. Der eine Verbrecher, ein dicker Kerl mit einem falschen Bart und einer Maske vor dem Gesicht, flüstert dem Helfershelfer ins Ohr:

» Sie wird uns verraten

Von dieser Schrift springt der Film wieder aufs Bild um. Man sieht, wie die Gauner das Mädchen packen und mit sich fortziehen, Sie wehrt sich zwar, aber es hilft nichts, die Verbrecher schleppen sie weg.

Nächstes Bild: Charlie Chaplin kommt mit seinen Riesenschuhen, das Stöckchen schwingend, daher. Bei der Fabrikuhr an der Durchfahrt zum Hof macht er halt, holt sich eine Leiter und klettert hinauf. Oben, in gleicher Höhe mit dem Zifferblatt, zieht er eine Brille aus der Tasche, setzt sie sich auf, sieht, die Nase an die Glasscheibe der Uhr gepreßt, nach, wie spät es ist. Unten kommen zwei Schupos des Weges. Sie bemerken Chaplin auf der Leiter und winken; er soll heruntersteigen. Chaplin macht ein dummes Gesicht und zieht sein steifes Hütchen. Die Schupos werden wütend. Sie drohen. Chaplin zieht wieder das Hütchen. Schließlich gehen die Schupos zur Leiter. Vergebens, Chaplin bleibt oben. Sie holen eine zweite Leiter, legen sie an der andern Seite an die Fabrikuhr und klettern mit unsäglicher Mühe hinauf. Als sie oben sind, rutscht Chaplin auf seiner Leiter hinunter, bleibt unten stehen, zieht sein Hütchen, schwingt das Stöckchen und geht gemütlich auf und ab. Die beiden Schupos klettern vorsichtig hinunter, klopfen Chaplin auf die Schultern und fragen ihn etwas, indem sie nach oben auf die Uhr zeigen. Schrift erscheint:

» Ich bin kurzsichtig

Die Schupos entfernen sich wütend.

Nun folgen die Bilder in bunter Reihe. Chaplin wandert unter der Uhr auf und ab. Er wartet auf seine Schwester. Zwei Arbeiter stürmen auf ihn zu und erzählen ihm von dem Einbruch, daß seine Schwester geraubt ist, und rennen wieder zurück zur Fabrik. Chaplin bekommt einen großen Schreck, saust davon, rutscht auf einer Bananenschale aus, steht auf, fällt wieder hin. Schließlich holt er die beiden Schupos ein und erzählt ihnen den Vorfall. Die Schupos glauben ihm aber nicht, weil sie annehmen, er halte sie zum Narren wie vorhin an der Uhr. Sie gehen weiter. Chaplin, immer mehr auf sie einredend, trippelt nebenher, bis es einem Schupo zuviel wird; er packt Chaplin, schüttelt ihn kräftig und läßt ihn stehen.

Dem armen Chaplin bleibt nun nichts anderes übrig, als selbst die Verfolgung aufzunehmen. Er sieht auch bald die Verbrecher, wie sie dem Mädchen die Augen verbinden und es an einen Pfahl stellen. Jetzt rennt er drauf los, aber sie entfliehen. Die Schwester wird von ihm befreit. Sie weint. Chaplin will ihr etwas geben. Er sucht in seinen sämtlichen Taschen, findet aber nichts. Um sie zu trösten, schenkt er ihr das Stöckchen und geht weiter. Er fällt hin, dreht um und holt sich das Stöckchen wieder.

Inzwischen hämmern die Banditen ein Loch in eine Mauer, um auf diese Weise in freies Gartengelände zu kommen. Chaplin beobachtet sie aus einer Regentonne; sie werfen Ziegelsteine beiseite, er wirft diese wieder zurück.

»Großartig! Das ist ja köstlich!« tönt es aus dem finsteren Zuschauerraum. »Das könnte Chaplin selber sein.«

Der Film läuft weiter.

Es kommen jetzt die Verfolgungszenen. Immer wieder entwischen Chaplin die Verbrecher. Endlich faßt er den Helfershelfer, sperrt ihn in einen Hühnerstall und läßt Nero, den Fabrikhund, davor Wache stehen.

Der andere Bandit flieht durch mehrere Straßen und landet zuletzt wieder am Ort seiner Tat, auf dem Fabrikhof. Als er das vorhin begonnene Loch in der Mauer vergrößern will, um durchzuschlüpfen, sieht er Chaplin um die Ecke kommen. Er versteckt sich in der Regentonne, wie er es vorher bei Chaplin beobachtet hat. Aber – er ist zu dick. Als Chaplin ihn entdeckt, kann er nicht mehr durchkriechen und läuft mit der Tonne um den Leib, ohne die Arme bewegen zu können, torkelnd davon. Chaplin holt ihn ein. Inzwischen kommen andere Leute herzu, darunter der Polizeikommissar und die Schupos.

Chaplin übergibt ihnen den Verbrecher und führt sie zum Hühnerstall, wo Nero immer noch vor dem Helfershelfer Wache hält. Der Kommissar schüttelt hocherfreut Chaplin die Hand und heftet ihm auf die linke und auf die rechte Brustseite je einen Orden an. Chaplin blickt auf die Orden, lächelt, geht davon. Nach ein paar Schritten kehrt er um, nimmt die beiden Orden und steckt sie den verblüfften Schupos an die Brust. Dann grüßt er zum Abschied mit seinem Hütchen, schwingt wieder das Stöckchen und zieht mit lustigen Sprüngen in die Weite.

Ende

 

verkündet die Leinwand. Rasender Beifall erscholl. So viel ist wohl noch nie von so wenig Leuten geklatscht worden. Es wurde wieder hell. Die Jungen tobten. Karl strahlte vor Glück, und Konrad, der eben aus der Vorführungskammer auftauchte, nicht minder. Auch Paul schwamm in Wonne. So hatte sich die viele Arbeit doch gelohnt.

»Der Film ist wirklich prächtig«, sagte Herr Kühn. »Offen gestanden, ich war doch etwas mißtrauisch, aber jetzt erkläre ich mich für besiegt.«

In diesem Augenblick trat Kommissar Pelke auf ihn zu. »Herr Direktor, ich möchte Sie einen Augenblick allein sprechen, ebenso Konrad und seinen Freund Paul.«

»Natürlich gern. Was haben Sie denn? Sollen die Jungen gleich mitkommen?«

»Ja, bitte!«

Der Kommissar, Konrad und Paul folgten Herrn Kühn in dessen Arbeitszimmer.

»Bitte, nehmen Sie Platz!« forderte Herr Kühn auf.

»Danke.« Der Kommissar nahm in einem Sessel Platz.

Die Jungen, eben noch so fröhlich, sahen sich verwundert an. Was mochte das bedeuten? Auch Konrads Vater wurde etwas nervös. Er griff nach einer Zigarrenkiste. »Rauchen Sie, Herr Kommissar?«

»Gern.« Pelke langte eine Zigarre heraus. Während er sich Feuer geben ließ, schlug er ein Bein über das andere. »Sie sind neugierig?«

»Eigentlich ja«, gab Direktor Kühn zu.

»Das glaube ich«, fuhr der Kommissar fort. »Sie werden jedenfalls noch erstaunter sein, wenn ich Ihnen sage, daß ich den Einbrecher erwischt habe, der neulich die fünfzehntausend Mark aus Ihrem Tresor stahl.«

Direktor Kühn sah überrascht auf. »Das sagen Sie mir erst jetzt?«

»Ja, weil ich es vor einer halben Stunde noch nicht wußte.«

»Das verstehe ich nicht.«

Paul und Konrad lauschten gespannt. Der Kommissar wandte sich an Konrad. »Du hast doch sämtliche Aufnahmen selber gedreht?«

»Ja, gewiß.«

»Wer ist denn der Mann, der plötzlich in der einen Chaplin-Szene auf dem Fabrikhof hinter der Regentonne vorübergeht?«

Konrad sann nach. Ein Gedanke blitzte in ihm auf. Plötzlich erinnerte er sich. »Paul, das ist doch die Szene, in der aus Versehen der Fremde ins Bild lief. Weißt du noch? Wir wollten sie zuerst wegwerfen, haben sie aber drin behalten, weil der Fremde nicht stört.«

»Kennt ihr ihn denn?«

»Nein. Zu unsern Arbeitern gehört er nicht, denn wir filmten damals nach Fabrikschluß. Ich kann mich noch genau erinnern, denn ich sprach mit Paul darüber.«

Kommissar Pelke nickte. »Ich glaube es auch, daß ihr ihn nicht kennt. Es ist nämlich ein Spezialist im Geldschrankknacken, der Berliner Polizei und auch uns unter dem Spitznamen ›Knackermaxe‹ längst bekannt. Der Einbruch geschah später. An dem Tage, an dem er euch in die Szene lief und unfreiwillig mitgefilmt wurde, hat er wahrscheinlich das Gelände ausgekundschaftet. Er pflegt sehr gewissenhaft und planmäßig vorzugehen. An dem Raub in der Handelsbank vor vier Jahren war er auch beteiligt.«

Direktor Kühn erholte sich langsam von seinem Staunen. »Und Sie haben ihn vorhin sofort erkannt? In diesen paar Sekunden?«

»Natürlich, weil wir schon oft mit ihm zu tun hatten. Die Schwerverbrecher werden von uns bekanntlich photographiert. Nun muß er mir auf diese dumme Weise ins Garn laufen.«

»Sehen Sie, lieber Kommissar, Sie lächelten damals über Zufälle«, sagte Herr Kühn.

»Stimmt. Das ist aber auch mehr als ein bloßer Zufall. – Und im Grunde verdanke ich es euch«, wandte sich Pelke an die Jungen, »daß er sehr bald hinter Schloß und Riegel sitzen wird.«

»Wieso?« fragte Paul. »Sie kennen ihn zwar, und sicherlich ist er auch der Einbrecher; aber wo wollen Sie ihn suchen?«

»Diese Leute haben in Berlin ihre bestimmten Schlupfwinkel, die meinen dortigen Kollegen bekannt sind. – Eine Frage noch, Herr Direktor. Sie sagten mir damals, das gestohlene Geld – fünfzehntausend Mark in Zehnmarkscheinen – sei am Tage zuvor zur Lohnauszahlung von der Reichsbank abgeholt worden, in nagelneuen Scheinen. Soviel ich weiß, werden die Nummern von der Reichsbank notiert, wenn es sich um größere Eingänge neuer Scheine handelt. Vielleicht kann der Bursche auf diese Weise überführt werden.«

Paul und Konrad waren sprachlos. Nicht genug, daß sie einen guten Film gedreht hatten, jetzt wurde der Zelluloidstreifen obendrein einem der gewiegtesten Geldschrankknacker zum Verhängnis.

»Darf ich einen Augenblick Ihr Telephon benutzen?«

»Selbstverständlich, Herr Kommissar. Zuerst meldet sich der Pförtner.«

Pelke nahm den Hörer von der Gabel. »Bitte, Amt! – Amt dort? Bitte, Fernamt!« Einige Sekunden verstrichen, dann meldete sich auch das Fernamt.

»Hier Photofabrik Kühn. Bitte dringend Berlin, Polizeipräsidium. Ja, dringend!«

Er legte den Hörer wieder auf. »Ich bitte Sie, Herr Direktor, und auch euch Jungen, vorläufig mit niemand darüber zu sprechen. Es ist besser.«

Für Konrad und Paul war es nicht so leicht zu schweigen. Donner und Doria, so ein Glück! Da dreht man einen Film und erwischt dabei noch Geldschrankknacker.

Einige Minuten verstrichen, dann kam der Anruf. Pelke ging ans Telephon. »Bitte, wer ist … Polizeipräsidium dort? Verbinden Sie mich mit Raubdezernat, Doktor Neser! – Hier Kommissar Pelke, Krahneburg. Tag, Herr Doktor! Ich meldete Ihnen neulich den großen Einbruchsdiebstahl in der hiesigen Photofabrik. – Haben Sie persönlich bearbeitet? Gut. Können Sie in dieser Angelegenheit den ehemaligen Schlosser Fritz Bachnicke verhaften lassen? – Wie? – Jawohl, ganz recht, den ›Knackermaxe‹. Sie wissen doch, wo er zu finden ist?«

Es vergingen einige Augenblicke, dann sprach Pelke weiter: »… die Nummern der Scheine gebe ich Ihnen morgen telephonisch durch; vielleicht finden Sie noch etwas vor. Er wird wohl in den paar Tagen nicht das ganze Geld verpulvert haben. – Ja, ich danke. – Wieso ich auf ›Knackermaxe‹ komme? Hm, das berichte ich Ihnen morgen schriftlich. Schönen Dank. Guten Tag, Herr Doktor!«


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