Iwan Gontscharow
Oblomow
Iwan Gontscharow

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Erster Teil

 

I.

In der Gorochowaja-StraßeIm Zentrum von Petersburg. Anm. d. Übers., in einem der großen Häuser, dessen Bewohnerschaft für eine ganze Kreisstadt ausgereicht hätte, lag Ilja Iljitsch Oblomow eines Morgens in seiner Wohnung im Bette.

Er war ein Mann von zwei- oder dreiunddreißig Jahren, von mittlerer Statur und angenehmem Äußern, mit dunkelgrauen Augen; aber seine Gesichtszüge zeigten einen Mangel an jeder bestimmten Idee und an jedem regen Interesse. Ein Gedanke flog wie ein freier Vogel über sein Gesicht, flatterte in den Augen umher, setzte sich auf die halbgeöffneten Lippen, versteckte sich in den Falten der Stirn, ging darauf ganz verloren, und dann verbreitete sich über sein ganzes Gesicht die warme, gleichmäßige Helle der Sorglosigkeit. Von dem Gesichte ging diese Sorglosigkeit auf die Haltung des ganzen Körpers über, sogar auf die Falten des Schlafrocks.

Manchmal verdunkelte sich sein Blick durch einen Ausdruck von Müdigkeit oder Langerweile; aber weder die Müdigkeit noch die Langeweile vermochten auch nur für einen Augenblick von seinem Gesichte die Weichheit zu verscheuchen, die der herrschende Zug, der Grundzug nicht nur seines Gesichtes, sondern auch seiner ganzen Seele war; seine Seele aber leuchtete hell und offen in seinen Augen, in seinem Lächeln, in jeder Bewegung des Kopfes und der Hände. Auch ein kühler, flüchtiger Beobachter würde, wenn er Oblomow im Vorbeigehen angeblickt hätte, gesagt haben: »Das muß ein guter Kerl, eine treue Seele sein!« Ein Mensch mit tieferem Blicke und wärmerem Herzen würde ihm lange ins Gesicht geschaut haben und, in angenehmes Sinnen versunken, mit einem Lächeln auf den Lippen weitergegangen sein.

Ilja Iljitschs Gesichtsfarbe war weder frisch und rot, noch auch gebräunt, noch auch geradezu blaß, sondern von unbestimmtem Charakter, oder wenigstens machte sie diesen Eindruck, vielleicht weil Oblomow in einer seinen Jahren gar nicht entsprechenden Weise aufgedunsen war: sei es infolge des Mangels an Bewegung, sei es infolge des Mangels an frischer Luft, vielleicht auch aus beiden Gründen. Überhaupt schien sein Körper, nach der matten, übermäßig weißen Farbe des Halses, den kleinen fleischigen Händen und den weichen Schultern zu urteilen, für eine Mannsperson gar zu sehr verzärtelt zu sein.

Seine Bewegungen wurden, selbst wenn er erregt war, durch eine gewisse Weichheit und durch eine einer eigenartigen Anmut nicht entbehrende Lässigkeit gemäßigt. Wenn eine Sorgenwolke aus seiner Seele über sein Gesicht dahinlief, so umflorte sich sein Blick; auf der Stirn erschienen Falten; Zweifel, Trauer und Besorgnis spielten auf seinem Gesichte; aber nur selten verdichtete sich diese Unruhe in Form einer bestimmten Idee, noch seltener verwandelte sie sich in einen Vorsatz. Die ganze Unruhe endete mit einem Seufzer und erstarb in Apathie oder in einem Zustande des Halbschlafs.

Oblomows häusliche Tracht stimmte vollkommen zu seinen ruhigen Gesichtszügen und zu seinem verzärtelten Körper. Er trug einen Schlafrock von persischem Stoffe, einen echt orientalischen Schlafrock, ohne die geringste Anlehnung an die europäische Mode, ohne Troddeln, ohne Samt, ohne Taille, von gewaltiger Weite, so daß Oblomow sich zweimal in ihn einwickeln konnte. Die Ärmel wurden nach der unveränderlichen asiatischen Mode von den Fingern bis zu den Schultern immer weiter. Obgleich dieser Schlafrock seine ursprüngliche Frische eingebüßt und stellenweise seinen anfänglichen natürlichen Glanz mit einem andern, ehrlich erworbenen vertauscht hatte, so bewahrte er doch noch die Lebhaftigkeit der orientalischen Farbe, und das dauerhafte Gewebe war noch unversehrt.

Dieser Schlafrock besaß in Oblomows Augen eine Unmenge unschätzbarer Vorzüge: er war weich und schmiegsam; der Körper fühlte ihn nicht an sich; er fügte sich wie ein gehorsamer Sklave der geringsten Bewegung des Körpers.

Oblomow ging zu Hause immer ohne Krawatte und ohne Weste; denn er liebte Bequemlichkeit und Behaglichkeit. Seine Pantoffeln waren lang, weich und weit; wenn er, ohne hinzusehen, die Beine vom Bette herunternahm und auf den Fußboden setzte, so fuhr er mit Sicherheit in beide Pantoffeln gleichzeitig hinein.

Das Liegen war bei Ilja Iljitsch weder etwas Notwendiges wie bei einem Kranken oder bei jemand, der schlafen will, noch auch etwas Zufälliges wie bei jemand, der müde geworden ist, noch auch etwas Genußreiches wie bei einem Faulpelz; sondern es war dies sein normaler Zustand. Wenn er zu Hause war (und er war fast immer zu Hause), so lag er stets; und zwar lag er beständig in ein und demselben Zimmer, in dem wir ihn gefunden haben, und das ihm als Schlafzimmer, Wohnzimmer und Salon diente. Er hatte noch drei andre Zimmer; aber in diese warf er nur selten einen Blick, höchstens des Morgens, und auch das nicht alle Tage, sondern nur, wenn sein Diener das Wohnzimmer ausfegte, was nicht täglich geschah. In jenen Zimmern steckten die Möbel in Überzügen, und die Rouleaus waren herabgelassen.

Das Zimmer, in dem Ilja Iljitsch lag, konnte auf den ersten Blick schön eingerichtet scheinen. Es standen dort ein Mahagoni-Schreibtisch, zwei mit Seidenstoff bezogene Sofas und ein hübscher Bettschirm mit gestickten, in der Natur nicht vorkommenden Vögeln und Früchten. Es waren dort seidene Vorhänge, Teppiche, einige Bilder, Bronzen, Porzellanfiguren und eine Menge netter Nippsachen.

Aber das erfahrene Auge eines Menschen mit reinem Geschmack hätte schon bei einem einzigen flüchtigen Blicke auf alles, was da war, erkannt, daß lediglich der Wunsch zugrunde lag, einigermaßen das Dekorum des unvermeidlichen Anstandes zu bewahren, sich irgendwie mit ihm abzufinden. Nur darauf war sicherlich Oblomows Tätigkeit gerichtet gewesen, als er sein Wohnzimmer einrichtete. Ein verfeinerter Geschmack hätte sich nicht mit diesen schweren, plumpen Mahagonistühlen und mit diesen wackeligen Etageren begnügt. An dem einen Sofa hatte sich die Rückenlehne gesenkt und das aufgeleimte Holz hatte sich stellenweise losgelöst. Ganz denselben Charakter trugen auch die Bilder und die Vasen und die Nippsachen.

Der Eigentümer selbst jedoch blickte auf die Einrichtung seines Wohnzimmers so kühl und zerstreut, als ob er mit den Augen fragen wollte: »Wer hat denn das alles hierher geschleppt und aufgestellt?« Infolge dieses kühlen Verhaltens Oblomows zu seinem Eigentume und vielleicht auch infolge des noch kühleren Verhaltens seines Dieners Sachar zu diesen selben Gegenständen befremdete denn auch der Anblick des Wohnzimmers einen jeden, der es genauer betrachtete, durch die darin herrschende Unordnung und Verwahrlosung.

An den Wänden und um die Bilder hingen, nach Art von Festons, ganz mit Staub bedeckte Spinnweben; statt die Gegenstände zu reflektieren, hätten die Spiegel eher als Tafeln dienen können, um auf ihnen im Staube Notizen zur Unterstützung des Gedächtnisses niederzuschreiben. Die Teppiche wiesen zahlreiche Flecke auf. Auf dem einen Sofa lag ein vergessenes Handtuch; es war eine Seltenheit, wenn morgens das Abendessen des vorhergehenden Tages vom Tische ordentlich abgeräumt war und nicht noch ein Teller mit einem Salzfäßchen und einem abgenagten Knochen darauf stand und Brotkrumen umherlagen.

Wäre nicht dieser Teller dagewesen und die am Bette lehnende soeben ausgerauchte Pfeife und der im Bette liegende Hausherr selbst, so hätte man denken können, daß hier niemand wohne – so verstaubt, verblichen und überhaupt so ohne jede Spur der Anwesenheit eines menschlichen Wesens sah alles aus. Auf den Etageren lagen allerdings zwei oder drei aufgeschlagene Bücher, auch trieb sich da eine Zeitung umher, und auf dem Schreibtisch stand ein Tintenfaß mit Federn; aber die Seiten, bei denen die Bücher aufgeschlagen waren, waren mit Staub bedeckt und vergilbt; die betreffende Zeitungsnummer stammte aus dem vorigen Jahre, und aus dem Tintenfaß wäre, wenn man eine Feder hineingesteckt hätte, höchstens eine erschrockene Fliege herausgesummt.

Ilja Iljitsch war gegen seine Gewohnheit sehr früh aufgewacht, um acht Uhr. Es war da etwas, was ihn stark beunruhigte. Auf seinem Gesichte prägte sich abwechselnd bald Furcht, bald Verdruß und Ärger aus. Es war deutlich, daß in seinem Innern ein Kampf stattfand, und daß der Verstand dabei noch nicht zu Hilfe gekommen war.

Die Sache war die, daß Oblomow am vorhergehenden Tage von seinem Gute einen Brief seines Dorfschulzen erhalten hatte, einen Brief mit recht unangenehmem Inhalt. Man weiß ja, was das für Unannehmlichkeiten sind, von denen so ein Dorfschulze schreiben kann: Mißernte, rückständige Zahlungen, Verringerung der Einnahme und so weiter. Obgleich der Dorfschulze auch im vorigen und im vorvorigen Jahre seinem Herrn genau ebensolche Briefe geschrieben hatte, wirkte doch auch dieser letzte Brief so stark, wie eben jede unangenehme Überraschung wirkt.

Und es war ja auch eine schwere Aufgabe: er mußte über die Mittel zur Ergreifung irgendwelcher Maßregeln nachdenken. Übrigens muß man der Sorgfalt, die Ilja Iljitsch seinen geschäftlichen Angelegenheiten widmete, Gerechtigkeit widerfahren lassen. Er hatte schon aus Anlaß des ersten unangenehmen Briefes, den er von dem Dorfschulzen vor einigen Jahren erhalten hatte, angefangen, im Geiste einen Plan zu verschiedenen Veränderungen und Verbesserungen in der Verwaltung seines Gutes zu entwerfen.

Bei diesem Plane hatte er die Einführung verschiedener neuer wirtschaftlicher, polizeilicher und anderer Maßregeln ins Auge gefaßt. Aber der Plan war noch lange nicht ganz durchdacht; die unangenehmen Briefe des Dorfschulzen aber wiederholten sich alljährlich, trieben ihn zur Tätigkeit an und störten folglich seine Ruhe. Oblomow war sich der Notwendigkeit bewußt, noch vor der abschließenden Ausarbeitung seines Planes etwas Entscheidendes ins Werk zu setzen.

Er hatte sich gleich nach dem Aufwachen vorgenommen aufzustehen, sich zu waschen und nach dem Teetrinken ordentlich nachzudenken, dies und das zu erwägen, sich Notizen zu machen und sich überhaupt mit dieser Angelegenheit so zu beschäftigen, wie es sich gehörte.

Etwa eine halbe Stunde lang lag er da und quälte sich mit diesem Vorsatze ab; dann aber sagte er sich, daß er auch noch nach dem Tee Zeit haben werde, dies zu tun, und daß er den Tee seiner Gewohnheit nach im Bette trinken könne, um so mehr, da die Denktätigkeit durch das Liegen nicht behindert werde.

So machte er es denn auch. Nach dem Tee hatte er sich schon halb von seinem Lager erhoben und war schon im Begriffe aufzustehen; er hatte sogar, mit einem Blicke nach seinen Pantoffeln, bereits angefangen, das eine Bein vom Bette zu ihnen herabsinken zu lassen; aber er zog es sofort wieder zurück.

Es schlug halb zehn; Ilja Iljitsch fuhr zusammen.

»Wahrhaftig, wie benehme ich mich denn?« sagte er laut und ärgerlich. »Ich muß mich ja schämen: es ist Zeit, daß ich mich an die Arbeit mache! Wenn man sich nur ein bißchen die Zügel läßt, so . . .«

»Sachar!« rief er.

In einem Zimmer, das von Ilja Iljitschs Zimmer nur durch einen kleinen Flur getrennt war, ließ sich zuerst etwas wie das Knurren eines Kettenhundes vernehmen und dann das Gepolter von Beinen, die von irgend etwas hinabsprangen. Das war Sachar, der von der Ofenbank hinabsprang, auf der er gewöhnlich seine Zeit verbrachte, indem er in Halbschlummer versunken dasaß.

In das Zimmer trat ein bejahrter Mann in einem grauen Rocke mit einem Loche unter der Achsel, aus dem ein Stück Hemd heraushing, in einer ebenfalls grauen Weste mit kupfernen Knöpfen; sein Schädel war kahl wie ein Knie, und sein blonder, graumelierter Backenbart so außerordentlich breit und dicht, daß jede Hälfte desselben für drei Bärte ausgereicht hätte.

Sachar gab sich keine Mühe, an der ihm von Gott gegebenen Gestalt oder an seinem Kostüm, das er auf dem Lande getragen hatte, irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Seine Kleider ließ er sich nach dem Muster anfertigen, das er vom Lande mitgebracht hatte. Der graue Rock und die graue Weste gefielen ihm auch deshalb, weil er in diesem halb uniformartigen Anzuge eine schwache Erinnerung an die Livree sah, die er ehemals getragen hatte, wenn er seine verstorbene Herrschaft zur Kirche oder zu Visiten begleitete; die Livree aber war in seinen Erinnerungen das einzige, wodurch die Würde der Familie Oblomow repräsentiert wurde.

Weiter erinnerte den alten Mann nichts an das behagliche, ruhige Leben auf dem Herrensitze in dem abgelegenen Dorfe. Die alte Herrschaft war gestorben; die Familienporträts waren zu Hause geblieben und lagen wohl irgendwo auf dem Dachboden umher; die Überlieferungen von der alten Lebensweise und Vornehmheit der Familie waren ganz erstorben oder lebten nur noch im Gedächtnisse weniger auf dem Lande gebliebener alter Leute. Darum war der graue Rock dem alten Sachar so teuer: in ihm und dann noch in einigen Merkmalen, die sich in dem Gesichte und in dem Benehmen seines Herrn erhalten hatten und ihn an dessen Eltern erinnerten, sowie in den Launen seines Herrn, über die er zwar im stillen und auch laut brummte, die er aber innerlich als eine Bekundung des Herrenwillens und des Herrenrechtes respektierte, sah er schwache Überreste der dahingeschwundenen Größe.

Wären diese Launen nicht gewesen, so hätte er keinen Herrn über sich gefühlt; wären diese Launen nicht gewesen, so hätte nichts seine Jugend und das Dorf, das sie schon lange verlassen hatten, und die Traditionen von dieser alten Familie vor seinem geistigen Blicke wieder erstehen lassen; diese Traditionen aber waren die einzige Chronik, die von alten Dienern, Kinderfrauen und Ammen geführt und von Geschlecht zu Geschlecht überliefert wurde.

Die Familie Oblomow war ehemals reich und in ihrer Gegend angesehen gewesen; später aber war sie, Gott weiß woher, ganz verarmt und verkümmert und hatte sich zuletzt unmerklich unter den jüngeren adligen Familien verloren. Nur die ergrauten Diener bewahrten und überlieferten einer dem andern eine treue Erinnerung an das Vergangene und hielten diese Erinnerung wie ein Heiligtum in Ehren.

Dies war der Grund, weshalb Sachar seinen grauen Rock so sehr liebte. Vielleicht schätzte er auch seinen Backenbart deswegen, weil er in seiner Kindheit viele alte Diener mit dieser altertümlichen aristokratischen Zierde gesehen hatte.

In Nachdenken versunken, bemerkte Ilja Iljitsch seinen Diener längere Zeit nicht. Sachar stand schweigend vor ihm. Endlich hustete er.

»Was willst du?« fragte Ilja Iljitsch.

»Sie haben mich doch gerufen.«

»Habe ich dich gerufen? Warum habe ich dich denn gerufen? Ich erinnere mich nicht!« antwortete er, sich reckend. »Geh vorläufig wieder auf dein Zimmer; ich werde mich besinnen.« Sachar ging hinaus; Ilja Iljitsch aber blieb weiter liegen und dachte weiter an den verdammten Brief.

So verging ungefähr eine Viertelstunde.

»Na, aber nun will ich nicht mehr liegen!« sagte er. »Ich muß aufstehen . . . Übrigens möchte ich doch den Brief des Dorfschulzen noch einmal aufmerksam durchlesen, und dann will ich aufstehen. – Sachar!«

Es erfolgte wieder dasselbe Springen und ein stärkeres Knurren. Sachar kam herein; Oblomow aber war wieder in seine Gedanken versunken. Sachar stand ein paar Minuten lang da und blickte seinen Herrn mißvergnügt etwas von der Seite her an; endlich ging er wieder zur Tür.

»Wo willst du hin?« fragte Oblomow auf einmal.

»Sie sagen nichts; also warum soll ich hier unnütze stehen?« erwiderte Sachar mit heiserer Stimme; eine andere Stimme hatte er nämlich nicht. Nach seiner Angabe hatte er seine Stimme verloren, als er mit seinem alten Herrn zu Pferde eine Hetzjagd mitgemacht und ihm ein starker Wind in die Kehle geblasen hatte.

Er stand halb abgewendet mitten im Zimmer und blickte immer seitwärts auf Oblomow hin.

»Sind dir etwa die Beine verdorrt, daß du nicht stehen kannst? Du siehst, ich habe meine Kopf voll Sorgen; also warte ein Weilchen! Hast du denn bei dir noch nicht genug gelegen? Suche mal den Brief, den ich gestern von dem Dorfschulzen bekommen habe. Wo hast du ihn gelassen?«

»Was für einen Brief? Ich habe keinen Brief gesehen«, antwortete Sachar.

»Du hast ihn doch selbst von dem Briefträger in Empfang genommen: es war so ein schmutziger Brief!«

»Wie soll ich wissen, wo Sie ihn hingelegt haben?« sagte Sachar und klopfte mit der Hand auf die Papiere und auf die mancherlei anderen Sachen, die auf dem Tische lagen.

»Du weißt aber auch nie etwas. Sieh mal da in dem Korbe nach! Oder ist er vielleicht hinter das Sofa gefallen? Die Rücklehne am Sofa ist immer noch nicht repariert; du solltest doch den Tischler rufen und sie ganzmachen lassen. Du hast sie ja selbst zerbrochen. Du denkst aber an nichts!«

»Ich habe sie nicht zerbrochen«, antwortete Sachar. »Sie ist von selbst zerbrochen; ewig kann sie ja doch nicht halten; einmal muß sie doch entzweigehen.«

Ilja Iljitsch hielt nicht für nötig, das Gegenteil zu beweisen.

»Hast du ihn gefunden, ja?« fragte er nur.

»Hier sind ein paar Briefe.«

»Das sind andere.«

»Na, mehr sind nicht da«, sagte Sachar.

»Nun gut, geh nur!« sagte Ilja Iljitsch ungeduldig; »ich werde aufstehen und ihn selbst suchen.«

Sachar ging in sein Zimmer; aber kaum hatte er sich mit den Armen auf die Ofenbank gestemmt, um hinaufzuspringen, als sich wieder der eilige Ruf: »Sachar, Sachar!« vernehmen ließ.

»Ach, du mein Gott!« brummte Sachar, während er sich wieder in das Wohnzimmer begab. »Ist das eine Quälerei! Wenn ich nur erst tot wäre!«

»Was wünschen Sie?« fragte er, indem er mit der einen Hand die Tür des Wohnzimmers angefaßt hielt und seinen Herrn zum Zeichen seines Mißvergnügens dermaßen von der Seite anblickte, daß er ihn nur mit einem halben Auge sehen konnte, diesem aber nur die eine Hälfte des Backenbartes sichtbar war, die einen so großen, dichten Busch bildete, daß man erwarten konnte, es würden zwei oder drei Vögel herausfliegen.

»Das Taschentuch, schnell! Das könntest du auch selbst wissen; siehst du denn nichts?« bemerkte Ilja Iljitsch in strengem Tone.

Sachar äußerte bei diesem Befehle und Vorwurfe seines Herrn keine besondere Unzufriedenheit oder Verwunderung, da er wahrscheinlich seinerseits sowohl den Befehl als auch den Vorwurf sehr natürlich fand.

»Wer weiß, wo das Taschentuch ist?« brummte er, während er im Zimmer umherging und jeden Stuhl betastete, obgleich auch so schon zu sehen war, daß auf den Stühlen nichts lag.

»Alles verlieren Sie!« bemerkte er und öffnete die Tür zum Salon, um nachzusehen, ob das Tuch nicht dort sei.

»Wo willst du hin? Suche hier! Da bin ich seit vorgestern nicht gewesen. Aber schnell!« sagte Ilja Iljitsch.

»Ja, wo ist das Tuch? Das Tuch ist nicht da!« sagte Sachar, ratlos die Arme ausbreitend und in alle Ecken blickend. »Aber da ist es ja!« rief er plötzlich ärgerlich mit seiner heiseren Stimme; »unter Ihnen! Da schaut ein Zipfel davon hervor. Sie liegen selbst auf dem Tuche und suchen es!«

Und ohne eine Antwort abzuwarten, wollte Sachar hinausgehen. Oblomow war infolge seines eigenen Versehens etwas verlegen geworden, fand aber schnell einen anderen Grund, um seinem Diener einen Vorwurf zu machen.

»Wie du überall für Reinlichkeit sorgst! Ist das hier ein Staub und Schmutz, mein Gott! Da, da, sieh mal in die Ecken – nichts tust du!«

»Na, wenn ich nichts tue . . .« begann Sachar in gekränktem Tone. »Ich gebe mir die größte Mühe und schone mein Leben nicht! Fast alle Tage fege ich aus und wische Staub . . .« Er wies auf die Mitte des Fußbodens und auf den Tisch, an dem Oblomow immer zu Mittag aß.

»Da, da«, sagte er: »alles ist reingefegt und aufgeräumt, wie zu einer Hochzeit . . . Was wollen Sie noch mehr?«

»Aber was ist das da?« unterbrach ihn Ilja Iljitsch, indem er auf die Wände und die Zimmerdecke wies. »Und das? Und das?« Er wies auf das seit dem vorhergehenden Tage herumliegende Handtuch und auf den auf dem Tische vergessenen Teller mit einem Stücke Brot.

»Na, das will ich gern wegräumen«, versetzte Sachar herablassend und nahm den Teller.

»Nur das! Und der Staub an den Wänden, und die Spinnweben?« sagte Oblomow, auf die Wände weisend.

»Das beseitige ich zur Osterwoche; dann säubere ich den Heiligenschrein und nehme die Spinnweben ab . . .«

»Und wann fegst du die Bücher und die Bilder ab?«

»Die Bücher und die Bilder vor Weihnachten; dann nehme ich mit Anisja alle Schränke vor. Jetzt aber, wann soll ich da aufräumen? Sie sitzen ja immer zu Hause!«

»Ich gehe doch manchmal ins Theater und auf Besuch; da könntest du . . .«

»Wie kann ich bei Nacht reinmachen!«

Oblomow sah ihn vorwurfsvoll an, schüttelte den Kopf und seufzte; Sachar aber blickte gleichmütig durch das Fenster und seufzte ebenfalls. Der Herr schien zu denken: »Na, Bruder, du bist noch ein ärgerer Oblomow als ich selbst«; Sachar aber dachte ungefähr: »Du lügst! Du verstehst dich nur darauf, geschickte, klägliche Worte zu sagen; aber im Grunde sind dir der Staub und die Spinnweben ganz gleichgültig.«

»Weißt du wohl«, sagte Ilja Iljitsch, »daß infolge des Staubes sich Motten einnisten? Ich sehe manchmal sogar eine Wanze an der Wand!«

»Bei mir sind auch Flöhe!« erwiderte Sachar gleichmütig.

»Ist das etwa schön? Das ist doch eine Schmutzerei!« bemerkte Oblomow.

Sachar lächelte über das ganze Gesicht, so daß das Lächeln sogar die Augenbrauen und den Backenbart erfaßte und dieser sich nach den Seiten auseinanderteilte und das ganze Gesicht bis an die Stirn hinauf wie ein roter Fleck aussah.

»Was kann ich dafür, daß es auf der Welt Wanzen gibt?« sagte er mit naiver Verwunderung. »Habe ich sie etwa erfunden?«

»Das kommt von der Unreinlichkeit her«, unterbrach ihn Oblomow. »Was redest du immer für Unsinn!«

»Auch die Reinlichkeit habe ich nicht erfunden.«

»In deinem Zimmer laufen nachts Mäuse umher; ich höre es manchmal.«

»Auch die Mäuse habe ich nicht erfunden. Diese Geschöpfe, wie Mäuse, Katzen, Wanzen, gibt es überall die Menge.«

»Warum gibt es denn bei anderen Leuten weder Motten noch Wanzen?«

Auf Sachars Gesicht malte sich ein mißtrauischer Zweifel, oder, richtiger gesagt, eine ruhige Überzeugung, daß dem nicht so sei.

»Bei mir gibt es von alledem viel«, erwiderte er hartnäckig. »Auf jede Wanze kann man nicht aufpassen; in die Ritzen kann man ihnen nicht nachkriechen.«

Aber im stillen schien er zu denken: »Und was wäre das auch für ein Schlafen ohne Wanzen?«

»Fege aus, räume den Schmutz aus den Winkeln heraus; dann wird nichts mehr da sein«, belehrte ihn Oblomow.

»Heute räumt man ihn heraus, und morgen liegt wieder alles voll«, antwortete Sachar.

»Es wird nicht vollliegen«, unterbrach ihn der Herr; »das ist nicht nötig.«

»Es wird vollliegen, das weiß ich«, entgegnete der Diener beharrlich.

»Nun, und wenn es vollliegt, dann fege wieder aus.«

»Was? Alle Tage soll ich in allen Winkeln herumarbeiten?« fragte Sachar. »Was ist das für ein Leben? Da möchte ja Gott lieber meine Seele zu sich nehmen!«

»Warum ist es denn bei anderen Leuten rein?« erwiderte Oblomow. »Wirf mal einen Blick in die Wohnung des Klavierstimmers uns gegenüber: es ist eine wahre Freude, das zu sehen; und dabei haben sie nur ein einziges Dienstmädchen . . .«

»Aber wo soll auch bei diesen Deutschen Schmutz herkommen?« entgegnete Sachar schnell. »Sehen Sie nur, wie die Leute leben! Die ganze Familie nagt die ganze Woche über an einem Knochen. Wenn der Vater einen Rock abgetragen hat, so bekommt ihn der Sohn, und vom Sohne übernimmt ihn wieder der Vater. Die Frau und die Töchter tragen kurze Kleider und ziehen immer die Füße an den Leib wie die Gänse . . . Wo soll bei denen Schmutz herkommen? Bei denen ist es nicht so wie bei uns, daß ein Haufen alter abgetragener Kleider jahrelang in den Schränken liegt und sich im Winter eine ganze Ecke voll Brotrinden ansammelt . . . Bei denen liegt nicht einmal eine Brotrinde unnütz herum: sie machen sich Zwieback daraus und trinken ihn im Bier!« Sachar spuckte bei seiner Kritik einer so knauserigen Lebensweise sogar durch die Zähne aus.

»Es hat keinen Zweck, darüber hin und her zu reden!« versetzte Ilja Iljitsch. »Räume lieber auf!«

»Ich würde manchmal gern aufräumen; aber Sie selbst machen es mir ja unmöglich«, sagte Sachar.

»Die alte Leier! Naja, immer bin ich das Hindernis.«

»Gewiß sind Sie das! Immer sitzen Sie zu Hause; wie soll ich da in Ihrer Anwesenheit aufräumen? Gehen Sie mal auf einen ganzen Tag weg, dann werde ich aufräumen.«

»Na, da hast du dir wieder mal etwas Schönes ausgedacht: ich soll ausgehen! Mach lieber, daß du auf dein Zimmer kommst.«

»Nein, wirklich!« versetzte Sachar beharrlich. »Wenn Sie zum Beispiel heute ausgingen, würden Anisja und ich alles aufräumen. Aber zu zweien würden wir es nicht schaffen: wir müßten noch ein paar Frauen annehmen, um alles zu scheuern.«

»Was sind das für Einfälle: Frauen annehmen! Scher' dich auf dein Zimmer!« sagte Ilja Iljitsch.

Es tat ihm schon leid, daß er Sachar zu diesem Gespräche herausgefordert hatte. Er vergaß immer, daß er sich durch jede Berührung dieses heiklen Gegenstandes mit Notwendigkeit Verdrießlichkeiten zuzog.

Oblomow hätte es gern gesehen, daß alles sauber wäre; aber er hätte gewünscht, daß das unmerklich, von selbst zustande käme; Sachar aber fing immer eine große Rederei an, sobald von ihm verlangt wurde, er solle den Staub ausfegen, den Fußboden scheuern und so weiter. Er begann in solchem Falle die Notwendigkeit eines gewaltigen Getreibes im Hause zu beweisen, da er sehr gut wußte, daß der bloße Gedanke daran seinen Herrn in Schrecken versetzte.

Sachar ging hinaus; Oblomow aber versank wieder in seine Überlegungen. Nach einigen Minuten schlug es wieder halb. »Was ist das?« sagte Ilja Iljitsch ordentlich erschrocken. »Es ist bald elf, und ich bin noch nicht aufgestanden und habe mich noch nicht gewaschen? Sachar, Sachar!«

»Ach, du mein Gott! Schon wieder!« erscholl es aus Sachars Stube, und dann kam das bekannte Geräusch des Sprunges.

»Ist alles zum Waschen bereit?« fragte Oblomow.

»Schon längst!« antwortete Sachar. »Warum stehen Sie nicht auf?«

»Warum sagst du es mir denn nicht, daß alles bereit ist? Dann wäre ich schon längst aufgestanden. Geh nur; ich komme gleich nach. Ich habe zu tun; ich werde mich hinsetzen und schreiben.«

Sachar ging hinaus, kehrte aber eine Minute darauf mit einem vollgeschriebenen fettigen Hefte und einigen Papierblättern zurück.

»Da! Wenn Sie schreiben wollen, so seien Sie doch so gut, bei der Gelegenheit auch die Rechnungen durchzusehen; wir müssen sie bezahlen.«

»Was sind das für Rechnungen? Was müssen wir bezahlen?« fragte Ilja Iljitsch unzufrieden.

»Vom Fleischer, vom Gemüsehändler, von der Waschfrau, vom Bäcker: alle verlangen sie Geld.«

»Immer nur Geldsorgen!« brummte Ilja Iljitsch. »Warum gibst du mir denn die Rechnungen nicht nach und nach, sondern alle mit einem Mal?«

»Sie haben mich ja immer hinausgejagt. ›Morgen‹, sagten Sie, ›morgen!‹«

»Na, kann man es denn also nicht auch jetzt bis morgen lassen?«

»Nein. Die Leute sind schon sehr dringlich; sie wollen nichts mehr auf Kredit geben. Heute ist der Erste.«

»Ach!« sagte Oblomow verdrießlich. »Eine neue Sorge! Na, was stehst du noch? Lege die Rechnungen auf den Tisch. Ich werde gleich aufstehen, mich waschen und sie durchsehen«, sagte Ilja Iljitsch. »Also zum Waschen ist alles bereit?«

»Jawohl!« antwortete Sachar.

»Na, jetzt . . .«

Er begann stöhnend, sich im Bette aufzurichten, um aufzustehen.

»Ich habe vergessen, Ihnen zu sagen«, begann Sachar: »vorhin, als Sie noch schliefen, hat der Hausverwalter den Hausknecht hergeschickt; er läßt sagen, wir müßten unbedingt ausziehen . . . er brauche die Wohnung anderweitig.«

»Na, was ist denn? Wenn er die Wohnung anderweitig braucht, so ziehen wir selbstverständlich aus. Warum quälst du mich damit? Es ist schon das dritte Mal, daß du davon mit mir zu reden anfängst.«

»Er quält mich auch damit.«

»Sage ihm, wir würden ausziehen.«

»Er sagt: ›Ihr habt schon vor einem Monat versprochen auszuziehen, zieht aber immer noch nicht aus; ich werde es der Polizei anzeigen‹, sagt er.«

»Mag er es anzeigen!« sagte Oblomow in entschiedenem Tone. »Wir werden von selbst ausziehen, sobald es ein bißchen wärmer sein wird, so in drei Wochen.«

»Was heißt: in drei Wochen! Der Verwalter sagt, in zwei Wochen würden die Arbeiter kommen und alles einreißen. ›Zieht morgen oder übermorgen aus‹, sagt er . . .«

»Oh, oh, oh! Das ist doch gar zu eilig! Nun sehe einer so was an! Am Ende wird er uns noch befehlen, sofort auszuziehen! Daß du dich aber nicht unterstehst, mich noch einmal an die Wohnung zu erinnern! Ich habe es dir schon einmal verboten; und nun hast du es doch wieder getan. Nimm dich in acht!«

»Was soll ich denn aber tun?« fragte Sachar.

»Was du tun sollst? Also auf diese Art möchtest du von der Sache loskommen!« antwortete Ilja Iljitsch. »Mich fragst du! Ist das etwa meine Sache? Belästige mich nicht damit, sondern richte alles ein, wie du willst, nur daß wir nicht auszuziehen brauchen. Kannst du dir denn für deinen Herrn nicht ein bißchen Mühe geben?«

»Aber wie soll ich es denn einrichten, Väterchen Ilja Iljitsch?« begann Sachar, indem er seiner heiseren, zischenden Stimme einen milden Klang zu geben suchte. »Das Haus gehört doch nicht mir; wie soll man es denn anfangen, daß man aus einem fremden Hause nicht auszuziehen braucht, wenn man hinausgejagt wird? Wenn das Haus mir gehörte, dann würde ich mit dem größten Vergnügen . . .«

»Kann man ihn denn nicht irgendwie überreden? Sage ihm doch: ›Wir wohnen hier schon so lange und haben die Miete immer pünktlich bezahlt.‹«

»Das habe ich ihm schon gesagt«, antwortete Sachar.

»Nun, und was hat er darauf erwidert?«

»Was er erwidert hat? Immer dasselbe: ›Zieht aus‹, sagte er; ›wir müssen die Wohnung umbauen.‹ Sie wollen aus der Wohnung des Arztes und dieser hier eine einzige große Wohnung machen, weil der Sohn des Wirtes sich verheiratet.«

»Ach, du mein Gott!« sagte Oblomow ärgerlich. »Es gibt wirklich solche Esel, die sich verheiraten!«

Er drehte sich auf den Rücken.

»Sie sollten an den Hauswirt schreiben, gnädiger Herr«, sagte Sachar. »Vielleicht würde er Sie dann in Ruhe lassen und anordnen, daß zuerst jene Wohnung umgebaut wird.« Sachar zeigte dabei mit der Hand irgendwohin nach rechts.

»Na gut; wenn ich werde aufgestanden sein, werde ich schreiben . . . Geh auf dein Zimmer; ich werde darüber nachdenken. Du verstehst doch aber auch nichts zu machen«, fügte er hinzu; »auch um diesen Quark muß ich mich selbst kümmern!«

Sachar ging hinaus, und Oblomow begann nachzudenken. Aber er war in Verlegenheit, worüber er nachdenken sollte: ob über den Brief des Dorfschulzen oder über den Umzug in eine neue Wohnung, oder sollte er sich an die Durchsicht der Rechnungen machen? Dieser Andrang materieller Sorgen machte ihn ganz fassungslos, und er lag noch immer da und wälzte sich von einer Seite auf die andre. Nur von Zeit zu Zeit wurden abgebrochene Ausrufe vernehmbar: »Ach, mein Gott! Das Leben läßt einem doch gar keine Ruhe; überall faßt es einen an.«

Es läßt sich nicht sagen, ob er noch lange in dieser Unentschlossenheit verharrt wäre; aber im Vorzimmer ertönte die Klingel.

»Da kommt schon jemand«, sagte Oblomow und wickelte sich in seinen Schlafrock. »Und ich bin noch nicht aufgestanden; es ist geradezu eine Schande! Wer mag das so früh sein?« Und daliegend blickte er neugierig nach der Tür.

 


 << zurück weiter >>