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Ferdinand August Bebel

1840 – 1913

Bebel erblickte am 22. Februar 1840 in Deutz-Köln das Licht der Welt. Aus seinen Erinnerungen (Aus meinem Leben. Stuttgart u. Berlin 1922), geht hervor, daß er erblich mit Schwindsucht belastet war. Sein Vater starb nach dreizehnmonatiger Krankheit, 35 Jahre alt, an dieser Krankheit (I, 6 f), ebenso der Bruder des Vaters, sein Stiefvater, am 19. Oktober 1846, an derselben Krankheit. Anfang Juni 1853 starb auch seine Mutter an der Schwindsucht, an der sie mindestens sieben Jahre gelitten hatte (1, 20), sowie drei Geschwister als Kinder, ebenfalls der letzte Bruder im Alter von 16–18 Jahren. (Freundliche Mitteilung des Herrn Kreishauptmann a. D. Heinrich Lange in Leipzig.)

Bei ungeheurer Arbeit, körperlicher wie geistiger, trat bei Bebel die Krise im Jahre 1872 ein, als er im Hochverratsprozeß zu 2 Jahre Festung verurteilt war und außerdem noch 9 Monate Gefängnis abzumachen hatte. Der Hausarzt hatte zu Frau Bebel gesagt: »Wird Ihr Mann zu einem Jahre verurteilt, so seien Sie froh, Ihr Mann braucht der Ruhe!«

Am 8. Juli 1872 trat Bebel die zwei Jahre in Hubertusburg an. Als die Spannung nachließ, klappte er zusammen wie ein Taschenmesser. (II, 263.) Bebel schreibt ebenda darüber selbst in seinen Lebenserinnerungen: »Später stellte sich bei einer genauen ärztlichen Untersuchung auch heraus, daß mein linker Lungenflügel stark tuberkulös angegriffen war und eine Kaverne aufwies, die auf der Festung ausheilte. Freunde, die das erfuhren, meinten lachend, da sei ich ja dem Staate Dank schuldig, daß er mich auf die Festung geschickt. Ich antwortete: Dank würde ich ihm schulden, hätte er mich zu meiner Gesundung zu Festung verurteilen lassen. Ich hatte wieder einmal, wie so oft im Leben ›Schwein‹ gehabt. Was mein Verderben sein konnte, schlug zum Guten aus.«

Später scheint er nicht mehr krank gewesen zu sein. Bebel hat ein Alter von 73 Jahren erreicht.


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