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Alphonsine Plessis

»Dame aux Camélias«

1824 – 1847

Alphonsine Plessis wurde am 16. Januar 1824 in Ninant in der Normandie geboren. Als sie ihr Vater nach Paris brachte, betrat sie dort die Bahn der galanten Dame. Sie unternahm Reisen ins Ausland und brachte es zu Dienerschaft, Pferd und Wagen. Im Theater fiel sie dadurch auf, daß sie stets einen Strauß weißer oder roter Kamelien mitbrachte und eine Kamelienblüte an der Brust trug. Daher erhielt sie den Namen »Kameliendame«; nach ihr benannte Dumas sein Drama. Bald war sie zur Comtesse Duplessis geworden. Im Frühjahr 1845 befiel sie eine heftige Lungenentzündung, die Koreff vom März bis in den Juni hinein behandelte – und heilte. Auch Liszt verkehrte in ihrem Hause. Den Frühling 1846 sah man sie in ihren Lieblingsbädern am Rhein. Aber weder die Landluft noch das von Koreff verordnete Strychnin konnten ihr Lungenleiden lindern. Sie starb am 22. Februar 1847 – dreiundzwanzig Jahre alt – in Paris und wurde auf dem Montmartre begraben. 1848 erschien des jüngeren Dumas Roman: »La Dame aux camélias«. (Vgl. Uhlendahl, Etwas von der Kameliendame, in: Die Leipziger Neunundneunzig. 1929. S. 205 bis 226.) Dumas sah sie im September im Theater, in Gesellschaft eines russischen Grafen. Dumas ließ sich vorstellen, soupierte mit ihr bei einer Freundin. Sie hatte dann einen solchen Hustenanfall, daß sie sich zurückzog. Später trennte sich Dumas von ihr, da, wie er in einem Briefe mitteilte, sein Vermögen nicht ausreichte, ihr eine Existenz zu sichern. Die Plessis starb, während Dumas mit seinem Vater Spanien durchreiste. Der Roman wurde innerhalb dreier Wochen fertiggestellt. Die Kamelien sind eine Erfindung von Dumas. Daher sind die Porträts, welche diese haben, als nicht authentisch zu betrachten. In ihrer Krankheit ist sie von Dr. Davaine behandelt, dessen Rechnung mitgeteilt wird. Aus ihrer Bibliothek kaufte Eugène Sue ihr Gebetbuch. (Vgl. Rondelet, Tuberculeuses celebres: La »Dame aux Camélias« in: La Medicine internationale 1913. Bd. 21. Nr. 1, S. 13 bis 31. Referat in den Mitteilungen zur Geschichte der Medizin usw. Bd. 12. 1913, S. 343.)


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