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III

Doktor Samoilenko hatte in seinem Hause einen Mittagstisch eingerichtet. Die Sache machte ihm Vergnügen und außerdem gab es in der Stadt kein einziges Gasthaus, und Junggesellen und Neuangekommene wußten nicht, wo sie essen sollten. Augenblicklich aßen bei ihm nur zwei Herren, ein junger Zoolog, Herr von Koren, der für den Sommer ans Schwarze Meer gekommen war, um die Embryologie der Medusen zu studieren, und der Diakon Pobjedow. Dieser hatte erst vor kurzem das Priesterseminar verlassen und war in dieses Städtchen kommandiert worden zur Vertretung des alten Diakons, der zu einer Badekur beurlaubt war. Sie zahlten für Mittag- und Abendessen monatlich zwölf Rubel, und Samoilenko hatte ihnen das Ehrenwort abgenommen, pünktlich um zwei Uhr zu Mittag zu erscheinen.

Zuerst kam gewöhnlich Herr von Koren. Er setzte sich schweigend ins Wohnzimmer, nahm das Album vom Tisch und begann die verblaßten Photographien unbekannter Herren in breiten Hosen und Zylindern und Damen in Krinolinen und Hauben zu betrachten. Selbst Samoilenko wußte nur noch von wenigen die Namen, sagte aber von jedem mit einem Seufzer: »Es war ein reizender, hochbegabter Mensch.« Wenn das Album durchblättert war, holte Herr von Koren sich eine Pistole von der Etagere, drückte das linke Auge zu und zielte lange auf ein Porträt des Fürsten Woronzow, oder er stellte sich vor den Spiegel und betrachtete sein dunkles Gesicht, seine hohe Stirn und seine schwarzen Haare, die lockig waren wie bei einem Neger, dann sein Hemd aus dunklem, großgeblumtem Kattun, das an einen persischen Teppich erinnerte, und den breiten Ledergurt, der die Stelle der Weste vertrat. Diese Musterung der eigenen Person machte ihm fast noch mehr Vergnügen als das Durchblättern des Albums und die Untersuchung der Pistole mit dem kostbaren Beschlag. Er war sehr zufrieden mit seinem Gesicht, dem hübsch zugestutzten Bärtchen und den breiten Schultern, die einen augenscheinlichen Beweis seiner guten Gesundheit und kräftigen Konstitution bildeten. Er war auch zufrieden mit seiner gigerlhaften Kleidung, von der Krawatte, die so schön mit der Farbe des Hemdes harmonierte, bis hinab zu den gelben Schuhen.

Während er das Album besah und vor dem Spiegel stand, mühte sich Samoilenko in der Küche und nebenan im Hausflur. Ohne Rock und Weste, mit bloßer Brust, erregt und schwitzend, machte er Salat an oder bereitete irgendeine Sauce oder legte Fleisch, Gurken oder Zwiebeln für die kalte Suppe zurecht. Dabei sah er seinen Burschen, der helfen mußte, wütig an und gestikulierte bald mit dem Löffel, bald mit dem Messer auf ihn ein.

»Bring' den Essig her,« befahl er, »ach was, Unsinn, nicht Essig, Provenceröl,« schrie er und stampfte mit dem Fuß, »wohin läufst du denn, Rindvieh?«

»Das Oel holen, Exzellenz,« sagte der Bursche erschrocken mit seiner blechernen Tenorstimme.

»Na, vorwärts! Im Schrank steht es. Und sag' Darja, sie soll, wenn sie die Gurken bringt, auch Dill mitbringen. Dill! Deck' den Rahm zu, du Schlafmütze, sonst fallen die Fliegen hinein!«

Und von seinem Geschrei schien das Haus zu erdröhnen. Etwa zehn Minuten vor zwei erschien der Diakon, ein junger Mann von zweiundzwanzig Jahren, hager, langhaarig, noch ohne Vollbart, auch der Schnurrbart war noch kaum zu merken. Im Wohnzimmer bekreuzigte er sich zuerst vor dem Heiligenbild, dann lächelte er und reichte Herrn von Koren die Hand.

»'n Morgen,« sagte der Zoolog kühl, »wo kommen Sie her?«

»Ich hab' im Hafen Kaulbarse geangelt.«

»Dacht' ich mir's doch. Diakon, Diakon, Sie werden sich auch nie mit einer vernünftigen Arbeit beschäftigen.«

»Warum denn? Die Arbeit läuft mir nicht fort,« sagte der Diakon, lächelte und versenkte die Hände in die ungeheuren Taschen seines weißen Priesterrockes.

»Ja, Sie zu prügeln, wie einen kleinen Jungen, hat keiner das Recht,« seufzte der Zoolog.

Fünfzehn bis zwanzig Minuten vergingen, das Essen kam nicht, und man hörte noch immer, wie der Bursche mit seinen schweren Stiefeln trampelnd zwischen Küche und Flur hin und her lief, und wie Samoilenko schrie:

»Stell' es doch auf den Tisch! Wohin läufst du denn! Wisch' es zuerst ab!«

Der Diakon und Herr von Koren waren hungrig und begannen zu applaudieren und mit den Absätzen zu stampfen, um nach Art der Galeriebesucher im Theater ihrer Ungeduld Ausdruck zu geben. Endlich öffnete sich die Tür, und der abgehetzte Bursche bat zu Tisch. Im Eßzimmer trafen sie Samoilenko. Er war feuerrot im Gesicht, ganz aufgelöst von der Hitze in der Küche und wütend, betrachtete sie ärgerlich und gab keine Antwort auf ihre Fragen. Mit dem Ausdruck von Schrecken im Gesicht hob er den Deckel von der Terrine und schöpfte jedem seinen Teller voll, und erst, als er sich überzeugt hatte, daß sie mit Appetit aßen, und daß es ihnen schmeckte, seufzte er erleichtert auf und setzte sich in seinen bequemen Lehnstuhl. Sein Gesicht wurde heiter und freundlich, er goß sich ein Gläschen Schnaps ein und sagte:

»Aufs Wohl der jungen Generation!«

Samoilenko hatte nach dem Gespräch mit Lajewskij die ganze Zeit vom Morgen bis zum Mittag ungeachtet seiner vorzüglichen Laune in der Tiefe seines Herzens ein drückendes Gefühl verspürt. Lajewskij tat ihm leid, und er wollte ihm helfen. Nachdem er vor der Suppe sein Schnäpschen getrunken hatte, seufzte er und sagte:

»Heute hab ich Wanja Lajewskij gesehen. Der arme Kerl hat auch ein schweres Leben. Die materielle Seite seiner Existenz ist trostlos, aber das Schlimmste ist seine seelische Gedrücktheit. Schade um den Menschen.«

»Um den ist es doch wahrhaftig nicht schade,« sagte Herr von Koren, »wenn dieser angenehme Herr ins Wasser fiele, dann würde ich ihn mit dem Spazierstock tiefer hineinstoßen: Versauf' du nur, mein Teurer.«

»Das ist nicht wahr, das würdest du nicht tun.«

»Warum glaubst du das?« Der Zoolog zuckte mit den Schultern, »ich bin ebenso fähig zu einem guten Werk, wie du.«

»Ist das ein gutes Werk, einen Menschen ertränken?« lachte der Diakon.

»Lajewskij zu ersäufen, ja.«

»In der Suppe fehlt, glaub' ich, etwas,« sagte Samoilenko. Er wollte auf ein anderes Thema kommen.

»Lajewskij ist unbedingt schädlich und für die Gesellschaft genau so gefährlich wie ein Cholerabazillus,« fuhr Herr von Koren fort, »ihn zu ersäufen ist eine verdienstvolle Tat.«

»Es macht dir wirklich keine Ehre, so von deinem Nächsten zu denken.«

»Rede keinen Unsinn, Doktor. Einen Bazillus zu hassen und zu verachten ist dumm, aber jeden ersten Besten ohne Unterschied für seinen Nächsten zu halten, – dafür danke ich schön! Das heißt, überhaupt nicht urteilen, auf jedes gerechte Verhalten den Menschen gegenüber verzichten, sich sozusagen die Hände waschen. Ich halte deinen Lajewskij für einen Schurken, das verheimliche ich nicht und behandle ihn nach meinem Gewissen wie einen Schurken. Du aber hältst ihn für deinen Nächsten, also küsse ihn von mir aus! Du hältst ihn für deinen Nächsten, er bedeutet dir also dasselbe wie ich, wie der Diakon, – also gar nichts. Du bist gegen alle in gleichem Maße gleichgültig.«

»Einen Menschen einen Schurken nennen!« brummte Samoilenko, den Mund verziehend. »Das ist so häßlich ... ich kann dir gar nicht sagen, wie häßlich es ist!«

»Menschen beurteilt man nach ihren Taten,« sagte Herr von Koren, »nun sehen Sie selbst, Diakon – die Tätigkeit dieses Herrn Lajewskij liegt wie eine lange chinesische Schriftrolle vor unseren Augen, und wir können sie vom Anfang bis zum Ende lesen. Was hat er die zwei Jahre vollbracht, die er hier ist? Man kann's an den Fingern abzählen. Erstens hat er den Leuten das Whistspielen beigebracht. Vor zwei Jahren war dies Spiel hier unbekannt. Jetzt spielt jeder vom frühen Morgen bis in die späte Nacht Whist, sogar die Frauen und die halbwüchsigen Bengel. Zweitens hat er den Leuten das Biersaufen gelehrt, was früher auch nicht Mode war. Außerdem sind sie ihm auch dafür zu Dank verpflichtet, daß er sie mit den verschiedenen Schnapssorten bekannt gemacht hat. Jetzt kann ja jeder mit verbundenen Augen den Koscheljowschen Branntwein von dem Smirnowschen unterscheiden. Drittens hat man hier früher mit anderer Leute Frauen heimlich gelebt, aus denselben Beweggründen, aus denen die Diebe heimlich und nicht öffentlich stehlen. Den Ehebruch hielt man für etwas, was man sich schämen mußte öffentlich auszustellen. Lajewskij erschien als Pionier in dieser Hinsicht. Er lebt öffentlich mit eines anderen Mannes Frau zusammen. Viertens –«

Herr von Koren aß schnell seine Suppe auf und gab den Teller dem Burschen.

»Ich war mir schon im ersten Monat unserer Bekanntschaft ganz klar über Lajewskij,« fuhr er fort und wandte sich an den Diakon, »wir sind zu gleicher Zeit hergekommen. Menschen von seinem Schlag lieben die Freundschaft, Anschluß, Solidarität und dergleichen, weil sie immer Gesellschaft für Whistspielen und Schnapstrinken brauchen; außerdem sind sie geschwätzig und brauchen Zuhörer. Wir wurden befreundet, d. h. er kam jeden Tag zu mir gelaufen, störte mich in meiner Arbeit und kramte allerlei Intimitäten über seine Maitresse aus. Anfangs überraschte er mich durch seine Verlogenheit, die mir einfach den Hals zuschnürte. Als Freund wusch ich ihm den Kopf, weil er zu viel trank, über seine Mittel lebte, Schulden machte, gar nichts tat und nicht einmal las; weil er so wenig gebildet war und nichts wußte. Auf alle meine Vorwürfe lächelte er nur bitter und sagt«: ›Ich bin ein Pechvogel, ein überflüssiger Mensch!‹; oder: ›Was verlangen Sie, Liebster, von uns, den Epigonen der Leibeigenschaftszeit?‹; oder: ›Wir degenerieren ...‹; Oder er fing an, eine lange, blödsinnige Rede zu halten über Puschkins Onegin, Lermontows Petschorin, Byrons Kain, Turgenjews Basarow, von denen allen er behauptete: ›Sie sind unsere Väter im Fleische und Geiste.‹; Es folgte daraus, daß es nicht seine Schuld war, daß die amtlichen Korrespondenzen wochenlang unerbrochen herumlagen, daß er selbst trank und andere betrunken machte, sondern die Schuld Onegins, Petschorins und Turgenjews, der den Pechvogel und überflüssigen Menschen erfunden hat. Der Grund für seine Liederlichkeit und den ganzen Unfug liegt also nicht in ihm selbst, sondern irgendwo im Raume! ... Und dann noch dieser Witz: liederlich, verlogen und eklig ist nicht er allein, sondern ›die ganze Generation der 80er Jahre‹;, ›wir, die welken, nervösen Spätgeborenen der Leibeigenschaftsperiode‹;; ›die Zivilisation hat uns zu Krüppeln gemacht‹;... Mit einem Worte, Sie müssen begreifen, daß ein so großer Mann wie Lajewskij auch in seinem Fallen groß ist; daß seine Liederlichkeit, Unbildung und Unwirklichkeit eine naturhistorische, von der Notwendigkeit geheiligte Erscheinung darstellen, daß dem universale, elementare Ursachen zugrunde liegen und daß man vor Lajewskij eine Ampel – wie vor einem Heiligenbilde – entzünden muß, weil er das unglücklichste Opfer des Zeitalters, der geistigen Strömungen, der Vererbung usw. ist. Alle die Beamten und ihre Damen machten Ach und Oh, wenn er loslegte, und ich konnte lange nicht herauskriegen, mit wem ich es eigentlich zu tun hätte: mit einem Zyniker oder einem gewandten Schwindler? Solche Subjekte, die scheinbar intelligent sind, ein bißchen an der Bildung gerochen haben und viel von ihrem eigenen Edelmut reden, verstehen es, sich den Anschein zu geben, als wären sie ungewöhnliche Naturen.«

»Schweig' still,« fuhr Samoilenko auf, »ich dulde nicht, daß man in meiner Gegenwart von einem vorzüglichen Menschen schlecht spricht.«

»Unterbrich mich nicht, Alexander Dawidowitsch,« sagte Herr von Koren kühl, »ich bin gleich fertig. Lajewskij ist ein ziemlich einfacher Organismus. Man kann ihn folgendermaßen moralisch analysieren: morgens: Pantoffeln, Baden und Kaffee; nachher bis Mittag: Pantoffeln, Motion und Unterhaltung; um zwei Uhr: Pantoffeln, Mittag und Wein; um fünf Uhr: Baden, Tee und Wein; nachher Whist und Lügen; um zehn Uhr: Abendessen und Wein; und nach Mitternacht: Schlafen und la femme. Seine Existenz ist in dies enge Programm eingeschlossen, wie das Ei in seine Schale. Ob er geht oder sitzt, sich ärgert, schreibt oder sich freut, alles bezieht sich auf Wein, Karten, Pantoffeln und Weiber. Das Weib spielt eine verhängnisvolle, erdrückende Rolle in seinem Leben. Er selbst berichtet, daß er schon mit dreizehn verliebt war; als Student im ersten Semester hatte er ein Verhältnis mit einer Dame, die eine wohltuende Wirkung auf ihn gehabt und der er seine musikalische Bildung zu verdanken hat. Als Student im dritten Semester befreite er eine Prostituierte aus einem Bordell und hob sie zu sich empor, d. h. machte sie zu seiner Maitresse; sie aber kehrte nach einem halben Jahr wieder zu ihrer Wirtin zurück, und diese Flucht verursachte ihm nicht wenig seelische Qualen. Der Aermste quälte sich so furchtbar, daß er die Universität verlassen und zwei Jahre zu Hause, ohne jede Beschäftigung bleiben mußte. Aber alles wendete sich zum besten. In seiner Heimat wurde er mit einer Witwe intim, die ihm den Rat gab, das juristische Studium aufzustecken und mit dem philologischen zu beginnen. Das tat er auch. Als er ausstudiert hatte, verliebte er sich in seine jetzige – wie heißt sie noch? – die Verheiratete und mußte mit ihr hierher, nach dem Kaukasus fliehen, angeblich der Ideale wegen. Wenn nicht heute, so morgen wird er ihrer überdrüssig und brennt nach Petersburg durch, auch der Ideale wegen.«

»Woher weißt du das?« brummte Samoilenko mit einem bösen Blick auf den Zoologen. »Iß doch lieber.«

Der Bursche brachte gekochte Thunfische mit polnischer Sauce. Samoilenko legte jedem seiner Pensionäre einen ganzen Fisch auf den Teller und goß eigenhändig die Sauce darüber. Ein paar Minuten vergingen im Schweigen.

»Das Weib spielt eine wesentliche Rolle im Leben jedes Menschen,« sagt der Diakon, »dabei ist nichts zu machen.«

»Ja, aber in welchem Grade? Jeder von uns hat ein Weib zur Mutter, zur Schwester, zur Frau, zur Freundin, aber für Lajewskij ist das Weib alles und zudem nur in seiner Eigenschaft als Maitresse. Sie, das heißt das Zusammenleben mit ihr, bildet das Glück und den Zweck seines Daseins. Fröhlich, traurig, gelangweilt, enttäuscht macht ihn nur das Weib. Sein Leben ist verpfuscht: das Weib ist daran schuld. Die Morgenröte eines neuen Lebens ist ihm aufgegangen: suche das Weib. Ihn interessieren nur die Bücher und Bilder, wo das Weib vorkommt. Unsere Zeit ist seiner Ansicht nach nur darum traurig und schlechter als die vierziger und sechziger Jahre, weil wir es nicht verstehen, uns der Liebesekstase und Leidenschaft bis zur Bewußtlosigkeit hinzugeben. Wäre er Gelehrter oder Schriftsteller, er würde die Welt mit einer Abhandlung beglücken: Die Prostitution im alten Aegypten, oder: Das Weib im dreizehnten Jahrhundert oder so was. Diese Freunde der Leidenschaft haben wahrscheinlich im Gehirn irgendein krebsartiges Gewächs, das das ganze Hirn überwuchert und über dem ganzen Geistesleben dominiert. Sehen Sie sich mal Lajewskij an, wenn er in Gesellschaft ist. Sobald in seiner Nachbarschaft eine allgemeine Frage aufs Tapet gebracht wird, z. B. der Instinkt, sitzt er da und hört nicht zu. Er sieht finster und blasiert aus, nichts interessiert ihn, alles ist schlecht und nichtig. Sobald man aber von Männchen und Weibchen anfängt, z. B. daß bei den Spinnen das Weibchen nach der Begattung das Männchen auffrißt, gleich brennen seine Augen vor Neugierde, sein Gesicht erhellt sich, kurz, der ganze Mensch lebt auf. Alle seine Gedanken, wie edel, erhaben oder unqualifizierbar sie sein mögen, haben denselben gemeinsamen Ausgangspunkt. Geht man mit ihm auf der Straße, und es begegnet einem z. B. ein Esel, so fragt er: ›Sagen Sie doch, bitte, Verehrtester, was kommt dabei heraus, wenn man eine Eselin mit einem Kamel sich kreuzen läßt?‹; Und die Träume. Hat er Ihnen einmal seine Träume erzählt? Das ist großartig. Einmal träumt ihm, daß er mit dem Monde verheiratet ist, ein andermal, daß er auf die Polizei gerufen wird und dort den Befehl erhält, mit einer Gitarre ehelichen Verkehr zu pflegen.«

Der Diakon lachte hell auf. Samoilenko runzelte die Stirn und legte sein Gesicht in zornige Falten, um nicht auszuplatzen. Er hielt es aber nicht aus und fing plötzlich laut zu lachen an.

»Das ist alles nicht wahr,« sagte er und wischte sich die Tränen, »das ist bei Gott nicht wahr!«


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