Sophie Mereau
Amanda und Eduard
Sophie Mereau

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Sechzehnter Brief.

Eduard an Amanda.

Ich muß Sie verlassen, Amanda, wenn ich meine Abreise so nennen kann, da ich nie von Ihnen mehr zu trennen bin. Barton ist hier, und überbringt mir die Bitte meines Vaters, unverzüglich zu ihm zu kommen. Mein Vater schreibt, daß er nicht versteckt vor mir handeln, nicht seine Gründe in den Schleier des Geheimnisses hüllen, aber mir nur alles mündlich sagen wolle, dann soll ich urtheilen, und nur bis dahin seiner Versichrung trauen, daß er nicht willkührlich mit mir verfährt. – Meine Abreise soll für Albret ein Geheimniß bleiben. Warum? das weiß ich noch nicht, doch diese geheimniß vollen Wesen, die jetzt über mich gebieten, sollen mir von Allem Rechenschaft geben. Schon morgen reise ich; darum vergönne mir heute, Dich ungestört zu sehen. Freudig will ich die letzten köstlichen Tropfen der Gegenwart trinken. Ich bin glücklich; ich habe keinen Sinn für Trennung und für Schmerz. Wir werden uns bald, freudig und liebend wiedersehn.


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