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Am Rheine wandert' ich wieder einmal – –
In Städten, Dörfern, Gefilden
Aufs neue bestaunt' ich die stattliche Zahl
Goldhaariger Chriemhilden!
Ich liebe diese breitschoßigen,
Vollbusigen, mächtigen Leiber
Der blond-blauäugig-rosigen,
Echt deutschen, rheinischen Weiber!
Hier gilt noch der Leib, der Leib zumeist
Hier wandelt noch seine Bahnen
Der glücklich-begrenzte Kindesgeist
Der alten, braven Ahnen!
Hier weiß noch, bewußt, die Weiblichkeit
Ihr Wissen einzuschränken:
Sie fürchtet mit Recht, der Leiblichkeit
Schade zu vieles Denken.
Sei eure Furcht auch nicht allzugroß,
Ihr rheinischen Frauen und Mädchen:
So machtvolle Schönheit verträgt einen Stoß
Und ist nicht so leicht zu beschäd'gen! |